Kaninchen und Futter

kleinesLicht
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Re: Kaninchen und Futter

#11

Beitrag von kleinesLicht » Do 13. Okt 2011, 18:41

Was sind kleine Mengen? Und was waeren dann die grossen?

Der Topinambur steht vor einem Wildzaun, reicht es, wenn ich da ...Bambusmatten oder sowas dran festmache?

Da ich dieses Jahr noch nicht soooo die Erntemengen eingefahren ( :haha: das Bobbycar meiner Tochter hat gereicht) habe, kann ich noch nicht mit den Kaninchen teilen. Mohrrueben gibts hier recht preiswert als Futtermoehren.

Kann ich statt der Haferflocken auf gequetschten Hafer umsteigen? Was noch?
viele Grüße
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Thomas/V.
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Re: Kaninchen und Futter

#12

Beitrag von Thomas/V. » Do 13. Okt 2011, 19:03

"kleine Mengen" sind eben erstmal 2-3 Blätter, dann jeden Tag verdoppeln

bei Topi habe ich mal ein einfaches gerüst davor gebaut (ein paar Pfähle und dazwischen eine Latte genagelt)
ein andermal einen dicken Draht gespannt, einfach was so da ist und schnell geht, soll ja nur ein paar Monate halten
aber nun ist es sowieso zu spät, er wächst ja jetzt nicht mehr, sondern wird in den nächsten NÄchten erfrieren ;)

Haferflocken und Quetschhafer sind ok, ich gebe meinen jetzigen Jungtieren bis zum Schlachten ein wenig gemischte Körner (Bruchmais, Quetschhafer, ganze Weizenkörner), eigentlich fressen die jede Art Körner gern, mal einen harten Brotkanten
(aber alles wirklich nur in kleinen Mengen, etwa 1 EL abends pro Tier)
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Re: Kaninchen und Futter

#13

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 13. Okt 2011, 21:42

Moin,
Brot hat zu viele Kohlenhydrate und zuwenig Eiweiß und insgesamt zuwenig Nährstoffe - besser sind die von Thomas genannten Äste für die Zähne.
Brotgefütterte Ninchen schmecken nicht, ebensowenig wie brotgefütterte Schweine, das Fleisch wird wabbelig.

Wenn du ihnen was richtig gutes tun willst, gibst du ihnen angekeimtes Getreide, speziell Hafer steigert die Fruchtbarkeit und den Milchfluß.
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Re: Kaninchen und Futter

#14

Beitrag von Thomas/V. » Do 13. Okt 2011, 22:48

Sabine hat Recht, Brot ist eigentlich für alle Tiere ungesund, wenn es oft gefüttert wird

ich habe die Erfahrung gemacht, das die Kaninchen davon verfetten, wenn sie welches bekommen, also gibt es nur sehr wenig davon, und nur in den Wintermonaten

gekochte KArtoffeln mit etwas Schrot ist wohl in der Wirkung ähnlich wie Brot, gebe ich auch nur, wenn überhaupt, sehr wenig
Gebt ihr Mineralfuttergaben und wenn ja wie, als Lecksteine oder als Pulver irgendwo drunter gemischt?
in meiner Anfangszeit habe ich ihnen solche Mineralsteine für Kaninchen gegeben, die wurden gar nicht angerührt
dann habe ich Mineralstoffgemisch für Kleintiere mit ins Futter (gekochte KArtoffeln mit Schrot) gemischt, das hat ihnen nicht geschmeckt und seitdem gibts gar kein Mineralstoff mehr, dafür öfters Zweige und Blätter
die Rinde enthält wohl genügend für die normale Ernährung
überhaupt füttere ich fast ausschließlich Grünzeug und bin mit Getreide/Kartoffeln/Brot sehr zurückhaltend geworden
die Kaninchen sind trotzdem (oder deswegen?) gesund und wachsen auch, und billiger ist es auch
ich brauche keine Turbomastkaninchen, sondern will mageres, langsam gewachsenes Fleisch essen
seitdem ich fast kein Kraftfutter gebe, haben die Tiere keinen weichen Kot, auch wenn es viel regnet und sie nasses Gras bekommen
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Re: Kaninchen und Futter

#15

Beitrag von kleinesLicht » Fr 14. Okt 2011, 08:14

Danke, Thomas, du hast mir schonmal gut weitergeholfen. Der Topi ist ja wie ne Sonnenblume, also wird alles oberirdische wohl absterben, vielleicht hat ja mein Topi nur die ersten Anzeichen seines natuerlichen Alterungsprozesses. Wenn also nix mehr da ist, was mich darauf hinweist, wo der Topi stand, kann man sich im naechsten Jahr ueberraschen lassen, wo er austreibt, wenn vielleicht noch Wuehlmaeuse die Knollen verschleppen, richtig?

Ich stimme auch mit Thomas ueberein, dass das Zufuettern von Mineralstoffen nur in Ausnahmefaellen sinnvoll und ansonsten unnoetig ist. Synthetisch hergestellte Mineralstoffe koennen einen Koerper eher belasten, als dass sie ihm nuetzen. Ich fuettere verschiedene Un- und Kuechenkraeuter taeglich und es macht Spass, sie zu sammeln.

