Beefmaster und die Lasater-Philosophie

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Steppenwolf
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Re: Beefmaster und die Lasater-Philosophie

#21

Beitrag von Steppenwolf » Di 6. Jan 2015, 21:30

(="matt23"Nur dürfen die Väter auch keine zu großen Kälber machen, so dass es zu Schwergeburten kommt. Hast du da evtl. Erfahrungen. ) Wir haben auf der Mutterseite Tiroler Grauvieh und auf der Vaterseite Piemonteser, die machen zartgebaute Kälber, die aber später sehr gut bemuskeln. Blonde de Aquitane hatten wir auch schon ohne Probleme, nur bei Charolais wäre ich mir nicht sicher ob das geht. Wichtig ist natürlich auch das die trächtigen Kühe nicht zu fett bei der Abkalbung sind, da hatten wir auch schon zu schwere Kälber. Wir probieren jetzt auch mit Aubrackühen, die sind etwas größer als das Grauvieh und auch eine anspruchslose langlebige Gebirgsrasse mit relativ viel Milch für die Kälber. Die Mutterkühe mit denKälbern halten wir auf extensiven Trockenrasen und die Ochsen und Kalbinnen(Färsen) auf intensive Luzernegrasweiden wo sie ohne Kraftfutter gute Schlachtkörper bringen.

Manfred

Re: Beefmaster und die Lasater-Philosophie

#22

Beitrag von Manfred » Di 6. Jan 2015, 21:40

Wie schwer sind denn eure Grauviehkühe ca.?
Und welche Schlachtgewichte erreichst du bei den Ochsen in welchem Alter?

Bin auch am rumüberlegen, mal einen Aubrac-Bullen einzusetzen.
Ich hätte gerne etwas mehr Bemuskelung. Piemonteser wären für meine Zwecke zu trocken. Da würden die Bullen zu mager. Ochsen geht da vermutlich besser. Die setzen ja leichter Fett an.

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Steppenwolf
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Re: Beefmaster und die Lasater-Philosophie

#23

Beitrag von Steppenwolf » Di 6. Jan 2015, 22:50

Die Grauviehkühe haben ca. 600-650 kilo, wir kaufen die trächtigen Jungkühe in Tirol zu, es gibt da auch leichtere, aber die sind mehr Milchtypen, wir achten aber auf einen guten Rahmen. Wir schlachten jede Woche ein Tier, da wir geblockte Winterabkalbung haben, fangen wir pro Jahrgang mit den Kalbinnnen mit 18 Monaten an und die Ochsen sind dann mitca. 24-28 Monate drann. Die Ochsen haben ein Schlachtgewicht von 300- 350 kg.

Manfred

Re: Beefmaster und die Lasater-Philosophie

#24

Beitrag von Manfred » Di 6. Jan 2015, 23:18

Oh. Ich kannte die bisher nur von Bildern und hätte sie um einiges kleinrahmiger geschätzt. 500 kg oder so.
Dann sind die ja ca. so schwer wie meine Kühe.
Ich hab dieses Jahr angefangen, mir eine Liste mit den Schlachtgewichten anzulegen, um die Tageszunahmen auszuwerten.
Eine Möglichkeit, die Tiere lebend zu wiegen, fehlt mir leider noch.
Färsen habe ich dieses mal keine geschlachtet. Hatte nur 2 zur Nachzucht aufgestellt.
Die 7 Jungbullen waren beim Schlachten zwischen 17,4 und 19,3 Monate alt.
Schlachtgewichte netto von 299,8 bis 375,8 kg.
Die Bullen legen m.E. schon sichtbar schneller zu als die Ochsen die ich vorher hatte, vor allem mehr Muskelmasse. (Dafür sind sie auch deutlich unangenehmer in der Handhabung...)
Aber meine Winterfütterung mit den Spätschnittheu ist recht mager. Deshalb sind die Zunahmen im Winter gering. Ich hoffe dass das noch besser wird, wenn ich für den Winter mehr stehenden Futtervorrat auf der Weide habe. Dann sollten die Eiweiß- und Energiewerte besser sein.

