Ihr hättet gerne Bienen, aber...

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Waldläuferin
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Re: Ihr hättet gerne Bienen, aber...

#41

Beitrag von Waldläuferin » Do 2. Jul 2015, 11:57

Bist Du sicher, dass es immer dasselbe Volk ist?
Oder ziehen immer wieder neue Schwärme dort ein?
Fertig ist besser als perfekt.

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kraut_ruebe
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Re: Ihr hättet gerne Bienen, aber...

#42

Beitrag von kraut_ruebe » Do 2. Jul 2015, 12:09

Vielleicht liegt es daran, dass die absolut "in Ruhe" gelassen werden? recht aggressiv sind und auf Honig überwintern??
kaum. wenn das alleine reichen würde gäbs allerorts aus schwärmen wildlebende honigbienen.

in der steiermark gibt es, so wie im südburgenland, ein paar regionen wo der varroadruck nicht so hoch ist. die regionen, die mir bekannt sind, sind allesamt eher dünn vom mensch besiedelt und sehr waldreich, es lässt den schluss zu (=ist eine vermutung) dass da die nicht näher bestimmbaren umweltbedingungen im sinne der bienen besser sind.

wenn der varroabefall nicht hoch ist, kriegen die bienen das unter umständen selber in den griff. man darf aber nicht vergessen, dass das ausnahmeerscheinungen sind und keine garantie und sich sehr schnell ändern kann. eine empfehlung, die bienen halt einfach so zu lassen und sich nicht zu kümmern, wird niemand abgeben. all jene, die so wie ich nicht mit dem einbringen von anti-varroa-mittel egal welcher art arbeiten und mit denen ich kontakt habe, haben 'ihren' varroabestand beständig im auge und ein mittel ihrer wahl bereitstehen um im es im bedarfsfall anzuwenden.

was man aus den zur verfügung stehenden/zugelassenen mitteln gegen varroa anwendet ist geschmackssache. das ist aber nicht anders als bei andren haustieren und ihren parasiten. der wildlebende wolf strotzt vermutlich vor flöhen und läuft trotzdem rum. wenn der hofhund ein paar flöhe hat ist er auch nicht in gefahr und je nach befallsstärke und einstellung seines besitzers kriegt er dagegen was gemacht oder nicht. wenn der hund sich kratzt wie blöd und mit flöhen übersät ist wird jeder hundebesitzer was dagegen machen. ebenso wird mit würmern und sonstigen parasiten umgegangen, also alles ganz normal, wenn was zu tun ist für die tiere, na dann tut mans halt, mit dem mittel von dem man denkt, dass es fürs tier passt.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ihr hättet gerne Bienen, aber...

#43

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Do 2. Jul 2015, 22:29

kraut_ruebe hat geschrieben:kaum. wenn das alleine reichen würde gäbs allerorts aus schwärmen wildlebende honigbienen.
Die finden ja kaum eine passende Behausung, und manchmal tuts das Grindigste, wo man Bienen nie hintun würde.

Aber wenn sie mal wo sind, und man grad einen fetten Schwarm eingeheimst hat, nimmt man sich halt Zeit zu gucken, was die lieben Kleinen denn so tun das ganze Jahr, und wenn man eh nicht wirklich rankann. Mal von hinten ein Brett abmontiert was denn da drin ist, 40, 60, 80 kg Honig? Schwer zu schätzen, bummvoll jedenfalls. Im Frühling, bevors überhaupt losgeht.

Und dann tun sie halt was Bienen so tun und von einem Tag auf den anderen nicht. Dann sitzt die ganze Mischpoke draussen in der Sonne und keiner hackelt was. Alles blüht rundherum und die treiben nur Unfug. Da schlafen etliche nebeneinander wie die Sardinen und eine trampelt drüber und fängt zu schwänzeln an, man ist kurz interessiert, aber sie schwätzt nur Blödsinn, und es gibt was aufs Hinterteil. Hat mich oft zum Lachen gebracht.

Freilebende Bienen brüten nicht durchgehend, das verlängert die Lebensdauer, das mit den Sommer- und Winterbienen trifft ja nur auf Bienen unter imkerlichem Regime zu. Die Varroa - Vermehrung ist damit eingeschränkt, und wenn man zusieht, wie sie sich gegenseitig putzen, manchmal recht grob, und man sieht kaum eine Milbe in dem Haufen, wirds nicht so an den Milben liegen.

Was ich hier an Bienen beobachten konnte, muss nicht überall so sein. Eine Umfrage unter den Revierleitern der Bundesforste hat ergeben, dass in manchen Gebieten sehr oft Bienenvölker in hohlen Bäumen gefunden werden, anderswo nie.

Im Übrigen bin ich der Meinung, Akkordarbeit macht doof. :bieni:

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Re: Ihr hättet gerne Bienen, aber...

