Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....

#61

Beitrag von Sabi(e)ne » So 9. Aug 2015, 00:10

Was aber jetzt nicht die Frage beantwortet, ob die Bienen nicht die Milben selber vom Körper heizen können.. :hmm:
Da ein eindeutiges Nein - die sind nur aktiv wärmend, wenn es um die Bruttemperatur geht - dafür aber hochpräzise.
Sonst wären alle Drohnen & Königinnen schon lange steril, weil zu warm gebrütet - und das ist eben nur sehr selten der Fall.
Zu kalt kommt halt viel öfter vor in D, vor allem bei den Säurebehandlungen, die alle kühlend wirken.
Da müßte man sich dann doch noch mal die Imker in heißeren Klimata ansehen.
Und wie viele bewegliche Milben sind auf den Flugbienen überhaupt unterwegs?
5% ? Oder wie viel?
Und wie lange fliegen die mit, bis sie in eine Zelle müssen?
Und wie lange brauchen sie, um in heißen Klimata zu vertrocknen?
Da grab ich mal wieder Dee Lusby aus, die in Arizona behandlungsfrei arbeitete....mit 32mm Zellen....
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10832
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....

#62

Beitrag von kraut_ruebe » So 9. Aug 2015, 17:35

Sabi(e)ne hat geschrieben: Da müßte man sich dann doch noch mal die Imker in heißeren Klimata ansehen.
35 grad draussen helfen uns jedenfalls noch nicht grundlegend weiter.

bei mir hats zwar auch bald mal 35 grad, sicher und stabil hats 35+ in italien und anderen südländern. italien hat auch probleme mit varroa, ich hab bissl was auf italienisch gelesen, man beschäftigt sich da auch intensiv und hätt das bemerkt, wenn die besonders heissen regionen sich da hervorheben. und stammt die varroa nicht aus aisen? klingt ja jetzt auch heiss.

heiss alleine schadet der varroa also eher nicht. da muss noch irgendwas andres mit zusammenspielen.

aber: heiss ist vermutlich auch gut für die biene. die italienische biene gilt (war mal irgendein forschungsbericht) als die vermehrungsfreudigste. die versenden ja auch in grossem stil völker, da wird also schon was dran sein.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....

#63

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 9. Aug 2015, 21:27

kraut_ruebe hat geschrieben:die versenden ja auch in grossem stil völker, da wird also schon was dran sein.
Ob diese Völker sich mir nix dir nix dann an unsere Winter anpassen können? :hmm:

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....

#64

Beitrag von Sabi(e)ne » So 9. Aug 2015, 22:08

Das Problem liegt darin, daß die Varroa aus Asien kommt (tropisch), und die dortigen Bienen einfach schwärmen und das Nest aufgeben, wenn es ihnen zuviel wird mit den Milben.
Das können sie hier nun mal nicht wegen des Sch****Winters, und das funzt wegen der Jahreszeiten noch nicht mal in Neu-Mexico oder Arizona.
Unsere Bienen sind einigermaßen angepaßt an Sommer & Winter - von daher hilft es nicht, nach Asien zu gucken.
Ich geb aber gern zu, daß die italienischen Bienen zumindest optisch den Schönheitspreis verdienen :daumen: :mrgreen:
Und, was auch gern vergessen wird bezüglich der Anpassung: Wir haben in D eine völlige Unterversorgung mit Bienenvölkern, flächendeckend.
Das liegt an der leider ziemlich guten Schwarmverhinderung und der Zucht von gewollt schwarmträgen Bienen.
Früher (lest die alten Imkerbücher) und ohne GVO und PSM haute etwa ein Drittel der Schwärme ab in die Wälder, wo dann die imkerunfreundliche Variante von der Natur selektiert wurde.
Heute schaffen es abgehauene Schwärme meist nicht mal den ersten Winter mangels Futter - und es war mal völlig normal, daß von 4 Schwärmen nur einer bis zum nächsten Frühjahr kam , um wieder zu schwärmen.
Da war aber die Bienendichte viel höher als heute, und es gab so gut wie keine Monokulturen, und keine PSM.
Und noch ein Unterschied zu früher: die Völker waren wesentlich kleiner - denk an Hinterbehandler, und der Honigertrag betrug wesentlich weniger als heute mit Raps und anderen Massentrachten.
Heute traut sich doch keiner zu sagen, daß er mit 10kg Honig ohne Zufütterung pro Volk ganz glücklich ist, weil in den Foren jedes Jahr doch gewaltige Mengen zugefüttert werden.
Wir haben da irgendwie das Maß verloren.
Das geht auch bei den Bienen irgendwie in die Richtung "Euter mit etwas Kuh dran" - und das finde ich gruselig.

Und jetzt kopier ich das, und laß mich im IF noch etwas dissen.... :mrgreen:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....

