Brigitta wirft die Schweinehaltung hin...

[Manfred]

manfred,

das ganze wurde doch gemacht, damit sich vom schweinefleisch in den essensresten keine seuchen auf die schweine übertragen. was hälst du davon? lg ahora

Ist doch kein Problem, wenn die Essensreste Drucksterilisiert werden, wie es schon lange vorgeschrieben war.
Zwischendrin würde dann noch die Sterilisation von den Höfen weg verlagert, damit blos ja kein Tropfen unsterilisiert in den Trog kommt.
Und am Ende wurde es halt aus politischen Gründen ganz verboten.
Wieder so ein Job, wo die Vetämter mit der Rechtslage gut ausgelastet wären, wenn sie in den Futternöpfen der Kleinhalter forschen würden...
Die meisten Leute ahnen ja nicht mal mehr annähernd, was ihnen alles verboten ist. Und die Behörden haben keine Chance mehr, solche Verstöße im Kleinmaßstab in der Fläche zu verfolgen. Den großen ist es eh egal. Für die haben sich die paar Tonnen Futterreste nie rentiert.
Und die bäuerlichen Betriebe, für die das Einsammeln der Reste bei der Gastronomie und den Lebensmittelverarbeitern ein Betriebszweig war, die hat es halt erwischt... Waren ja nur ein paar hundert Nasen. Also ein einfaches Opfer für aktionistische Politik.

[sybille]

Manfred, wenn ich die Möglichkeit hätte Schweine zu halten, ich täte sie von mir aus nicht mit Essensresten fremder Menschen füttern. Was mittlerweile alles in Lebensmitteln gefunden wird, das müßte nicht in mein Schwein, dessen Fleisch ich später mit ruhigem Gewissen essen möchte.

[Sabi(e)ne]

Manfred, wenn ich ins Feuer gehe, dann muß ich Hitze aushalten.
Man kann ziemlich viel machen, solange man es nicht internet-öffentlich macht, und auch nur möglichst wenig Leute vor den Kopf stößt. Da ist es egal, um welches Thema es geht.
Du kennst doch den Spruch über die EU-Verordnungen - die Franzosen lesen sie, die Italiener lachen darüber, und die Deutschen befolgen sie....
Für Schweinefütterung gibt es nur eine einzige absolut eiserne Regel: kein Schweinefleisch zu füttern, auch nicht als Specksauce oder Schmalzbrot. Und auch kein Wildschwein.
Das muß jeder mit sich selbst abmachen, was er sich traut/illegal macht, und muß im Krisenfall dann aber auch mit den Konsequenzen leben.
Die EU will keine Kleinsthalter in dunkelgrün und allerkleinsten Tierzahlen von Haltern, denen an den TIEREN was liegt.
Ich ziehe den Hut vor jedem, der versucht, das zu erfüllen, aber es ist mittlerweile schlicht unmöglich, außer man betreibt Guerilla-Tierhaltung, und sogar dann wird man offiziell auffällig, wenn man vom Vet was braucht.
Und schwarz schlachten ist auch ein Problem - alle Viecher haben Ohrmarken zu haben, und der Schlachthof muß melden - und die Datenbank wirft durchaus Hinweise aus, wenn irgendein Tier mit Nummer XY schon 10 Jahre erreicht (bei Schweinen) und Ü15Jahre bei Rindern.
Es ist echt besch**** geworden in den letzten 20 Jahren.
Ich warte nur noch auf Ohrmarken und Schlachtnachweis für Kaninchen...

[stoeri]

Es ist fürchterlich.

Die EU will keine Kleinsthalter in dunkelgrün und allerkleinsten Tierzahlen von Haltern, denen an den TIEREN was liegt.

Genau so ist es!
Vorne schön tun, wie Regionale Produkte fördern und dann machen sie jeden kleinen Bauern kaputt, Eu -Regeln, Vorschriften, Neue Regeln.

Und sie wollen keinen Mittelstand, wer arbeitet und Steuern zahlt auf den muß man noch weiter drauf haun, abzocken bis auch der nicht mehr kann.