Brot bleibt bei uns nicht uebrig, das essen wir selber. Bei gekochten Kartoffeln sieht das schon anders aus. Vertragen die Kaninchen gekochte Salzkartoffeln? In kleinen Mengen und nicht taeglich, versteht sich.
viele Grüße
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Re: Kaninchen und Futter

#16

Beitrag von kleinesLicht » Fr 14. Okt 2011, 08:19

@Sabiene

Wie lange braucht der Hafer zum Keimen und wie lang sollten die Keime sein, damit sie verfuettert werden koennen? Vermutlich zaehlt gekeimtes Getreide eher zu Kraftfutter, oder?
viele Grüße
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Re: Kaninchen und Futter

#17

Beitrag von Thomas/V. » Fr 14. Okt 2011, 09:24

Moin!

Ja, Topi ist ne Sonnenblumenart und stirbt oberirdisch ab bei Frost. Die Knollen sind sehr winterhart (-30°) und man kann sie im Winter ausgraben und verfüttern oder selber essen.
Im Frühling grabe ich sorgfältig alle restlichen Knollen aus, lege einen kleinen Graben an (etwa Spatentief und 2x Spaten breit), gebe etwas Kaninchenmist rein die Saatknollen dazu, Erde drüber, fertig. Kann sogar am selben Platz sein, da sich Topi mit sich selber verträgt. Das verschleppen durch WM hält sich bei mir in Grenzen, eher werden sie an Ort und Stelle gefressen.
Bei gekochten Kartoffeln sieht das schon anders aus. Vertragen die Kaninchen gekochte Salzkartoffeln? In kleinen Mengen und nicht taeglich, versteht sich.
Gekochte Pellkartoffeln oder Kartoffelschalen sind problemlos (bis auf die Menge), Salzkartoffeln füttere ich Kaninchen keine, weil ich nicht weiß, ob sie ihnen schaden. Sind mal 1-2 übrig, gebe ich sie lieber den Hühnern, weil die einen kleinen Anteil an Salz brauchen, wenn man kein Fertigfutter füttert. Aber auch da muß man vorsichtig sein.

Falls Du noch Anfänger bei der Kaninchenhaltung und Selbstversorgung bist: hier habe ich mal etwas ausführlicher etwas geschrieben:
http://de.seve.wikia.com/wiki/Kaninchen
Vielleicht ist ja die eine oder andere Erfahrung für Dich nützlich :)
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Re: Kaninchen und Futter

#18

Beitrag von kleinesLicht » Fr 14. Okt 2011, 09:56

:) Das hab ich doch schon lange durchgeackert. Trotzdem danke!

Gibt es eigentlich Pflanzen, mit denen sich Kaninchen auch bei kleinen Mengen vergiften koennen? Bei Gundermann beispielsweise liest man immer wieder, er waere giftig. Allerdings habe ich auf einer Seite fuer Hasenkaninchen gelesen, dass der auch gefuettert, bzw. gefressen wird. Das Zeug wuchert bei mir ueberall rum und bis jetzt habe ich Angst, dass da ein Blaettchen ins Futtergruen kommt.

Wie tief koennen sich Topinamburknollen verstecken? Kann ich die gruenen Triebe der Pflanzen jetzt einfach so abschneiden oder schadet das den Knollen? Sie zu verfuettern waere besser, als sie absterben zu lassen.
viele Grüße
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Re: Kaninchen und Futter

#19

Beitrag von Thomas/V. » Fr 14. Okt 2011, 11:38

wegen Gundermann: vieles, was für Menschen "giftig" ist, ist für Tiere durchaus ungiftig
ich würde einfach mal ein bischen davon den Kaninchen vorlegen, sie wissen eigentlich selbst ganz gut, was ihnen bekommt und fressen es entweder gar nicht oder nur soviel, wie sie vertragen
ansonsten gebe ich solches Unkraut von den Beeten im Winterhalbjahr zu den Hühnern, deren Auslauf in dieser Zeit ziemlich kahl ist, darüber freuen die sich auch und lassen auch das liegen, was ihnen nicht bekommt

die Topis kannst Du jetzt abschneiden und verfüttern, schadet denen nicht, weil sie ja jetzt sowieso absterben werden demnächst
bis zu welcher Tiefe die Knollen wieder austreiben, weiß ich nicht, aber Spatentiefe schaffen sie durchaus
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Re: Kaninchen und Futter

#20

Beitrag von Zacharias » Fr 14. Okt 2011, 11:53

Gundermann ist für viele Tiere sehr giftig aber nicht für den Menschen, man kann nicht automatisch von Mensch auf Tier schließen. Wir essen ja auch gerne Avocado und die sind für viele Tiere stark giftig.
Ich habe auf dem Grundstück auch Gundermann wachsen und sortiere was ich sehe aus. Die Kaninchen werden aber hin und wieder ein Blatt davon fressen, da ich nicht penibel bin. Ich glaube aber nicht, dass Kaninchen, die nicht in freier Natur leben wissen, was giftig ist und was nicht. Viele giftige Gewächse haben ja auch Bitterstoffe, die aber weg sind, sobald die Pflanze abgeschnitten ist.
Für die, die es noch nicht kennen: http://www.botanikus.de ist eine super Seite zum Nachschlagen.
Grüße,
Birgit

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