Tiere schlachten
Re: Tiere schlachten
Man kann das aber auch anders gestalten. Wenn das Schlachttier bis zum Ende nichts mitbekommt, ist das doch wirklich vertretbar. Die Hühner kann man z.B. vor der Morgendämmerung schlachten. Da sind sie noch schlaftrunken und bevor sie realisieren was mit ihnen geschieht sind sie auch schon tot.
Meine Großtiere gehen alle gutgelaunt zum Schlachter, die ahnen nichts. Habe allerdings auch einen kleinen Schlachter, der gut mit den Tieren umgeht und viel Ruhe ausstrahlt und einen Mini-Schlachtraum hat wo es nicht nach Tod riecht.
Meine Großtiere gehen alle gutgelaunt zum Schlachter, die ahnen nichts. Habe allerdings auch einen kleinen Schlachter, der gut mit den Tieren umgeht und viel Ruhe ausstrahlt und einen Mini-Schlachtraum hat wo es nicht nach Tod riecht.
Grüße,
Birgit
Birgit
Re: Tiere schlachten
Das wäre für mich ein Grund gewesen, verbotswidrig doch lieber auf der Wiese oder im Stall zu töten. Sie merken es sowieso und es ist besser, es völlig überraschend zu tun.Schafmelker hat geschrieben:Ich hatte mal ein sehr unangenehmes Erlebnis mit einem knapp 100 Kilogramm schweren Ziegenbock der auf gar keinen Fall aus dem Hänger in den Schlachtraum wollte. Der Metzger selbst sowie zwei andere Bekannte haben es versucht und es wäre nur mit Gewalt zu bewältigen gewesen. Ich habe mir dann Zeit genommen für diesen Bock und habe auf ihn eingeredet, bis er mir schließlich am Strick bis in den Schlachtraum gefolgt ist. Als er gemerkt hat wo wir waren hat er gezittert und dann hat es schon geknallt. Dieses Erlebnis war nicht schön, er hat mir vertraut....Grüße
Aber gewerblich ist das wohl nicht möglich....
Ich kann aber sagen, daß ich dasselbe schon mit Katzen und Hunden hatte, die zum Vet zur Einschläferung mußten - sie wissen was kommt, und der "Vertrauensmißbrauch" ist das, was mich da jedesmal heulen läßt.
Meine "illegalen" Spanferkel wußten nie was - Trog mit Leckerlis bestückt, und der Metzger hat geschossen, war jedesmal absolut streßfrei, auch wenn wir danach sehr schnell wurden.
Aber das ist für mich eher "schuldfrei" als erst die Reise zum Schlachthof.
Da hab ich auch nie geheult....
(und ja, ich weiß, daß das verboten ist....aber für die Tiere definitiv absolut streßfrei.)
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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kleinesLicht
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Re: Tiere schlachten
Kennt das jemand? http://www.zeit.de/2006/33/510-oestereich-Bio-Bauer
Der Artikel ist von 2006, was ist draus geworden?
Der Artikel ist von 2006, was ist draus geworden?
viele Grüße
ein kleines Licht
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Re: Tiere schlachten
Mir geht es immer so, das ich mich mies und eiskalt gegenüber den Tieren fühle, wenn ich schlachte. Ich kann es aber nur, wenn ich den richtigen Moment habe und ruhig rangehen kann. Nur dann kann ich das Huhn auf den Arm nehmen, beruhigen und es dann töten. Ja, sie vertrauen. Aber ich denke es ist besser so, als wenn sie richtig Angst in ihren letzten Minuten haben. Deshalb kann ich es auch nicht begreifen, warum die Weideschlachtung nicht leglisiert wird. Das ghört meiner Meinung zur Biohaltung dazu. Biohaltung ist für mich nicht nur biologisches Futter sondern auch eine artgerechte Haltung und Tötung.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
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kleinesLicht
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Re: Tiere schlachten
Hier im Forum gab es das Thema Schlachten schon und es hatte jemand ein Video eingestellt. Das fand ich klasse und es funktioniert tatsaechlich. Ganz in Ruhe und ohne Stress!
Nein, ich schlachte nicht selber, das macht mein Mann. Wenn ich mich an Zacharias orientiere, kann ich mich noch ein paar Jahre vorbereiten und vielleicht drauf entspannen.
