Ich habe inzwischen die Hälfte der Jungpflanzen gepflanzt. Es war … sagen wir es mal so... „lehrreich“.
Da ich erst einen Tag vorher den Pferdemist bekam, habe ich den zuerst untergegraben und gekalkt. Besser wäre natürlich gewesen, mit der Pflanzung zu warten, bis sich der Boden wieder gesetzt hat.
Dann fingen die „Erkenntnisse“ *hüstel* an.
Döblin schreibt in seinem Buch, dass die Aussaat in Norddeutschland bis Mitte September erfolgen müsse. Als Laie dachte ich mir dazu, das dies mit der Entwicklung der Pflanzen zusammenhängen muss. Das tut es vielleicht auch, der Grund ist jedoch ein anderer:
Einpflanzen von einzelnen fragilen Halmen in feuchten, klumpigen Boden ist alles andere als einfach (und das roden der Jungpflanzen erst recht).
Mir war schon der Gedanke gekommen, dass mehrere Körnchen für mehrere Pflanzen pro Topf eine gute Idee sein könnten (siehe Post weiter oben). Ist es auch, aber auch das aus einem anderen Grund: In der Zeit bis zur Pflanzung bildet eine Pflanze in den verwendeten, volumenmäßig viel zu großen 35er Platten keinen Wurzelballen, sondern nur ein pinselartiges Bündel.
Also habe ich jedes Pflänzchen mit einem Buttermesser aus dem Töpfchen herausgelöst, so gut es eben ging (die flachen 35er QP waren gut machbar, aber die tiefen 60er waren ein Reinfall. Dort ist zumeist auch das Korn abgerissen). Die Pflanzen dürfen darauf nicht gebündelt werden, weil sich die Wurzeln sonst verheddern, was Zeit kostet. Insgesamt war die Ausbeute an „guten“ Pflanzen nicht so groß, wie erhofft.
Ich habe mit dem Sauzahn eine flache Furche gehackt (ziehen ging ob der Feuchtigkeit->Klumpen nicht) und das Messer so gefasst, das ich mit dem Zeigefinger auf die flache Seite der Klinge drücken konnte. Damit habe ich in die Furche Löcher gestoßen, in die jeweils eine Pflanze gesetzt wurde. Die nächste Furche wurde dann so „gezogen“, dass die gesetzten Pflanzen nicht völlig verschüttet wurden. Dabei trampelte ich immer wieder erneut über die ganze Parzelle. Geschickter wären längliche, rechteckige Beetabschnitte mit ausgetretenen Wegen dazwischen gewesen, wie im Gemüsegarten allgemein üblich.
Insgesamt eine Heidenarbeit, würde ich SO nicht wieder machen.
…
Die Vorzucht in Topfplatten halte ich nach wie vor für eine gute Idee, erspart sie doch das roden - zumindest, wenn man den Wurzelballen gemeistert hat – und erleichtert die Pflanzung, wenn man keine Maschine dafür hat . Die Töpfchen müssen allerdings kleiner sein UND mit mehreren Saatkörnern beschickt werden.
Darauf hätte man mit einem einfachen Versuch im Vorfeld der Anzucht kommen können. Hätte
Eine konische Form, wie früher die Tontöpfchen, halte ich ebenfalls für günstig.
Außerdem sollte man zum frühest möglichen Termin mit der Aussaat beginnen und später in ein gut abgesetztes Beet pflanzen.
Da noch Platz frei ist, überlege ich, nächstes Frühjahr noch etwas Sommerweizen anzubauen. Mit der Umpflanzmethode, aber unter Berücksichtigung der bereits gewonnenen Erkenntnisse.