„Tiere nutzen ohne töten“

mot437
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#21

Beitrag von mot437 » So 13. Sep 2015, 09:18

Ich kom auf dich zuruek wen ich eigene bromberen hab :haha:
Sei gut cowboy

hobbygaertnerin
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#22

Beitrag von hobbygaertnerin » So 13. Sep 2015, 11:25

Es steht zum Glück noch jedem frei, was er isst.
Tiere nutzen ohne töten, warten bis zum Ableben- aber was geschieht mit den Tieren, wenn sie wie bei Hühnern nicht mehr legen? Geht es uns so gut, dass wir Fleisch einfach nur noch verwerfen? Warum soll z.B. ein Huhn, das keine Eier mehr legt, nicht noch eine wunderbare Suppe ergeben.
Mir kommt es in unserem Land immer öfters so vor, als würden wir das gute Maß verlieren.
@mot, warum glaubst du, dass ich das Sensenmähen gelernt habe, mich hat diese laute, stinkige, zickige Motorsense schon so oft geärgert. So nehme ich die Sense, mähe was ich für die Kaninchen brauche und wetzen und dengeln ist auch nur Übungssache.
Wenn die Sonne aufgeht, die Vögel singen und die Sense im Takt schwingt, dann ist das wie Meditation, mit der Motorsense würde ich keinen Vogel singen hören und rund um uns wohnende Nachbarn würden mir auch was flüstertn.

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Zacharias
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#23

Beitrag von Zacharias » So 13. Sep 2015, 11:34

Ich habe oft genug gesehen, dass Nutztiere ohne Nutzen (meist auf Gnadenhöfen) schlecht ernährt werden. Ist ja auch klar, ein Tier artgerecht zu ernähren kostet viel, dazu ist man nur bereit, wenn man auch den entsprechenden Nutzen hat. Hat man diesen nicht, greift man zu Abfällen wie altes Brot, Gemüseabfälle usw. und das Tier bleibt dabei auf der Strecke.
@Hobbygärtnerin
Du kannst dengeln??? Ich muss dich unbedingt besuchen kommen! Hier ist keiner mehr, der einem das noch zeigen kann.
Grüße,
Birgit

cfun
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#24

Beitrag von cfun » So 13. Sep 2015, 20:57

"Sauber" definiere ich nur für mich selbst. Ich schaue mir an, wie die Tiere gehalten werden und ob ich damit leben kann. Eier und Fleisch esse ich noch, da muss ich aber noch genauer auf die Herkunft achten, oft ist das nicht so klar. Milch ist erst mal auf Eis gelegt, da Kälber von Kühen aus tiergerechter Haltung auch in die konventionelle Massentierhaltung verkauft werden. Ich halte aber die Augen offen nach Milchbetrieben, die ich okay finde. Dass die Milch dann sehr teuer ist, ist okay, ich würde dann halt weniger konsumieren.

Ohne tierische Produkte auf den täglichen Eiweißbedarf zu kommen finde ich nicht schwierig. Kideybohnen, Linsen, Tofu, Soyamilch (1.49 Euro pro Liter). Aber auch in Brot (6.5 g Eiweiß/100g) und Gemüse (u.a. Wildkräuter, Brennessel hat z.B. 30% Eiweiß).

B12 geht kaum, das müsste man ersetzen (aber ich esse ja noch Eier, bei B12 reichen winzige Mengen und man speichert es auch gut und lange bzw. es wird recycelt im Körper).

Für Kalzium: z.B. Brokoli und verschiedene Kohlarten. Es gibt ja auch sehr viele Menschen, die keine Milch vertragen, die fallen ja auch nicht tot um. Und ich hatte früher starken Kalziummangel, obwohl ich da noch viel Milch konsumiert habe. Die hat mich also nicht geschützt.

Insgesamt ist das viel unproblematischer als ich früher dachte. Da dachte ich, Veganer müssten spätenstens nach einem halben Jahr zusammenklappen. Aber die sind oft sogar fitter als andere. Da ich nicht vegan lebe, kann ich das aus eigener Erfahrung aber nicht sagen.

Sabi(e)ne
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#25

Beitrag von Sabi(e)ne » So 13. Sep 2015, 22:00

@cfun: dann denk doch mal nach, ob eine Kuh dafür gemacht war, 3 Dinge gleichzeitig zu tun?
1. Sie wächst nach der Entwöhnung zu einer Färse, wird in recht jugendlichem Alter besamt, und ist dann etliche Monate trächtig.
Wenn dann das Kalb zur Welt kommt, darf es im besten Fall eine Nacht mit seiner Mutter verbringen, damit es die Biestmilch bekommt.

Danach wird die neue Mutter gemolken, zum ersten Mal, und dann zwei mal am Tag.
Ab da läuft der Leistungszeiger bei der Milch mit.
Ein paar Wochen später, wenn sich der Hormonhaushalt der Mutter wieder normalisiert hat,und sie stierig wird, wird sie zum 2.Mal besamt.
Damit ist sie jetzt wieder tragend, und soll trotzdem noch hohe Milchleistungen bringen.
Das ist der dritte Punkt - ein Kalb in der Kuh, maximale Milchleistung, und sie soll natürlich auch völlig gesund sein.

