Hühnerratsch

Hühner, Wachteln, Puten, Fasane, Pfauen
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Zacharias
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Re: Hühnerratsch

#1351

Beitrag von Zacharias » Fr 13. Nov 2015, 17:48

Ich finde halt den Aspekt Wirtschaftlichkeit wichtig. Ein Huhn was früh legt, frisst mir nicht so viele Haare vom Kopf. Von daher sind die Bresse für mich interessant. Viele Eier brauchen wir für uns auch nicht, aber ich finanziere die Haltung über den Verkauf.
Grüße,
Birgit

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Minze
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Re: Hühnerratsch

#1352

Beitrag von Minze » Fr 13. Nov 2015, 18:32

Ja gut, dann verstehe ich das schon.

Ich sehe es nicht unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit, geht auch gar nicht, so wie wir das machen :lol:

Ich will nur daß meine Tiere ein gutes Leben und wir gute Eier und gutes Fleisch zur Verfügung haben.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Hühnerratsch

#1353

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 13. Nov 2015, 19:24

Ich kenne ja nur die weissen Bresse, die haben mich wirklich hühnersüchtig gemacht.
So schöne weisse Tiere mit ihren blauen Beinen und den dunkelroten Kämmen- ihre wimpergetuschten Augen- sie legen wirklich sehr früh, haben schöne mittelgrosse Eier und so wohlgefällige Körper und eben die beim Brüten anfallenden männlichen Tiere werden echte Prachtexemplare, die auch in der Bratröhre ein Augenschmauss sind.
Aber man kann sie nicht so zubereiten wie man es von den gewöhnlichen Brathähnchen gewohnt ist-
das ergibt nur zähen Frust zwischen den Kiemen.
Zumindest ist das meine Erfahrung.
@Birgit, ich habe einen riesengrossen Sperberhahn mit dabei, der war bis jetzt so überaus wachsam und vorsichtig, wenn er einen Habicht schreien hörte, scheuchte er die ganze Hühnerschar sofort in den Stall oder in Deckung.
Das Bild des dermaßen übel zugerichteten Huhnes ist mir heute den ganzen Tag nicht aus dem Kopf gegangen. Ich dachte, dass Raubtiere zuerst ein Tier töten, bis sie es fressen, aber der hat dem Huhn das Fleisch vom Leib gerissen. :nudel:
Ob der Habicht bei der überragenden Sehkraft ein weisses Huhn besser sieht als ein tarnfarbiges- keine Ahnung- ich habe mich so gefreut, dass ich mit dem versetzbaren Elektrozaun den Hühnern einen grossen Auslauf bieten kann- sie können auch in Deckung unter die Sträucher gehen-
aber vermutlich ist der Räuber schon länger auf Hühnerfleisch aus gewesen.
Die Hühner waren heute im Stall, sind stinkig, weil es ihnen dort langweilig ist, habe ihnen noch einen Korb mit Gras gefüllt und weiß gar nicht recht, wie ich da jetzt weiter mit dem Ausflauf umgehe.
Die nächsten Wochen haben wir noch keine Zeit, um eine Voliere zu bauen- wenn ich sie auch unter den Obstbäumen laufen lasse, da kommt der Habicht sicher auch an Hühner.

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Re: Hühnerratsch

#1354

Beitrag von Zacharias » Fr 13. Nov 2015, 19:45

@ Minze
Ich will nur daß meine Tiere ein gutes Leben und wir gute Eier und gutes Fleisch zur Verfügung haben.
Das will ich auch, aber gerade bei Hühnern lässt sich das doch gut mit "Wirtschaftlichkeit" verbinden. Ich setze das in Anführungsstriche, weil Wirtschaftlichkeit normalerweise mit Profit einhergeht. Ich bin aber einfach nur zufrieden, wenn es Null auf Null aufgeht.

