Kohlrabi als Pflanze kaufen - lohnt das überhaupt?

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Laurie

Kohlrabi als Pflanze kaufen - lohnt das überhaupt?

#1

Beitrag von Laurie » Di 5. Jul 2011, 13:44

Hallo,

gestern im Garten ist mir etwas in den Kopf gekommen, dass ich gerne mal anbringen wollte. Es gibt ja Kohlrabi als Pflanze zu kaufen. Die wächst ja auch nicht fortlaufend wie Salat z.B. sondern bildet ja eine (nennt man das so?) Frucht und gut ist's. Da die Pflanzen ja auch nicht gerade superbillig sind, dachte ich mir, ob sich das überhaupt lohnt? Lohnt es sich eine Pflanze zu kaufen um Kohlrabi selbst anzupflanzen, wenn man ihn auch sehr, sehr günstig am Markt kaufen kann?

Bei Salat finde ich es noch okay, der wächst ja fortlaufend. Radieschensamen sind jetzt nicht so teuer und andere Pflanzen die ich jetzt im Garten habe (erdbeeren z.b) lassen sich ja gut vermehren.

Wie ist das speziell bei Kohlrabi? Den pflanzt man einmal ein und ernet dann... mehr steckt da ja nicht dahinter, oder? Ich frage mich nur wirklich, ob sich das finanziell lohnt Pflanzen zu kaufen, wenn man das fertige Gemüse auch so kaufen kann, auch nicht sonderlich teurer als angebaut.

Helft ihr mir mal auf die Sprünge oder denke ich komplett falsch?

Danke!
Laurie




PS: ich bin neuling, bitte schlagt nicht den kopf auf den tisch wenn die frage total doof ist :michel:

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exi123
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Re: Kohlrabi als Pflanze kaufen - lohnt das überhaupt?

#2

Beitrag von exi123 » Di 5. Jul 2011, 14:36

hallo

ob sich etwas finanziell "rentiert" bei den preisen für gemüse aus der intensiven landwirtschaft - bezweifle ich ganz generell. aus samen viele pflanzen machen - ok das wird sich finanziell auch rentieren - ein samenpackerl kostet ja nicht viel. ja ein hohlrabi wie viele andere auch, macht eine frucht und gut is.

ABER beim selbstanbau kommt eben dazu, dass es einfach anders schmeckt, du weisst wohers kommt, es wurde weder gespritzt, noch gedüngt, noch nachbehandelt. usw
das sind für mich eher die gründe...es macht spass, es schmeckt anders, es ist deins...

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Re: Kohlrabi als Pflanze kaufen - lohnt das überhaupt?

#3

Beitrag von Thomas/V. » Di 5. Jul 2011, 21:12

Ich kaufe im Frühjahr (Anfang März) 20 Kohlrabipflanzen beim Gärtner, die kommen in die Gewächshäuser.
Selber gezogene Jungpflanzen sind bei mir immer mickrig geblieben am Fenster, die vom Gärtner sind robuster.
Hierbei kommt es mir weniger auf den Preis an, sondern darauf, schnellstmöglich im Frühling was zu ernten.
Ab April säe ich dann Kohlrabi fürs Freiland im Gewächshaus in Töpfchen und pflanze sie dann im Mai raus aufs Beet.
Die kann man dann ab Ende Juni ernten.
Diese Kohlrabi sind dann natürlich wesentlich billiger, zumal mit der Topfaussaat ja fast aus jedem Korn eine Pflanze wird. So reicht eine Samentüte je nach Menge 2-3 Jahre. Sät man im Beet, wird sehr viel von Schnecken gefressen (bei mir jedenfalls).
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kohlrabi als Pflanze kaufen - lohnt das überhaupt?

#4

Beitrag von Margit » Di 5. Jul 2011, 23:45

Ich mach's auch so wie Thomas. Die ersten Pflänzchen kaufe ich und setze sie so früh als möglich aus, dann hab' ich bald was davon! Und die nächste "Garnitur" kann ich dann schon selber ziehen. Das Vorziehen der frühen Kohlrabis hab ich ein paar mal Indoor probiert, die waren immer viel zu mickrig.

Generell: Es ist einfach viiiel besser, frischen Kohlrabi bei Bedarf aus dem eigenen Garten ernten zu können. Motto: "Da weiß man, was man hat." Und noch dazu muss man nicht planen, sondern kann nach Lust und Laune durch den Garten wandeln und sagen: Und heute mach ich was mit Kohlrabi, weil ich grad Lust drauf hab.

Liebe Grüße, Margit
Mein Blog: http://www.wachsenundwerden.at
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Re: Kohlrabi als Pflanze kaufen - lohnt das überhaupt?