#44

Beitrag von althea » Fr 3. Jul 2015, 08:14

Lysistrata hat geschrieben:
kraut_ruebe hat geschrieben:kaum. wenn das alleine reichen würde gäbs allerorts aus schwärmen wildlebende honigbienen.
Im Übrigen bin ich der Meinung, Akkordarbeit macht doof. :bieni:
:lol:



...generell hat es wohl immer mit dem Milieu zu tun - um mit EM zu sprechen.

Was kann ein konventioneller Imker von seinen Bienen erwarten, wenn sie Umweltgiften ausgesetzt sind, nur einseitige Pollen-/Nektarkost finden und in der kalten Jahreszeit ekeliges, krankmachendes Zuckerwasser bekommen?

LG
althea

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Re: Ihr hättet gerne Bienen, aber...

#45

Beitrag von Wolkenflug » Fr 3. Jul 2015, 09:58

althea hat geschrieben:
...generell hat es wohl immer mit dem Milieu zu tun - um mit EM zu sprechen.

Was kann ein konventioneller Imker von seinen Bienen erwarten, wenn sie Umweltgiften ausgesetzt sind, nur einseitige Pollen-/Nektarkost finden und in der kalten Jahreszeit ekeliges, krankmachendes Zuckerwasser bekommen?

LG
althea
:michel: Juhu, es gibt eventuell was zu lernen für mich :michel:
Kläre mich bitte auf, was ist denn genau nach deiner Definition ein konventioneller Imker?
Erkläre es bitte ausführlich, auch meine nachstehenden Fragen, da ich mit deinem fachchinesisch und Abkürzungen nicht so klar komme.
Wahrscheinlich bin ich wohl ein konventioneller Imker. :hmm:
Wenn ich ein konventioneller Imker sein sollte (Definition bitte!), was habe ich dann zu erwarten, bzw. nicht zu erwarten?
Was meinst du mit "Milieu" ? Da du mit "EM" wahrscheinlich nicht Eduard Mustermann meinst, bezieht sich das dann vielleicht auf effektive Mikroorganismen?
Sprichst du dann vielleicht auf diese Sache an, wo drüber spekuliert wird, dass die heutigen Beuten zu steril sein sollten?
Lapidar ausgesprochen: Werft ein bisserl Dreck in die Beute, ein paar Federn, Vogelmilben und etwas Vogelkacke und Schimmelpilze um eine Baumhöhle zu simulieren?
Wenn ja, warum klappt das dann besser? Gibt es da aufwertbare Studien?
Wenn es effektive Mikroorganismen sind, dann beziehst du es ja auch auf das Futter.
Warum ist das von mir gefütterte Zuckerwasser schlecht?
Ok, selbst beantwortet: Sind wohl keine "EMs" drin.
Dann müssen ja im "AB-Honig" (wo das AB für antibakteriell steht), was als Winterfutter dienen sollte "EMs" drin sein.
Bitte erkläre mir als Laien, wie die im Mileu "AB-Honig"" effektiv sein können, dafür müssten sie ja erstmal aktiv sein.
Welche Mikroorganismen können also im Honig aktiv sein und gleichzeitig effektiv sein?
Bitte um Klärung :kaffee:

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Re: Ihr hättet gerne Bienen, aber...

#46

Beitrag von Sargon » Fr 3. Jul 2015, 11:29

kraut_ruebe hat geschrieben:. der wildlebende wolf strotzt vermutlich vor flöhen und läuft trotzdem rum. wenn der hofhund ein paar flöhe hat ist er auch nicht in gefahr und je nach befallsstärke und einstellung seines besitzers kriegt er dagegen was gemacht oder nicht. wenn der hund sich kratzt wie blöd und mit flöhen übersät ist wird jeder hundebesitzer was dagegen machen.
Der Vergleich hinkt leider an einer Stelle, nämlich der Gefährlichkeit des Parasiten. Es gibt welche, die sind lästig, aber harmlos - Flöhe zum Beispiel, wenn sie keine anderen Krankheiten übertragen. Varroa Destructor ist da ein ganz anderes Kaliber.

Da müsste - um in deinem Bild zu bleiben - der blutsaugende Floh etwa die Größe einer Ratte haben und wenn davon vier oder fünf an einem dranhängen läuft auch der stärkste Wolf nicht lange einfach so rum...
Zuletzt geändert von fuxi am Fr 3. Jul 2015, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitatmarkierung korrigiert

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Re: Ihr hättet gerne Bienen, aber...

