Ist Getreideanbau auf kleinen Flächen möglich?

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luitpold
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Re: Ist Getreideanbau auf kleinen Flächen möglich?

#101

Beitrag von luitpold » Di 9. Okt 2012, 21:03

ich würd mir schlicht einen primitiven holzmörser bauen.
mehr dürfte nicht notwendig sein.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Sabi(e)ne
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Re: Ist Getreideanbau auf kleinen Flächen möglich?

#102

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 9. Okt 2012, 21:12

:) Ich werd es antesten. :engel: ;)
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luitpold
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Re: Ist Getreideanbau auf kleinen Flächen möglich?

#103

Beitrag von luitpold » Di 9. Okt 2012, 21:17

Sabi(e)ne hat geschrieben::) Ich werd es antesten. :engel: ;)
:eek:
wieviel getreide willst du denn anbauen??? :hmm:
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Ist Getreideanbau auf kleinen Flächen möglich?

#104

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 10. Okt 2012, 06:37

Narrenkoenig hat geschrieben:
Faehrtensucher hat geschrieben:
Ich denke es lohnt sich kaum auf kleiner Fläche Getreide anzubauen, aus ökonomischer Sicht..
Bei dieser Sichtweise ist alles was wir im Garten oder aufm Acker tun nur Firlefanz, außer bei den Hauptamtlichen.
Billiger wie selbstgezogen ist Aldi und Co immer.
Das ganze nur auf Ökonomischer Grundlage betrachten ist eine sehr einseitige Herangehensweise.

Grüße

Robert
auf kleiner fläche angebautes getreide kann sehr ökonomisch sein. ich hab im alten forum mal meine erfahrungen mit der umpflanztechnik aufgeschrieben, das war schon ein geniales ergebnis und arg viel aufwand war das nicht.

bei mir endet das ökonomisch-sein-müssen allerdings am gartentürl. alles was herinnen ist, braucht bloss spass machen, schmecken, leben und so natürlich sein wie nur irgendwie geht. hier geht das erlebnis immer vor, auf wirtschaftlichkeit wird bei mir gepfiffen.
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Re: Ist Getreideanbau auf kleinen Flächen möglich?

#105

Beitrag von emil17 » Mi 10. Okt 2012, 15:20

Ich doch noch mal.
Das Getreide auf den Bildern (Roggen) liegt in der Scheune, und wartet darauf, dann meine Selbstbau-Dreschmaschine fertig wird. Das dürfte noch ne Weile dauern, denn dauernd kommt was dazwischen (Äpfel verwerten, am Haus die endlich gelieferten 2 Fenster noch einbauen, beim Dorfverein einspringen - X ist krank, könntest Du vielleicht ... ? Schwupps, und weg war das Wochenende ... - in der anderen Scheune regnet es rein, mich um meine Baustellen in der Höhe kümmern, bevor es einschneit ...) geht ja wohl nicht nur mir so.
Aber Dreschen ist ja Winterarbeit.

Das neue Getreide ist schon gesät.

Zu den Wirtschaftlichkeitsüberlegungen: Die Frag, warum soll ich so viele Stunden schuften, um etwas zu produzieren, was ich für 20 Franken in jedem Laden kaufen kann, ist nicht richtig gestellt. Die Leute, die so fragen, können es sich nicht vorstellen bzw. würden nicht daran denken, lebensnotwendige Dinge auch als Freizeitbeschäftigung zu produzieren. Aber leisten kann ich es mir nur, weil ich dank guter Ausbildung, die meine Eltern finanziert haben, für relativ wenige Arbeitsstunden relativ viel Geld bekomme.
Das wiederum geht nur, weil wir in einer Luxusgesellschaft leben. Früher war die Landwirtschaft auf eine stabile Bevölkerung ausgelegt. Das hiess, gnadenlos, 10%der Leute waren privilegiert, 90% waren Magd oder Knecht zu Minimallohn bei maximaler Arbeitszeit ohne jede soziale Aufsteigsmöglichkeit, und der Bevölkerungsüberschuss, als Kind willkommen (da billiger als Leute, denen man Lohn bezahlen muss), musste auswandern oder wurde im Krieg als Kanonenfutter verheizt.
Ob Getreidebau auf kleinen Flächen auch Spass macht, wenn man im Folgewinter nichts zu beissen hat, falls die Ernte schlecht war, weiss ich zum Glück nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Getreidelagerung - genial einfach

#106

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 9. Nov 2012, 21:48

Ich hab bei Bill Mollison eine simple, aber geniale Lösung für das Lagerungsproblem gefunden:
Du machst dein Faß oben luftdicht, setzt aber oben ein Gärröhrchen ein.
Am unteren Ende bastelst du eine luftdichte(!) Entnahmeklappe rein, und ein Stück weiter hängst du einen Gärbottich an.
Der produziert CO2 und drückt den Sauerstoff über das Gärröhrchen oben raus.
Sauerstoffgehalt im Faß sollte sehr schnell gegen 0 und der CO2 Gehalt sehr hoch gehen – den Gärbottich muß man halt jedesmal wieder nachfüttern, wenn man was entnommen hat.
Für das Gärzeugs kannst du alles nehmen, was gärt – also keinen Zucker oder ähnliches.

Ich finde das genial einfach, vor allem im Silikonzeitalter….*ggg*
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Re: Ist Getreideanbau auf kleinen Flächen möglich?