@ Hobbygärtnerin
Ich habe mich lange Zeit mit dem Gedanken getröstet, dass die Hühner durch Raubwild einen schnellen Tod haben. Ist aber nicht so, das wurde mir spätestens dann klar, als ich mal eine Henne gefunden habe, die auf dem Boden kauerte und der eine Brusthälfte und ein Oberschenkel fehlte. Da war der Habicht wohl gestört worden.
Ein Hahn passt auf und warnt, aber ein Hint geht dazwischen, wenn der Habicht zuschlägt. Das sind überaus mutige Tiere und zudem sehr menschenbezogen. Ich finde die einfach klasse.
Grüße,
Birgit

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Re: Hühnerratsch

#1355

Beitrag von Olaf » Fr 13. Nov 2015, 20:30

dass die Hühner durch Raubwild einen schnellen Tod haben.
Ne, das weiß ich schon seit meiner Kindheit. Ich wohn ja jetzt hier auf dem Grundstück meiner Großeltern, als Kind war ich nur in der Ferien, aber dann oft sehr lange hier. Was ich da mitbekommen habe, teils unterbewusst, was mir jetzt wieder, wo ich dieses Wissen brauche, in den Sinn kommt, da kann ich nur dankbar für sein.
Ab und an wurde ein Huhn vom Habicht "geholt", was ja schon so nicht stimmt, er frisst es ja an Ort und Stelle, könnte er nicht mal hochheben.
Und ja, es lebt da üblicherweise noch.
Scheltet mich jetzt nicht, auch nicht meine Großeltern, die haben vielleicht gehofft, wider besseren Wissens, dass wir das Viech wieder hinkriegen.
Ein Huhn war vom Habicht angefallen worden, eine Brust halb offen, Oma hat den Habicht verjagt.
Wir, mein kleiner Bruder und ich, ich war vielleicht 10, haben das Huhn dann in einen kleine Bollerwagen geladen, mit Stroh, Wasser und Futter drin. Und da es ja nun nicht mehr laufen konnte (bzw. wollte), haben wir es mit dem Bollerwagen durch den Garten gefahren.
(Wir waren der festen Überzeugung, dass Hühner deswegen so viel rumlaufen, weil sie sich gern die Gegend angucken..)
Abends in ein Legenest gesetzt. Nächsten Tag lebte es noch, ist dann aber irgendwann doch gestorben. Wir, mein Bruder und ich, haben es anständig beerdigt, mit Kreuz und so. Auch als Gottlose dachten wir, das macht man nun mal so.
---
Meine Oma ist, wenn der Habicht noch so hoch kreiste, immer wie wild rumgehopst und hat geklatscht. Das mach ich jetzt auch so, irgendwann holen die mich bestimmt ab. Ich weiß auch nicht, ob das was bringt, Unruhe mag der jedenfalls nicht. Der Hund kann ja mit Sicherheit nicht so weit gucken, trotzdem ist der gebrieft, mags das Schreinen sein, vielleicht kann er die Windgeräusche hören, er mag den nicht, gut. Vielleicht reicht auch, wenn ich rumhopse, und der Hund hopst - wenn auch verständnislos - mit, das der da oben denkt: No go area!
------
Ich glaub, ich will weiße Bresse haben.....
LG
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Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Hühnerratsch

#1356

Beitrag von Minze » Fr 13. Nov 2015, 20:56

hobbygaertnerin hat geschrieben:Aber man kann sie nicht so zubereiten wie man es von den gewöhnlichen Brathähnchen gewohnt ist-
das ergibt nur zähen Frust zwischen den Kiemen.
"Gewöhnliche" Brathähnchen sind ja nichts anderes als monströse Küken, gerade mal 30 Tage alt.

