Nutztiere als "Haustiere"

(wir werden nicht gebraten)
Knurrhuhn

Re: Nutztiere als "Haustiere"

#31

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 26. Okt 2012, 14:43

öööh, neee, Tanja, den Film hab ich mir gar nicht angeguckt. Wäre auch die letzte, die was gegen Humor hätte! ;)

Aber wenn ich die Beiträge vor mir so lese, doch, da find ich schon daß das zutrifft was ich sagte. So von wegen "ich muß an mich halten" und Pflaster auf den Mund kleben und so .... das impliziert doch eigentlich recht deutlich, daß da gerne etwas gesagt werden wollte, was nicht gerade schmeichelhaft für die anderen wäre. :im:

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Little Joe
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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#32

Beitrag von Little Joe » Fr 26. Okt 2012, 15:48

Meine Güte Leute, es gibt doch wirklich bedeutenderes als sich darüber in die Wolle zu kriegen ob man nun seine Tiere isst oder nicht. Das kann doch wohl jeder so halten wie er möchte. Finds grad eher interessant zu lesen warum es manche tun und warum manche nicht. Aber letztendlich bin nur ich für das verantwortlich, was ich tue oder lasse.


Ps, die Jagdwurst vom Smallfarmer war trotzdem sehr lecker :rot:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Olaf
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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#33

Beitrag von Olaf » Fr 26. Okt 2012, 16:04

Moin,
die Fordeung nach Toleranz kann ich nur unterstreichen. Das ist jetzt subjektiv von mir und sorgt vermutlich leider für weitere Diskussionen, ich empfinde immer Sticheleien und Moralisieren von der vegetarischen Fraktion aus, mag "denen" aber genauso gehen, zum Schluss schaukelt es sich immer wieder auf. Die beiden Ärzte, von denen ich eben beim Schlangenbiss schrieb, sind (lockere) Vegetarier, auch die Jugendliebe meiner Frau und dessen jetztige Frau, mit denen wir, obwohl bei Bonn wohnend seit letztes Jahr richtig dicke befreundet sind sind sogar recht strenge Veganer. Trotzdem hatten wir phantastische Grillabende zusammen, jeder nimmt Rücksicht auf die Gepflogenheiten der anderen (also gut, nen winziges Stückchen Fisch oder so hätt ich bei denen schon nicht abgelehnt :mrgreen: ) und labert sich nicht voll darüber. Es waren auch kulinarisch unglaublich bereicherne Gespräche, weil sie, aber auch wir sehr viel und sehr kreativ aus Grünzeug was machen. Und, als sie im Sommer hier waren, wir natürlich voller Stolz fast alles, was deren Herz begehrte aus eigenem Anbau bieten oder an der Strasse kaufen konnten. Außer Tofu, da hab ich noch kein Saatgut gefunden :aeh:
Und @ Rheinländerin.
Zum Zustand meiner Ziegen gibt vielleicht hoffentlich Rati noch nen Kommentar ab, (jetzt hoffentlich wohlverdient im "Feier"abend, schöne Feier also!), der vor Ort Tiere, Stall und Koppeln sehen konnte und was ich alles abwechslungsreich zufüttern kann, vielleicht auch Marianne, die ja aber nur Augen für die Wachteln hatte *lach*.
Dein Urteil scheint mir weit aus dem Fenster gelehnt.
Ich weiss, dass man Milchziegen durchmelken kann. Ist es artgerecht? Vermutlich brauchen diese Hochleistungseuter wirklich keine Pause. Mindestens wir Menschen hier brauchen sie, "Melkerin" und "Käser", und ich finde es auch einen beglückenden Anblick, eine kleine Herde, Mütter, Lämmer, Bock über die Koppel latschen und auf dem "Berg" wiederkäuen zu sehen. Das nenn ICH artgerecht.
Und ja, ich habe auch nichts gegen einen Lammbraten und ich schlachte ungern aber reinen Gewissens.
Ich wiederhol mich aber.
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#34

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 26. Okt 2012, 17:04

Meine Toleranz endet bei Sätzen wie:
Ich habe mich auch gegen das Essen anderer Lebewesen entschieden...
Weil das einfach Schwachfug ist - wir selbst bestehen zu 2/3 aus anderen Lebewesen, und da keins davon Photosythese betreibt, ernähren sie sich von anderen Dingen wie dem lecker Zeugs auf unserer Haut und der gesamten Schleimhaut. Denkt nur mal an die Demodex, die in unseren Wimpern leben....
Bernhard hat es in Bezug auf den Boden mal so formuliert: Leben ernährt sich von lebenden Zellen.
Ob die jetzt als Pflanze, Joghurtbakterie, oder Stück vom Schwein daherkommt, ist doch letztlich völlig egal.
Spätestens nach den Experimenten von Cleve Backster müßte doch jedem klar sein, daß auch Pflanzen genauso empfindlich sind wie Tiere.
Streng logisch müßte man dann das Essen einstellen, aber damit killt man ja seine Millionen Mikro-Mitbewohner auch - also keine Lösung.

