Wie Hühner am besten schlachten?

[Theo]

...meine Kaninchen und Hühner hole ich in einer Transportkiste ins Schlachthaus, hebe sie raus und verdecke ihnen die Augen mit einer Hand (das Werkzeug liegt schon vorher bereit) und in den Sekunden, die zwischen dem Handwegnehmen und Zuschlagen liegen, sind die Tiere eher ruhig und orientierungslos und bewegen sich kaum

Wir haben in der Schulzeit bei einem Kollegen mit Bauernhof manchmal Kaninchen geschlachtet. Die wurden an den Hinterläufen hochgehoben und etwas am Rücken gestreichelt, bis sie schön entspannt waren. Dann zum Betäuben ein Schlag mit einem Stock oder der Handkante ins Genick.

...es muß natürlich alles schnell gehen und jeder Handgriff sitzen...
und das ist eben das Schlimmste beim Anfänger; die Routine muß man sich erarbeiten und gedanklich vorher durchspielen, wie jeder Handgriff ablaufen muß, damit das Tier möglichst wenig Streß hat

"Mach es richtig, und mach es schnell"
Beim Anfänger sollte vielleicht jemand mit Erfahrung dabeisein.

[Sabi(e)ne]

Moin,

Wenn nicht richtig betäubt, bekommt das Gehirn die ganze Sache garantiert noch mit, weil es ja erst Minuten nach Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr "weg" ist (zumindest das menschliche Hirn, rein theoretisch).

Sorry, das ist so nicht richtig - bei plötzlichem Blutdruckabfall im Gehirn ist das Licht sofort aus.
Das klassische Beispiel ist der Carotis-Reflex: du kannst mit Daumen und Zeigefinger ohne jede Gewalt jemanden auf der Stelle in Ohnmacht fallen lassen, so ähnlich wie beim "Spock-Griff" Ist in SM-Kreisen durchaus beliebt, aber lebensgefährlich, wie die Todesfälle berühmter Personen bei autoerotischen Fesselspielchen zeigten.
Der Unterschied einer Ohnmacht wegen Würgens zu einer wegen Carotis-abdrücken ist beträchtlich, weil beim letzteren der Körper wirklich sofort auf Notalarm geht und das Opfer hinlegt.
Kommt die Person wg irgendwas nicht sofort in waagerechte Lage, ist sehr schnell mit dem Eintritt des Todes zu rechnen, wg Kreislaufstillstand.

Die Frage ist also: hat ein Huhn diesen Reflex auch?
Dann wäre die Betäubung ja ganz einfach.

Im "Have-More-Plan" hat Mr. Robinson eine Hühner-Guillotine, nicht zum Köpfen, sondern zum Stechen...

[Zacharias]

Hühner-Guillotine! Das wäre doch DIE Lösung. Die könnte ich wohl auch bedienen. Vor allem in Verbindung mit dem Carotis-Reflex, so es den denn bei Hühnchen gibt.

[Ingo2Far]

Hallo Manfred,

hier in Paraguay werden den Hühnern/Hähnen die Hälse langgezogen.

Also:
Vorbemerkung: Das Tier hat eine kurze Schnur um ein Bein.
Du hälst das Tier mit der linken Hand an den Beinen, der Kopf hängt runter, das Tier ist ruhig.
Dann greifst du mit der rechten Hnnd um die Kehle des Tieres (du nimmst den Hals in die offene Hand), dann suchst du mit dem Daume ganz ruhig den zweiten-dritten Halswirbel.
Danach ziehst du den Hals mit der rechten Hand schnell, nicht ruckartig, nach unten und drückst den Daume fest auf den Wirbel.
Der bricht sofort. Das Tier ist betäubt.
Du ziehst noch ein wenig stärker und die Schlagader reißt.
Das Tier blutet in den Hals hinein, keine Blutsauerei
Das Tier stirbt durch diesen Blutenzug.
Dann häng das Tier an der Schnur am Bein in einen Baum oder so.

Nach 5 Minuten das ganze Tier in nicht mehr kochendes Wasser einweichen, nur kurz, aber komplett. Danach kannst du sehr leicht die Federn entfernen.

Waidmans Heil.

Ingo

[Zacharias]

Hallo Ingo,

klingt nach einer vernünftigen Methode. Aber nur nach theoretischer Anleitung, ohne jemand, der es schon mal gemacht hat, würde ich mir das nicht zutrauen. Wie schnell ist schnell, aber nicht ruckartig?