#47

Beitrag von Waldläuferin » Fr 3. Jul 2015, 11:57

Hallo zusammen,
mir sträuben sich schon wieder die Haare.
der wildlebende wolf strotzt vermutlich vor flöhen
Aber er stirbt nicht dran. Die Varroamilbe ist ein eingeschleppter Parasit. Die Bienen sind nicht angepasst und sterben dran, früher oder "erst" nach einem Jahr. Wer ein freilebendes Volk in der Nähe hat, bitte beobachten, ob es wirklich ganzjährig überlebt oder ob nicht immer neue Schwärme einziehen.
das mit den Sommer- und Winterbienen trifft ja nur auf Bienen unter imkerlichem Regime zu.
Das ist mal kompletter Kappes, sorry. Die Winterbienen haben einen anderen Fettkörper als die Sommerbienen. Sie leben ein halbes Jahr, die Sommerbienen nur ein paar Wochen. Das hat mit dem "imkerlichen Regime" überhaupt nichts zu tun.
was denn da drin ist, 40, 60, 80 kg Honig? Schwer zu schätzen, bummvoll jedenfalls.
Von Reingucken alleine, ohne die Waben als Ganze zu betrachten, kann man die Honigmenge nicht abschätzen. Oben haben die Waben Honigkränze, aber wie breit die sind, sieht man nur, wenn man die Waben auseinanderrückt. Von der Seite sieht man nur die Deckwaben, die sind eh voller Honig.
Was kann ein konventioneller Imker von seinen Bienen erwarten, wenn sie Umweltgiften ausgesetzt sind, nur einseitige Pollen-/Nektarkost finden und in der kalten Jahreszeit ekeliges, krankmachendes Zuckerwasser bekommen?
Auch das ist komplett sinnfrei. Die Bienen der nicht-Bio-Imker und der Bio-Imker fliegen die gleichen Blüten an. Was bitte ist "einseitige Pollen-Nektarkost"? Die Bienen fliegen alle geeigneten Trachtpflanzen an. Davon kann man sie garnicht abhalten und nur "einseitig" ernähren. Wieso ist Zuckerwasser "ekelig (sic) und krankmachend"? Außerdem bekommen sie das Zuckerwasser im Herbst, bevor es kalt wird. Und überwintern dann bestens damit.

Bitte nochmal nachdenken und sich informieren, dann tippen.
Viele Grüße
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Re: Ihr hättet gerne Bienen, aber...

#48

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 3. Jul 2015, 12:22

:ohm: Ich invertiere meinen Bienen das so schröckliche Zuckerfutter sogar selbst, damit ich sicher sein kann, daß da nix auskristallisiert, was die Bienen dann nicht fressen können.
EMs können bei den Zuckerkonzentrationen GAR nichts anstellen - ergo bringt es dann auch nix.
Und man sollte vorher mal die Liste der Inhaltsstoffe der EMs sehr genau lesen, weil da ein paar sehr fiese Mikros dabei sind, die immungeschwächte Personen durchaus sehr schaden können - eigene Erfahrung.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Ihr hättet gerne Bienen, aber...

#49

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 3. Jul 2015, 12:34

mein gott, ist das langweilig, immer diese varroa-diskussionen zu führen.

'die biene' ist nicht unangepasst oder stirbt früher oder später daran. da muss man dann schon die einzelnen bienenarten hernehmen um eine aussage treffen zu können. das problem hat hauptsächlich die westliche honigbiene, und da auch nicht alle, es gibt nen haufen dokumentierter fälle wo die koexistenz mit varroa über jahre hinweg funktioniert, wikipedia hat für den einstieg ins thema gute infos mit diversen quellangaben über die man sich bei bedarf tiefer einarbeiten kann:

https://de.wikipedia.org/wiki/Varroamilbe

bei meinen bestehenden beiträgen bitte ich darum, die ganzen sätze im zusammenhang zu lesen und nicht ständig einzelne wortpassagen rauszuklauben, weil sie dann den sinn nicht mehr wiedergeben.
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Re: Ihr hättet gerne Bienen, aber...

#50

Beitrag von Wolkenflug » Fr 3. Jul 2015, 14:24

Meine Grüße
kraut_ruebe hat geschrieben:mein gott, ist das langweilig, immer diese varroa-diskussionen zu führen.
Da kann ich zustimmen.
Deswegen bin ich ja so froh, dass ich als derjenige, der viel Wert drauf legt seine Brutzargen nach spätestens 2 Jahren zu desinfizieren um die "EMs" (eklige Mikroorganismen) loszuwerden, endlich mal erklärt zu bekommen, was ich laut althea alles falsch mache.
Endlich mal was ohne Varroa :)

Darum bin ich recht gespannt auf die Antworten. Würde gerne noch eine Erklärung der Wirkungsweise der effektiven Mikroorganismen innerhalb der Ökologie/Stoffkreislaufes des Bienenvolks innerhalb der Beute und des antibakteriellen Honigs erfahren. Neudeutsch: eine ganzheitliche Sichtweise.
Wichtig wäre mir da noch der Punkt, warum Bienen Propolis sammeln, wie wild rumdesinfizieren und Inhibine in den Honig geben.
Ausserdem stand ich dem bisherigen Zuchtziel "Propolisarme Völker" nicht nur skeptisch, sondern ablehnend gegenüber.
Müßte ich das jetzt nicht überdenken? :hmm:

Dachte bisher die Himbeersträucher gegen Faulbrut wären der Gipfel, sich scheinbar getäuscht hat...


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