Kugelschuss auf der Weide

Manfred

Re: Kugelschuss auf der Weide

#11

Beitrag von Manfred » Di 5. Aug 2014, 15:47

Im aktuellen Uria-Newsletter wird auf einen Sachkundekurs zur Weideschlachtung und zum Gehegewildabschuss an der Baden-Württembergischen Landesjagdschule Dornsberg hingewiesen:
Liebe URIA-Freunde,

von unserem Vereinsmitglied Judith Wohlfahrt erreichte uns folgende Nachricht:

Mit Spannung erwartet: Unser Auftritt in der Landesschau BW über unsere Freilandschweine. Heute zwischen 18.45 und 19.45 Uhr auf SWR BW. Danach ist der Mitschnitt in der Mediathek vom SWR zu finden. Es geht vor allem um die Haltung der Tiere.

Von der Landesjagdschule Dornsberg erhielten wir folgende Information:

Staatlich anerkannter Waffensachkundelehrgang nach & 7 WaffG speziell für Wildgehegebesitzer und Rinderhalter inkl. Prüfung.
Dieser 3-tägige Lehrgang umfasst die theoretische und praktische Ausbildung zur Erlangung der Waffensachkunde inkl. Prüfung.

Der Lehrgang beinhaltet die gesetzlichen Bestimmungen im Umgang mit Waffen für das Erlegen von Gehege Wild, sowie für das Töten von Rindern auf der Weide mit großkalibrigen Waffen inkl. das Anbringen des Fangschusses mit Langwaffen. Ebenso vermittelt werden die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes, der Tierschutzschlachtverordnung und der Fleischhygiene.

Lehrgangsgebühr: € 300,00 für Mitglieder/ Nichtmitglieder € 450,00
Darin enthalten sind Lehrgangsunterlagen, Schießstandgebühren, Leihwaffen, Waffenreinigung, Schießscheiben, Prüfung, Prüfgebühren und Prüfungszeugnis.
Nicht enthalten ist der Verbrauch der Munition.

Lehrgangstermin: Mittwoch, 22. Oktober 2014 - Freitag, 24. Oktober 2014

Lehrgangs-und Prüfungsleiter Willi Krings

Lehrgangsort:
Landesjagdschule Dornsberg
Oberer Dornsberg
78253 Eigeltingen (Landkreis Konstanz)
Tel.-Nr. 07774-920188
Fax-Nr. 07774-920189
info@landesjagdschule.de
www.landesjagdschule.de

Mindesteilnehmerzahl: 10 Personen
Anmeldung richten Sie bitte an die Landesjagdschule per Mail/Fax.

Bitte informieren Sie interessierte Rinderhalter aus Ihrem Umfeld.

Mit herzlichen Grüßen vom Fuße der Schwäbischen Alb

das gesamte URIA-Team mit

Ernst Hermann Maier

chris
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Re: Kugelschuss auf der Weide

#12

Beitrag von chris » Mi 6. Aug 2014, 13:58

In mir hegt sich der Verdacht das man so wieder eine neue Klientel bekommen könnte um Waffen auch an "Nichtjäger oder Sportschützen" verkaufen zu können. Nicht jeder Rinderzüchter oder Schweinebauer muss bewaffnet werden.
Wobei so eine alte 8,8cm im Vorgarten macht bestimmt was daher :bang: :bang: :bang:
Alles wird gut!

Manfred

Re: Kugelschuss auf der Weide

#13

Beitrag von Manfred » Mi 6. Aug 2014, 14:55

Woraus resultiert denn deine Schusswaffen-Phobie?

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Re: Kugelschuss auf der Weide

#14

Beitrag von Oli » Mi 6. Aug 2014, 15:53

Die meisten Bauern, die ich kenne sind eh Jäger und somit schon bewaffnet, das dürfte wohl für den Großteil zutreffen.
chris hat geschrieben:Nicht jeder Rinderzüchter oder Schweinebauer muss bewaffnet werden.
Aber er kann. Was spricht dagegen?
Mal abgesehen von den Vorteilen für die Tiere, die kann Manfred sehr viel besser darlegen als ich und er hat es hier auch schon getan.

