Kaninchen/Jungtiere und Stall im Winter

kleinesLicht
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Re: Kaninchen/Jungtiere und Stall im Winter

#11

Beitrag von kleinesLicht » Mo 24. Okt 2011, 18:01

Ich kann mich lebhaft an traenende Augen beim Ausmisten von Pferden erinnern. Ist allerdings schon viele Jahre her. Deswegen habe ich lieber vorher nochmal nachgefragt, weil die Kaninchen sind ja wesentlich naeher am Boden als ich.

Untergrund ist bei mir Estrich, dazu leicht schraeg. Der Urin laeuft ab, nicht vollstaendig, aber immerhin. Momentan miste ich aller drei Tage und habe auf Spaene bewusst verzichtet, weil ich die nicht auf dem Beet haben will (ich nehme den Mist im Moment, um ein Beet abzudecken.) und weil die im Komposter klumpen.

Die Oozysten der Kokzidien lassen sich mit ueber 55 Grad heissem Wasser am einfachsten bekaempfen, dann werd' ich einmal in der Woche ein Dampfbad einrichten und dann den Boden abtrocknen lassen.

Wegen Antibiotika habe ich gefragt, weil es bei Kaninchenzuechtern gang und gaebe zu sein scheint, sowas vorraetig zu haben und auch kurmaessig anzuwenden, was ich persoenlich unmoeglich finde.
viele Grüße
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Thomas/V.
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Re: Kaninchen/Jungtiere und Stall im Winter

#12

Beitrag von Thomas/V. » Mo 24. Okt 2011, 18:45

Hast Du denn überhaupt Grund zu der Annahme, das Deine Kaninchen Kokzidiose-Ausscheider sind?
WIe gesagt, es kann sein, das es überhauptnicht notwendig ist, AB vorbeugend einzusetzen.
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Re: Kaninchen/Jungtiere und Stall im Winter

#13

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 24. Okt 2011, 19:19

Matratzenhaltung finde ich eben wegen der Ammoniakentwicklung äußerst fragwürdig, grad für Jungtiere.
Und für die arme Sau, die das hinterher misten muß - mit nem Frontlader dürfte das nicht so das Problem sein, aber wenn man es von Hand machen muß, ist es äußerst "iehbäh", egal ob bei Pferden oder Ninchens oder Schweinen. Spätestens bei den untersten Schichten wird es dampfend, und bei einem Schafstall für 200 nach einem langen Winter (nicht meiner!) hab ich sogar aufgegeben, weil ich nix mehr sah und nur noch hustete....

Und Kaninchen pinkeln unglaubliche Mengen, grad im Sommer mit viel Grünfutter, das gibt immer auch Fliegenprobleme bei konventioneller Boxenhaltung mit Rosten und Urinwanne drunter - es stinkt auch unglaublich, weil bei 30° sich alles so schnell zersetzt, auch bei täglicher Reinigung - kommt für mich nicht in Frage.
Bei der Gruppenhaltung in Pferdeboxen war es besser, aber wir haben jeden zweiten Tag gemistet und gespült, die Box hatte einen Ablauf, und riesige Mengen Stroh durchgejubelt. Gehäckselt wäre wohl sparsamer gewesen, aber wir hatten keine Maschine dafür.

Von daher wüßte ich jetzt nicht wirklich, wie ich das heute machen würde - wahrscheinlich als Außenhaltung a la Mother EarthNews.
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kleinesLicht
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Re: Kaninchen/Jungtiere und Stall im Winter

#14

Beitrag von kleinesLicht » Mo 24. Okt 2011, 19:52

@Thomas, nein, ich habe keinen Grund. Bisher habe ich noch keinen Durchfall gesichtet *toitoitoi*! wie schon ganz zu Anfang schrieb, habe ich mich durch das viele Lesen im Internet verrueckt machen lassen. Davon abgesehen: Wehret den Anfaengen!
Ich muss eine Handlung die ich fuer mich als Fehler werte - zum Beispiel: Kaninchen muessen viel Brot fressen -, nicht wiederholen, nur weil "wir machen das immer so" gesagt wird.

@Sabiene, wieviel Tiere hattest du in einer Box?
Ja, dass Kaninchen unglaubliche Mengen Urin absetzen, ist mir auch schon aufgefallen :eek: Fliegenprobleme hatte ich im Sommer, zum Glueck, keine, weil die Kaninchen noch im Huehnerstall wohnen und da sind die Huehner schnell dabei, die Fliegen zu vernichten. Dungmuecken hatte ich allerdings jede Menge und die sind auch ziemlich unangenehm.

