Was altert am Heu?

Patrizia

Re: Was altert am Heu?

#11

Beitrag von Patrizia » Mi 18. Aug 2010, 22:25

Little Joe hat geschrieben:ein Ladungssicherungsnetz über die Raufe gespannt wirkt wie ein Heunetz ist nur nicht so aufwendig.
stimmt, nur bin ich kein Freund von Raufen ;) ich kenne meine Rasselbande, die würden auch mit einer Rundraufe samt Heunetz noch Unfug anstellen können.
Ich selber bevorzuge Futtertische mit Freßgittern... wenn wir schon grad fleißig am ursprünglichen Thema vorbei sind

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Little Joe
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Re: Was altert am Heu?

#12

Beitrag von Little Joe » Mi 18. Aug 2010, 22:42

Mache Morgen mal n neuen Thread auf um die anderen nicht zu vergraulen :holy:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Bunz
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Re: Was altert am Heu?

#13

Beitrag von Bunz » Do 19. Aug 2010, 06:15

Zurück zum Heu:
Hallo Landfrau,
daß jedes Lebensmittel an Substanz verliert, wenn es getrocknet, siliert, eingekocht oder sonstwas wird, dürfte klar sein.
Auch später tritt ein weiterer Verlust ein, allerdings mit einer Exponentialkurve nach unten.
Also ist "altes" Heu durchaus verwendbar, wenn es richtig gelagert wurde.
Ich habe sogar schon mal 3 Jahre altes Heu verfüttert, das in einem einfachen Schuppen lag. Es roch noch gut, und die Tiere haben es anscheinend mit Appetit gefressen.
Anders sieht es nämlich aus (und darüber bin ich in Deiner Zuschrift gestoßen), wenn Wiesen gedüngt werden. Wie ich schon im Museum :) schrieb, mögen meine Tiere kein Heu von gedüngten Wiesen.
Weiß der Kuckuk, was es ist, aber es ist so.
lg
Bunz
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Sebastian Kneipp

Landfrau

Re: Was altert am Heu?

#14

Beitrag von Landfrau » Do 19. Aug 2010, 16:33

Hi BUnz, neulich gab es mal das Thema "Ernteentzug".

Wenn man irgendeine Art von Ernte von einer Fläche abträgt, entfernt man damit Stoffe, zB die, die zusammen mit viel Wasser Gras / heu oder Kartoffeln oder Erdbeeren oder Getreide bilden.

Will man eine Fläche über längere Zeit beernten
- wir leben nicht mehr in einer Besiedlungsdichte und einer Kulturform, die das Herumziehen und alle Zeit neues Land in besitznehmen erlaubt, mancher, der von Selbstversorgung träumt, hat sich schon am Bodenverkehrsgesetz die NAse eingestoßen, wenn das nicht ,an der schlichten Bevölkerungsdichte
- muss man diese Stoffe ersetzen.

Man kann nicht immer nur wegnehmen.

Ein Stück Land könnte man beispielsweise als Sparbuch betrachten, dass man mit 1000 Euro drauf bekommt, zur Konfirmation meinetwegen. Wenn man immer nur abhebt / erntet, ist es irgendwann leer.

Man muss auch wieder drauf "einzahlen". Das ist düngen.

Das kann man auf vielerlei Art tun. Darüber gibt es ideologische Auseinandersetzungen.

Anbauen, Ernten und Weiterziehen, wenn alles alle, geht heut nicht mehr.
Unser Planet ist nämlich voll.

Aber ich weiß, dass du das weißt. vermutlich meinst du, dass deine Tiere keine mit Düngesalzen erzeugten Grasaufwuchs mögen.

Hmm.

HAbe heut erstmalig zugekauftes Rindfleisch verarbeitet, von einer jungen HArzer Höhenviehkuh aus Weidehaltung, die leere Tiefkühltüte davon befand sich im Sack unter der Spüle.
Mein liebster Lieblingskater (ja, zugegeben, bin in meinen Brutpflegetrieb völlig fehlgeprägt), hat den ganzen Tag versucht, an diese Tüte zu gelangen - ein KAter, den ich vor einiger Zeit mit Sturkopf und besserwisserischer Missioniererei erfolglos zum Barfen zwingen wollte, mittel Biohack ausm LAden.

Womit ich sagen will: die Viecher sind, was NAhrung angeht, unglaublich unvorhersehbar.
Jede Dose wird dem Barf vorgezogen, kommt mal frisches Weideviehfleisch ins HAus, wird versucht, den Spülenunterschrank zu knacken.

Meine Schafe "fahren unheimlich" auf pelletiertes Schaffutter ab, egal, ob Bio oder LAndhandel. Weiß der Geier, warum.
Alles ist besser als Gerste pur.

Und wenn ich mit trockenen BRotwürfeln als Lockfutter ankomme, man rate mal, was die lieber nehmen, Vollkorn- oder Weißbrot?

Ist wie bei jedem Gast am Tisch - Weiß ist das Brot der Wahl.

Beste GRüße, LAndfrau

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Re: Was altert am Heu?

#15

Beitrag von BernhardHeuvel » Do 19. Aug 2010, 17:00

Bei so manchen Imkern wird Honig weggenommen und Zucker zurückgegeben.
Bei so machem Landwirt wird Biomasse weggenommen und Chemie zurückgegeben. (Mist ist auch Chemie!)

Beide behaupten, dass das Eine so gut wie das Andere sei.

Nun denn....

Bernhard

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Re: Was altert am Heu?