Jeder tue das, was ihm sein Kenntnisstand sagt, und missioniere nicht.*end of rant* :pft:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

rheinländerin

Re: Nutztiere als "Haustiere"

#35

Beitrag von rheinländerin » Fr 26. Okt 2012, 17:32

Olaf hat geschrieben:
Und @ Rheinländerin.
Zum Zustand meiner Ziegen gibt vielleicht hoffentlich Rati noch nen Kommentar ab, (jetzt hoffentlich wohlverdient im "Feier"abend, schöne Feier also!), der vor Ort Tiere, Stall und Koppeln sehen konnte und was ich alles abwechslungsreich zufüttern kann, vielleicht auch Marianne, die ja aber nur Augen für die Wachteln hatte *lach*.
Dein Urteil scheint mir weit aus dem Fenster gelehnt.
Ich weiss, dass man Milchziegen durchmelken kann. Ist es artgerecht? Vermutlich brauchen diese Hochleistungseuter wirklich keine Pause. Mindestens wir Menschen hier brauchen sie, "Melkerin" und "Käser", und ich finde es auch einen beglückenden Anblick, eine kleine Herde, Mütter, Lämmer, Bock über die Koppel latschen und auf dem "Berg" wiederkäuen zu sehen. Das nenn ICH artgerecht.
Und ja, ich habe auch nichts gegen einen Lammbraten und ich schlachte ungern aber reinen Gewissens.
Ich wiederhol mich aber.
Olaf
Ich kenne deine Ziegen nicht und habe auch nichts negatives über diese geschrieben. Auf den Bildern ist mein erster Gedanke aber immer: " Die sind bestimmt mit dem unwirksamen Panacur entwurmt, oder der TA weiß nicht, dass man Ziegen in der doppelten Schafdosis entwurmt oder die sind gar nicht entwurmt" Natürlich darf ich das anhand der Bilder nicht beurteilen, es ist ja nur eine Momentaufnahme und vielleicht atmen die gerade ein und haben sich vorher geschüttelt und sehen daher etwas dünn und struppig aus. Du schriebst letztens irgendwo, dass du den Garten aufgeräumt hast und aller Grünabfall ins Ziegengehege kam, für mich ist das keine abwechlungsreiche Ziegenfütterung, Ziegen sind genau wie Rehe Äser. [ Ist nicht böse gemeint, du kannst es auch gerne löschen.]

Durchmelken ist nicht artgerecht, aber ist deine art zu melken denn artgerecht? Wie geschrieben, die durchgemolkenen Ziegen die ich kenne sehen propper aus und würde denen irgendwas fehlen, dann würde als erstes die Milchmenge zurück gehen.

Dann schreib doch gleich dass du gerne Lämmer isst, dann ist es ja okay. Ich mag nur nicht, wenn man schreibt wenn man Milch will gibt es keine andere Alternative als jedes Jahr Lämmer, weil das so definitiv nicht stimmt.

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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#36

Beitrag von Theo » Fr 26. Okt 2012, 17:48

Also ich bin ja Sekundärvegetarier. Ich essen nur Tiere, die selbst keine Tiere essen (also vorwiegend).
http://www.mandarinoriental.de/singapor ... teakhouse/
Gruß
Theo

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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#37

Beitrag von Olaf » Fr 26. Okt 2012, 18:21

ach Rheinländerin, in bestimmten Dingen haben wir sowieso eine sehr verschiedene Sicht, sollten wir nicht zu sehr auswalzen.
Hierzu noch kurz:
Du schriebst letztens irgendwo, dass du den Garten aufgeräumt hast und aller Grünabfall ins Ziegengehege kam, für mich ist das keine abwechlungsreiche Ziegenfütterung, Ziegen sind genau wie Rehe Äser. [ Ist nicht böse gemeint, du kannst es auch gerne löschen.]
Ich weiss, wie ausgebüchste Ziegen sich im Nutzgarten aufführen. Wusstest Du, dass die am allerallerliebsten Erdbeeren, also die Pflanzen fressen, dann Bohnenpflanzen , dann erst Salate. Warum soll ich das kompostieren?
Heu haben sie im unbegrenzten Zugriff, ich hab einen Wald, wo immer mal was gefällt wird, die Stämme "müssen" sie schälen, soweit ich sie als Koppelhölzer gebrauchen kann, Nadelbäume fressen sie sonst, verwöhnt, nur im Winter. Wir trocken Brot und z.B. sämliche Bandkollegen meinr Frau auch. Ich muss Wein schneiden, Robinien und Brennesseln ständig. Mehr kann ich in der Tat nicht anbieten.
Und ja, ich entwurme nur, wenn uns was supekt vorkommt und vertraue da dem TA und dem Beipackzettel und finde es immer komisch, wenn solchem ausgebildeten Menschen und dem Hersteller die Kompetenz abgestritten wird.
Hab natürlich auch wenig Ahnung, komm aber irgendwie zurecht.
LG
Olaf
PS: Hallo? Nur weil ich Mod bin lösch ich doch keine Beiträge, ausser sie verstoßen gegen die Spielregeln!!!!
Und auch dass nur nach Abspreche. Also echt jetzt, was sollte das denn?
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#38

