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Schlechterer Gesundheitsstatus bei Bioschweinen
Verfasst: Mo 9. Sep 2013, 20:29
von Manfred
http://www.animal-health-online.de/gros ... ren/26214/
Die Darstellung ist natürlich recht einseitig, aber die Fakten lassen sich nicht abstreiten.
In ausgeräumten, regelmäßig desinfizierten Ställen ohne Kontakt zur Außenwelt, mit kürzerer Mastdauer und mit höherem Medikamenteneinsatz lässt sich in der konventionellen Haltung natürlich ein höherer Gesundheitsstatus erreichen als im Biobetrieb mein Einstreu, Auslauf, nicht kupierten Schwänzen, schlechterer Futtergrundlage etc.
Re: Schlechterer Gesundheitsstatus bei Bioschweinen
Verfasst: Mo 9. Sep 2013, 20:39
von sybille
Das wundert mich gar nicht, da die Bioschweine wie die Biohühner als Mast auf engem Auflauf gehalten werden

Konventionelle Tiere bekommen Medis gegen veschiedene Krankheiten, die bei der Biomast aber verboten sind.
Bio dürfte nicht für sich alleine stehen. Ein Tier müßte artgerecht
und bio aufgezogen werden. Alles andere ist meiner Meinung nach billiges Bio, das es nicht verdient bio genannt zu werden.
Re: Schlechterer Gesundheitsstatus bei Bioschweinen
Verfasst: Mo 9. Sep 2013, 20:45
von centauri
@sybille

Re: Schlechterer Gesundheitsstatus bei Bioschweinen
Verfasst: Di 10. Sep 2013, 05:56
von Bunz
Genau so sehe ich es auch.
Ein Bio-Schwein ist ein Tier mit Familienanschluß- Alles andere ist kein Bio.
lg
Bunz
Re: Schlechterer Gesundheitsstatus bei Bioschweinen
Verfasst: Di 10. Sep 2013, 08:45
von stoeri
@Sybille
Ja so sehe ich das auch.
Re: Schlechterer Gesundheitsstatus bei Bioschweinen
Verfasst: Di 10. Sep 2013, 11:24
von DerElch

