Für Imkers

Sabi(e)ne
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Re: Für Imkers

#21

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 22. Mär 2014, 11:07

@Waldläuferin: wenn sie nagelneu oder desinfiziert sind, ist das kein Problem.
Ich hatte schon sehr konstruktive Gespräche mit dem VetAmt darüber, wie man denn Schwärme davon abhalten könne, die Hornissenkästen zu beziehen.... :engel:
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Waldläuferin
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Re: Für Imkers

#22

Beitrag von Waldläuferin » Sa 22. Mär 2014, 11:58

Hi,
hier lesen ja auch Neuimker und noch-Nicht-Imker mit und deshalb finde ich, es sollte detailliert klar sein, weshalb man keine versifften Beuten einfach so in den Baum hängt.
Wir haben leider einen AFB-Sperrbezirk und arbeiten hart dran, den wieder aufzuheben (AFB=Amerikanische Faulbrut).
Im vergangenen Jahr habe ich unseren Bienenseuchensachverständigen bei Probenahmen begleitet und dabei Dinge gesehen, die gehen auf keine Kuhhaut. Leider ist der verantwortliche Umgang mit Bienen und Zubehör nicht selbstverständlich.
Weiterhin habe ich viele Anfänger gesehen, die eklatante Fehler machten, eben weil alles anders und alternativ sein sollte. Daher bin ich jetzt allergisch gegen Ankündigungen wie "ich will alles anders machen als alle anderen."
das nur zum Hintergrund
Viele Grüße
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Kap Horn
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Re: Für Imkers

#23

Beitrag von Kap Horn » Sa 22. Mär 2014, 15:59

Hej

In Schweden muss ich bei Erhalten der Bienen das der zuständigen Landwirtschaftsbehörde melden und genau so ist es mit Schwarmfangbeuten. Ist natürlich der gleiche Grund wie in der BRD. Und auch der Transport ueber Bezirksgrenzen ist so geregelt.
Der Umkreis für ABF beträgt 3 km.
Ich habe nur einen Bienenhalter in diesem Bereich so viel ich weiss und so lange bei uns alles klar geht, so lange kommen wir ohne Untersuchung vom Bienenschutzbeauftragten klar.

Was die Schwarmfangbeuten betrifft ist das in meinen Augen totaler Blödsinn, denn zu einem kann es ja tatsächlich wilde Bienen geben (auch wenn die Chance leider sehr gering geworden ist) zum anderen kann ich, obwohl es auch beim Federvieh auch jede Menge Krankheiten gibt; Nistkästen ueberall aufhängen...oder halt "Hornissenkästen"... :holy:

Weder Dadant noch Langstroth sind "verpönt" aber in meinen (und nicht nur denen) Augen nicht so sehr bienen- sondern mehr imkerfreundlich.
Und alles anders machen ist ja auch nicht angesagt, sondern nur manches. Wobei auch das nicht "anders" ist sondern schon lange ausprobiert ist und sich bewährt hat.

Letztendlich spiegelt auch die Art des Imkerns die Art des eigenen Seins zu einem grossen Teil...sage ich jetzt einfach mal so dahin... :)

Schönes Wochenende

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smörrebröd
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Re: Für Imkers

#24

Beitrag von smörrebröd » Mo 31. Mär 2014, 11:07

Danke für Eure Gedanken zu Imkervereinen.

Ich denke, dass es zur Zeit eine Art "Umbruch" gibt, und das ist gut so. Die "Neuen" haben ja eine ganz andere Intention und ein Feuer (es geht ja schon irgendwie darum, die Welt zu retten), und die "Alten" bringen halt Erfahrung und auch eine gewisse Ruhe und Gelassenheit mit.

Und wie bei der Stadtgärtnerin sehe ich in "meinem" Verein hier vor Ort auch, dass sich was tut und Junge nachrücken. Auch wenn ich zur Zeit die einzige "Infragestellerin" bin... (Wie die mich angeguckt haben, als ich gefragt habe, ob denn kein Mitglied seine Bienen mit Honig über den Winter bringt!! - Das war schon fast wieder komisch.)

Die Zeitschrift und die Vorstände, klar, das sind noch die "Alten". Aber Nachwuchs wird dringend gebraucht, und früher oder später muss man sich damit auseinandersetzten, dass der die Schnauze voll hat von Pestiziden und Monokulturen. Und dass er kapiert hat, dass unsere Bienen von immer mehr "Medikamenten" immer schwächer werden statt gesünder. Und dass wir nach Auswegen und Alternativen suchen (müssen).

Ich bleib jetzt erstmal drin, im Verein. Bald fängt ja mein Kurs (sozusagen die 2. Schulklasse) wieder an. Und es sind schon urige und nette Leutchen, die ich ohne meine Bienies nicht kennengelernt hätte. Mal schauen, was für Vögel dieses Jahr dazukommen, vielleicht krieg ich ja Verstärkung.