Und wer seine Viecher nicht selber schiessen möchte, kann dank dieser Regelung AFAIK dann immer noch auf andere Berechtigte zurückgreifen, hier gab's auch schon eine Anfrage von einem Rinderbauern.

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Re: Kugelschuss auf der Weide

#15

Beitrag von chris » Do 7. Aug 2014, 11:36

Manfred hat geschrieben:Woraus resultiert denn deine Schusswaffen-Phobie?

Als ehemaliger Waffeninstandsetzungsfeldwebel habe ich gar keine Waffenphobie, ist verständlich das du das jetzt so siehst nachdem ich den Text von mir nochmals durchgelesen habe könnte man es so "rauslesen". Nein im Gegenteil, der Umgang mit Waffen hatte schon immer etwas Magisches für mich :pfeif:

Was mich an der ganzen Sache stört ist einfach wenn dies Mode werden sollte jeder der ein Schwein oder eine Kuh hält einen Kurs macht und somit berechtigt ist eine Schusswaffe anzuschaffen. Gefährliche Geschichte meiner Meinung nach.

Natürlich wäre es hilfreich wenn man die Möglichkeit hätte zB einem Stier auf der Weide der sich ein Bein gebrochen hat aus sicherer Entfernung den Gnadenschuss geben zu können ohne Stundenlang auf einen Jäger oder die Polizei warten zu müssen. Aber auch dieses setzt voraus das wieder zu viele Waffen in Umlauf wären...

Was ich auch noch bemängele ist das dem Tier ein schneller Tod beschert wird, dem muss ich widersprechen. 10m Entfernung, von einem Hochsitz aus auf ein Bewegliches Ziel zu schießen stellt euch das mal nur nicht so einfach vor. Das Tier bleibt ja so ruhig stehen das ich ihm genau zwischen die Augen oder direkt ins Herz schießen kann, wohl eher nicht.
Ihr wisst bestimmt das schon beim Bolzenschuss nur 2cm beim Ansetzten des Gerätes verrutscht und schon kann es recht heftig werden.
Jetzt stelle ich mir vor was ein angeschossenes Rind das zwar Lebensgefährlich verletzt ist anstellen wird bevor es umfällt......das kann nicht stressfreier sein wie das Tier auf der Weide mit dem Schussapparat zu töten. Ja ich sage töten und nicht betäuben, denn der Bolzen den Schussappartes zerschmettert die Schädeldecke und das Gehirn so massiv. Das Tier kann sich von so einer Betäubung nie wieder erholen :aeh:
Alles wird gut!

Manfred

Re: Kugelschuss auf der Weide

#16

Beitrag von Manfred » Do 7. Aug 2014, 12:38

@Chris: Der Bolzenschuss ohne Fixierung auf der Weide ist völlig unpraktikabel, von wenigen ausnahmen mit umfangreich trainierten Tieren evtl. abgesehen. Das funktioniert nicht mal im Anbindestall ohne zusätzliche Fixierung richtig. Und ich spreche da aus Erfahrung. Mein Großvater und Vater waren/sind beide Metzger, die viele Notschlachtungen für andere Bauern durchgeführt haben.
Auf der Weide müsste man die Tiere fangen und fixieren. Und dann wäre genau der Vorteil weg, den die Betäubung durch Kugelschuss bietet.
Es gibt inzwischen so viele Weiderinderhalter und Gehegewildhalter die solche Schlachtungen / Abschüsse in der Praxis durchführen, dass man das Verfahren guten Gewissens empfehlen kann.