Beitrag von Tanja » Fr 26. Okt 2012, 19:01

rheinländerin hat geschrieben:Natürlich darf ich das anhand der Bilder nicht beurteilen, es ist ja nur eine Momentaufnahme
...
aller Grünabfall ins Ziegengehege kam, für mich ist das keine abwechlungsreiche Ziegenfütterung
Stimmt ganz genau! :)

Wenn Du Schlüsse ziehen möchtest, die auf mehr als auf einer Momentaufnahme beruhen, dann lies doch einfach mal die anderen Berichte von Olaf, die er in den letzten Jahren dazu so eingestellt hat. Dann hast Du nämlich so einige Puzzleteilchen mehr zur Verfügung, um Dir Dein persönliches Bild zu machen. Sei es nun betreffend des optischen Eindrucks von Ziegen und Haltung oder auch über die Fütterung, die natürlich nicht ausschließlich aus Grünabfall besteht. Und wenn dann noch Fragen offen sind, stell sie einfach, dann brauchst Du nicht ins Blaue hinein zu vermuten.
rheinländerin hat geschrieben:Ich mag nur nicht, wenn man schreibt wenn man Milch will gibt es keine andere Alternative als jedes Jahr Lämmer, weil das so definitiv nicht stimmt.
Es gibt auch andere Kriterien, nach denen mancher seine Nutztierrasse auwählt, die ihm persönlich wichtiger sind als das Intervall, nach dem belegt werden muß, um Milch zu erhalten. Beispielsweise wählen viele Selbstversorger bewusst alte, in ihrem Bestand bedrohte Rassen, zu denen auch die Harzer Ziege gehört, weil sie einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten möchten. Und die Formulierung "jedes Jahr" stammt von Dir und nicht von Olaf, oder?
Tanja

:blah:

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Re: Nutztiere als "Haustiere"

#39

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 26. Okt 2012, 19:17

Bei Ziegen kenne ich mich nicht aus, aber unsere Kühen müssen, um Milch zu geben, jedes Jahr ein Kalb bekommen.
Im Amiland hat man ein Hormon entwickelt, dass es möglich macht, Kühe zu melken, ohne Ende, man muss sie nicht mehr trocken stellen.
Zum Glück ist das in unserem Land verboten.

Heute haben mich die Wachteln am Abend so nett begrüsst, hoffentlich machen sie das nicht noch intensiver, einigen Wachtelherren steht leider ein Ende bevor, damit ich sie braten kann, mir fällt es jedes mal schwer, die Entscheidung über Leben oder Tod eines Tieres zu fällen.
Aber bin ich dann edler, wenn ich sie alle am Leben lasse?
Seit ich vom Buch Geheimnis der guten Erde auf das geheime Leben der Pflanzen als nächstes Buch gekommen bin-
sehe ich Pflanzen aus einem ganz anderen Blickwinkel- ich schneide keine Pflanze ab, ohne mich vorher bei ihr zu bedanken, dafür könnt ihr mich alle für bekloppt halten. Die Pflanzen und Bakterien sind in meinen Augen die wirklichen Herrscher des Lebens.
So wie Sabi(e)ne schrieb, wir sind von einer ganzen Masse von Bewohnern besiedelt, irgendwie sind wir in diesem Kreislauf des Lebens ein Teil davon-

rheinländerin

Re: Nutztiere als "Haustiere"

#40

Beitrag von rheinländerin » Fr 26. Okt 2012, 19:19

Tanja hat geschrieben:[Wenn Du Schlüsse ziehen möchtest, die auf mehr als auf einer Momentaufnahme beruhen, dann lies doch einfach mal die anderen Berichte von Olaf, die er in den letzten Jahren dazu so eingestellt hat. Dann hast Du nämlich so einige Puzzleteilchen mehr zur Verfügung, um Dir Dein persönliches Bild zu machen.
Das habe ich doch getan! Ich war schon im alten Forum unterwegs und lese fast täglich in diesem Forum mit, vom ersten Tag an. Und wenn ich weiter puzzeln darf: Olaf mistet 1x im Jahr aus, eine seiner Ziegen hat anfang des Jahres verlammt, er glaubt an Schmallenberg, er verbraucht im Jahr bei 4 Ziegen nur 10-15 kleine Strohballen, die Ziegen bekommen u.a. altes Brot, letzten Winter hatte er erst zu wenig Heu und hat Blätter gesammelt, dann aber doch über den Reitstall der Tochter Rundballen bekommen...reicht dir das?

@Olaf- nur weil Ziegen etwas gerne fressen, heißt das doch nicht dass es gut ist. Würden meine Ziegen ausbrechen, dann würden die als erstes in die Futterkammer gehen und alles an Kraftfutter auffressen, oder in die nächste Bäckerei spazieren, aber davon kippt der Pansen um.
Ich vertraue den wenigsten Tierärzten, viel zu oft habe ich schon falsche Medikanente bekommen und wenn ich entwurme, dann kontrolliere ich den Erfolg mit einer Kotuntersuchung.

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