Zur Zeit habe ich leider ein Schimmelproblem und bei so etwas kann ich mich sofort an einen von den "alten Hasen" im Verein wenden. Gibt mir schon ein gutes Gefühl, zugegeben.

Und bei den Themen, die mich nerven, muss ich halt lernen, auszublenden. Das kann ich ja in anderen Lebensbereichen auch.
Viele Grüsse,
Sandra

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Re: Für Imkers

#25

Beitrag von Abelo » Mo 31. Mär 2014, 20:35

Ich sehe das auch so, daß die neuen Imker, die in den letzten Jahren nachkommen andere Wege gehen, als die alten Traditionalisten in den Vereinen. Ich habe 2010 mit dem Imkern angefangen und schon mal ganz anders gestartet, als üblich. Erblich vorbelastet (Opa und Onkel waren Hobbyimker) wußte ich, daß man von zehn Imkern elf Meinungen zu einem Thema hört, also beschloss ich, vor irgendeinem Kontakt erst selbst eine Meinung zu bilden, welches System mir als das beste erscheint. In einem Zander/Carnica-Umfeld entschied ich mich letztendlich für Dadant/Buckfast, fand dann auch noch vor dem Anfängerkurs ein paar Dadant/Buckfast-Imker in der Region, die mich bestärkten. Im Kurs selbst wollte einer mit der Bienenkiste beginnen, einer hatte als Fernziel eine Klotzbeute und ich als einziger mit Dadant, alle anderen begannen mit Zander.
Wie das jetzt aussieht weiß ich nicht, ich bin aus Zeitgründen nur passives Vereinsmitglied, aber was ich so mitbekomme, ist, daß Vereinstraditionen immer weniger Bedeutung haben. Mein Verein ist jedenfalls so tolerant, daß sie meine Betriebsweise problemlos akzeptieren (was ich eigentlich weniger erwartet hatte). Das mag aber vielleicht auch daran liegen, daß die Vorstandsmitglieder unter dem Durchschnittsalter des DIB sind...
Wenn ich mich mit Leuten unterhalte, die am Imkern interessiert sind, rate ich zuallererst, daß sie vor einer Entscheidung zur Betriebsweise sich erst selbst gründlichst informieren und eine Meinung bilden sollen, bevor sie an einen Imkerverein geraten, wo ihnen gesagt wird: "Bei uns im Verein wirtschaften alle mit Zander, also fängst Du am besten auch damit an."
Ich erkläre auch gern meine Betriebsweise, betone aber immer wieder, daß MEIN Weg für mein Gegenüber nicht unbedingt der beste sein muß. Jeder soll seinen eigenen Weg finden und so fordere ich von jedem Imkereiinteressierten erst mal kritisches und eigenständiges Denken ein, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Schließlich kann eine spätere Umstellung der Betriebsweise Kosten von vielen hundert Euros verursachen und viele Imker stellen mindestens einmal in ihrem Imkerleben um.

lg, Abelo

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Re: Für Imkers

#26

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 18. Apr 2014, 07:58

Ich möchte das Imkern und den Umgang mit den Bienen lernen, werde einen Kurs über Bienenhaltung besuchen und mich durch Bücher in dieses Fachgebiet einlesen.
Aber ich bin mehr als froh, dass ich jemand zur Seite haben werde, der eine sehr liebevolle Zuneigung zu den Bienen hat und mir von seiner reichen Erfahrung und seinem Wissen etwas geben will.
Honig ist bei mir nicht das Hauptmotiv für die Bienen, sondern der blühende Obstgarten und die Stille des vergangenes Jahres im Frühling.
Wenn ich ein wenig von dieser Wunderwelt verstanden habe, dann kann ich mich auch mit anderen Meinungen und Vorstellungen über Bienenhaltung auseinander setzen.
@Sabi(e)ne, wie kann ich mir so eine Plexiglasplatte statt Folie vorstellen? Hast du ein Foto davon?
Braucht frau ein Bienenhaus oder ist das unnötiger Schnickschnack?

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Re: Für Imkers

#27

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 18. Apr 2014, 09:17

Moin,
ein Bienenhaus brauchte man früher, als die Bienen noch in festen, unbeweglichen Stöcken lebten - das war vor der Erfindung der Magazinbeuten mit den Zargen.
Es ist nett, ein Bienenhaus zu haben, wenn man eins erben kann, aber es ist kein Muß.
Die Magazine haben halt den Vorteil der Einzelaufstellung und der Transportfähigkeit (was man mit einem Bienenwagen auch haben könnte).
Der Nachteil liegt darin, daß die Magazine nicht so warmhaltig sind wie die eng gepackten Hinterbehandlerkisten im Bienenhaus, die müßten eigentlich alle noch ne Isolierung drumrum haben, und geschlossene Böden, und noch ne Isolierung unterm Deckel.

