Wie Imkern lernen?

Benutzeravatar
Waldläuferin
Beiträge: 1502
Registriert: Do 5. Aug 2010, 14:58
Wohnort: da, wo die Häuser am höchsten sind

Re: Wie Imkern lernen?

#11

Beitrag von Waldläuferin » Do 27. Jan 2011, 11:49

ein Volk ist zu wenig, rechne mal mit drei Völkern - das erleichtert die Arbeit, denn wenn eines zu wenig Futter hat und eines zu viel, kann man im Herbst Futterwaben umhängen, nur mal als Beispiel.
Außerdem bleibt es nicht bei einem - die vermehren sich.
Zum Arbeitsaufwand gibt es viele Rechnungen, die nicht eindeutig sind. Es kommt darauf an,was man einrechnet (Stöbern im Imkerforum, An- und Abfahrten zum Bienenstand, Instandhalten der Materialien...?) Reines Arbeiten am Bienenvolk wird auf 10 bis 20 Stunden pro Volk im Jahr gerechnet, aber die Zahl ist für Anfänger natürlich nicht erreichbar.
Außerdem sind manche Arbeiten termingebunden, man MUSS zu gewissen Zeiten bestimmte Sachen machen.
Wenn Du Völker für die Befruchtung von einem Imker auf deinem Land stehen hast, kannst Du ja mal zugucken und dann wird dich der Virus packen... :bieni: und dann lässt es dich nicht mehr los :bieni: :bieni: :bieni:
Fertig ist besser als perfekt.

Benutzeravatar
seltershexe
Beiträge: 14
Registriert: Mo 28. Mär 2011, 14:34
Wohnort: Taunus, KZ ~ 7a

Re: Wie Imkern lernen?

#12

Beitrag von seltershexe » Fr 1. Apr 2011, 22:16

Sehr interessant. Das könnte mir auch noch gefallen :bieni: !
Was es alles gibt, das ich nicht brauche! (Aristoteles) ★

Abelo
Beiträge: 39
Registriert: Do 6. Jan 2011, 17:19

Re: Wie Imkern lernen?

#13

Beitrag von Abelo » Di 12. Apr 2011, 23:22

seltershexe hat geschrieben:Sehr interessant. Das könnte mir auch noch gefallen :bieni: !
Also: Einfach mal bei nem Imker reinschnuppern. Es gibt inzwischen auch wieder viele diesseits der Verrentungsgrenze. Ich hab letztes Jahr angefangen, ca. 15 aus dem Anfängerkurs blieben bis zuletzt. In diesem Jahr sind es ähnlich viele, die dabei zu bleiben scheinen. Unser Verein erlebt derzeit eine Verjüngung und das Klischee von den alten dogmatischen Zauseln gilt zumindest für unseren Verein nicht. Zwar gibt es eine mehrheitliche Betriebsweise (Carnica-Biene in Zanderbeuten), aber mit meinen Buckfast-Bienen in Dadant-Magazinen werde ich durchaus toleriert. Auch Warré hat bei uns jemand.
Ich hab mir jedenfalls vorgenommen, daß ich Leuten, die an Imkerei interessiert sind, mein Wissen vorurteilsfrei auch weitergeben werde, egal welches System sie bevorzugen. Letztendlich muß wirklich jeder Imker seinen eigenen Weg finden, den er für sich selbst für am passendsten befindet. Und als relativ neuer Imker sehe ich meine Aufgabe vor allem darin, Interessierte nicht zu überreden, sondern zu informieren, damit sie ihren Weg aus eigener Entscheidung gehen können.

Wie gesagt: Einfach mal reinschnuppern. Aber Vorsicht: Wenn einen die Faszination Imkerei mal gepackt hat, kommt man nur schwer wieder davon los. Die meisten hören erst wieder auf, wenn sie sterben oder zu krank werden.... ;)

Liebe Grüße,

Abelo

Benutzeravatar
seltershexe
Beiträge: 14
Registriert: Mo 28. Mär 2011, 14:34
Wohnort: Taunus, KZ ~ 7a

Re: Wie Imkern lernen?

#14

Beitrag von seltershexe » Mi 13. Apr 2011, 08:48

Über den zeitlichen Aufwand habe ich bereits gelesen - das hält sich ja tatsächlich in Grenzen. Abgesehen von der Erstinformiererei. Wie sieht es aus mit der finanziellen Investition? Was kostet sowas so pi mal Daumen?

Ich habe hier einen Imker gesehen, der scheint noch sehr jung zu sein. Und in der Lokalzeitung stand (so ein Zufall - das hätte ich sonst nie gelesen) , dass ein ortsnaher Imkerverein einen richtigen Boom erlebt und wirklich nicht über Mitgliedermangel klagt. Das liest sich ja schon fast so, als wären die nicht mehr darauf angewiesen :grr: :engel: .

Dieses Jahr ist mir das noch zuviel weil ich noch einige andere Baustellen habe - aber in zwei Jahren könnte ich mir das durchaus vorstellen. Mein Mann wird mich für verrückt halten ( .... obwoooooohl, ich glaube, das tut er jetzt schon :haha: ).
Was es alles gibt, das ich nicht brauche! (Aristoteles) ★

Abelo
Beiträge: 39
Registriert: Do 6. Jan 2011, 17:19

Re: Wie Imkern lernen?

