Moin, Landfrau,
mein Senf:
Welche erfreulichen oder unangenehmen Erfahrungen habt ihr gemacht?
Nur erfreuliche, sowohl mit den Viechern als auch den Ergebnissen.
Wir hatten jeweils 3-5 Ferkel vom benachbarten NE-Schweine"züchter", der mit Ach und Krach den Nachwuchs seiner 30 Sauen groß fütterte und eher schlecht als recht verkauft bekam. Wir bekamen immer die leicht kümmernden Absetzer für fast umsonst (beim letzten Mal 5 für 50€), die bei gutem Futter immer sehr schnell gar nicht mehr kümmerten....
Futter gab's vom Nachbarn Biobauer mit eigener Futtermühle und eigenen Produkten - ein 200l Faß für 30€, dieselbe Mischung, die seine eigenen Viecher auch bekamen - Sojafrei, stattdessen mit Futtererbsen und Speisewicken und ähnlichem Krams.
Rssse war die übliche Hybridmischung, Pietrain x Deutsches Edelschwein (oder so ähnlich, ich kann's mir nicht merken).
Meistens im März gekauft, bis zu den Eisheiligen noch im Stall gehalten, und danach mit Doppelzaun auf die Wiese, Futter morgens und abends, mit vielerlei Leckerlis und allen Haushaltsabfällen (außer Fleisch) garniert.
Geschlachtet wurde meist Ende November, entweder ordnungsgemäß im Schlachthof, oder vor Ort (einen guten Metzger zur Hand zu haben, der auch Kopfschlächter ist, ist ein ganz großer Vorteil...

).
Vom Schlachthof kamen die Hälften zwei Tage später zurück, wurden dann feinzerlegt und auch zu Mettwurst/Schinken/Speck verarbeitet (Metzger hatte Zugang zur Räucherkammer seines ehemaligen Chefs

).
Vor Ort geschlachtet unterschied sich nicht weiter davon, niemand war besonders scharf auf irgendwelche Wurstspezialitäten, sondern außer dem Bratfleisch wollten alle nur Schinken, Mettwurst, und Speck.
Normal über den Schlachthof hätten wir fast kein Geld dafür bekommen - viel zu groß und zu fett mit ihren >160kg lebend
Der Speck war fest, und wir wissen nicht, wie lange er gehalten hätte, weil immer viel zu früh aufgegessen.....
Ich würd es jederzeit wieder machen, wenn ich hier den passenden Metzger kennen würde - Schlachthof ist viel zuviel Streß, das versaut wirklich das Ergebnis.
Ich meine, diese Schweine waren immer noch besser als alles, was man sonst kaufen kann, aber ich würde jederzeit wieder für Hausschlachtung plädieren, (verbotenerweise) glücklich am Trog geschossen - kein Vergleich...
Und Schweine, die richtig draußen rumrennen und spielen können, kriegen ganz eindeutig andere Muskeln als die, die nur in begrenzten Buchten leben.
Aber Obacht, Schweine sind so intelligent wie Hunde, und schließen sich bei entsprechender Bespaßung auch eng an Menschen an - da bringt es nicht jeder übers Herz, seine Wutz dann auch noch genußvoll zu verspeisen.
Billig war die ganze Nummer übrigens nie - man bekam zu der Zeit grobzerlegte Schweine im real-Supermarkt für 1,48/kg, unsere kamen eher auf 4-6€/kg - aber wie immer, die Qualität war es in jedem Fall wert.
Wir hätten ganz locker jedes Jahr 20 dieses Kalibers verkauft bekommen, aber dafür waren wir weder eingerichtet, noch willens.
Wir haben das in erster Linie für uns selbst gemacht (wir brauchten anderthalb Schweine/Jahr), der Zugewinn über den Verkauf war nur das Sahnehäubchen.
Man braucht aber das richtige Futter und die richtigen Leute dafür - zur artgerechten Haltung dazu.