Nein, ich schlachte nicht selber, das macht mein Mann. Wenn ich mich an Zacharias orientiere, kann ich mich noch ein paar Jahre vorbereiten und vielleicht drauf entspannen.
viele Grüße
ein kleines Licht
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Re: Tiere schlachten
Du meinst sicher Hermann Maier http://www.3sat.de/mediathek/index.php? ... &obj=20185Hier im Forum gab es das Thema Schlachten schon und es hatte jemand ein Video eingestellt.
Wie er darüber denkt und wie er es macht gefällt mir richtig gut.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
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kleinesLicht
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Re: Tiere schlachten
Nein, ich meine Chicken Trance. Ich kann das nicht verlinken. Blond... Weisst schon... 
viele Grüße
ein kleines Licht
ein kleines Licht
Re: Tiere schlachten
Ich hab danach gerade mal gegoogelt. Man muss bei Google ein Konto haben um den Film sehen zu können, deswegen kannst du ihn wohl nicht verlinken. Hab ich dann mal gemacht, weil es mich interessiert hat. Ich werde das mal testen, kann mir aber nicht recht vorstellen, dass das funktioniert. Irgendwo stand auch mal was von der Fliehkraftmethode geschrieben. Hab ich ausprobiert: Ich lag in der Ecke völlig beduselt und der Hahn krähte und guckte mich an, als wollte er sagen, "Was sollte das denn?".
Grüße,
Birgit
Birgit
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Andreas75
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- Familienstand: verheiratet
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Re: Tiere schlachten
Hy!
Jo, wer Nutztiere hält, muss da leider halt durch...
Im Zivi ging ich an die Sache noch relativ locker ran. Beim ersten Huhn, das länger nicht mehr gelegt hatte, und daher weg sollte, habe ich mich noch nicht getraut, und bin erstmal zum Nachbarn rüber (einem alten Landkauz feinster Art), doch der war nicht zuhause.
Also Augen zu und durch, und naja, da schlachtete ich zwar schon mit Anstand, aber noch weit "ungerührter", sonst hat sich ja von den Helden da auch keiner getraut. Hieß immer "Schlachte mal, schlachte mal", aber wenn's dann zur Sache ging, war weit und breit keiner mehr zu sehen.
War bei den Hühnern nicht anders wie bei den anderen Tieren...
Ja, und jetzt, wo wir eigene Tiere haben, die sich naturgemäß auch vermehren, ist das wieder aktuell...
Inzwischen bin ich soweit, dass die Hennen möglichst am Leben bleiben sollen. Überzählige Junghennen wird man ja ganz gut los, und wenn alte Hennen gute Glucken sind, haben auch die noch ihren guten Zweck, doch Junghähne will kaum einer haben.
Ich versuche, die schönsten, immer erstmal zu vermitteln, doch da ich nicht mehr als zwei potente Hähne zugleich halten kann, tja, muss man da denn mal ran, irgendwann...
"Zum Glück" waren meine Junghähne dies Jahr fast alle üble Brüllaffen, weil mein Alphahahn kurz vor deren Geschlechtsreife im Herbst gestorben war, und so war es immer so ein bisschen Tötung im Affekt. Fünf gleichzeitig und ohne Unterlass rumröhrende Junghähne treiben das Adrenalin schon etwas in die Höhe.
Bei den farblich und charakterlich weniger gelungenen war das nicht weiter dramatisch, sondern eher eine Erlösung (für mich und die Hennen).
Dann waren aber die doofen Junghähne irgendwann mal alle weg, und es blieben die charakterlich und farblich tollen. Naja, da allerdings hat mich mein Gewissen denn doch gebeutelt, denn es ist schon ein Heidenunterschied, ob man das spontan oder mit Vorsatz macht.
Insbesondere bei zwei Grünlegerhähnen kam ich mir super mies vor, weil ich erstmal noch wartete und mich betont ruhig verhielt, bis sie abends auf der Stange saßen, wo ich sie dann runter holte, darunter auch einen, den ich wegen eines Mißgeschickes während des Schlupfs selber aus dem Ei gepellt, unter der Wärmelampe zurück ins Leben geholt und wieder der Glucke untergejubelt habe.
So in meinen Augen völlig link daneben gestanden, noch gewartet, bis die beiden die letzten bummelnden Hennen rein begleitet hatten... Es ist mies, sie bei so einem guten Hahnenverhalten zu beobachten (für halbjährige Junghähne waren die echt super), und zu wissen, dass man ihnen in wenigen Minuten die Lampe ausknipsen wird...