voll und ganz sybilles und bunz meinung...genau so sollte das im gesetz stehen...Bio heute ist vielfach inakzeptabel und bloss augenauswischerei um konsumenten ein ruhigeres gewissen zu bescheehren.
Re: Schlechterer Gesundheitsstatus bei Bioschweinen
Verfasst: Di 10. Sep 2013, 11:27
von borger
@Sybille
Was bitte genau ist „Artgerecht“? Mit diesem Begriff wird viel Schindluder betrieben, weil in aller Regel die durch Zucht bewirkte genetische Abweichung zur Urform ignoriert wird.
Das heutige Hybrid-Mastschwein hat mit seinem Urahn Wildschwein ungefähr soviel gemein wie ein chinesischer Nackthund mit seinem Urahn Wolf.
Niemand würde so ein chinesisches Nackthündchen draußen im Zwinger halten, nur weil er vom bösen Wolf abstammt. Nur beim Schwein, da zählen die gleichen Argumente plötzlich nicht mehr.
Dem heutigen Mastschwein wurde nicht nur das dicke Fell sondern auch die drunter liegende Fettschicht abgezüchtet. So ist es Hitze wie Kälte schutzlos ausgeliefert. Sein idealer Lebensraum ist ausschließlich der klimatisierte Stall – nur dafür wurde es gezüchtet. Bio-Haltung mit diesen Tieren ist Tierquälerei, egal wie teuer oder billig das Fleisch verkauft wird.
Es stehen genügend alte Rassen zur Verfügung, die gerade auf diese Haltungsform gezüchtet wurden. Nur, die haben natürlich nicht gleich hohe Mastleistungen – und der Verbraucher will das viele Fett dieser alten Rassen nicht im Fleisch haben.
Drum werden auf Bio-Höfen gern ein paar Bentheimer oder Ähnliches zur Deko im Vorgarten gehalten, die Masse des Bio-Fleisches stammt aber aus konventionellen Hybridlinien – mit entsprechenden Folgen. Schon vor einigen Jahren fand Prof. Sundrum bei einer Untersuchung der Bio-Schweinehaltung in NRW erhebliche Defizite bei der Hygiene und mangelhaftes Futter, von 4100 untersuchten Bio-Schweinen hatten über 60 % Leberschäden.
Wenn der Bio-Mäster für Bio-Ferkel schon mehr als das Doppelte zahlen muss, dann liegt das nicht nur am teuren Bio-Futter sondern nicht zuletzt daran, dass dem Bio-Ferkelerzeuger aufgrund seiner Bio-Haltung so viele Ferkel wegsterben. Es geht also nicht um „Einzelfälle“ sondern um einen schwerwiegenden Bio-Systemfehler.
Und für dieses Tierleid zahlt der gutgläubige Verbraucher dann gern „etwas“ mehr.
Re: Schlechterer Gesundheitsstatus bei Bioschweinen
Verfasst: Di 10. Sep 2013, 11:46
von Landfrau
Im Vgl
konventionelle oder biologische agroindustrielle Mast dürften sich die Bioschweine tatsächlich im Nachteil befinden.
Die Anfälligkeit und der Infektionsdruck kommt ja durch die hohe Besatzdichte (Wirtschaftlichkeit!!!) zu Stande, mangelt es dann an Hygiene schlägt das auf die Tiergesundheit durch.
Unsere werden nicht bio gefüttert aber mit Futter von hier (selbst geschrotet) und leben in kleiner Familiengruppe (tägliche Inaugenscheinnahme und Vertrautheit mit den tieren) mmer draußen (Sonne, Wind, Badestelle, Bewegung) mit Wechselausläufen (Hygiene).
Lecker Tierchen, sach ich nur.
"Bio" taugt nicht, selbermachen ist der Trick!
L.
Re: Schlechterer Gesundheitsstatus bei Bioschweinen
Verfasst: Di 10. Sep 2013, 11:54
von DerElch
@ borger wenn hier im forum von sv geschrieben wird,dann hat man eher alte Rassen vor Augen als die ueberzuechteten Rassen...und selbst ueberzuechtete Rassen kann man artgerechter halten als das nun meistens der Fall ist.
Die Sache ist oft die,je weniger Tiere man hat,desto besser kann auf die Beduerfnisse eingegangen werden.Bei Herdentieren sind dass dann Herden in kleineren grössen,statt eine riesige,unueberschaubare.
PS/OT: Willkommen im Forum borger bei uns gibts auch nen tollen
http://www.selbstvers.org/forum/viewforum.php?f=6 Tread

Landfrau welch glueckliches Schwein
Re: Schlechterer Gesundheitsstatus bei Bioschweinen
Verfasst: Di 10. Sep 2013, 12:11
von borger
Landfrau hat geschrieben:
Lecker Tierchen, sach ich nur.
"Bio" taugt nicht, selbermachen ist der Trick!
L.
Genau Landfrau,
dass ist der springende Punkt. Wenn Bio unbedingt in die Zeit vor hundert Jahren zurück will, dann sollte man sich auch an den tatsächlichen Gegebenheiten dieser Zeit orientieren. Damals gab es keine Massentierhaltung, dafür hielt die Masse Tiere – zur Selbstversorgung. Auch in der Stadt. Hühner, Kaninchen und auch Schweine im Hinterhof waren keine Seltenheit sondern die Regel. Die Schrebergärten waren kein Testgelände für die neusten Selbstfahr-Rasenmäher sondern dienten der Selbstversorgung.
Wer wirklich Bio will, der muss dann auch dahin zurück.
Denn Massentierhaltung haben wir nur, weil die Masse heute keine Tiere (zum essen) halten will. Eine typische Wohlstandskrankheit.