Und dann kommt hinzu, daß rein statistisch früher alte Kühe erst so ab etwa 10 Jahren richtig das Geld brachten, weil sie weder Euter- noch - Klauenprobleme hatten. Die durften aber auch den ganzen Sommer draußen sein, und bekamen ihre "optimalen Rationen" nicht vom Melkroboter.
Das gleiche gilt für Muttersauen - je robuster die Haltung, desto besser die Vermehrung und die Gesundheit.

Ich bin der Meinung, daß es grad bei den Milch- und Geflügelproduzenten in eine völlig falsche Richtung läuft.
Kühe waren mal vorgesehen, GRAS zu fressen - aber keinen Mais, und auch keine Silage.
Und Hühner oder Puten sind Allesfresser -keine reinen Körnerpicker - zu sehen, wenn eine Maus zerlegt wird.
Und ganz übel ist die Nummer mit den erstickenden Kälbern in den Kühen, die im Schlachthof landen - ich bitte euch - da braucht das Kalb im Mutterleib bis zu 20 Minuten, bis es tot ist. :eek: :ohoh:

Wir werden eine tierfreundliche agrarische Revolution brauchen, um das zu ändern.
Nur ist leider bei den derzeitigen Preisen nur noch Panik aktuell.
Und leider will das auch niemand wissen, was passiert.
Ich verfolge das seit 25 Jahren, und es wird immer schlimmer...
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#26

Beitrag von Fred » So 13. Sep 2015, 23:51

Sabi(e)ne hat geschrieben:
Wir werden eine tierfreundliche agrarische Revolution brauchen, um das zu ändern.
Nur ist leider bei den derzeitigen Preisen nur noch Panik aktuell.
Und leider will das auch niemand wissen, was passiert.
Ich verfolge das seit 25 Jahren, und es wird immer schlimmer...
Das ist der Lauf des Kapitalismus. Solange die Profitmaximierung, die ja im Zuge des Neoliberalen Credos und des Börsenfetischismus medial immer mehr eingepeitscht wird, das oberste Ziel ist, sehe ich da schwarz.
Leute die so gut verdienen, daß sie sagen können, ich zahle dem Bauer mehr, für eine bessere Haltung, ist nur die Minderheit, die gut verdient und sich darüber Gedanken macht. Der Ökolandbau hat so ja mal angefangen. Seit er massenkompatibler werden soll, zeigt sich ja, daß die Marktgesetze auch hier wieder zuschlagen. Ich sage, das bleibt solange, wie die Banken die Finanzen/Liquidität öfter prüfen, als die Qualitäts-Kontrolleure.

Diese Woche wurde hier der Bio-Markt aufgehübscht. Als ich mir die Regale durchgesehen habe, da konnte ich mich auch des Gefühls nicht erwehren, daß das Label "vegan" dazu dient, höhere Preise zu rechtfertigen. Und wenn andere Branchen alle paar Jahre ein neues i-, e-Dingens, oder sonstwie App Zeugs unter die Leute werfen, um wieder was zu haben, das den "Early-Adopters" mit Preisaufschlag verkauft werden kann, warum soll man dann darüber schimpfen wenn Lebensmittelmarketing jetzt vegan hyped, nachdem Bio durch die EU-Normierung für hiesigen Betriebe ohne Direktmarketing durch die Auslandskonkurenz kaum mehr auskömmlich ist.

Abschliesend ein Hinweis auf ein Bericht von Kurt Kretschmann über 70 Jahre Fleischlose Ernährung, nicht nurwegen der Ernährung sehr lesenswert ist. Ich selber ernähre mich nicht vegetarisch, habe auch keinen Standpunkt zu dem Thema, für den ich vertreten würde. Mir ist zu diesem Thema noch keine Schlüssige Erklärung untergekommen, von keiner Seite, was mir vorallem zeigt, wie wenig derjenige der sich für den Homo sapiens hält wirklich weis, über die grundlegenden Dinge.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#27

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 14. Sep 2015, 06:50

Werde mich aus dieser Diskussion wieder ausklinken, weil ich inzwischen müde werde, mir ständig anzuhören, was wir als Bauern falsch machen.
Nach meiner Erfahrung wird zwar viel diskutiert, aber im Laden werden dann doch sehr oft Entscheidungen zugunsten des Preises getrofffen. Denn sonst könnten die Discounter die Preise nicht so drücken, wenn sie nicht genau wüssten, dass genau das honoriert wird.


@Sabi(e)ne, eine Kuh musste früher bei ärmeren Betrieben noch eine weitere Leistung erbringen, ausser Milch, einem Kalb, sie war als Zugtier eingespannt.