Naja, so reduzierten sich auch die guten Junghähne (von 11 Junghähnen konnte ich nur einen vermitteln, zwei habe ich behalten, also 8 zu töten), und ich habe gemerkt, dass man sich damit abfinden kann, als Mensch die Mieser Ar...sch- Karte zu haben. Vor dem bislang letztgeschlachteten Hahn, meinem Alpha George (ein Maranshahn mit vielerlei Vorzügen, aber leider ein Vielkräher mit einem Beinproblem) habe ich mich längstmöglich gedrückt, aber als die Wahl dann auf ihn fiel (die Wahl ging zwischen ihm und dem rangzweiten), hat mich das schon weit nicht mehr so tangiert wie bei seinen Brüdern vorher...
Es geht also, sich daran "zu gewöhnen". Sicher geschieht alles immer noch schnellstmöglich und anständig, aber man verhärtet innerlich doch ein bisschen, finde ich.
Vielleicht war es mein Fehler, dass ich allen Tieren Namen gegeben hatte, wenngleich ich sie nie besonders betüddelt hatte, die Junghähne schon gar nicht...
Es hilft definitiv, sich Szenen aus der konventionellen Mast vor dem geistigen Auge zu halten, und zu wissen, dass das Fleisch dieser Tiere quasi bloß genau so ein aufgepumptes Wasser ist, wie das südländische Gemüse...
So werde ich dies Jahr also zumindest den Junghähnen definitiv keine Namen geben, zumindest nicht, bevor ich nicht weiß, wer definitiv bleibt, und hoffen, dass es dann besser geht ^^.
Grüße,
Andreas
Jo, wer Nutztiere hält, muss da leider halt durch...
Im Zivi ging ich an die Sache noch relativ locker ran. Beim ersten Huhn, das länger nicht mehr gelegt hatte, und daher weg sollte, habe ich mich noch nicht getraut, und bin erstmal zum Nachbarn rüber (einem alten Landkauz feinster Art), doch der war nicht zuhause.
Also Augen zu und durch, und naja, da schlachtete ich zwar schon mit Anstand, aber noch weit "ungerührter", sonst hat sich ja von den Helden da auch keiner getraut. Hieß immer "Schlachte mal, schlachte mal", aber wenn's dann zur Sache ging, war weit und breit keiner mehr zu sehen.
War bei den Hühnern nicht anders wie bei den anderen Tieren...
Ja, und jetzt, wo wir eigene Tiere haben, die sich naturgemäß auch vermehren, ist das wieder aktuell...
Inzwischen bin ich soweit, dass die Hennen möglichst am Leben bleiben sollen. Überzählige Junghennen wird man ja ganz gut los, und wenn alte Hennen gute Glucken sind, haben auch die noch ihren guten Zweck, doch Junghähne will kaum einer haben.
Ich versuche, die schönsten, immer erstmal zu vermitteln, doch da ich nicht mehr als zwei potente Hähne zugleich halten kann, tja, muss man da denn mal ran, irgendwann...
"Zum Glück" waren meine Junghähne dies Jahr fast alle üble Brüllaffen, weil mein Alphahahn kurz vor deren Geschlechtsreife im Herbst gestorben war, und so war es immer so ein bisschen Tötung im Affekt. Fünf gleichzeitig und ohne Unterlass rumröhrende Junghähne treiben das Adrenalin schon etwas in die Höhe.
Bei den farblich und charakterlich weniger gelungenen war das nicht weiter dramatisch, sondern eher eine Erlösung (für mich und die Hennen).
Dann waren aber die doofen Junghähne irgendwann mal alle weg, und es blieben die charakterlich und farblich tollen. Naja, da allerdings hat mich mein Gewissen denn doch gebeutelt, denn es ist schon ein Heidenunterschied, ob man das spontan oder mit Vorsatz macht.
Insbesondere bei zwei Grünlegerhähnen kam ich mir super mies vor, weil ich erstmal noch wartete und mich betont ruhig verhielt, bis sie abends auf der Stange saßen, wo ich sie dann runter holte, darunter auch einen, den ich wegen eines Mißgeschickes während des Schlupfs selber aus dem Ei gepellt, unter der Wärmelampe zurück ins Leben geholt und wieder der Glucke untergejubelt habe.
So in meinen Augen völlig link daneben gestanden, noch gewartet, bis die beiden die letzten bummelnden Hennen rein begleitet hatten... Es ist mies, sie bei so einem guten Hahnenverhalten zu beobachten (für halbjährige Junghähne waren die echt super), und zu wissen, dass man ihnen in wenigen Minuten die Lampe ausknipsen wird...
