Ich bin sehr froh, einen Eigengarten zu haben.
Ich darf Obst/Gemüse anbauen und es spritzen, wenn ich das für nötig halte.
Die Nachbarin darf einen reinen Ziergarten haben und braucht deshalb nicht spritzen.
Der andere Nachbar darf bei meinem Zaun die verwilderte Ecke anlegen. Keine Ahnung, ob er weiter unten im Garten noch immer gegen Mehltau spritzt und Schneckenkorn verstreut.
Nicht immer sind wir glücklich miteinander. Reibungspunkte betreffen z.B. die Koniferen der Nachbarin und die Ladung Pilzgift, die mein Birnbaum beim Zaun bekommt. Wenn ich dort nur Pelargonien hätte, entfiele das Spritzen, aber ich bilde mir halt einen Obstbaum ein.
Der andere Nachbar beobachtete die neue Tierhaltung mit Skepsis und ich versprach, dass die fremdländischen Schleim-Viecher nicht rauskönnen und nicht zur unkontrollierten Massenvermehrung schreiten werden.
Aber glücklicherweise darf jeder hinter seinem Zaun selbst entscheiden, was er für "aufgeklärt" hält und was nicht.
Wir haben Bienen, vermutlich von der wildbiologischen Station oben am Berg. Wir haben Feldwespen, Holzbienen, Hornissen, div. Hummeln, Schwebfliegen, Hummelschwärmer, Bremsen (leider).
Neuerdings interessieren mich Bienen, daher bin ich dem örtlichen Imkerverein mal beigetreten, hab mich zum Stammtisch gesetzt. Scheint ganz nett zu sein, nicht nur Ökofritzen. (Schon auch, aber nicht nur.)
Außerdem hab ich mir ein paar Bücher von der Bodenkultur-Uni ausgeborgt.
Den Grundkurs wollte ich belegen, aber er ist voll. Na dann halt im Herbst. Oder über die Boku. Im Moment hat das Thema "Fische und Gewässer" den Weiterbildungszuschlag bekommen, was auch spannend ist. (Bis dato ist in meinen limnologischen Phasen kein Wasserorganismus verendet, obwohl ich Kupferoktaneat spritze und Permethrin auf den Hund schütte, sowie dienstlich im Chemiekammerl rumpansche.)
Sollte ich mir Bienen zulegen wollen, werde ich sicher im Imkerverein die genauen örtlichen Regelungen erfragen können. Ein Bekannter hält seinen Bienen in einer Reihenhaus-Anlage und hat sich da mit den Nachbarn geeinigt. Dies sollte auch bei mir möglich sein.
Ich gebe aber zu bedenken, daß grad in den Streber-Vereinen die Spritzquote SEHR hoch ist, außer es ist eine Bio-Anlage.
Außerdem sind viele "Gartenfreunde" nicht glücklich, wenn ihre blühenden Zier- und Nutzpflanzen wegen der Bienen rasant bestäubt werden, und dann verwelken, weil sie in Samen gehen....
Nicht böse sein. Auch Zierpflanzenzucht ist ein achtenswertes Hobby und ja, auch Ziergartenbesitzer sind echte Gartenfreunde.
Ich sehe üppigen, exotischen Blumenschmuck sehr, sehr gerne, er bringt Farben und Freude.
Und ich bewundere die Fähigkeiten von Blumenzüchtern.