Selbstversorger Forum e.V.

Hab ich grad bei Joel Salatin gelesen - die Legehühner kriegen einmal die Woche im Winter irgendein kleines totes Tier (Eichhörnchen/Kaninchen, etc.), weil sie ohne tierisches Eiweiß sonst mickern würden, da keine Vegetarier?
Klingt logisch - im Winter gibt's ja keine Käfer und Würmchen - macht das jemand hier so?

Hallo Sabine,
also ich habe seit über 30 Jahren Hühner, aber sowas habe ich noch nie gehört. Im Gegenteil, wenn die Hühner zuviel Eiweiß bekommen, werden sie brutig und das will bestimmtniemand in der kalten Jahreszeit. Meine bekommen im Winter etwas Legemehl zum Körnerfutter und das war`s auch schon. Ich habe auch noch nie festgestellt, dass die Hühner einen Mangel hätten (das älteste Huhn ist dieses Jahr im April gestorben und war 13! Jahre alt).
Viele Grüsse aus dem Allgäu
Staudi

Hühner, Schweine, Menschen und andere Allesfresser* nehmen tierisches Eiweiß, wann immer sie die Chance haben. Hühner jagen ja sogar Mäuse, also müsste da was dran sein. Gleichzeitig kann bei keiner der drei Spezies konklusiv bewiesen werden, dass eine Ernährung mit rein pflanzlichem Eiweiß schädlich ist (abgesehen mal von B12, Eisenmangel...)

Andere Möglichkeiten wären Innereien, geronnenes Blut aber auch frische Häute aus der Hausschlachtung anzubieten sowie Fisch(reste), in Fleischbrühe gekochtes Getreide, Molke, Käsereste ( Vorsicht Salz), Hühner sind da nicht wählerisch und wenn es ihnen schmeckt, hey.

Ich dachte übrigens immer, dass eine proteinarme, Getreidebasierte (Weizen, Gerste) Fütterung brutig macht: Eiweiß fördert doch eher die Legetätigkeit. So zumindest hab ich das verstanden.

*Sind eigentlich eher Pflanzenfresser mit tierischer Beikost, "richtige" 50/50 Omnivoren sind eher Hund, Bär, Dachs....

ich hab das mal gemacht vor etlichen jahren. bei meinen hühnern hat fleischfütterung ein ziemliches aggressionspotential freigesetzt, da sind mir dann die hochrangigen auf die kleinen losgegangen und haben sie blutig gepickt. das hab ich ganz ganz schnell wieder gelassen.

Meine Hühner bekommen regelmäßig Fisch ins Weichfutter. Ab und zu auch mal ein Stück Pansen. Ein erhöhtes Aggressionspotential konnte ich bisher nicht feststellen, alle sind recht umgänglich, auch miteinander.

Meine Hühner bekommen 2 mal die Woche hackfleisch was ich von das Futter unsere beiden Hunde abzweige. Richtig, zuviel eiweiß ist nicht gut aber ich denke nur pflanzliches eiweiß ist auch unnatürlich. Gerade im Winter soll ein ausgewogener Ernährung angeboten werden damit im frühen Frühling die bruteier gesammelt werden können. Aber die elterntiere müssen in der sonnenarme Jahreszeit auch mit ausreichend Vitamine versorgt werden.

Im Gegenteil, wenn die Hühner zuviel Eiweiß bekommen, werden sie brutig und das will bestimmtniemand in der kalten Jahreszeit.

Na, das ist aber angelesener Käse . Ich füttere schon immer Fleisch zu und hatte im Winter noch nie eine Glucke, obwohl meine Hühner aus Naturbrut sind und alle Bruttrieb haben. Vor der BSE-Krise war doch Fleisch- und Fischmehl im Legemehl, meinst du das wäre so gewesen, wenn die KZ-Hühner dann schwanger geworden wären?
Hühner sind keine Vegetarier, das hat man in der BSE-Krise übersehen. Es stimmt auch nicht, dass sie durch Fleischfütterung aggressiv werden, das passiert nur dann, wenn sie Artgenossen zu fressen bekommen, z.B. bei der unbedachten Fütterung von nicht genau deklariertem Katzenfutter.
Gerade im Winter halte ich Fleischfütterung für unentbehrlich.

Zacharias hat geschrieben: Es stimmt auch nicht, dass sie durch Fleischfütterung aggressiv werden, das passiert nur dann, wenn sie Artgenossen zu fressen bekommen, z.B. bei der unbedachten Fütterung von nicht genau deklariertem Katzenfutter.

Also das halte ich nun wieder für ein Gerücht, wieso sollte das passieren? Und - ich finde Katzenfutter hat im Hühnertrog nichts zu suchen.

In der EU stellt sich die Frage nicht. Hier ist die artgerechte Fütterung von Hühnern, Enten und Schweinen verboten...

Ketzer!