[Manfred]

In Deutschland ist diese Art des Tötens von Wirbeltieren verboten.
Das Vorgehen besteht hier verpflichtend aus betäuben (=schmerzlos machen) und anschließend schnell ausbluten (=sicher töten).
Bei den ganzen Genickbruch- und Strangulationsverfahren werden die Tiere zwar schnell bewegungslos gemacht, könnten aber noch lange am Leben sein und Schmerzen verspüren, ohne dass man es merkt. Der Schmerz endet dann erst mit dem Ausbluten.
Abweichungen vom Vorgehen Betäuben-Töten sind allenfalls in Ausnahmefällen möglich, wie bei den Sonderregeln fürs Schächten und bei sehr schnellen Tötungsverfahren wie Schreddermaschienen (für männliche Legehennenküken oder zur Geflügelvernichtung um Seuchenfall) wo der Tod in Sekundenbruchteilen durch Zerfetzen des ganzen Körpers eintritt.

[Ingo2Far]

@ Zacharias:
Wie schnell ist schnell aber nicht ruckartig?
Das soll bedeuten, man übt erst keine Kraft aus. Dann innerhalb einer Sekunde ziehen UND den Daumen gleichzeitig ins Genick drücken. Dadurch wird das Genick in eine fast 90Grad Winkel gebrochen.

@Manfred:
In Deutschland ist vieles verboten und reglementiert. Einige der Gründe warum viele Selbstversorger das Land verlassen.
Hier in Paraguay wirst du als Selbstversorger von Gesetzen weder beschützt noch bedroht.
Zum Thema.
Die Menoniten hier hacken den Tieren den Kopf ab. Vorher bekommt das Tier jedoch einen Strohhalm Zuckerrohrschnaps (der unscheinbare Bruder von Bacardi ) eingeflösst. Das soll sie ruhigstellen.
Unser Tiere sterben alle nüchter und schnell.
Ob ein Genickbruch mit Schlagaderriss sich anders auswirkt wie ein abtrennen des Kopfes bezweifel ich.

[roland]

Hi,
ich überlege beim Thema Schlachten immer hin und her. Das "behandeln" des getöteten Tieres ist kein Problem, aber eben die Phase des einfangen und töten. Und zwar hauptsächlich wegen der Angst, was falsch zu machen, aus Angst nicht fest genug zu zu schlagen oder das Gegenteil usw.
Eine für beide stressfreie Methode fände ich sehr gut.

Wie wäre es zb. mit CO? Eine Kiste, CO (nicht CO²!!) einströmen lassen, fertig. Angeblich schläft man da friedlich ohne Schmerzen ein, was ja im Wohnhaus das gefährliche ist, wenn durch falsche Heizmethoden das Gas entsteht.
Physikalisch läuft folgendes ab:
Der Körper misst den Sauerstoffbedarf über den CO² Gehalt im Blut. Bei der normalen Atmung sitzen auf den roten Blutkörperchen eben entweder Sauerstoff oder CO². Wird zb. durch Hechelatmung zu viel CO² abgeatmet, denkt das Hirn, einem fehle Sauerstoff und die Atmung wird verstärkt (Hyperventilation genannt).
Das Kohlenmonoxid (CO) dagegen nimmt leise den Platz auf den Blutkörperchen ein, belegt ihn damit und verhindert die Sauerstoffaufnahme (Sitzplätze belegt, Sauerstoff muss auf den nächsten Buss warten ) . Der Vorgang wird von den Rezeptoren im Körper nicht erkannt, daher bleibt die Atemnot/die Panik aus - angeblich, habs noch nicht selber probiert

Was meint Ihr? Was wisst Ihr?

Roland

[Zacharias]

Wird bei der Methode nicht der Körper vergiftet? Und was ist mit Ausbluten, das geht dann doch gar nicht mehr, oder?
Ansonsten wäre das eine für mich anwendbare Methode, denn genau wie bei dir ist einfach die Scheu vorhanden, etwas falsch zu machen.

[Manfred]

@Ingo: Wollte dich nicht kritisieren. Das ging an Zacharias. In D ist eine derartige Hysterie in der Bevölkerung, was das Töten von Nutztieren angeht, dass man sich exakt an die rechtlichen Vorgaben halten sollte. Sonst kommen wir noch so weit, dass sogar SVler ihr Suppenhuhn 100 km zum nächsten EU-Schlachthof fahren und fürs Schlachten + Fleischbeschau 20 Euro bezahlen müssen. Das überall auf der Welt Tiere mit den verschiedensten Methoden schnell getötet werden, ist mir bewusst.