Plexiplatte: das ist einfach eine 2-3mm dünne Makrolonplatte, die genau auf die oberste Zarge paßt, unterm Deckel. Durch Folie siehst du ziemlich schnell nix mehr.
https://farm3.staticflickr.com/2247/131 ... 25dd2d.jpg
So sieht man von oben was, ohne daß die warme Luft rausgeht - in diesem Fall war eine leere Halbzarge drauf, damit ich nachfüttern konnte, und darauf die Plexiplatte, und dann der Deckel.
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Re: Für Imkers

#28

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 19. Apr 2014, 10:58

Liebe Sabi(e)ne,
herzlichen Dank für die Infos. Die Idee mit den Plexiglasplatten finde ich sehr gut.
Komisch bei den anderen Tieren bin ich einigermaßen oder auch sehr fit was ihre Haltung usw. betrifft, bei den Bienis fühle ich mich als vollkommen unwissend.
Hier beginnt der Anfang wirklich bei Null. Das Buch "einfach imkern" soll angeblich für den Anfänger sehr hilfreich sein- ohne tatkräftige Unterstützung eines Bekannten hätte ich mich auf das Abenteuer Bienen wohl niemals eingelassen.
Zum Glück kann ich sie in unserem Obstgarten halten, damit stehen sie im Stand von Haustieren. Ihre Wehrhaftigkeit haben sie auf alle Fälle schon recht gut unter Beweis gestellt. Zum Glück gibt's Schutzkleidung.
Gut, wenn ein Bienenhaus nicht nötig ist, dann ist das auch OK. Aber eine Frage, wo und wie bewahrt man all die Siebensachen auf, die für diese Haustiere nötig sind ( Wachsplatten zum Rahmenbau (soll so ein Insekt geben, die das Wachs mögen), Rahmen und und........
Erfahrene Imker werden bei meinen Fragen die Augen rollen, ich stehe in den wissensmässigen Startlöchern noch ganz am Anfang.

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Re: Für Imkers

#29

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 19. Apr 2014, 11:37

:) Dann mal ein gaaanz heißer Tip: nimm alte Geschirrtücher, und tropfe darauf 5-10 Tropfen Nelkenöl, und laß das ein paar Stunden in einem dichten Schraub- oder Einmachglas durchziehen.
Wenn du dann das Volk aufmachst, sofort ein präpariertes Tuch vollflächig drauflegen.
Dadurch gehen die Bienen nach unten, und gehen dich nicht an.
Außerdem kann man mit mehreren Tücher eine ganze Beute abstapeln, ohne daß es Bienenchaos gibt - es macht das Arbeiten wesentlich streßfreier, und geht viiiiel schneller, als erst mit dem Smoker rumzuräuchern.

Das von dir genannte Buch ist für mich ein no-go, weil es Lego-Imkerei vom übelsten ist.
Er sieht nicht das gewachsene Volk, sondern nur beliebig auszutauschende "Volksteile", ohne sich Gedanken darum zu machen, ob diese Einheit des Volks vielleicht unabdingbar ist.
Ich versuche alles so bienengemäß wie möglich zu machen, und das Buch empfiehlt eine rein mechanistische Arbeitsweise.
Wenn man genau hinguckt, kann man z.B. sehr schön sehen, was es allein schon für ein Chaos gibt, wenn man nur eine Wabe versehentlich falschherum einhängt - die Bienen haben dann Tage zu kämpfen, bis alle Abläufe wieder in der Spur laufen.....
Da kann man sich vorstellen, daß es übel für die Bienen ist, wenn so eine "Völkervermehrung in 4 Schritten" gemacht wird.
Ich bevorzuge Schwärme zur Vermehrung, egal ob "echte" oder Kunstschwärme - sie entwickeln sich einfach besser.
Wolki sieht das als glühender Liebig-Fan völlig anders :lol:
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Re: Für Imkers

#30

Beitrag von karl-erwins-frau » Mi 23. Apr 2014, 15:00

Hi,
ich muss jetzt doch als Neuling mal fragen, da ich von Infos (gelesenen und gesprochenen) gerade dermaßen erschlagen werde:

Was ist ein guter Einstieg in die ökologische, bzw. nicht auf Ertrag ausgelegte Bienenhaltung?

Ich fürchte von den Alt-Imkern bekomme ich nur Infos zur konventionellen Haltung und ich weiß jetzt schon, dass ich das nicht möchte. Ich will die Bienen als Bestäuber und "Haustiere" und nicht als Honig-Lieferanten-koste-es-was-es-wolle.

Habe mir jetzt erstmal "Imkern Schritt für Schritt: für Einsteiger und Jungimker" bestellt und mich Mitte Mai zum Top Bar Hive Kurs angemeldet. Crash Kurs sozusagen ;-)

Merci für ein paar Links!
KEF
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