Was "lohnt" sich mehr?

Hühner, Wachteln, Puten, Fasane, Pfauen
Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Was "lohnt" sich mehr?

#1

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 22. Okt 2011, 11:18

Moin,
wir hatten gestern abend wieder ne Hühnerdiskussion :lol: .
Was ist wirtschaftlicher, 10 Zwerghühner oder 5 normal große?
Platz haben wir genug, Stall wird eh neu dafür gebaut, ich hätt gern normale Hühner (Wachteln stehen schon fest), und der Mann möchte lieber Zwerghühner.
Da ich mehr ans Essen denke :rot: , aber mit Hühnern null Erfahrung habe, dachte ich mir so, daß an normalen Hühnern am Ende ihres Lebens einfach mehr dran ist, und die Eigewichte auch größer sein werden.
Eierabnehmer hätte ich, zu zweit kann man die anfallenden Eier eh nicht alle selbst essen, das ist schon klar, also bleibt die Frage, was wirtschaftlicher ist - die großen oder die Zwerge?
Was besagen eure Erfahrungen?
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
Zacharias
Beiträge: 4036
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 22:11
Wohnort: Estland

Re: Was "lohnt" sich mehr?

#2

Beitrag von Zacharias » Sa 22. Okt 2011, 11:24

Für mich spricht gegen Zwerge schon allein, dass sie im Winter nicht legen. So hat man ja nur in der warmen Jahreshälfte Eier und das ist selbstversorgertechnisch einfach doof. Und genau wie du bin ich der Meinung, dass man von dem Tier auch noch am Lebensende was haben sollte. Die Kombination Wachteln und große Hühner finde ich daher schon ideal.
Grüße,
Birgit

Benutzeravatar
Spottdrossel
Beiträge: 2714
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 10:15
Wohnort: Alsfeld
Kontaktdaten:

Re: Was "lohnt" sich mehr?

#3

Beitrag von Spottdrossel » Sa 22. Okt 2011, 11:32

Sabi(e)ne hat geschrieben:
Eierabnehmer hätte ich, zu zweit kann man die anfallenden Eier eh nicht alle selbst essen, das ist schon klar,
Man kann sie auch trinken (Eierlikör) :mrgreen:
Was mich ein bißchen wundert: ist die Frage, was sich "lohnt", im Verhältnis zum "Investitionskapital" und der Lebensdauer der Hühner (ist ja was anderes als ein Papagei oder ein Baum...) nicht ein bißchen... "unideologisch", würde ich´s jetzt mal nennen?
Einerseits verstehe ich es vollkommen, wenn man seine eigenen Ideen mal gegenprüfen läßt - für mich fühlte es sich halt komisch an, weil der Witz bei der SV ist für mich, das man halt auch möglichst viele Spaßfaktoren einbaut.
Und da würde für mich die Formulierung gelten: welche Hühner sind mir am sympathischsten? ;)

Nachtrag: wollen die Kleinen nicht auch dauernd brüten?
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Was "lohnt" sich mehr?

#4

Beitrag von Thomas/V. » Sa 22. Okt 2011, 11:38

ich wäre auch für "normale" Hühner, an Zwergen ist, je nach Rasse, auch bei Hähnen, nicht viel dran, während eine Henne einer fleischigen, ruhigeren Rasse mehr Fleisch geben kann als ein Zwerghahn

Rassehennen legen ja, im vergleich zu Hybriden, auch schon etwas kleinere Eier, Zwerghuhneier sind so groß wie Eier von "normalgroßen" Hühnern, die grade anfangen, da kann man auch keine 3€ für 10 Eier verlangen (ich machs jedenfalls nicht, wenn ich Junghenneneier verkaufe dann verlange ich nur 2€)

hinzu kommt, das die Zerge oft flugfreudiger sind, und dann muß man sie womöglich abends von den Bäumen sammeln
Nachtrag: wollen die Kleinen nicht auch dauernd brüten?
DIe Brutlust hat eher was mit der Rasse zu tun als mit "Zwerg" und "Normalo". Also Zwergrassen, die aus brutfreudigen Großrassen gezüchtet wurden, sind meist auch brutfreudig und umgekehrt.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Was "lohnt" sich mehr?

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 22. Okt 2011, 11:47

:lol: Spottdrossel, Ideologie ist bei Gefiederten bei mir nicht dabei, ich find sie nett, aber ich muß sie nicht haben - außer sie produzieren etwas, was ich will, nämlich Eier und Geflügelfleisch (und an Gänsen arbeite ich noch - Fett & Federn ;) ).
Ich hab zu Geflügel nicht so wirklich den Draht, der Spaßfaktor kommt bei mir eher mit Säugetieren.... :rot:
Im Winter gar nicht legen, und im Sommer dauernd brütig sein, wäre ziemlich unpassend und ein no-go-Kriterium, ihr Futter sollten sie indirekt schon selbst bezahlen können... :pft:

@Thomas: ja, das mit "in den Bäumen übernachten" wollte ich tunlichst vermeiden, dafür gibt es hier zuviel Raubzeugs - der Mann fände das allerdings "artgerechter", meinte er. Ich fände es eher ein Wild life Büffet.... :ohoh:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

BernhardHeuvel
Beiträge: 701
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 13:02

Re: Was "lohnt" sich mehr?

