Rebwein / Traubenwein

Haldir
Beiträge: 82
Registriert: Sa 11. Sep 2010, 23:14

Re: Weinernte

#11

Beitrag von Haldir » Do 4. Okt 2012, 21:24

Wir haben weisse Trauben...

Vielen Dank, das hat mir schon mal viel weitergeholfen...dann werde ich mal die nötigen Sachen besorgen gehen...

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Weinernte

#12

Beitrag von Olaf » Fr 12. Okt 2012, 17:37

Moin,
also mein Wein hat recht schnell nur noch schwächlich gegoren. gestern hab ich noch mal ein bisschen recherchiert, in einem Weinforum.
Wie ich schon schrieb, normalerweise wird der Wein nicht aufgezuckert, dass er alles mitbringt, sei Sache des Winzers, stand dort auch. Nun bin ich ja auch der Winzer, und das in einer nicht als Weingegend verschrienen Lage, was soll ich machen.
Dort in den Thread ging es einem ebenso, und dann wurde doch aufgezuckert. Nun besitze ich (und ärgere mich) kein Oechslemeter und kann nur auf Verdacht agieren und hab erst mal 300 g dazugetan.
Der, als glücklicher Besitzer eines solchen Gerätes, hatte auf 55 l 3,6 kg Zucker ausgerechnet, da käme ich auf so ca. 900 g, wenn meine Ausgangsbasis ähnlich wäre.
Jedenfalls, es war kaum Alkohol drin, es schmeckte, äh, mir fehlen die Worte :ohoh: , vielleicht wie angegorene Apfelschorle? Versauen kann ich nichts. Langsam rantasten, vielleicht noch schnell ein Vinometer kaufen, um nicht zu übertreiben.
Jetzt blubst er wieder fröhlich.

LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6383
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Weinernte

#13

Beitrag von 65375 » Fr 12. Okt 2012, 20:34

Einfach immer mal, wenn er weniger blubbert, einen Löffel Zucker reinschütten. Wenn's schäumt, kann die Hefe noch was vertragen. Du bist ja nicht an das deutsche Weingesetz gebunden.

Übrigens zuckern die Winzer auch auf. Ist nur in den höheren Qualitätsstufen verboten. Allerdings berechnen sie die Menge exakt, aber für daheimrum kommt's nicht so drauf an.

Benutzeravatar
Sonnenblumeli
Beiträge: 256
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 12:37
Wohnort: Pirna in Sachsen, wo die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen
Kontaktdaten:

Re: Weinernte

#14

Beitrag von Sonnenblumeli » Fr 12. Okt 2012, 21:29

Wir machen es so
1. Weintrauben in einen großen Topf geben und mit den Füßen stampfen. Ich mach das mit Gummistiefeln

2 .Saft abgießen und in Glasballon oder Flasche füllen. (ohne andere Zusätze)
3. Gährröhrchen drauf setzen
Wein1.jpg
Wein1.jpg (21.19 KiB) 2787 mal betrachtet
Als Alternative geht auch ein einfacher Schlauch mit Wasserflasche, wichtig ist, das keine Luft an den Saft kommt.
Gärröhrchenersatz.jpg
Gärröhrchenersatz.jpg (9.3 KiB) 2787 mal betrachtet
Dann gärt das Ganze.
Am Ende hat sich unten ordentlich Trub abgesetzt.
Trub.jpg
Trub.jpg (18.17 KiB) 2787 mal betrachtet
Der Wein wird abgefiltert und in ein anderes Gefäß umgefüllt.
Den Trub nehme ich seit kurzem als Hefe zum Sonntagsbrötchen backen.
Dann bleibt der Wein nochmal ca 6 Wochen stehen, wird nochmal gefiltert, in Flaschen gefüllt und verkorkt.
Nun kann er reifen, nach einem Jahr kann man mal probieren, wenn man Ihn nicht schon vorher getrunken hat.
Den Rest der Trauben befreien wir von den großen Stielen und geben sie in eine Tonne. Dann kommt ein Päckchen ganz normale Hefe dazu und lauwarmes Wasser.
Der Trester muss mit Wasser bedeckt sein. Die Tonne ist mit einem Schraubdeckel verschlossen.
Jeden Tag wird das Ganze gerührt und wenn es nicht mehr schäumt ist die Gärung abgeschlossen.
Dann wird destilliert und heraus kommt ein guter Tresterschnaps.

Ich muss noch dazu sagen, daß wir hier Stöcke von Edeltrauben haben, die schon sehr alt sind.
Zuckerzusatz ist nicht nötig. Dieses Jahr hatten wir auch Wein, der nicht mehr gegärt hat und wir wußten nicht so recht, was das mal wird.
Wir haben Ihn in einen Plastekanister umgefüllt mit dem Vermerk " Wein oder Essig? "
Nach ein paar Tagen sah der Kanister Bombenähnlich aus.
Also haben wir wieder ein Gärröhrchen drauf gemacht und dann wurde es doch noch Wein. :daumen:
Die Gärung war noch nicht zu Ende. Das hängt möglicherweise mit der Außentemperatur zusammen.
Mehr weiß ich auch nicht.
LG Sonnenblumeli :kaffee:
Wenn Du deinen Weg gehst, fügen sich die Dinge!