Bei den Waffen kommen wir wohl auf keinen grünen Zweig. Ich habe hier im Umkreis so viele Sportschützen und Jäger, deren Waffenbesitz und -Umfang völlig unproblematisch ist, wieso sollte ich Ihnen die wegnehmen wollen?
In Ländern mit deutlich liberaleren Waffengesetzen wie Österreich und der Schweiz funktioniert das auch unproblematisch.
Sorgen macht mir eher, dass sich jedwedes Gesindel im schwarzimportieren Kriegswaffen hochrüsten kann, ohne dass sich der Staat ernsthaft darum kümmert. Lieber gängelt man die gesetzestreuen Bürger mit immer neuen Auflagen.
Ich halte es für extrem bedenklich, ein Volk derart zu entwaffnen. Vom Selbstschutz gegen die zunehmende Kriminalität mal abgesehen: Wer weiß schon, wie lange unsere junge Demokratie noch hält oder welche anderen Bedrohungen unerwartet auftauchen. In einem Krisenfall würde ich mich in der Schweiz deutlich wohler fühlen als hier. In eine sich seit dem Ende der Wehrpflicht immer weiter vom Volk entfremdende Berufsarmee unter EU- oder Nato-Kommando setze ich im Fall einer Staatskrise wenig Hoffnung. Und im Fall eines größeren Krieges wird sie nicht mehr als das schon zu Zeiten des alten kalten Krieges eingeplante Kanonenfutter als Bremse vor der Rheinfront sein. Und dann muss die Bevölkerung im überrannten Land auch sehen, wie es mit den Besatzern alleine zurecht kommt.

chris
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Re: Kugelschuss auf der Weide

#17

Beitrag von chris » Do 7. Aug 2014, 14:02

@Manfred, natürlich ist es nicht einfach mit einem Bolzenschuss ein so großes und Wehrhaftes Tier auf der Weide zu töten.....auch nicht angebunden im Stall.
Mir graut davor das unsere Strassen, Wälder, Wiesen usw demnächst mit bewaffneten pseudo Profis bevölkert werden......eine Schusswaffe gehört nicht in die Hand von Normalos.
Natürlich kann man mit einem Bolzenschussgerät auch einen Menschen töten........nicht nur durch auslösen des Druckerzeugers (Patrone mit Schießpulver oder Gas/Luftdruck) mit dem Gerät könnte man auch einfach jemanden erschlagen. Aber bei richtiger Anwendung muss man das Gerät um eine Wirkung zu erzielen aufsetzen oder so nahe anhalten das der Bolzen (~10-15cm Länge) auch Schaden anrichten kann. 20cm weiter vom Kopf/Körper entfernt ist das Ding harmlos!
Eine Handfeuerwaffe (Pistole,Revolver, Gewehr....) je nach Modell ist auf viele Hundert Meter tödlich.

Ich habe noch nie gehört das ein Tankstellenangestellter zur herausgabe seiner Kasse mit einem Bolzenschussgerät bedroht wurde.....wenn dann wusste der nicht einmal was das für ein Ding ist.
Ein kleiner Derringer vor Augen zeigt da schon mehr Wirkung, trotz seinem Ruf als "Frauenpistole".

Bedenke bitte das nicht jeder der eine Waffe in Händen hält auch in der Lage ist diese auch richtig einzusetzen, wer einen Kriminellen mit einer Schusswaffe abwehren will sollte auch abdrücken können und nicht am Schluss dem Verbrecher eine Waffe an die Hand zu geben.
Oder wie schnell hat man zB einen Hund der zum 1000x auf meine Kuhwiese gekackt hat mal aufs Korn genommen......
Ein Bolzenschussgerät ist auch schnell Zweckentfremdet.........nur ob ich das Ding so weit werfen kann :aeh: :aeh: :aeh:
Und dann muss die Bevölkerung im überrannten Land auch sehen, wie es mit den Besatzern alleine zurecht kommt.
Das ist doch das gute an den Besatzern....die bringen ja Waffen mit, man muss sie sich dann einfach nur holen :pfeif:
Alles wird gut!