#107

Beitrag von emil17 » Mo 12. Nov 2012, 19:16

Ich nochmal, zum Getreidethema. Das Thema dreschen wurde hier abgehandelt.
Getreideanbau ist auf kleinen Flächen möglich und macht Spass, aber lohnen tut es sich so ähnlich wie es sich lohnt, Gartenschläuche für die Gartenbewässerung Marke Eigenbau selbst anzufertigen.
Was mich erstaunt hat, weil ich sonst nicht so in der "spürst Du mich?" Ecke zu Hause bin, ist das Gefühl, wenn man zum ersten mal wirklich selbst angebautes Brotgetreide, von der Saat bist zur Ernte, in den Händen hat. Brot ist eben doch das symbolischste aller Nahrungsmittel.
Ich würde es zum Beispiel empfehlen, in einem Schulgarten ein paar Quadratmeter Getreide anzubauen und alles von den Kindern machen zu lassen, vom Säen bis zum Mahlen und Backen. Damit einige später als Erwachsene noch wissen, woher das Brot kommt.
Wenn man Bedarf an Futtergetreide hat, z.B. für Hühner oder Karnickel, lohnt sich der Anbau auch wegen der Fruchtfolge. Aber wenn man selbst dreschen und Korn reinigen muss, ist es bei den jetzigen Kornpreisen das Betteln versäumt. Hier bringt Feldgemüse und Obst deutlich mehr.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Ex-User

Re: Ist Getreideanbau auf kleinen Flächen möglich?

#108

Beitrag von Ex-User » Do 30. Mai 2013, 13:57

Hallo,

ich muss das Thema nochmal hochholen: Der Link zum alten Forum funktioniert nicht mehr. Hat irgendwer noch die Beschreibung, wie das mit dem Umpflanzen des Getreides genau ging, wann man anfängt usw.?

Danke

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fuxi
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Re: Ist Getreideanbau auf kleinen Flächen möglich?

#109

Beitrag von fuxi » Fr 31. Mai 2013, 13:42

Hier die Zusammenfassung (von kraut_ruebe)
Aussaat:
Das Getreide wird einige Wochen vor der üblichen Aussaatzeit der jeweiligen Gegend zunächst in Zuchtkästen oder Beete ausgesät.

Umpflanzen:
Wenn die junge Pflanze dann die Höhe von 20 Zentimetern erreicht hat (Pflanzen dürfen noch keine Bestockung zeigen), wird sie so umgepflanzt, dass der erste, oberirdische Stengelknoten noch unter die Erde kommt. Eine Stundenleistung per Hand liegt bei ca. 400 bis 500 Pflanzen. Aus diesem Stengelknoten wächst dann ein weiterer Wurzelkranz hervor. Über dem ersten Bestockungsknoten bildet sich also ein zweiter. Man hat bei umgepflanzten Getreide 40 bis 50 voll ausgereifte Halme und darüber zählen können. (Gegenüber 4-5 bei Drillsaat.) Etwa drei bis vier Wochen nach der Aussaat haben die Getreidepflänzchen die drei Blättchen am ersten oberirdischen Stengelglied ausgebildet und werden 9 bis 11 Zentimeter tief gepflanzt. Sie stehen dann 3 bis 4 Zentimeter tiefer in der Erde als vorher im Saatkasten.
Döblin rät, den Stockraum in der Praxis nicht zu groß zu wählen. Etwas 100 bis 225 Quadratzentimeter, das einer Pflanzenentfernung von 10-15 Zentimeter entspricht. Eine weiter Entfernung von 20 bis 30 Zentimetern ist nur in Ausnahmefällen anzuraten (Mildes Klima, starke Düngung, Bewässerungmöglichkeit und Lagen mit viel Mutterboden). [...]

Anhäufeln:
Das Behäufeln wird (frühstsens nach 4 Wochen nach Auspflanzung) nach der ersten Bestockung durchgeführt (Herbst/Frühjahr) und darf die Pflänzchen nicht verschütten. Die Anhäufelung darf nur leicht, etwa 5 bis 7 Zentimeter an der Stengelbasis erfolgen. Wichtig ist, dass keine weitere Behäufelung einen weiteren Halmknoten unter die Erde bringen. Diese erneute Bestockung würde zu ungleicher Reife der Ähren führen.
Ein weiteres Bearbeiten des Bodens dienet lediglich der Wildkrautunterdrückung und der besseren Wasserhaltekraft.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

holzgaser
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Re: Ist Getreideanbau auf kleinen Flächen möglich?

#110

Beitrag von holzgaser » So 2. Jun 2013, 17:16

Hallo!
Der produziert CO2 und drückt den Sauerstoff über das Gärröhrchen oben raus.
Sauerstoffgehalt im Faß sollte sehr schnell gegen 0 und der CO2 Gehalt sehr hoch gehen – den Gärbottich muß man halt jedesmal wieder nachfüttern, wenn man was entnommen hat.
Bei dieser Methode muss Du bedenken das die Keimfähigkeit des Getreides bei einer Lagerung in CO2 gegen null geht! Das Getreide kann auch ohne CO2 lange gelagert werden, wenn es trocken genug ist. nach 5Jahren sollte das Getreide wieder angebaut werden um nicht zu viel Keinfähigkeit zu verlieren.
Bei einem üblichen Verbrauchszyklus ist aber eine so lange Lagerung nicht notwendig.


Gruß holzgaser
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