Habe mir ganz bewusst meinen Garten, die Kleintierhaltung als Hobby ausgesucht- weil es Freude macht, weil ich gerne im Garten und vor allem auch mit Tieren leben und arbeite-
und weil es mir die Kraft gibt, so vieles, was verkehrt läuft- irgendwie zu ertragen.
Sicher, man bräuchte ja nur den Löffel werfen- und darauf hoffen, dass es noch genug andere gibt, die sich jeden Tag um ihre Tiere im Stall kümmern.

Vielleicht ist vegan wirklich die Lösung- wir brauchen keine Tiere mehr- und es lässt sich zum Glück heute alles im Laden, Discounter kaufen.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#28

Beitrag von cfun » Mo 14. Sep 2015, 08:47

hobbygaertnerin hat geschrieben: Nach meiner Erfahrung wird zwar viel diskutiert, aber im Laden werden dann doch sehr oft Entscheidungen zugunsten des Preises getrofffen. Denn sonst könnten die Discounter die Preise nicht so drücken, wenn sie nicht genau wüssten, dass genau das honoriert wird.
Ein wesentlicher Teil des Problems ist m.E., dass man nicht weiß, wie die Tiere gehalten werden, wenn man ein Stück Butter kauft. Es gibt ein paar Siegel, aber selbst wenn man sich nach Herkunftshöfen erkundigt, erlebt man noch böse Überraschungen weil falsches versprochen wurde. Und wenn man keine sichere Information zu den Produkten hat, soll man dann extra das teurere kaufen, in der Hoffnung, dass die Haltung besser ist? Dann würden einfach nur die Preise erhöht werden. Transparenz und Vertrauen wären nötig.
hobbygaertnerin hat geschrieben: Vielleicht ist vegan wirklich die Lösung- wir brauchen keine Tiere mehr- und es lässt sich zum Glück heute alles im Laden, Discounter kaufen.
Na ja, Gemüse und Obst kann man ja trotzdem anbauen. Aber bei Tieren gebe ich dir Recht: Den Aufwand, den man treiben muss, um Produkte aus guter Haltung zu bekommen (Recherche, Anfahrtsweg, Ärger wenn man ausgetrickst wurde) ist es irgendwann nicht mehr wert. Dann einfach vegan und man hat seine Ruhe.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#29

Beitrag von mot437 » Mo 14. Sep 2015, 09:36

Oder jeder der fleisch wil. Macht. Wirklich sein fleisch selber.
Wo ein mensch leben kan. Solten. Fuer kaninchen der platz ja nicht felen
Und gras (unkraut) findest du auch heute noch an deinem. Arbeitsweg.
Anstat anderen die schuld zu geben. Das deine. Tiere. Die du essen tust. Es nicht ganz so gut haben

Aber bis so ein tier. Nur schon einen stal hat. Organisiert ist. Jeden tag. Zeit aufwenden. Und. Schluserend noch. Der moerder resp metzger der dier. Das unangeneme. Vom hals haelt.
Dieses. Fleisch kanst du nacher nicht mer bezalen.
Sei gut cowboy

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#30

Beitrag von mot437 » Mo 14. Sep 2015, 09:59

Ich habs gerade mit meinen tomaten. Wider mal erlebt.
Ich hab puere eingekocht. Also. Schnetzeln. Einkochen. Und durch die flote lote.
Fuer zehn glaeser. An ein kilo. Hab ich. Ca 15 kg. tomaten gebraucht. Die mier am stand imer mit. Mit 4 euro aus den fingern. Gerisen wurden
Fom satgutkauf. Auch einige. Tomatensezlinge sind angekauft. Und pikieren. Uber. Nacher hundert tage lang schauen das es inen gut get. Ale zehn tage. Ausbrechen. Wassern. Diesen somer. Sogar. Nur fuer die tomaten. Dreisig gieskanen taglich geschlept.
Die tomatenhauschen sind selbstgebaut und musen jedes jar neu bespant werden In einem tag arbeit
Und das tunel das ich neu habe
Hat sich auch nicht selbst gestelt
90 prozent meiner bete wurden fon hand fom unkraut befreit und sind schnuergraswiese mit lastiger minze drin
Und dan das ernten und nun steh ich drei stunden in der kueche. Fuer die zehn glaser

Zehn euro hab ich fuer die glaser ausgegeben.
Wekatomaten pfanen. Strom. Und gas rechne ich mal nicht.
60 euro die tomaten.

Und was kosten mich nun etiketen und die fermarktung ?

Und ich hab n schlechtes gewisen wen ich 10 euro. Pro glas anschreibe.



Und. Ich kaufe. Mier. Auch gunstig ein stuk fleisch. Im carfour. Wen ich zu faul oder. Zu feige bin selber zu schlachten gerade :aeh: Meistens. N halbes kilo. Leber.oder. Ne. Mixwurst. Fuer 1.20. 500gr Oder sowas


Obwol ich raucherofen. Und. Bakofen. Grilstele. Gasherd. Holzherd. Ect. Habe. Sogar n fleischwolf.

Und. Minimum sechs kaninchen und drei enten habe die. Fuer diesen winter gedacht sind.


Gut meistens hab ich auch genug anderes zu tun gerade. :aeh:
Sei gut cowboy

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