Selbstversorger Forum e.V.

Ich habe drei Hennen und einen Hahn. Er heißt Conrad und ist wunderschön.
Meine Hühner sind Orpingtons und (leider) aus dem Brutkasten.

Jetzt sind sie 13 Monate alt und legen auch brav Eier.

Früher konnte ich Berta und Conrad auf den Arm nehmen. Aber seit geraumer Zeit ist Conrad richtig fies.
Wenn ich im Auslauf die Näpfe sauber mache, muss ich ihn stets im Auge behalten. Wenn ich das nicht tue, dann greift er mich volle Kanne an (am liebsten von hinten).

Letztens habe ich nicht aufgepasst und er hat mir ein Loch in den Fingernagel gehackt. Ich hätte ihm am liebsten die Gurgel umgedreht. Aber im Ernst, mit ihm habe ich
noch ein Hühnchen zu rupfen.

Er hat auch schon zwei Glucken dazu gebracht, daß sie ihr Nest verlassen haben, weil er immer wenn sie ihre täglichen Erledigungen machten, gnadenlos gejagt hat und
sie treten wollte.

Geht das vorbei oder ist das Charaktersache? Glaubt er, er muss seine Schar vor mir schützen?
Ist er sauer, weil der Auslauf zu klein ist?

Hat jemand von Euch auch schon mal so ein Problem gehabt?

Ja. Das Problem kennt wohl fast jeder, der schon länger Hähne hält.
Eigentlich macht er nur seinen Job, aber bei Nutztieren ist das Anforderungsprofil halt etwas anders als bei Wildtieren.
Da hilft nur ab in Topf und neuen Hahn besorgen.

Der Hahn ist mit 3 Hennen total unterbeschäftigt! Versuch´s doch erst nochmal im Guten und besorg ihm noch ein paar Hühnchen.
Wenn es reines Schutzverhalten ist, wär´s schade drum.

Vorweg, ein Hahn ist kein Kuscheltier, man halte also bei der Aufzucht Abstand davon, Hähne auf den Arm zu nehmen und aus der Hand zu füttern, das kann solches Verhalten nach sich ziehen (ich spreche aus eigener Erfahrung).

Wenn ein Hahn angreift ist das kein Spaß. Es gibt viele Meinungen zu diesem Thema, bei mir hat die folgende Maßnahme Erfolg gebracht. Ich habe mir ein Handtuch locker über die Schulter gehängt und wenn er angriff, habe ich es ruckzuck von der Schulter gezogen und ihm eins übergebraten. Ich konnte ihm damit nicht wehtun, aber einen gehörigen Schrecken einjagen. Nach ein paar Tagen hielt er dann Abstand und die Angriffe blieben aus. Ein Versuch ist es wert.

Zu den Glucken: Du solltest eine Möglichkeit schaffen, daß die Glucken für sich sind und dem Hahn nicht begegnen. Meine Glucken haben z.B. ein eigenes Stallabteil (ca. 8 qm), dort haben sie die Nester und Wasser, Körner, Staubbad. Der Hahn kommt da nicht rein. Er schreit zwar die ersten Tage wie am Spieß, wenn ihm eine Henne fehlt, aber er kann es nicht ändern.

Wenn zwei Hennen sitzen, hat er nur noch eine Henne? Da ist es kein Wunder, daß er das Brüten unterbinden möchte. Tatsächlich ist die erste Maßnahme ihm noch einige Hennen zu besorgen.

Minze hat geschrieben:Vorweg, ein Hahn ist kein Kuscheltier, man halte also bei der Aufzucht Abstand davon, Hähne auf den Arm zu nehmen und aus der Hand zu füttern, das kann solches Verhalten nach sich ziehen (ich spreche aus eigener Erfahrung).

KANN, denke das ist ein Persönlichkeitsding, mein Lachshahn (aus den Bruteiern von Minzes Lachsen) ist sehr menschenbezogen. Er lässt sich Problemlos auf den Arm nehmen und liebt es wenn man ihn unter den Federn am Hals streichelt. Trotzdem passt er sehr gut auf seine Damen auf und verteidigt sie gegen alle (mutmaßlichen Feinde), er hat noch nie versucht mich anzugreifen, warum auch es bedeutet ja in der Regel was gutes, wenn das 2bein auftaucht. Wenn wir im Graten essen, ist er immer der erste, der mit auf der Bank sitzt um was abzustauben.
Er hat allerdings auch 15 Hennen um die er sich kümmern muss, bei dreien wär er extremst unterbeschäftigt.

Ja, ihr habt Recht, er ist mit drei Hennen nicht ausgelastet.

Das Blöde ist allerdings, ich krieg ja die Eier jetzt schon kaum weggefuttert. Und hier im Dorf haben fast alle Hühner, dementsprechend gering ist die Nachfrage nach Eiern...

Ich muss also gucken, wem ich die Eier verkaufen kann, einen Extra Stall für Glucken bauen und dann hoffen, dass aus den Kücken Legehennen werden.

Little Joe hat geschrieben: KANN, denke das ist ein Persönlichkeitsding, mein Lachshahn (aus den Bruteiern von Minzes Lachsen) ist sehr menschenbezogen. Er lässt sich Problemlos auf den Arm nehmen und liebt es wenn man ihn unter den Federn am Hals streichelt. Trotzdem passt er sehr gut auf seine Damen auf und verteidigt sie gegen alle (mutmaßlichen Feinde), er hat noch nie versucht mich anzugreifen, warum auch es bedeutet ja in der Regel was gutes, wenn das 2bein auftaucht. Wenn wir im Graten essen, ist er immer der erste, der mit auf der Bank sitzt um was abzustauben.
Er hat allerdings auch 15 Hennen um die er sich kümmern muss, bei dreien wär er extremst unterbeschäftigt.

Hallo Joe,

das freut mich aber sehr und ein hübscher Bursche ist er noch dazu. Ich habe zuerst nur aggressive Hähne gehabt. Der, von dem Dein Hahn abstammt war der erste und einzige liebe Lachshahn den ich hatte.

Hallo J.J.,
ich habe mich gerade hier im Forum angemeldet und gleich mal gesucht, wer hier so in der Nähe wohnt. Da bin ich auf Dein (indirektes) Absatzproblem für Eier gestoßen. Derzeit (Stallumbau) habe ich keine Hühner und trotzdem Lust auf Eier - also wenn wir hier ins Tauschgeschäft kommen können wäre das toll.
Liebe Grüße
Tanne

@J.J.: Eierlikör selber machen. Hält seeeehr lange, wenn man die Flasche nicht jeden Abend öffnet , geht gut als Tauschware, und schmeckt grad zur fast schon beginnenden Erdbeerzeit wunderbar...
Ganz frisch sollte man ihn aber nicht trinken, der braucht ein paar Wochen, um nicht mehr zu kratzen (wenn man ihn mit Primasprit oder ähnlich hochprozentigem macht.)
Mit Korn oder Doppelkorn wird es lieblicher, hält aber nicht soo lange.

Ich habe einen schmucken Hahn geschenkt bekommen, leider habe ich Bedenken das er genauso angriffslustig wird wie seine Vorgänger.
Jetzt wurde hier die Theorie geäußert das Hähne dann nicht ausgelaßtet seien. Ist da was drann und wenn ja ab wieviel Hühner hat denn ein Hahn genügend "Ablenkung"?