Untersaat Getreide?

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krautert

Untersaat Getreide?

#1

Beitrag von krautert » Mi 19. Mär 2014, 09:35

Guten Tag.
Informationen und Erfahrungen bezüglich der Untersaaten bei (Brot-) Getreide sind sehr vereinzelt zu finden. Ich würde gerne Eure Erfahrungen hören:
1. Welche UNTERsaat sät Ihr bei welchem Getreide zu welchem Zeitpunkt?(Winter- oder Sommergetreide?)
2. Warum nutz ihr diese? Was wollt Ihr erreichen? Motivation für Untersaat?
3. Unter welchen Bedingungen sät ihr?
Es geht mir explizit um Untersaaten bei Brotgetreide(Weizen/Roggen/Hafer/Dinkel/Gerste/Einkorn etc) also weniger bei mais, chinoa, amarant und co.
und separat: Hat jemand mal Salat, Radieschen und andere Rettiche, Mairüben oder etwas in der Richtung untergesät? bzw. wer hat schon Stoppelrüben gesät?

Wir möchten in ein bis zwei Wochen Weißklee unter den Winterweizen bringen.
unter dem Sommerweizen würde ich gerne Rettiche, Salat und Rübchen säen(schätze zur Blüte des Korn).
Unter -oder besser- mit dem Hafer sollen Linsen wachsen. Wobei mir dies in Nordhessen als Spielerei erscheint-aber wer weiß.
MIT dem Einkorn habe ich Stilmus gesät der unter Mulch hoffentlich die Fröste übersteht.

mit der Hoffnung auf rege Diskussion, k.r.

Adjua
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Re: Untersaat Getreide?

#2

Beitrag von Adjua » Fr 21. Mär 2014, 15:53

Beim Thema Untersaaten ist die Diskussion in diesem Forum (noch) schaumgebremst. Siehe mein Thread Untersaaten.

Getreide selber ist ja oft eine empfehlenswerte Untersaat (also Roggen und Hafer), da sie dicht aufkommen und die Bodengare fördern, gleichzeitig in Mischungen nicht zufiel Licht von der Hauptkultur nehmen.

Beim Brotgetreide kann also der Zweck der Untersaat nur sein, den Boden gleichzeitig mit Stickstoff anzureichern, oder? Klee sollte funktionieren (noch besser fände ich eine Leguminosenmischung) - ich habe aber auch genug Wasser hier, kann nicht sagen, wie das in trockeneren Gebieten ist.

Salat, Radieschen usw. stelle ich mir im Getreidefeld gerade nicht so praktisch vor, von der Ernte und von der Wuchsform ... Und welchen Gewinn würde man sich davon erhoffen?

Hafer und Linsen sind eine bekannte Mischkultur, genauso wie Gerste und Linsen. Wie viele Mischungen sollten die Sorten zusammenpassen wegen Erntezeitpunkt, oft kann man aber nur eines von beiden wirklich ernten.

krautert

Re: Untersaat Getreide?

#3

Beitrag von krautert » Fr 21. Mär 2014, 21:50

Adjua hat geschrieben: Beim Brotgetreide kann also der Zweck der Untersaat nur sein, den Boden gleichzeitig mit Stickstoff anzureichern, oder?
tatsächlich ist mein Hauptanliegen für Untersaaten die Bodenverbesserung. jedoch geht es mir nicht explizit um Stickstoff oder andere "Substanzen" welche die Pflanze nach gängigem Verständnis braucht. Ich baue Untersaaten zur Erhöhung des Humusanteils und damit dem "Leben im allgemeinen" in der Erde.
nach meiner Auffassung benötigt jede Pflanze die Hilfe von Mikroorganismen, Bakterien, Pilzen, etc. sowie anderen Pflanzen um die von Ihr gebrauchten dinge dem Substrat zu entlocken...
Ich mulche alle Beete mit dem mir zu Verfügung stehenden Materialien(Heu,Stroh,Laub aber auch Holzhäcksel und Algen und Schilf). Daher wächst auch der Lebendmulch im Mulch, hehe.
Im Getreide möchte ich etwas zusätzlich anbauen, da es viel Platz nimmt und lange steht. am liebsten etwas, was ich auch nutzen kann UND was dem Boden guttut. Klee halte ich daher für solide. das fressen die Kaninchen, es durchwurzelt gut, deckt gut ab und zieht Insekten, sammelt Stickstoff, geht im schatten und und und.

Rettiche, Salat, Rübchen(mai) im Getreide wäre für mich ein Experiment. hierfür müsste man bei der Blüte vom Korn den samen einbringen, dieser entwickelt sich dann langsam, ist aber zur Kornernte robust genug um nicht in Mitleidenschaft gezogen zu werden. ist das Korn weg haben die Unterfrüchte freie Bahn und sind rasch erntereif.

aber eine frage zurück, schneidest du das Getreide, welches du als Untersaat säst ab und mulchst oder wie groß lässt du es werden?

Adjua
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Re: Untersaat Getreide?

#4

Beitrag von Adjua » Fr 21. Mär 2014, 21:55

Ich hab eine Saatgutmischung (Hohebuch) mit Buchweizenanteil unter Kürbisse und Mais gesät, die hab ich nicht geerntet. Sollte sich teilweise wieder aussäen. Der Roggen, den ich habe (Johannisroggen) ist zweijährig und sollte heuer hoch werden (Grünmasse, Unkrautvernichtung) und dann sehen wir mal, ob man ihn auch ernten kann.

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Re: Untersaat Getreide?

#5

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 24. Mär 2014, 21:00

als untersaat für getreide geht wiesenwicke/platterbse/Lathyrus.

die liefert stickstoff, die samen und bei der gelben auch die knollen können gegessen werden, bienen und co freuen sich dran und hühner und noch so maches tier (ausser hasenartige/meerschweine, die nicht) fressen grünzeug und samen.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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