#6

Beitrag von BernhardHeuvel » Sa 22. Okt 2011, 11:59

Also ich hatte bislang nicht viel von den Zwerghühnern gehalten - bis ich vor einiger Zeit fünf Stück bei mir aufgenommen habe. Sie legen (ohne Legemehl) genauso fleißig wie ihre großen Vertreter fast das ganze Jahr über.

Was mir an den Zwergen gefällt, ist ihre Überlebensfähigkeit gegenüber Raubtieren. Der Hahn ist ein normal großer Hahn und paßt sehr gut auf. Die Zwerge jedoch sind blitzschnell verschwunden, wenn er warnt. Sie scheinen mir etwas nervöser, aber auch intelligenter als die normal großen Hühner. Ihre Augen sprechen mehr.

Ein Legehuhn ist ein Legehuhn, da ist sowieso nicht viel Fleisch dran. Da mäste ich lieber die überzähligen Hähnchen aus der Naturbrut. Die Eier der Zwerge sind viel kleiner, ich denke zwei-drei Eier ersetzen ein Ei eines großen Huhnes. Besonders bei Kindern sind diese "Kinder-Eier" aber sehr beliebt. Vom Geschmack sind sie gleich mit den Normalhühnereiern.

Die Zwerghühner fliegen tatsächlich höher und sind wahre Ausbrecher. Was gegen die Raubtiere hilft, da sie flinker sind.
Ich bin also durchaus positiv überrascht von den Zwerghühnern. Bei Gelegenheit stelle ich ein paar Bilder ein.

Für die Entscheidung: Ich würde einfach mal mischen und sehen, was sich bewährt.

Gruß
Bernhard

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Was "lohnt" sich mehr?

#7

Beitrag von Thomas/V. » Sa 22. Okt 2011, 13:01

Ein Legehuhn ist ein Legehuhn, da ist sowieso nicht viel Fleisch dran.
naja, es gibt schon ein paar Rassen, wo man ordenliche Braten hat und auch die Legeleistung sich sehen lassen kann
vorrausgesetzt, die Fütterung stimmt
(Bresse gauloise in weiß war so eine Rasse, die Hennen legen bis 240 Eier im ersten Jahr, und die Hähne hatten sehr gutes Fleisch (bis 2kg küchenfertig) und auch die Hennen brachten bis 1200g auf den Tisch.
kein Vergleich zu den dürren Hybriden)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

smallfarmer
Beiträge: 1159
Registriert: So 8. Aug 2010, 22:23

Re: Was "lohnt" sich mehr?

#8

Beitrag von smallfarmer » Sa 22. Okt 2011, 20:45

Finanziell stehst du dich am besten wenn du dir legereife Hybriden beim Geflügelhändler holst. Die werden die meisten Eier legen und sind am günstigsten in der Anschaffung. Als Nachteil an diesem Industriehuhn sehe ich: alle männlichen Küken werden gemust, du kannst keine ordentliche Nachzucht aus den Hennen haben und sie sind nicht besonders schön.
Bresse gauloise ist ne gute Zweinutzungsrasse. ich hab einen Stamm 1/4. Also Bruteier oder Küken wäre kein Problem.
Zwerg- Welsumer haben den Ruf viele und recht große Eier zu legen. Eigewicht ca. 53 gramm. Du findest sie desshalb auch manchmal bei den gewerblichen Geflügelhändlern
smallfarmer

Benutzeravatar
Zacharias
Beiträge: 4036
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 22:11
Wohnort: Estland

Re: Was "lohnt" sich mehr?

#9

Beitrag von Zacharias » Sa 22. Okt 2011, 20:53

Da sehe ich aber ganz klar noch einen Hybridnachteil: Du MUSST die Hennen nach einer gewissen Zeit schlachten, die sind nach 2 Jahren einfach ausgelutscht im Gegensatz zum Rassehuhn. Und das Schlimme ist: du hast noch nicht mal richtig was davon. Hybridhühner geben noch nicht mal eine schmackhafte Suppe - finde ich zumindest. Bei mir landen die im Hundenapf.
Bresse gauloise kann ich auch sehr empfehlen, legen früh und gut, Eier sind sehr schmackhaft und an Hähnen wie Hennen ist ordentlich was dran. Zudem erkennt man die Geschlechter bereits nach dem Schlupf.
Grüße,
Birgit

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Was "lohnt" sich mehr?

#10

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 22. Okt 2011, 21:14

Danke, SF, das ist doch schon mal ne Aussage.
Damit sind Bresse gauloise schon zum x.-ten Mal lobend in der Richtung erwähnt worden. :)

Gibt es eigentlich kein deutsches gutes Zweinutzungs-Huhn?
Bei Gänsen hätt ich aus Nachbarschaftsgründen gern Diepholzer Gänse, noch lokaler geht dann nicht mehr. :lol:

@Thomas: da bist du aber sehr preiswert - der Ex hat die Eier vom Nachbarn schon 2001 für 50 Pfennig, und dann ab Euro für 30ct verkauft, weil freilaufende Hühner, die jederzeit auf der Wiese besichtigt werden konnten. 2003/4 war er dann schon bei 31ct.... :pfeif:
Und 35ct könnte ich auf der Arbeit auch kriegen, und auch alles an Gemüse da verkaufen.
Sogar der Kantinenpächter wäre interessiert an wirklich tagesfrisch geschnittenen Sachen morgens - das ist mit Sicherheit ausbaufähig. :bieni:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Antworten

Zurück zu „Hühnervögel“