Manfred

Re: Kugelschuss auf der Weide

#18

Beitrag von Manfred » Do 7. Aug 2014, 14:56

chris hat geschrieben:Das ist doch das gute an den Besatzern....die bringen ja Waffen mit, man muss sie sich dann einfach nur holen :pfeif:
Die Zeiten, all man Besatzer noch mit ein paar kräftigen Mannsbildern mit Mistgabeln vertreiben konnte, sind leider vorbei.
Setzt dich mal mit den heutigen technischen Möglichkeiten auseinander. Minisender, passive RFID, künstliche DNA, Waffen mit Personenkennung usw. Selbst wenn es dir gelingt einen nur als Schnittlauch (sprich bündelweise) in gepanzerten Fahrzeugen auftretenden Feind zu überwältigen, die Übertragung oder Aufzeichnung seiner dabei laufenden Bild-, Ton- und Geruchsüberwachungstechnik zu verhindern und dir seine Waffen anzueignen, heißt das noch lange nicht, dass du nicht wenig später aufgespürt und tot bist.
Wie lange sich vor dem Hintergrund noch erbeutete Blindgänger für Sprengfallen verwenden lassen, ist auch fraglich. Die werden vermutlich bald so abgesichert sein, dass sie kein Unbefugter mehr öffnen oder bewegen kann.
Nur weil unsere Bundeswehr schon mangels Finanzmitteln weit in der Vergangenheit festhängt und das Potential der heutigen Technik nicht annähernd ausschöpft, heißt das noch lange nicht, dass andere das nicht tun.

chris
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Re: Kugelschuss auf der Weide

#19

Beitrag von chris » Fr 8. Aug 2014, 11:48

@Manfred......
sach mal welchen Feind erwartest du denn? Darth Vader mit seinen Kampfsternen aus Krieg der Sterne?
Irgend wie verstehe ich nicht wieso die Großmächte egal wo sie auf der Welt mit Truppen aufmarschieren letztendlich durch schlecht ausgerüsteten und ausgebildeten Truppen und "Guerillas" den Hintern versohlt bekommen....Korea....Vietnam....Irak...Afghanistan....usw usw. Nix mit Zylonen und Terminatoren.... :pfeif:
Natürlich gibt es diese Waffen die du beschrieben hast, ich denke nur bis die an Truppen massenhaft ausgeteilt werden können sind wir beide bestimmt gar nicht mehr in der Lage eine Handfeuerwaffe zu halten :opa: :oma:
(bitte nicht zu ernst nehmen!)

Um nochmal auf das Thema zurück zu kommen, wie viele Rinder schlachtet ihr denn im Jahr selber, bzw was wäre denn die Größenordnung für eine Schlachtung mit Schusswaffe?
Alles wird gut!

Manfred

Re: Kugelschuss auf der Weide

#20

Beitrag von Manfred » Fr 8. Aug 2014, 12:52

Wie schnell und unerwartet kriegsähnliche Zustände ausbrechen können, haben wir in der Geschichte doch schon oft genug gesehen.
Warst du z.B. nach dem Krieg in Jugoslawien mal da unten und hast dir die zerstörten Landstriche angesehen? Oder warst du dort gar im Einsatz?
Hättest du den Vorstoß der Russen auf die Krim erwartet? Oder dass mit unserer Unterstützung der Aufstand einer ethnischen Minderheit in der Ukraine niedergeschlagen wird?
Was wird passieren, wenn die weltweite Staatsschuldenblase platzt und unsere städtischen Ghettos nicht mehr mit Geld und Billigst-Nahrungsmitteln ruhiggestellt werden können?
Wie schnell könnte unsere "Demokratie" wieder von einem totalitäreren System abgelöst werden?
Optionen gibt es da genug...

Es ist jetzt nicht so, dass in anfangen würde in Prepper-Manier Bunker zu graben, aber ein menschheitsgeschichtliches Augenzwinkern lang Frieden zu haben, ist keinerlei Grund in Leichtsinn zu verfallen. Schon gar nicht angesichts der technischen Möglichkeiten, die eine innere oder äußere totalitäre Macht heute zur Verfügung hat.