#15

Beitrag von Abelo » Mi 13. Apr 2011, 21:08

Jahrzehntelang ging der Trend bei Imker- und Völkerzahlen nach unten. Bei den Imkern wurde der Trend vor zwei, drei Jahren umgekehrt. Bei den Völkern im letzten Jahr. Nach 30 % Völkerverlust im Winter 09/10 wurden viele neue Völker gezogen, die großteils überlebten und jetzt den überraschend vielen Neuimkern zum Start verhelfen.

Die finanzielle Investition richtet sich danach, mit welchem System man beginnt. Ich habe mit Dadant-Magazinen begonnen, also der wohl teuersten Version, die mir aber unter den Magazinen die beste zu sein scheint. Alles komplett, was man braucht (Boden, Brutraum, Absperrgitter, drei Honigräume, Futterzarge, Trennschied, Anflugbrett, Bienenflucht, Folie unterm Deckel, Innendeckel, Deckelisolation, Edelstahl-Außendeckel, sowie Rähmchen und Mittelwände) habe ich knapp 200 € für eine Beute bezahlt. Bei anderen Systemen sind diese Kosten niedriger, ich würde mal sagen ab 100 €, wenn man auf die nicht unbedingt notwendigen Teile verzichtet, die das Arbeiten aber sehr erleichtern.
Hinzu kommen Arbeitsmittel wie Stichschutz (der kann vom Schleier bis zum Schutzanzug gehen), Stockmeisel (zum Lösen der Verklebten Teile), Smoker (zur Raucherzeugung zwecks Bienenberuhigung) oder Bienenbesen (zum Abfegen der Waben), die dann aber auch lange halten, wofür ich nochmals um die 50 - 100 € verschlagen würde (je nach Ausführung).
Nicht unbedingt nötig von Anfang an sind die Sachen zur Honiggewinnung (Schleuder, Honigsiebe, Kannen, Entdeckelungsgeschirr, Gläser oder sonstige Behältnisse für den Honig, die man sich in manchen Vereinen auch ausleihen kann, die aber, wenn man sie kauft auch ganz schön ins Geld gehen können (z.B. eine einfache Schleuder ab etwa 400 €).
Die anfänglichen Investitionen sind schon ziemlich hoch. Ich habe in meinem ersten Imkerjahr sicher mehr als 2000 € investiert (fünf Beuten, eine Schleuder und viele weitere Sachen), einige Sachen zur Honiggewinnung habe ich von meinem Onkel geschenkt bekommen, der bis vor fünf Jahren geimkert hat. Ich bin jetzt für fünf Völker ausreichend ausgerüstet, das Zeug hält zum Teil jahrelang, so daß ab diesem Jahr bei entsprechender Honigernte (die ja sehr schwanken kann), durch den Verkauf von Honig wieder einiges an Geld reinkommt. Jährliche Ausgaben (Futter, Varroa-Behandlung, usw. kommen natürlich dazu.
Und die Bienen! Das geht von etwa 40 € für ein Ablegervolk bis zu 100 bis 130 € für ein Wirtschaftsvolk.

Fazit: Die anfänglichen Investitionen sind ziemlich hoch, aber wenn man mal alles hat, kann man über die Jahre hinweg durch Verkauf der Produkte (Honig, Wachs, Propolis, usw.) einen großen Teil der Anfangsinvestitionen wieder hereinholen

Ich hoffe, Dir damit etwas weitergeholfen zu haben.

Liebe Grüße,

Abelo

Benutzeravatar
seltershexe
Beiträge: 14
Registriert: Mo 28. Mär 2011, 14:34
Wohnort: Taunus, KZ ~ 7a

Re: Wie Imkern lernen?

#16

Beitrag von seltershexe » Mi 13. Apr 2011, 22:38

Abelo, vielen Dank für deine Einschätzung.

Kann es sein, dass der Aufschwung bei den Imkern durch die TV-Berichte kam, die vor 1 - 3 Jahren kamen? Da war groß in den Schlagzeilen, dass die Bienen aussterben, und es wurde viel berichtet dazu. Wie wichtig Bienen sind, usw. Ich könnte mir vorstellen, dass das damit zusammenhängt. PR ist eben (fast) alles.

Ich habe mir jetzt vorgenommen mal den Imker vor Ort anzusprechen, wenn ich ihn zufällig mal erwische. Erstmal fragen und informieren kostet ja nix.
Was es alles gibt, das ich nicht brauche! (Aristoteles) ★

lookingforthemeaning

Re: Wie Imkern lernen?

#17

Beitrag von lookingforthemeaning » Mo 18. Apr 2011, 16:09

Guten Tag Forum,

ich hab mich die letzte zeit auch mit dem thema auseinander gesetzt.
ich hab mich für die trog beute entschieden und bau mir grade selber 2 stück(Auch TopBarHives genannt)
vorteile: geringen aufwand. keine eingriffe in das bienenvolk. keine teuere ausrustung.
die plänne gibt es kostenlos in englisch (deutsche hab ich noch nicht gefunden) unter
http://www.lulu.com/product/ebook/how-t ... e/15321150

sonst hab ich mir erstmal ein paar bücher gelesen und bin ein paar imker foren bei getretten.

mai bis july soll es naturliche schwarme geben mal sehen ob die boxen besiedelt werden.
wenn nicht kann ich noch ein volk kaufen.

ich erwarte nicht viel. wird aber schön wenn es funktioniert. noch schöner wenn es honig dazu gibt :-)
Oh , und meine rasenfläche wird umgegraben zu eine ganzjährige bienenweide :-)

Antworten

Zurück zu „Bienen“