Hybride bei Geflügel.

Hühner, Wachteln, Puten, Fasane, Pfauen
chris
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Hybride bei Geflügel.

#1

Beitrag von chris » So 14. Okt 2012, 11:13

Hallo Leute,

ich habe jetzt intensiv im www. gesucht aber nicht wirklich etwas gefunden.
Welche Arten (Fleischrasse) bei Puten, Enten, Gänse, Hühner muss ich miteinander kreuzen damit der Schlupf ein Hyprid ist/wird?
Hat dies jemand schon einmal selber versucht und wenn ja mit welchen Ergebnissen?

Danke
Chris
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Thomas/V.
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Re: Hypride bei Geflügel.

#2

Beitrag von Thomas/V. » So 14. Okt 2012, 11:35

Hallo!

Das kann man nicht "zu Hause" selber machen ;) .
Die Industrie-hybriden wurden jahrzehntelang aus verschiedenen Grundrassen herausgezüchtet und werden dann nochmals mit einander verpaart, um in der ersten Generation dann die Tiere zu erhalten, die auf dem Markt als Leistungshybriden angeboten werden.
Alles was Du selbst machen kannst ist, Dir Rassen zu suchen, die den meisten Nutzeffekt haben und diese dann selber weiter zu züchten. Eine erhebliche Leistungssteigerung wirst Du aber nicht erreichen und schon gar nicht an die Leistungen der Industriehybriden herankommen.
Nur ein Beispiel: Masthühner brauchen sehr viel Futter und werden extrem schwer. Diese Tiere kann man aber nicht weitervermehren, weil die kaum noch in der Lage sind, sich fortzupflanzen. Also müssen die Elterntiere mit einer extrem ausgeklügelten Fütterungsdiät gefüttert werden, damit die sich überhaupt fortpflanzen können.

(Das ist jetzt alles nur sehr verkürzt gewesen!)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Hypride bei Geflügel.

#3

Beitrag von Spottdrossel » So 14. Okt 2012, 12:27

Jede Kreuzung ist eine Hybride, auch bei Pflanzen ;) .
Und wenn Du mit denen dann weiterzüchtest, ist die nächste Generation erstmal "Lotterie", weil Du nicht weißt, von wem jetzt was weitervererbt wird.
Deshalb dauert es eine Weile, bis eine Hybridzucht gleichmäßige Ergebnisse bringt.
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Re: Hypride bei Geflügel.

#4

Beitrag von Adjua » So 14. Okt 2012, 14:39

Kann mir -leicht OT - jemand sagen, warum die F1 bei manchen Tieren und Pflamzen ein vorhersehbares Ergebnis bringt, aber zum Beispiel in der Pferdezucht keineswegs? Nach allem, was ich weiß, ist bei den Pferden die F1 die Lotteriegemeration, gewünschte Eigenschaften werden dann erst in Folgegenerationen konsolidiert ...

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Re: Hypride bei Geflügel.

#5

Beitrag von Tanja » So 14. Okt 2012, 14:39

Spottdrossel hat geschrieben:Jede Kreuzung ist eine Hybride, auch bei Pflanzen ;) .
Ja schon, aber... ;)

durch die Fragestellung kann man vermuten, dass es Chris wohl eher um Hochleistungshybriden geht. Und diese selbst zu züchten, ist wesentlich komplizierter, wie Thomas schon schrieb. Es dauert sehr lange und erfordert ein hohes Maß an Know How betreffend Genetik und Linien- bzw. Inzucht, um solche zu züchten. Das "Endprodukt", das hinsichtlich Fleisch- oder Legeleistung so produktiv ist, entsteht final aus der Verpaarung von Eltern, die aus zwei bestimmten separaten Linien stammen, welche zu entwickeln eben ohne den entsprechenden wissenschaftlichen und technischen Hintergrund kaum möglich ist. Tiere aus zwei korrespondierenden Leistungslinien zu bekommen, um damit selber Leistungshybriden zu ziehen, ist quasi nicht möglich, denn Firmen, die solche haben und vermarkten, würden sie niemals freiwillig herausrücken und handhaben auch den Umgang mit Informationen betreffend der mitwirkenden Rassen etc. streng geheim.
Tanja

:blah:

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Re: Hybride bei Geflügel.

#6

Beitrag von chris » So 14. Okt 2012, 15:55

erst mal danke für eure Antworten.....ich habe mir das echt etwas einfacher vorgestellt :bang:
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Re: Hybride bei Geflügel.

#7

Beitrag von Zacharias » So 14. Okt 2012, 20:57

So ganz verstehe ich das mit den Hybriden auch nicht. Einerseits liest man immer, es wird um das "Rezept" ein Geheimnis gemacht, andererseits werden beispielsweise die Lohmann-Hybriden doch überall verkauft und sehen auch recht einheitlich aus. Wie geht das?
Grüße,
Birgit

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Re: Hybride bei Geflügel.

#8

Beitrag von ahora » So 14. Okt 2012, 21:11


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Re: Hybride bei Geflügel.

#9

Beitrag von luitpold » So 14. Okt 2012, 21:19

chris hat geschrieben:erst mal danke für eure Antworten.....ich habe mir das echt etwas einfacher vorgestellt :bang:
einfach ist relativ.
wichtig sind genetisch hochwertige elterntiere und das wissen welche eigenschaften, legeleistung fleischansatz futterverwertung gut übertragen werden.

das einfachste ist du verschaffst dir einen überblick welche rassen welche eigenschaften mitbringen, besorgst dir dann entsprechende elterntiere, oder wenn schon geflügel vorhanden ist einfach einen hahn einer anderen wunschrasse und legst los. ist das ergebnis enttäuschend, wird der hahn gegen einen anderen getauscht.

ist halt dann verdammt viel statistik, wenn man es ernsthaft betreiben will.

aber es gibt ja so viele schöne geflügelrassen, da kann man ja was passendes finden, sogar ohne viel herumprobieren, die eierlegende wollmilchsau ist ohnehin nicht möglich, zumindest ohne gentechlabor.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Hybride bei Geflügel.

#10

Beitrag von Zacharias » So 14. Okt 2012, 21:39

Danke Ahora, sehr erhellend.
Grüße,
Birgit

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