Selbstversorger Forum e.V.

http://www.ndr.de/fernsehen/media/Ein-S ... ge377.html
wohl selten geworden, aber auch kinder mit dabei.

Netter Film, allerdings auch eine ganz schöne Männerdomaine da.
Man hat die Kinder um die Ecke spinzen sehen. Ich denke genau so ist es ideal, eine Schlachtung durchführen und die Kinder entscheiden lassen, ob sie dabei zusehen möchten.

das um die ecke pinzen ist nett gesagt und das es eine ganz schöne männerdomäne ist mir auch aufgefallen, aber wer weiss aus welchen blickwinkel und mit welcher intention das vom macher gedreht/geschnitten worden ist.
zumindest kochen sie (scheinbar) alles selber, oft darf das den von den frauen übernommen werden

Ich hole das Thema mal hoch, da es bei uns auch gerade relevant ist. Meine Töchter sind 7 und 4. Seit ein paar Monaten schlachte ich regelmäßig unsere Jungkaninchen. Ich bin NICHT damit aufgewachsen, ich hatte sowas davor noch nie gemacht. Meine Mama hingegen ist im Forsthaus aufgewachsen, mit Hausschlachtung von eigenen Schweinen, Hühnern etc. die kann immer noch nciht verstehen, wie ich meine Tiere schlachte, für sie käme das gar nicht in Frage.

Bei den ersten Malen mit unseren Kaninchen war mir wichtig alleine zu sein. Ich wollte erst die Handgriffe raus haben, eine Routine entwickeln. Irgendwann wollten sie dann dabei sein. Erst die Große, dann auch die Kleine. Ich war erst sehr skeptisch, vor allem bei der jüngeren. Aber sie wollten gerne, also hab ich sie gelassen und alles Schritt für Schritt erklärt. Da ich ein Bolzenschussgerät benutze und die Kaninchen weder ausnehme noch häute, ist alles recht schnell und sauber. Nach dem Dritten fanden sie es dann langweilig. Aber sie schauen dann auch zu, wenn die Hunde fressen ("Iiihhh, Whisky frisst den Popo!")
Vor ein paar Wochen hab ich zum ersten Mal Hähnchen geschlachtet. Mit Schlag und Axt. Das fand ich für mich deutlich schwieriger als die Kaninchen. Da waren mein Dad und die Kids aber gleich beim ersten Mal dabei, hat sich einfach so ergeben. Und die wurden dann natürlich auch gerupft und ausgenommen. Aber da hatten die Kids schon das Interesse verloren und waren nur ab und zu mal zum Gucken da. Die Große war interessierter, hat auch Fragen gestellt "warum hat der Hahn einen Kropf?" "warum sieht das Herz nicht so aus wie man allgemein Herzen darstellt?".

Aber ich hab auch ganz klare Regeln für die Kids, wenn sie dabei sein wollen. Bei uns in der Familie ist das so ein allgemeines Schlagwort "calm energy", also kein rum Gerenne, kein lautes Reden, einfach ruhig und gelassen bleiben. Sonst müssen sie gehen. Ich finde das nur fair für die Tiere, aber ich brauch das auch für mich, da das doch alles noch neu für mich ist

Das hab ich jetzt nicht ganz verstanden, wenn du die Kaninchen nur tötest und nicht abziehst oder ausnimmst, was machst du dann mit den Kadavern? Oder übernimmt das jemand anders für dich?

Ellie, für mich liest sich das so als wäre das Töten von Tieren eine ganz normale Sache. Das ist es aber nicht! Deine Kinder müssen auch begreifen das Du ein Tier getötet hast und warum Dudas getan hast.

Das Töten von Tieren zum Essen für den Menschen IST eine ganz normale Sache.

Das kann jeder FÜR SICH in Frage stellen, aber aus einer eigenen Ansicht eine ALLGEMEIN gültige machen? Wer gibt demjenigen das Recht?

aron hat geschrieben: ↑

So 16. Okt 2022, 17:32

Das hab ich jetzt nicht ganz verstanden, wenn du die Kaninchen nur tötest und nicht abziehst oder ausnimmst, was machst du dann mit den Kadavern? Oder übernimmt das jemand anders für dich?

Unsere Hunde und Katzen werden, wie alle Tiere bei uns, artgerecht gefüttert und ein Teil des Futters sind die Kaninchen. Mit Haut und Haaren.
Ab und zu landet auch eins bei uns in der Küche, die werden natürlich abgezogen und ausgenommen

sybille hat geschrieben: ↑

So 16. Okt 2022, 17:40

Ellie, für mich liest sich das so als wäre das Töten von Tieren eine ganz normale Sache. Das ist es aber nicht! Deine Kinder müssen auch begreifen das Du ein Tier getötet hast und warum Dudas getan hast.

Glaub mir, es fällt mir nie leicht. Das sind schließlich Tiere, die ich (und auch meine Kinder) von Geburt an begleitet haben. Die Kinder verstehen sehr gut, dass ich die Tiere töte. Sie verstehen, dass wenn wir Fleisch essen möchten oder carnivore Haustiere halten wollen, andere Tiere dafür sterben. Sie verstehen auch, dass die Tiere ein tolles Leben hatten mit einem schlechten Tag und dass bei Fleisch oder Haustierfutter, das wir im Supermarkt kaufen würden, die Tiere ausschließlich schlechte Tage hätten.
So ganz ohne Indoktrinierung der elterlichen Ideale kommt halt kein Kind aus

Mich würde interessieren, was Oli 8 Jahre später dazu zu sagen hat. Kann man Namen irgendwie verlinken?

Ich hab meine Tochter beim Schlachten noch nicht zuschauen lassen. Sie kennt aber Hausschlachtung ab "waschen" der Sau (also nach dem Stechen), hat mit Leidenschaft das frische Mett gefuttert, und hat auch gefragt ob das grosse Huhn was Mama abends in den Topf getan hat mal ein Gockel war... ich glaube sie ahnt da was. Vielleicht mache ich mir mehr Kopf als nötig, aber für mich selbst ist es schon oder eher immer noch schwer das Töten zu akzeptieren. Ich hab als Kind am Tag der Erkenntnis geweint und wollte kein Fleisch mehr essen, dann war die Lust am Genuss doch stärker.

Ich denke die Haltung macht es aus.

Ich kannte das gar nicht. Habe zuerst gesehen wie ein Schwein bestialisch von einem Metzger (so wie man sich einen oberbayrischen vorstellt) niedergemetzelt hat und ein Huhn, das die Bäurin nicht langegenug festhielt, ohne Kopf über den Hof gerannt ist. Da war ich so 11-13 Jahre alt.

Später habe ich mir das Kanichenschlachten selbst beigebracht, weil ich keinem "Schlächter" mehr zusehen wollte und auch das Hühnerschlachten geht ohen Streß und wildes Geflatter.

Schön wäre es gewesen jemanden gehabt zu haben der mit Achtung vor dem Tier mir gezeigt hätte wie das gemacht wird. Heute könnte ich der "Vorabrbeiter" sein.

Wenn ihr also mit euch im Reinen seid und gelassen vorgeht werdet ihr den umliegenden Menschen virl Gutes tun.

Und liebe Ellie, dass die Kinder ruhig sein MÜSSEN ist eine wunderbare Vorgabe, denn nervöse Kinder=nervöse Mutter=nervöse Tiere, das führt zu Streß³.