Das Fleisch der ausgewachsenen Hühner ist fest, aber nicht zäh und ich mag gerne festes Fleisch, da können die Zähne das tun, wofür sie da sind, kauen. Ich brate die Hühner ganz normal und sie schmecken immer köstlich, morgen gibt es eines :mrgreen:
Liebe Grüße
Minze

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Re: Hühnerratsch

#1357

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 13. Nov 2015, 22:02

@Maria:
Das Bild des dermaßen übel zugerichteten Huhnes ist mir heute den ganzen Tag nicht aus dem Kopf gegangen. Ich dachte, dass Raubtiere zuerst ein Tier töten, bis sie es fressen, aber der hat dem Huhn das Fleisch vom Leib gerissen.
Sorry, das entspricht nicht der Realität - ALLE Fleischfresser fressen schon, wenn das Tier auch noch nicht tot ist.
Guck mal bei Katzen genauer hin - es ist grausig, und Ratten gehen auch gern an noch lebenden Falleninhalt.
Und bei den Filmen über Wildherden in Afrika hat mich am meisten angek****, wenn die Kamera draufhielt, wenn ein Raubtier einer gebärenden Antilope das Kitz raus gerissen hat.
Ich kann sowas nicht ertragen, auch wenn's Natur ist. :rot:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Hühnerratsch

#1358

Beitrag von Olaf » Fr 13. Nov 2015, 23:14

Ja, da bin ich Euch und auch damit dem Forum mal wieder unendlich dankbar, dass ihr uns vorgewarnt habt.
Wir verarbeiten ja erst seit 2 Jahren richtige Hühner, statt, der Begriff gefällt mir, "monströser Küken", und wären bös auf die Schauze gefallen.
Anfangs nicht immer optimal, aber inzwischen perfekt, das ist wirklich was anderes.
Von der Zubereitung her und auch geschmacklich.
Ein Mechelner Hahn läuft noch überzählig rum.
Der ist beim "Dokoessen" fällig. Das ist also so, meine Frau spielt mit welchen Doppelkopf, um Geld. Einmal im Jahr wird die Kasse verfressen.
Nachdem wir(*) paar mal in Gaststätten auf die Schnauze gefallen sind, weil es unseren kulinarischen Ansprüchen nicht genügte, wird das nur noch bei einem von uns zu Hause gemacht, dafür aber RICHTIG teuer eingekauft. Wir besorgen üblicherweise das Fleisch, entweder eigenes, oder wir kennen zumindest jemanden, dem man trauen kann.
Diesmal ist der erwähnte Hahn dafür vorgesehen, kost denn auch 10 Euro /kg, der sollte für 6 Leute + einer Vegetarierin, die manchmal Fleisch ist, wenn sie das Fleisch für ehrlich hält, reichen.
Jedenfalls fragte ich meine Frau, "wo essen wir eigentlich?"
"Bei uns!"
"Ist mir in diesem Fall sehr recht, alle andern würden den Hahn versemmeln."
----
Ist ja aber auch fies. Ich spiel grad mal wieder "Olaf allein zu Haus", Cristina ist nach Köln (BUH!) geflogen, wir trauen unseren Schrotthaufen nicht und billiger ists auch noch. Füttern ist normalerweise nicht mein Job, ich bin mehr der Mister.
Dann strolchen die beiden Mechelner Hähne um mich rum, Risthöhe knapp unter meiner Kniescheibe, so lieb, so nett. Der eine kurzbeiniger, sehr breit, der andere irgendwie hübscher. Und ich taxiere nur....
Was solls. das Leben ist nicht fair, ich tendiere zu dem hochbeinigen.
LG
Olaf
(*) wir, ja Ehepartner oder Freundinnen sind mit eingeladen, und wie sagte Holger so charmant: "Du sowieso, Du finanzierst ja das ganze!" Stimmt aber nicht mehr so, Holger und Cristina kämpfen um den ersten Platz.
Naja, meine Welt ist das eh nicht....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
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Re: Hühnerratsch