Bei Aussenhaltung muesste man - hab ich gelesen - von Zeit zu Zeit den kompletten Boden abtragen und austauschen, wegen Kokzidien & Co. Theoretisch muesste es doch ausreichen, zwei Wechselauslaeufe einzurichten und den Boden so zu gestalten, dass man den abflammen kann (Die Oozysten der Kokzidien sterben ab 55Grad nach zwei Sekunden.).
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Re: Kaninchen/Jungtiere und Stall im Winter

#15

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 24. Okt 2011, 20:35

Am Anfang 2 Häsinnen mit Nachwuchs, später drei, und noch getrennte Boy/Girl-Gruppen der Halbwüchsigen a 15.
Hört sich voll an, war es aber nicht wirklich - die Boxen waren ursprünglich mal für Kaltblüter gebaut und hatten etwa 20qm. Platz zum Rennen und Jagen war jedenfalls genug, und damit sind dann auch die "riesigen Mengen Stroh" erklärt, oder?*ggg*
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Re: Kaninchen/Jungtiere und Stall im Winter

#16

Beitrag von Thomas/V. » Mo 24. Okt 2011, 22:07

nein, ich habe keinen Grund. Bisher habe ich noch keinen Durchfall gesichtet
na, dann laß Dich nicht verrückt machen ;)

Durchfall war damals nicht das erste, was mir auffiel, sondern plötzlich hat das Gehege sehr unangenehm gerochen, als ich ins Waschhaus kam, das ist ein untrügliches Zeichen, worauf man dann sofort zum TA muß und AB-behandlung einleiten, ansonsten gehen sie alle bald ein
das sie Durchfall hatten, habe ich dann erst später gemerkt
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Re: Kaninchen/Jungtiere und Stall im Winter

#17

Beitrag von beutelsend » Fr 14. Jun 2013, 14:29

nachdem mein Mann für die Beweidung unter den jungen Obstbäumen "Minischafe" vorgeschlagen hat sind wir nun doch auf die Kaninchen gekommen.... also fleissig Forum gewälzt worauf ich achten muss und bisher nicht bedacht habe :)
dabei bin ich in diesem Threat aufgeschlagen, ich weiss er ist älter, wollte dazu aber noch sagen
Hast Du denn überhaupt Grund zu der Annahme, das Deine Kaninchen Kokzidiose-Ausscheider sind?
nachdem ich mit einem kommerziellen Halter/Schlachter gesprochen habe verstehe ich, dass aufgrunde der Angewohnheit die eigenen Köttel zu fressen Kaninchen eigentlich immer Kokzidiose haben.
Ich bin kein Fan von Medikamentengabe, da ich die Tierchen aber essen will und unapettitliche Schlachtkörper vermeiden möchte denke ich, dass ein guter "Mittelweg" ist den Tieren als erstes festes Futter solches mit Antibiotika zu geben und wenn sich ihre Konstitution gefestigt hat damit aufzuhören (nach ca. 2-4 Wochen). Dann haben sie das Zeug auch wieder abgebaut, bevor sie geschlachtet werden. Antibiotika will ich ja noch weniger als weiße Knubbel im Kaninchen. :pft:

gibt es jemand im Forum, der das so o.ä. handhabt?

Alternative wäre wohl nur die Haltung auf Gitter und das ist für Deutschland gerade verboten worden (im kommerziellen Bereich)

vielleicht gibt es ja noch eine dritte Möglichkeit den Infektionsdruck zu mildern.... die Ninchen, die ich bekomme sind eh schon größer, habe also bis zum nächsten Wurf Zeit mir eine Meinung dazu zu bilden :)

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Re: Kaninchen/Jungtiere und Stall im Winter

#18

Beitrag von Thomas/V. » Fr 14. Jun 2013, 15:48

Hi!
dass ein guter "Mittelweg" ist den Tieren als erstes festes Futter solches mit Antibiotika zu geben und wenn sich ihre Konstitution gefestigt hat damit aufzuhören (nach ca. 2-4 Wochen). Dann haben sie das Zeug auch wieder abgebaut, bevor sie geschlachtet werden.
Ja, so würde ich das auch machen, wenn ich eigene Jungtiere im kritischen Alter hätte.
Ab etwa dem Alter, in dem sie mit fressen (also mit ca 4 Wochen) bis zum Alter von 8 Wochen als "Kraftfutter" und Kokzidosevorbeugung stellst Du ihnen diese Pellets mit Kokzidiostatika mit rein (neben dem normalen Futter).
dass aufgrunde der Angewohnheit die eigenen Köttel zu fressen Kaninchen eigentlich immer Kokzidiose haben.
Ja und Nein...
Es gibt verschiedene Stämme, manche sind stark infektiös, manche nicht.
Die Alttiere können auch mit stärker infektiösen Stämmen umgehen, also sind sozusagen resistent, und scheiden dann diese mit aus und dabei infizieren sich die Jungtiere, deren Immunsystem damit nicht fertig wird.
Kommt in der Umgebung grade kein stark aggresiver Stamm vor, bekommen die Jungtiere auch ohne Kokzidiostatika keine Krankheit.
Ich hatte jahrelang keine Probleme mit Kokzidose, nie Verluste, und dann auf einmal...
Vermutlich mit einem Alttier, das zugekauft wurde, einen aggressiven Stamm eingeschleppt.
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