
Oh, bitte, keine Bienenhaltung in Bienenkiste oder Box!
Das Problem liegt darin, daß das ein gewaltiger Rückschritt in der Imkerei ist - und keineswegs anfängerfreundlich ist.
Das Tolle an "normalen" Bienenwohnungen ist, daß man jederzeit jede Wabe ziehen und ansehen kann.
Samt den Bienen.
Die diversen Kisten mit Bienen sind alle im Stabilbau - was die Bienen bauen, ist nicht beweglich.
Das ist im Sommer noch ziemlich egal, aber zum Herbst hin wird es schwierig.
Wenn man den Bienen Honig entnehmen will, muß man diese Waben dann komplett ausschneiden, und die Bienen muß man füttern für den Winter.
Das ist aber bei Stabilbau echt schwierig, ohne Räuberei auszulösen.
Jetzt kommt das Argument, "ich will aber gar keinen Honig ernten" - woher weißt du, ob genug Honig im Volk ist, um den Winter zu überleben?
Das kannst du einfach nicht wissen.
Bei den Normal-Imkern gibt es Richtwerte, was man einfüttern sollte, und man kann jederzeit nachsehen, und auch nachfüttern.
Imkern bedeutet, sich um die Bienen zu kümmern, und ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
Sich Bienen zuzulegen, ohne zu wissen, was man da diesen Lebewesen antut, ist völlig falsch.
Bienen sind sehr komplex in ihren Verhaltensweisen, und da sollte man erst mal lernen, statt sofort ins kalte Wasser zu springen.
Die Erfindung des beweglichen Rähmchens war ein Durchbruch in der Imkerei, weil man damit endlich zusehen konnte, was im Volk passiert.
Und genau deshalb ist jede Bienenkiste oder Bienenbox ein grauslicher Rückschritt ins Mittelalter.
Nicht jeder Imker ist bloß honiggeil - es gibt genug, die die Bienen nur gern beobachten.
Aber das geht mit den Kisten oder Boxen eben nicht.
Und genau deshalb finde ich die so schrecklich - die sind nicht mal ansatzweise bienengemäß.
Und falls es Faulbrut geben sollte, wird kein Veterinär solche betroffenen Völker sanieren können, weil der Stabilbau das einfach nicht hergibt - die haben meist nicht genug Bienenmasse zum Sanieren.
Es ist ja gut gemeint, Bienen einfach so zu halten, aber es ist nicht umsonst ein Lehrberuf....