#1359

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 14. Nov 2015, 00:05

Ich komme gerade vom Imkerstammtisch und sass neben einem Jäger.
Habe ihn gefragt, wie ich dem Habicht die Lust auf Hühner vergraulen könnte-
da passt Olafs herumgehopse sehr gut,
das mag der Raubvogel überhaupt nicht. Nach seiner Meinung soll ich ihm das Huhn, dass er erlegt hat- lassen, dann geht er nicht gleich wieder an das nächste Huhn- aber er wird jetzt so weit als möglich bei uns zuschlagen. Ist natürlich eine ideale Lage, überall hohe Bäume und dann wieder freier Luftraum.
Ich suche mir ein altes grosses Kindertrampolin, dass ich in die Mitte des Auslaufes stelle, so könnten die Hühner schnell darunter laufen- und den Auslauf werde ich wieder verkleinern und mit Vogelschutznetz abdecken müssen.
Eine wehende Fahne soll er auch nicht mögen, oder umgedrehte farbige Flaschen auf einer Stange. Brauche ich wohl flackerndes Discolicht mit Farbwechsler.
Eines ist natürlich klar, solange es noch viele Kleingeflügelhalter gab, war die Verteilung eine andere, jetzt gibts nur noch ganz wenige Hühner mit Frei- oder Auslauf- da ist klar, dass Habicht, Fuchs, Marder sich gütlich tun, wenn sie die Möglichkeit haben- im Gegensatz zu einem kleinen Mäuslein ist ein Huhn ein opulentes Festmahl.

Mit den Bresse habe ich wieder etwas angefangen, was früher gang und gäbe war und auch in anderen Kulturen heute noch üblich ist,
das Huhn oder Hähnchen (kann man wohl zu einem langsam gefütterten Bressehahn nicht mehr sagen) langsam köcheln lassen und dann erst braten, damit die Haut knusprig wird, der Zusatznutzen einer leckeren Hühnersuppe kommt damit auch noch zustande.
Bresse in Sahnesosse ist aber auch nicht zu verachten.

@Sabi(e)ne, mich stört es bei den Katzen, dass sie die Maus so lange quälen, aber dass sie sie lebendig auffressen, hatte ich nicht den Eindruck.
Dass die Natur nicht immer nur lieb und nett ist, das war mir bisher auch bekannt-
aber eins meiner geliebten, mühsam herangezogenen Hühner so grausam zugerichtet, das ging mir ziemlich an die Substanz.
Die Vorstellung, dass der Habicht jetzt öfters kommt und mir eins nach dem anderen holt- nein, das geht nicht, die Nachbarn haben ihren Hühnerauslauf komplett mit Volierendraht überspannt- da ist klar, dass da die unseren auf dem Speiseplan stehen.
@Zacharias, was ist denn ein Hint genaugenommen- eine besondere Rasse oder ein Hahn mit Spezialausbildung?

Olaf
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Re: Hühnerratsch

#1360

Beitrag von Olaf » Sa 14. Nov 2015, 00:44

Ich suche mir ein altes grosses Kindertrampolin, dass ich in die Mitte des Auslaufes stelle,
Wo ich anfing zu lesen, dacht ich DU willst darauf rumhopsen und dachte, " na, dann lernen wir uns ja zumindest in der Klappa kennen, falls sie die Habichtverscheucher separieren".
Btw, mein Stall steht auf Stelzen. Das war nicht meine Idee, hab ich auch nur geklaut. Sind noch mal 8 m2, wo man als Huhn sicher ist. Elfriede, die Laufente hat da drunter auch gebrütet, obwohl sie eine Stall hat, den sie nie benutzt.
Und ich werde hier im Forum niemals zugeben, dass wir seit Anfang des Jahres hier den Hühnerstall nicht mehr zusperren, die Laufies eh draußen sind. Die Gänse sowieso, die Kampfmaschinen, haben nur eins im Sinn, entweder sich bis zum Teich durchzumogeln oder den Hund zu beißen.
Eigentlich ist das hier ein Irrenhaus, und ich naja, Pförtner?
LG
OLaf
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