#65

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 9. Aug 2015, 22:57

Naja, da strickt halt auch jeder seine Geschichte. Mir hat der Ex - Imkerhäuptling erzählt, dass sie vor den Massentrachten von Ernten wie heute nur träumen konnten, die Blumenwiesen ja gemäht wurden und bei weitem nicht das hergaben, was heute möglich ist.

Stimmt schon, die Völker waren damals kleiner, dafür halt mehr, aber wenn in Summe die Ernten größer wurden, müssen ja auch die dazugehörigen Bienen da sein.
Sabi(e)ne hat geschrieben:Wir haben in D eine völlige Unterversorgung mit Bienenvölkern, flächendeckend.
Gibts irgendwo Ernteeinbußen, oder wie merkt man das? :hmm: Andere beklagen, dass der Bestand zu dicht wäre.

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10832
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....

#66

Beitrag von kraut_ruebe » So 9. Aug 2015, 23:03

Sabi(e)ne hat geschrieben: Das geht auch bei den Bienen irgendwie in die Richtung "Euter mit etwas Kuh dran"
ich find das ist schon lange da. wenn man sich den honigpreis ansieht: ist wie bei der milch, kostendeckend kann man nur über _richtige_ masse arbeiten und wenn man die arbeitszeit auch bezahlt haben will muss man ne völlig unüberschaubare und dazu ausfallssichere menge produzieren.

ist dann auch logsich, dass da das bisschen forschung, dass es gibt eher in die richtung geht, das problem zu beherrschen als zu versuchen es mit ausfallsrisiko zu unterwandern. dazu wird ständig propagiert es gäbe schon viel zuwenig bienen, was selektionen, die ja ein bissl was 'hartes' haben, auch nicht fördert sondern mehr den erhalt von jedem schwächelnden, kränklichen volk fordert.

so bleibt die varroageschichte irgendwie ein kleinproblem der hobbyhalter, die dann mit try and error ihr glück versuchen. würden wirs jetzt wenigst mal fertigbringen, abzugleichen, was die wenigen die die resistenten (we viele erfolgreche jahre braucht es dafür denn eigentlich?) haben gemein haben, gäbs mal ein bisserl grundlage. das scheint nur irgendwie ein ding der unmöglichket zu sein, eine verifzierung kann man sich als privater einfach nicht leisten und alles bleibt immer ein hörensagen, das man glauben kann oder auch ncht.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....

#67

Beitrag von Sabi(e)ne » So 9. Aug 2015, 23:12

Nee - die Bienen vor den Massentrachten waren schlicht besser ernährt und nicht vergiftet.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....

#68

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 9. Aug 2015, 23:50

Sabi(e)ne hat geschrieben:Nee - die Bienen vor den Massentrachten waren schlicht besser ernährt und nicht vergiftet.
"Der stumme Frühling" erschien 1962

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_stumme_Fr%C3%BChling

Hier soll es in den 1960ern irgendeine Krankheit bei Apfelbäumen gegeben haben, man fuhr durch die Dörfer und nebelte alles ein, die Bienen haben das damals auch schon nicht überlebt. Die gute alte Zeit ist jedenfalls schon so lang her, wo die Meisten von uns noch gar nicht auf der Welt waren.

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....

#69

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 10. Aug 2015, 08:56

Ich erinnere an die 25% DDT-Küchenfarbe im "Have more-Plan"....1946...
In D kam z.B. Raps erst in den 60ern richtig in Mode. Das hatte aber auch was mit den Inhaltsstoffen zu tun - der Raps von heute dürfte gegen den von 1960 ziemlich verändert sein :hmm:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ich kann's langsam wirklich nicht mehr ertragen....

#70

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 10. Aug 2015, 10:19

Ja, war wohl vorher nicht so bekömmlich

https://de.wikipedia.org/wiki/Raps
Erucasäure macht mehr als die Hälfte der Fettsäure herkömmlicher Rapssorten aus,[8] sie verursacht Organschäden und Herzprobleme bei Menschen und Säugetieren.
Seit 1974 wurden unter der Bezeichnung Null-Raps (0-Raps) praktisch erucasäurefreie (weniger als 2 Prozent im Öl) und damit für die menschliche Ernährung geeignete Raps-Genotypen entwickelt
und
Rapsblüten sind unter anderem in Deutschland eine der wichtigsten und ergiebigsten Nektarquellen für Honigbienen, eine Rapsblüte produziert in 24 Stunden Nektar mit einem Gesamtzuckergehalt von 0,4 bis 2,1 mg. Ein Hektar Raps kann in einer Blühsaison eine Honigernte von bis zu 494 kg einbringen.
Raps so an die 4to/ha x 383,-- :pfeif:

Antworten

Zurück zu „Bienen“