Was die Guerilla-Erfolge angeht: Schau dir doch mal an, wie diese sich im Lauf der Jahrzehnte verändert haben und wovon sie abhängig sind.
In Vietnam konnten sich die Vietkong darauf verlassen, das die US-Bevölkerung keinen totalen Völkermord zulassen würden. Zudem erhielten sie massive Unterstützung aus den kommunistischen Staaten in Form von Material und Ausbildung. Der Kontakt zu den US-Soldaten war unmittelbar, d.h. sie konnten massenweise Särge in die Heimat schicken und so den Gegner demoralisieren.
Der Krieg der Russen in Afghanistan wurde durch den Zusammenbruch der Sowjetunion beendet. Nach Anfangs hohen Verlusten hatten sich die Russen auf weitgehend auf ihre befestigten Militärlager zurückgezogen und auf Kampfhubschrauber gesetzt. Sie konnten problemlos ganze Dörfer ausrotten, weil es daheim keinen großen Gegendruck aus der Bevölkerung gab. Ohne die US-Intervention durch Lieferung tausender tragbarer Luftabwehrraketen hätten sich die Afghanen diesem Vernichtungsfeldzug wohl schon vorher beugen müssen.
Die tschetschenischen Rebellen wurden von den Russen in kurzer Zeit vernichtend geschlagen. Unterstützung bleib aus. Im Gegenteil, die Amis haben sie zu Terroristen erklärt und ihnen die Auslandskonten gesperrt. Außer ein paar gelegentlichen Anschlägen haben die nichts mehr zu melden.
In Syrien sehen wir gerade, wie ein Diktator mit genug Geld und einem Söldnerheer erfolgreich den Aufstand großer Teile seiner Bevölkerung niederkämpft, und seine Gegner ermordet oder aus dem Land jagt ohne irgendwelche Rücksicht auf die Menschlichkeit nehmen zu müssen. Amis wie Russen werden al-Assad so lange das Händchen halten, wie er seine Macht bewahren kann. Erst wenn seine Niederlage unvermeidbar würde, sähe man sie schnell auf die Seite der Gegner wechseln.
Von den tibetischen Kämpfern hört man gar nichts mehr. Die Chinesen haben das Land überrannt und lösen das dauerhafte Widerstandsproblem einfach dadurch, dass sie dort massenweise Chinesen ansiedeln und die Einheimischen zur Minderheit machen.
In Nigeria können sich Rebellengruppen in weiten Teilen des Landes halten, weil diese Gegenden niemanden wirklich interessieren. Da wo es etwas zu holen gibt, sind genug Söldner stationiert und jedes Aufkeimen von Widerstand sofort zu ersticken und die Geschäfte am Laufen zu halten. Wenn die Bodenschätze irgendwann mal ausgebeutet sind, wird man abziehen und das Land sich selbst überlassen. Ob das dann ein Sieg der Guerilla ist?
Nach echten Guerilla-Siegen muss man lange suchen.

Zu den Schlachtungen: Ich vermarkte ja derzeit nicht selbst und schlachte nur alle Schaltjahr mal ein Rind für den Eigenbedarf.
Der größte Metzger in unserem Regionalfleisch-Programm würde aber mitziehen, wenn wir Rinderhalter die Weideschlachtung organisieren. Damm kämen wir hier mit einigen Betrieben zusammen auf ca. 300 Weideschlachtungen pro Jahr. Dazu evtl. einige der Direktvermarkter. Lass es insgesamt 500 Schlachtungen werden. Dafür müssten schon mehrere der beteiligten Landwirte die Sachkunde erwerben.
Die Probleme mit der Weideschlachtung sind in erster Linie finanzieller Natur. Man müsste mit dem ausgebluteten Rind innerhalb einer halben Stunde den zugelassenen Schlachtraum erreichen, für den zweiten Teil der Schlachtung. Hermann Mayer meinte auf dem Vortrag bei unserer Gruppe, dass man pro Schlachtstätte mind. 50.000 Euro Investition rechnen müsste. Wir bräuchten im Projektgebiet wohl mind. 2, eher 3 bis 4 davon. Und mind. die gleiche Zahl an mobilen Schlachtboxen. Dazu kommen die Betriebskosten, die sich erst ab einer entsprechend hohen Zahl von Schlachtungen rentieren würden.
Die ganzen Dorfmetzger haben das Problem ja auch. Eine eigene Schlachtstätte ist für die meisten einfach in Investition und Unterhalt zu teuer, wegen der ganzen Auflagen. Wenn du nur 10 Schlachtungen pro Woche hast, kommst du da kaum auf einen grünen Zweig.

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