Minischweine

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fuente
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Minischweine

#1

Beitrag von fuente » Fr 24. Feb 2012, 09:30

Hola beisammen,
ich wende mich mal an die Schweinehalter in der Hoffnung auf einen Rat. Letzten Sommer habe ich aus Mitleid 2 Minischweineferkel, Brüder und Eber, aus einer unsäglichen Haltung mitgenommen. Die Mutter ist eine etwa schäferhundgroße schwarz/weiße Sau, der Vater angeblich ein vietnamesisches Hängebauchschwein. Sie leben schweinemäßig mit großem Auslauf und Sule, schlafen in einer strohgefüllten Höhle und könnten eigentlich zufrieden sein.
Was mich irritiert ist, das sie erstens nach der langen Zeit immer noch extrem scheu sind, sich ungern anfassen lassen, kein Obst und Gemüse fressen und außer Hundefutterboppel nichts aus der Hand fressen. Gerne mögen sie grünen Hafer und Maispflanzen, wobei sie die Kolben übrig lassen. Wenn ich mich im Pferch befinde versuchen sie mir in die Schuhe zu beißen und wenn ich sie streicheln möchte, schnappen sie nach der Hand. Mir ist dieses Verhalten unerklärlich, zumal ich Erfahrung mit Hausschweinen habe und diese ohne großen Aufwand nur durch den täglichen Umgang völlig handzahm waren und es genossen haben durchgeknuddelt zu werden. Ist dieses Verhalten auf die Rasse zurückzuführen und könnte es besser werden wenn ich sie kastrieren lasse? Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, das ich sie auf den Mandelterrassen laufen lassen kann, aber wenn ich nicht weiss wann sie mich beißen, ist mir das zu riskant, zumal wenn sie erst mal die Eberzähne bekommen.

Manfred

Re: Minischweine

#2

Beitrag von Manfred » Fr 24. Feb 2012, 10:15

Zunächst mal deutet das beschriebene Fressverhalten auf irgendwelche Ernährungsstörungen hin.
Womit fütterst du die Tiere noch und in welchen Mengen?
Das Sie z.B. das Grüne von Mais fressen und den Kolben liegen lassen ist äußerst untypisch. Normal ernährte Schweine machen es eher umgekehrt.

Wenn du sie dauerhaft halten willst, wäre Kastration wäre schon deshalb anzuraten, um späterem Agressionsverhalten gegeneinander und gegen Menschen vorzubeugen. Eber können im Zweifelsfall äußerst unangenehm werden.

Florian
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Re: Minischweine

#3

Beitrag von Florian » Sa 25. Feb 2012, 19:38

Hallo Fuente,

Ich hatte die Rasse auch einmal, oder besser angeblich waren es Vietnamschweine. ich geb dir ein Bild dazu.
Wollte die eigentlich züchten, also hab ich mir auch den Eber unkastriert gehalten, würde ich nie wieder machen.
Er wurde von Woche zu Woche agressiver, und wenn er konnte, legte er sich sogar mit dem Wollschweineber an, obwohl der mehr als doppelt so schwer war,a ngefangen hat immer er.
Bei den Weibchen war das nicht der Fall, und da selbst das Füttern, bzw irgendetwas aus dem Auslauf entfernen echt gefährlich wurde, hab ich dann alle samt geschlachtet.
Fleisch war auch nicht so besonders, sehr viel Fett, und das Fleisch selbst, eher mit mäßigem Geschmack.
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fuente
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Re: Minischweine

#4

Beitrag von fuente » Di 28. Feb 2012, 09:48

Hola Manfred und Florian,
vielen Dank für Eure Informationen. Da habe ich mir ja was zugelegt. Nun werde ich mal schauen, dass die Beiden demnächst kastriert werden, bevor die Schmeißfliegen wieder unterwegs sind. Ich hatte die Illusion dass man zwei Eber etwa so wie zwei Hengste halten könnte.
Auf Deine Frage Manfred, die fressen nur eingeweichtes Brot. Inzwischen mische ich gekochte Rote Beete darunter und Fertigschweinefutter. Das sie Ernährungsstörungen haben glaube ich nicht, denn ihr Kot sieht normal aus.

Manfred

Re: Minischweine

#5

Beitrag von Manfred » Di 28. Feb 2012, 10:22

Wenn Sie hauptsächlich eingeweichtes Brot fressen, erklärt dass, wieso sie die Kolben liegen lassen.
Brot alleine reicht für eine vernünftige Ernährung keinesfalls aus und führt zwangsläufig zu einem Mangel an essentiellen Aminosäuren und Mineralstoffen.
Durch das Fertigfutter haben sie etwas mehr Eiweiß, in der Summe aber z u wenig in der Ration. Der Eiweißanteil der Fertigfutter ist ja so abgestimmt, dass es als Alleinfutter gegeben wird.
Aus der Kotkonstistenz lässt sich eine einseitige Ernährung nur sehr bedingt ablesen.
Du solltest das Brot reduzieren und ihnen mehr eiweißhaltiges Futter (z.B. Erbsen, Milch, Molke oder, wenn nichts anderes zu bekommen ist, Sojaextraktionsschrot) und Grünzeug anbieten. Du musst dabei nicht den Eiweißgehalt einer Mastration erreichen. Eher an der Fütterung von leeren Muttersauen orientieren, je älter sie werden.
Außerdem ein Schweine-Mineralfutter anbieten, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Die Ansprüche an die Nahrungszusammenstellung sind bei Schweinen sehr ähnlich der von Menschen. Und Kinder würdest du ja auch nicht alleine mit Brot aufziehen. Bisserl Abwechslung in der Ration und Eiweißgehalt und Grünzeug nicht vernachlässigen. Dann können Sie gesund alt werden.

fuente
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Re: Minischweine

#6

Beitrag von fuente » Mi 7. Mär 2012, 23:13

Hola Manfred,
inzwischen mische ich eingeweichte Luzernepellets unter das Brot und reibe frischen Topinambur rein. Für den zukünftigen Weidegang habe ich Hafer mit Wicken eingesät. Nun warte ich darauf das es mindestens 30 cm hoch gewachsen ist, damit die Schweine dort grasen können.
Das eingeweichtes Brot nicht ausreichend ist, ist mir klar, nur haben die Schweine anderes Futter bisher verschmäht. So langsam kann ich ihnen anderes darunter mogeln.

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