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Re: Beefmaster und die Lasater-Philosophie

#25

Beitrag von Steppenwolf » Di 6. Jan 2015, 23:45

Wir schauen auch die Rinder möglichst lange draußen zu lassen und mit Zwischenfrüchten nach Getreide wie Stoppelrüben, Sudangras, Grünhafer,Erbsen,Wicken die Weideperiode zu verlängern. Welche Rasse hast du denn,Manfred, die Schlachtgewichte sind ja beachtlich.

Manfred

Re: Beefmaster und die Lasater-Philosophie

#26

Beitrag von Manfred » Mi 7. Jan 2015, 00:25

Fleckvieh (eher kleinere), Angus und Kreuzungen daraus.
So besonders finde ich die Zunahmen nicht. Umgerechnet aufs Lebendgewicht waren das nur 890 bis 1050 g über die gesamte Lebenszeit. Das beste Schlachtkalb, das ich mal verkauft habe, hatte über 1900 g Tageszunahme.
Mein Onkel war neulich bei einem Angusbetrieb in der Schweiz, der zum Absetzen im Herdenmittel 1430 g Tageszunahme hat (Mittel aus männlichen und weiblichen Absetzern), ohne Kraftfutter, aber mit sehr gutem Grundfutter.
Auch da bin ich wohl im Herdenmittel noch ein gutes Stück von weg. Ich denke, dass bei mittelrahmigen Tieren und sehr guten Grundfuttervoraussetzungen zum Absetzen 1500 g im Herdenmittel möglich sind, bei Kühen mit besserer Milchleistung (Angus ist da ja nicht so besonders). So eine Leistung wäre dann aber wohl mit einer 12.000 Liter Milchviehherde vergleichbar. Also alleroberstes Niveau und nur mit besten Zuchttieren und optimaler Fütterung zu erreichen.
Und die Zahlen zeigen, dass meine Tiere nach dem Absetzen (bzw. schon vorher im Winter) nur noch sehr langsam zu-, oder evtl. phasenweise sogar abnehmen.
Wenn man das mit den Zunahmen in der konventionellen Bullenmast vergleicht (Fleckvieh über die gesamte Lebensdauer ca. 1350 g.) ist noch deutlich Luft nach oben. Aber ich will ja ohne Kraftfutter auskommen und auch im Winter mögl. günstig füttern. Das magere Heu habe ich eh, von den Landschaftspflegeflächen. Hochwertige Silage würde wohl bessere Zunahmen bringen, wäre aber auch ungleich teurer. Mal sehen, was mit stehendem Vorrat möglich ist.
Vom idealen Konzept für meinen Betrieb bin ich jedenfalls noch weit entfernt. Daran werde ich noch einige Jahre feilen müssen.

Manfred

Re: Beefmaster und die Lasater-Philosophie

#27

Beitrag von Manfred » Fr 9. Jan 2015, 21:40

Einige Videos mit der Lasater Familie und über Beefmaster:

Dale Lasater erzählt über die Familienranch:
https://www.youtube.com/watch?v=bKiPCViRGt4

Dale und Tom über die Familienranch (dieser Teil der Familie ist inzwischen auf grass fed umgestiegen):
https://www.youtube.com/watch?v=ap__OYD9uvU

Dale und Alex:
https://www.youtube.com/watch?v=Qsv6zrHP3Vg

Das Beefmaster-Werbevideo:
https://www.youtube.com/watch?v=c4oU_DA5_Vw

6-jährige Kühe Angus x Beefmaster. Man beachte, in welch gutem Zustand die Euter für das Alter sind!
https://www.youtube.com/watch?v=nBpN6gcr5C8

Playlist mit 200 Beefmaster-Videos (viele auf Spanisch, aber die Tiere sprechen ja für sich selbst):
https://www.youtube.com/playlist?list=P ... 1sOrgL6Lwv

Manfred

Re: Beefmaster und die Lasater-Philosophie

#28

Beitrag von Manfred » Mi 18. Mär 2015, 19:53

Interessante Daten zur Effektivität kleinerer Rinder.
Ein Vergleich von Lowline-Angus mit anderen Rinderrassen, nach Fleischproduktion pro Acre:

http://grassfedlowlineangus.com/our-far ... advantage/

Manfred

Re: Beefmaster und die Lasater-Philosophie

#29

Beitrag von Manfred » Sa 11. Mär 2017, 00:43

Noch ein Video über die Lasater-Ranch
https://www.youtube.com/watch?v=RfaU3JpIACc


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