[citty]

Hallo,

mich wuerde mal interessieren wie es die Itaeliaener, Spanier, Portugisen und Franzosen wirklich halten. Essensreste wurden seit Jahrhunderten an Schweine verfuettert und ich kann mir vorstellen, dass das dort auch weiter so gehandhabt wird.

LG Citty

[holzgaser]

Hallo!


Guerilla-Tierhaltung ja welch ein Wort…………… Danke dafür!

Das ist auch nicht so einfach…. Kam doch neulich ein Mann vom Landratsamt und hat mich über diverse Dinge aufgeklärt… mit einem Foto (Luftaufnahme) irgendwie aus Internet oder so… Das Taubehaus des Sohnes ist nicht genehmigt, der Wintergarten ist wohl auch ein Schwarzbau, der Hühnerauslauf schön zu sehen „da wird ja wohl alles in Ordnung sein oder?“

Mir reicht`s das sind Zustände wie bei den Nazis!


1944…. 3 Frauen schleichen um das Haus… drinnen läuft der Volksempfänger auf Vollgas…
Die Männer (der Opa, zwei 11 und 12 jährige Söhne und der Kriegsgefangene) schlachten unter Lebensgefahr ein schwarz gemästetes Schwein um den nächsten Winter zu überstehen

Ist doch irgendwie komisch oder … in einem freien Land durch Bürokratendiktatur wieder auf die gleichen Zustände hinzuarbeiten ist nicht Freiheit sondern Diktatur!


Gruß holzgaser

[Manfred]

Mir reicht`s das sind Zustände wie bei den Nazis!

Oder in der DDR. Passt beides gut. Die Überwachung per Luftaufnahmen ist in der Landwirtschaft seit vielen Jahren Standard. Jeder Busch muss bei den beantragten Flächen herausgemessen werden und jede Grenzlinie genau stimmen. Und wenn wegen hängigen Geländes oder großer Bäume der Blick zum Boden verzerrt oder verdeckt ist, dann kommt Besuch und es wird am Boden nachgemessen. Da mit mit hochwertigen Satellitenaufnahmen inzwischen sogar Nummernschilder lesen kann, bleibt dem gelangweilten Beamten auf Beschäftigungssuche nichts verborgen, was der Bürger im Freien tut.

[zaches]

Re: Brigitta wirft die Schweinehaltung hin...

mist...

lg, zaches

[Spencer]

mit der DDR haste das aber auch, wa Manfred ?

Aber ich muss Euch zustimmen. Man sollte nicht mehr nackt durch seinen Garten spazieren weil man nicht weiß wer zuschaut. Hab ja das auch schon durch mit dem Anruf vom Bauamt und der Aussage das die neuesten Luftaufnahmen ergeben haben....
Und die können dir auf dem Zentimeter genau sagen, wie groß Deine Anbauten sind. Tolle Technik, und wer hat's bezahlt ?

[Rati]

...das ganze wurde doch gemacht, damit sich vom schweinefleisch in den essensresten keine seuchen auf die schweine übertragen. was hälst du davon? lg ahora

Daran hatte ich auch gedacht und das ist ja auch plausibel - macht man als verantwortungsvoller Hühnerhalter auch von sich aus so.
Aber warum soll die arme Sau nicht mal Nudeln mit Spinat und Schafskäse kriegen?..

weil der Aufwand regelmäßig zu kontrollieren wer den nun ein verantwortungsvoller Tierhalter ist und wer nicht, finanziell und personell erheblich umfangreicher wäre als die mögliche Gefahrenquelle einfach auszuschließen.

Aber wie hier schon erwähnt, was ihr euren fünf bis fünfzehn Tieren gebt ist eure Sache keiner wird euch da auf die Finger klopfen, nur die echten Produktionsbetriebe die werden gezwungen.

...Ist doch kein Problem, wenn die Essensreste Drucksterilisiert werden, wie es schon lange vorgeschrieben war...

ist schon ein Problem, weil ein so „aufbereitetes Futter“ natürlich auch was kosten würde, womit sich dann, für mich jedenfalls, wieder die Frage der Rentabilität stellen würde.
Außerdem, manfred würdest du so eine durchgekochte Pampe tatsächlich als wertvolles Schweinefutter betrachten?

Grüße Rati