Naja, so reduzierten sich auch die guten Junghähne (von 11 Junghähnen konnte ich nur einen vermitteln, zwei habe ich behalten, also 8 zu töten), und ich habe gemerkt, dass man sich damit abfinden kann, als Mensch die Mieser Ar...sch- Karte zu haben. Vor dem bislang letztgeschlachteten Hahn, meinem Alpha George (ein Maranshahn mit vielerlei Vorzügen, aber leider ein Vielkräher mit einem Beinproblem) habe ich mich längstmöglich gedrückt, aber als die Wahl dann auf ihn fiel (die Wahl ging zwischen ihm und dem rangzweiten), hat mich das schon weit nicht mehr so tangiert wie bei seinen Brüdern vorher...
Es geht also, sich daran "zu gewöhnen". Sicher geschieht alles immer noch schnellstmöglich und anständig, aber man verhärtet innerlich doch ein bisschen, finde ich.
Vielleicht war es mein Fehler, dass ich allen Tieren Namen gegeben hatte, wenngleich ich sie nie besonders betüddelt hatte, die Junghähne schon gar nicht...
Es hilft definitiv, sich Szenen aus der konventionellen Mast vor dem geistigen Auge zu halten, und zu wissen, dass das Fleisch dieser Tiere quasi bloß genau so ein aufgepumptes Wasser ist, wie das südländische Gemüse...
So werde ich dies Jahr also zumindest den Junghähnen definitiv keine Namen geben, zumindest nicht, bevor ich nicht weiß, wer definitiv bleibt, und hoffen, dass es dann besser geht ^^.
Grüße,
Andreas
- citty
- Beiträge: 2324
- Registriert: Do 25. Aug 2011, 20:26
- Familienstand: glücklich verheiratet
- Wohnort: Canada
Re: Tiere schlachten
Hallo,
das ist es, ein Vertrauensbruch! Von dem netten Ziegenbock haette ich nichts essen moegen. Ziegenfleisch ist natuerlich was feines... Hier in Can. darf man zum Eigenverbrauch auf der Weide schlachten, in Dtl. sind soweit ich weiss nur Notschlachtungen erlaubt. Kam mir damals ganz mies vor als ich die armen Broiler zum Hackklotz getragen habe, ganz sanft versteht sich und mit ihnen geredet, die hatten ueberhaupt keine Angst, nicht mal vor meiner Schwiegermutter (einer Stadtfrau aus Edmonton, die keine Beziehung zu den Huehnern hatte) die da mit dem Beil bereitstand. Ich hab' mir dann schnell die Ohren zugehalten damit ich den Schlag nicht hoeren musste. Danach konnte ich ganz locker uebernehmen: bruehen, rupfen, ausnehmen etc. Genau, man sollte einfach mehr ueber die armen Tiere in der Massenhaltung nachdenken. Das Fleisch das man hier im Supermarkt kaufen kann ist grundsaetzlich in Plastik verpackt und riecht oft nach Chemikalien oder sonstwie unangenehm. Nur eines koennte ich niemals: Tiere die einen Namen haben und dazu noch auf ihn hoeren, schlachten und aufessen
Niemals!
LG Citty
das ist es, ein Vertrauensbruch! Von dem netten Ziegenbock haette ich nichts essen moegen. Ziegenfleisch ist natuerlich was feines... Hier in Can. darf man zum Eigenverbrauch auf der Weide schlachten, in Dtl. sind soweit ich weiss nur Notschlachtungen erlaubt. Kam mir damals ganz mies vor als ich die armen Broiler zum Hackklotz getragen habe, ganz sanft versteht sich und mit ihnen geredet, die hatten ueberhaupt keine Angst, nicht mal vor meiner Schwiegermutter (einer Stadtfrau aus Edmonton, die keine Beziehung zu den Huehnern hatte) die da mit dem Beil bereitstand. Ich hab' mir dann schnell die Ohren zugehalten damit ich den Schlag nicht hoeren musste. Danach konnte ich ganz locker uebernehmen: bruehen, rupfen, ausnehmen etc. Genau, man sollte einfach mehr ueber die armen Tiere in der Massenhaltung nachdenken. Das Fleisch das man hier im Supermarkt kaufen kann ist grundsaetzlich in Plastik verpackt und riecht oft nach Chemikalien oder sonstwie unangenehm. Nur eines koennte ich niemals: Tiere die einen Namen haben und dazu noch auf ihn hoeren, schlachten und aufessen
LG Citty
Dr. Roger Liebi fan 