#5

Beitrag von Shura » Mi 6. Jul 2011, 08:19

Ich kaufe im Frühjahr auch ein paar Pflanzen - allerdings nutze ich nicht die Knollen, die sind besser, zarter & preiswerter vom Bauern.
Ich benutze das frische Blattgrün für den Salat & Grüne Smoothies. Ähnlich halte ich es auch bei der Roten Beete.
Bis weit in den Winter habe ich so immer frisches Blattwerk.
Unkraut ist für alle da ;)

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Re: Kohlrabi als Pflanze kaufen - lohnt das überhaupt?

#6

Beitrag von BernhardHeuvel » Mi 6. Jul 2011, 09:16

Guten Morgen.

Ich kaufe generell keine Gemüsepflanzen zum Verzehr. Das hat den Grund, daß diese meist mit Düngemitteln und systemischen Pestiziden behandelt wurden. Gerade die Pestizide sind nicht mehr aus der Pflanze rauszubekommen. Da wir sowieso über das Trinkwasser und der Umwelt den Pestiziden ausgesetzt sind, und ich wenig Lust auf Krebs habe, ziehe ich meine Pflanzen selbst aus Saatgut. Dafür verzichte ich lieber auf frühzeitiges Gemüse - es gibt genug wildes Gemüse im Frühjahr, so daß ich auch darauf verzichten kann. Eine Alternative ist es, die Samen im Haus unter Licht zu ziehen. Immer noch besser, als diesen Stoffen ausgesetzt zu sein.

Siehe auch: http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downl ... onFile&v=2

http://www.imkerdemo.de/2010/03/pflanze ... inkwasser/

Gruß
Bernhard

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Re: Kohlrabi als Pflanze kaufen - lohnt das überhaupt?

#7

Beitrag von exi123 » Mi 6. Jul 2011, 10:35

sehe das wie bernhard,die frage ist ob man weiss ob es sich um systemisches saatgut bei den pflanzen beim gärtner handelt - einfach fragen
wenn JA, dann nicht nehmen - das ist der Tod für die bienen - eine der Hauptursache für das bienensterben

Landfrau

Re: Kohlrabi als Pflanze kaufen - lohnt das überhaupt?

#8

Beitrag von Landfrau » Do 7. Jul 2011, 13:56

Das Bewirtschaften eines Nutzgartens - und damit auch das Anbauen von Kohrabi - sollte man besser nicht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewerten - dann wird einem nämlich schnell gruselig.

Was will man? Satt werden? Das geht mit Schokolade und Kartoffelchips am billigsten.
Die tagesration Energie gibt es da für weniger als 1 Euro.....

Ob es einem auf Dauer gut tut, bleibe dahingestellt.


Nehmen wir an, man will Kohlrabi.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort geguckt, kann man

1 Kohlrabi aus dem Supermarkt
1 Kohlrabipflanze aus der Gärtnerei
1 Tüte Kohlrabisamen beim Discounter / Postenmarkt

für etwa den gleichen Preis kaufen.

Wieviel Mühe man aufwenden will, wieviel man ernten möchte und welche kulinarischen Ansprüche man hat, muss jeder selber für sich entscheiden.

Mich persönlich macht es glücklich, Gemüse selber zu ziehen. Ein Gang durch den gemüsegarten ist schöner als 1 Tag shoppen :-).
Und in der Küche bin ich gnadenlos - anspruchsvoll. Daher kaufe ich keine Gemüse mehr.
Dabei kaufe ich sowohl Gärtnereipflanzen als auch Saatgut, je nach dem, was gerade sich anbietet.

Selber aussäen tue ich gezielt Lagergemüse, weil ich hier präzise die Sorte auswähle, die für den Winter taugt.
Gemüse, von denen 3 - 4 Pflanzen reichen (Filderkraut zB), kaufe ich als Jungpflanzen und wenn es im Landhandel Anfang Juni Junggemüse für wenige Cent gibt und ein Teil der eigenen ANzucht nicht gelang, pflanze ich auch gern mit gekauften Pflanzen nach.
Gemüse, von denen ich gern viel hab, zB Frühkohlrabi - ist lecker, unkompliziert und kann unverarbeitet gut gegessen werden - säe ich aus.

Und speziell zur Anzucht: Habe dies Jahr meine Jungpflanzenanzucht ins Mistbeet verlegt - das funktionierte grandios.
Das DIng ist durch die Misteinlage ja beheizt und durch die Folienfenster hell - tausendmal besser als das Rumgemurkel im nicht zentralgeheizten Haus!!!!

Ist JAhrzehnte schon her, dass ich meinen Vater beim Bau eines Mistbeetes zusah und schwer beeindruckt war von den Pferdeställen der brit Soldaten, wo wir den Mist holten.....aber gesehen ist gelernt, komisch und schön, dass, was man einst sah und miterlebte, einem irgendwann zu Nutzen sein kann.

Arme Kinder, die von ihren Eltern überhaupt nichts mehr lernen (können), weil außer Arbeiten (aushäusig) und Konsumieren (Waren, Veranstaltungen, Erleben via TV) nichts geschieht im Leben.
Nichts Wahres, Echtes, Wirkliches.
Schmutziges, Schmerzhaftes, Schönes.

Landfrau

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