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Weinernte

#15

Beitrag von Olaf » Sa 13. Okt 2012, 08:54

Moin Eli,
das sieht ja beeindruckend aus. Ich möchte auch mal Wein mit den Füssen stampfen, aber ich möchte das unbedingt barfuss machen.
Ihr habt natürlich klimatisch einen Riesenvorteil. 10 km nördlich von uns ist ein Weinberg, die behaupten das nördlichste Weinbaugebiet Europas zu sein. Ich las aber sogar von jemandem in Schweden, der mit einigen Tricks und günstigem Microklima mehr wein als für den Eigenbedarf produziert. Also geb ich nicht auf :mrgreen:
Ich hab hier auch noch ne helle Traube, die deutlich süßer ist, aber die trägt jammervoll. Ist aber auch jünger. Mir bleibt wohl fürs erste nichts, als Zucker dazu zu panschen.
Das die Hefe als Backhefe taugt ist ja interessant.
Das mit dem profisorischen Gäraufsatz hab ich auch schon praktiziert, nur hatte ich ein viel kleineres Zweitgefäß, und bei noch nicht in Gang gekommener Gärung hat mir der Ballon bei Temperaturschwankungen das Gefäß leergesaugt. So aber mag es gehen....
Danke für die Bilder!
und @ 65375: Ich warte erst mal, zuckere dann noch mal mit 300 g auf, dann warte ich wieder und koste, ob er noch einen vertragen kann oder besitze bis dahin ein Vinometer. So hab ich gedacht.
LG Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

greymaulkin
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2013
Registriert: Mi 11. Aug 2010, 13:12
Wohnort: achtern Berge UND hinterm Kanal, Klimazone 7b

Re: Rebwein / Traubenwein

#16

Beitrag von greymaulkin » Sa 13. Okt 2012, 09:40

Jetzt hat es mich rausgeworfen und meinen Beitrag gleich mit :motz:

Also, ich wollte erzählen, dass wir die roten Trauben entstielen, kleinmatschen und in einem reichlich großen Gärballon mit Nährsalz, Antigel und Hefe (dieses Jahr Bordeaus, letztes Jahr war´s Burgund) 8 Tage gären lassen. Täglich ordentlich schütteln. Dann abziehen, aus der Maische Marmelade kochen, den Wein halt in einem kleineren Ballon blubbern lassen bis er damit aufhört. Vom Trub abziehen auf Flaschen und diese stehen lassen, da setzt sich nochmal Trub ab.
Schwefeln und schönen haben wir mit unserem Erstling letztes Jahr auch nicht gemacht, abgezogen erst dieses Jahr.
Schwefeln muss man, wenn man die Flaschen länger lagern will, so haben wir jedenfalls die Kurzanleitung in der Kitzinger Broschüre verstanden. Wir werden einfach eine kleine Flasche stehen lassen, mal schauen wie er schmeckt.

Gruß, Bärbel

greymaulkin
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2013
Registriert: Mi 11. Aug 2010, 13:12
Wohnort: achtern Berge UND hinterm Kanal, Klimazone 7b

Re: Rebwein / Traubenwein

#17

Beitrag von greymaulkin » Sa 13. Okt 2012, 09:44

Ach, noch was.
In der Broschüre steht ja, man solle Rotwein auf 90°Oechsle hochzuckern.
Da man das wie gesagt weder mit der Nase noch mit der Innenseite vom Handgelenk testen kann, einfach nachzuckern, wenn´s nicht blubbern will.
Vielleicht bringt das Christkindchen ja eine Weinwaage....
Aber so süß wie letztes Jahr der Traubenmost nach den 8 Tagen schmeckte, haben es ein paar beherzte Esslöffel Zucker tatsächlich getan. Vielleicht Anfängerglück :pfeif:

Gruß, Bärbel

Benutzeravatar
die fellberge
Beiträge: 2143
Registriert: Mi 10. Nov 2010, 22:31
Wohnort: Niederlausitz
Kontaktdaten:

Re: Rebwein / Traubenwein

#18

Beitrag von die fellberge » Sa 13. Okt 2012, 14:04

Danke für die Anleitungen- ich könnte in Versuchung kommen ...

... bei uns sind es übrigens nicht die Mäuse die miternten, sondern die Hühner!

Sie klettern sogar eine Eisentreppe hoch, um an die Trauben zu kommen :platt:
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Rebwein / Traubenwein

#19

Beitrag von luitpold » Sa 13. Okt 2012, 18:24

y olaf,

ich hab da gerade eine darstellung gefunden die nach meinem verständnis brauchbar sein könnte.

http://mise-en-place.de/Rubrik/kueche/w ... griffe.htm
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Rebwein / Traubenwein

#20

Beitrag von Olaf » Sa 13. Okt 2012, 18:49

Danke Luitpold. Das mit der Temperatur ist besonders interessant, leider nicht umsetzbar für mich.
n allen Weinbauzonen kann eine Anreicherung zugelassen werden, wenn es die Witterungsbedingungen erfordern.
Bei Prädikatsweinen ist eine Anreicherung grundsätzlich nicht erlaubt.
Gut, dann hab ich eben keinen Prädikatswein :aeh:
:lala:
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Antworten

Zurück zu „Konservieren und Vorratshaltung“