Heu: Verwendung von Reutern, Gerüsten und Co.

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Sarek
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Heu: Verwendung von Reutern, Gerüsten und Co.

#1

Beitrag von Sarek » Sa 31. Mai 2014, 18:25

Hallo zusammen,

da ich in einer Ecke Heu mache, in der das Wetterrisiko recht hoch ist, denke ich darüber nach, beim Heu machen dieses Jahr Reuter, Gerüste o.ä. zum Trocknen zu verwenden.
Gibt es hier jemand, der das schon öfters gemacht hat? Leider gibt es hier in der Region niemanden mehr, der mir Tipps dazu geben könnte.

Mir geht es im Grund um die einfachsten Grundlagen, die dabei beachtet werden müssen.
Viele Grüße
Sarek

tanzi
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Re: Heu: Verwendung von Reutern, Gerüsten und Co.

#2

Beitrag von tanzi » So 1. Jun 2014, 07:16

Hi

Bei uns wurde früher (vor dem jetzigen Maschineneinsatz) mit solchen Trockenhilfen gearbeitet.

Wir selber hatten drei Arten in Verwendung

A-förmige Aufsteller wie z.B. am Titel des Videos unter http://bauernfilme.ch/en/2013/01/13/hei ... upen-1942/ zu sehen

Heumandl - wie z.B. unter http://www.meinbezirk.at/lienz/chronik/ ... d9125.html zu sehen

und Schwedenreiter wie z.B unter http://www.meinbezirk.at/lienz/chronik/ ... ,9125.html zu sehen

Das Gras sollte aber schon angetrocknet sein und nicht zu dicht aufgebracht werden. Besser trocknet es natürlich, wenn ein stätiges Lüftchen weht.
Die Qualität des Heues kommt dann allerdings nicht an das "normale" Heu heran und je nach Wetterlage (Rege, Regen, Regen, ..) kann die die eine oder andere Partie schon mal verfaulen.

Am einfachsten in der Handhabung empfanden wir die A-förmigen Aufsteller. Die erfordern aber vorab einiges an "Bastelarbeiten" und einen guten Lagerplatz für die A-Ständer im Winter.

lg
liebe Grüße aus dem schönen Traisental
Rudi & Gerti

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kraut_ruebe
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Re: Heu: Verwendung von Reutern, Gerüsten und Co.

#3

Beitrag von kraut_ruebe » So 1. Jun 2014, 08:23

ich hatte auch mal so nen A-förmigen reuter, recht gross und auf den ersten blick recht praktisch.

weil ich das hübsch fand hab ich das mehrfach getestet da drauf heu (fertig) zu trocknen. ich hab den nie so vollgepackt wie man könnte und sogar schichtweise vortrocknen lassen vorm weiter aufschichten, trotzdem ist da das heu drauf ewig nicht durchgetrocket.

jetzt ist das ding umgedreht zur heuraufe umgebaut worden und das heu trocknet wieder aufgebreitet auf der wiese. auf der wiese trocknet das schnell weils bei mir (dank dessen dass ich mit der sense nicht superkurz mähen kann) nicht direkt am boden aufliegt und kann bei passendem wetter nach zwei tagen eingeräumt werden.

mein fazit aus drei jahren rumprobieren: bloss nicht rumbauschen mit dem heu wenns schnell gehen soll.

bevor du dir was baust teste mal aus ob es bei deinen bedingungen funktionieren kann, zb auf nem maurerbock.
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Re: Heu: Verwendung von Reutern, Gerüsten und Co.

#4

Beitrag von WernervonCroy » So 1. Jun 2014, 10:32

Mein Opa hat die A Reuten benutzt. Ich fand die Heuqualität nie berauschend, ausserdem hat öfters die ein oder andere schon mal gebrannt. Habe die Reuten noch irgendwo rumstehen, bin aber noch nie auf die Idee gekommen diese zu nutzen. Es gibt nichts gegen die Flächentrocknung, wenn Regenwetter angesagt ist, schwaden und bei sonnenschein wieder ausbreiten, allemal besser als Reuten.
Als ich im Allgäu gewohnt habe, haben sie Heinzen benutzt, allerdings standen die bis das Heu gebraucht wurde unnd wurden nicht nur zum trocknen genutzt. Das macht in meinen Augen Sinn. Die äusseres Schicht war zum einstreuen, der Rest gutes Heu ohen viel Lagerplatzaufwand.
Von welcher Fläche reden wir denn? 1000m²?

Ich habe letztes Jahr relativ früh heu gemacht und in 4 Tagen wars eigentlich dürr, aber als die Ballen dann gepresst waren und 8 Wochen alt, haben sie gegammelt. Werde nun immer warten bis das wetter gut ist, mache eh nur einen schnitt und von daher...........warten.
Lebe dein Leben.
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Sarek
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Re: Heu: Verwendung von Reutern, Gerüsten und Co.

#5

Beitrag von Sarek » Mi 4. Jun 2014, 19:11

Danke für die bisherigen Antworten!

Zusammenfassend schonmal:
- Heu in Flächentrocknung ist tendenziell qualitativ hochwertiger
- je nach Witterung ist bei Reutertrocknung ein (Groß-)Teil des Heus nicht als Futter geeignet
- Reutertrocknung erspart das (zumindesthändisch) zeitaufwendige Wenden
- bevor das Gras auf die Reuter kommt, sollte es angetrocknet sein
- Durchlüftung sicherstellen

Ich werds dieses Jahr mal auf kleinem Maßstab ausprobieren. Erfahrungen kann ich dann gerne hier teilen.
Grüße
Sarek

manne63
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Re: Heu: Verwendung von Reutern, Gerüsten und Co.

#6

Beitrag von manne63 » Do 26. Jun 2014, 09:38

Hallo
Ich mache Heu mit einem hohen Luzerneanteil ca. 2000 qm. Außer mähen alles Handarbeit.
Ich habe es mit A-Reutern mit 4 Pfosten und einer Grundfläche von 3x1,5m probiert.
Hintergrund war das man die Luzerne nicht zu trocken einbringen darf, um Blattverluste zu vermeiden. Bei zu schneller Trocknung
brechen die Blätter schon ab wenn der Stängel noch grün ist.
Fazit aus 2 Jahren probieren: Reuter sind für mich nur eine absolute Notlösung bei wirklich schlechter Wetterlage.
Der Arbeitsaufwand ist höher. Die Qualität schlechter (zumindest teilweise).
Ich mache jetzt immer nur eine Hälfte meiner Fläche, lagere es auf dem Heuboden ganz locker nicht höher als 80-100cm,
öffne alles was an Türen und Fenstern vorhanden ist und lasse es nachtrocknen. Die andere Hälfte wird zeitversetzt geerntet.
Ich bringe es auch lieber nicht ganz so trocken ein, wenn die Gefahr besteht das es regennass wird.
"Grün stirbt, nass verdirbt."
Man braucht natürlich relativ viel Fläche, hat aber ausgezeichnete Qualität.
Wenn alle Menschen Idealisten wären ,wäre die Welt dann ideal?

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