#16

Beitrag von Bunz » Fr 20. Aug 2010, 06:26

Landfrau hat geschrieben:Aber ich weiß, dass du das weißt. vermutlich meinst du, dass deine Tiere keine mit Düngesalzen erzeugten Grasaufwuchs mögen.
Richtig, meine liebe Landfrau.
Aus Deinen Beiträgen entnehme ich. daß Du offenbar über einen ziemlich kargen Boden verfügst. Ob dieses nun naturgegeben, oder durch Ausbeutung entstanden ist, ist erstmal wurscht.
Es gibt im Schafforum zwei richtige Profis, denen Du Deinen Boden mal vorstellen solltest. Ich könnte mir nämlich vorstellen, daß man den Boden durch den Anbau von passenden Pflanzen (evtl. Luzerne) wieder, oder überhaupt etwas aufbauen könnte. Ich bin aber in diesen Dingen unerfahren, mache alles aus dem Bauch heraus.
Dazu fällt mir auch die Zuschrift von Theo ein, der wohl nach "einfachem" Anbau fragte.
Ich denke mal, es kommt immer auf den Boden an, über den man verfügt.
Also, nehmen wir mal ein Beispiel:
Bei mir gedeihen sehr gut Knoblauch, Bohnen, Kohl mit Abstrichen, Zucchini, Kürbis, Mangold usw.
Ich hätte nun sehr gerne beispielsweise Zwiebeln.
Diese werden aber bei mir immer sehr mickrig.
Also, worauf will ich hinaus?
Nicht mein Wunsch zählt, sondern der Boden, über den ich verfüge.
Und um beim Beispiel zu bleiben: Ich baue keine Zwiebeln mehr an.
Fertig.
lg
Bunz
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Sebastian Kneipp

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Re: Was altert am Heu?

#17

Beitrag von Landfrau » Fr 20. Aug 2010, 13:24

Bunz,

denke, da macht jeder seine Erfahrungen mit dem jeweils vorhandenen Boden.
Der unsere ist über 10 JAhre lang nicht "ausgebeutet" worden, im Gegenteil. Davor wurde er "bewirtschaftet".
Das ist hier ein hartes BRot.
Es gibt ja nicht grundlos Weinbaugegenden, das ist nicht nur einen Frage der Sonneneinstrahlung, Ecken für Maroni, für heidelbeeren, für Zuckerrüben.
Wer mit dem Anbau seinen Lebensunterhalt verdienen will, wird sich nicht gegen die Gegebenheiten stellen, das kommt zu teuer.
Einige Bauern versuchen hier, wo Spargel gedeiht, Weizen anzubauen.
Ich hoffe für sie, dass es wenigstens ein Nullsummenspiel ist.

Seit Mensch sich zahlenmäßig verachthundertfacht hat, nicht mehr umherzieht, sondern dauerhaft Land bewirtschaftet und nicht jederzeit ein neues Stück aus dem Kofferraum nehmen kann, versucht er, die Ertragsfähigkeit des Bodens zu erhalten oder gar zu steigern. Bewirtschaftung.

Als es eng wurde in Mitteleuropa, besiedelte man auch die Moore und die Geest. Und schaffte Marschboden heran, legte Moore trocken.....da der Boden arm war und blieb, siedelten die Leute weit auseinander, um nah bei ihren großen armen Flächen zu sein.
heut absolute Top - Wohnqualität, im preistreibenden Maklerdeutsch "Alleinlage", hieß es früher, im Fall des Falles, schwerkalbende Kuh, Feuer oder Hochwasser, auf sich allein gestellt zu sein statt Nachbarschaftshilfe zu haben und war keineswegs ein zeichen von Exklusivität.

Dass die Zwiebeln schlecht gedeihen, hab ich hier auch erlebt.
Da sie aber Dreh- und Angelpunkt meiner Küche sind, kann ich sie entweder zukaufen oder mir Gedanken machen.
Da die Gartenzwiebeln qualitativ umwerfend sind, eher letzteres.

Und daraus entwickelt sich eine Frage:Warum eigentlich - ich las das erstmalig in einer Hochglanz-Zeitschrift über exklusives Essen - gilt Gemüse von Sandboden als geschmacklich deutlich überlegen? Und bin geneigt, es zu bestätigen.

Die Leut, die den Terra-Preta-Mythos pflegen, reden immer wieder von gelungener Meliorisation, auch in Heitabu habe man derlei anthropogene Schwarzerde gefunden.

Ob das nun der Weg für jetzt und hier und jeden ist, bleibe dahin- und freigestellt.

Worauf führst du das schlechte Gedeihen deiner Zwiebeln zurück?
Gibt es Konditionen, unter denen sie manche JAhre besser gediehen?

Landfrau

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Re: Was altert am Heu?

#18

Beitrag von Theo » Fr 20. Aug 2010, 13:31

Landfrau hat geschrieben:Dass die Zwiebeln schlecht gedeihen, hab ich hier auch erlebt.
Hier sind sie dieses Jahr ungefähr viermal so teuer...
Gruß
Theo

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Re: Was altert am Heu?

#19

Beitrag von Landfrau » Fr 20. Aug 2010, 20:38

Interessant.

Hab noch keine gekauft, zum Einlagern ist es noch zu früh.

In jungen Jahren gab es das Zwiebelnstoppeln, daraus resultierten Zwiebelsuppe, Zwiebelkuchen, Gulasch.....

Ist Stoppeln eigentlich überhaupt noch "in"?

LAndfrau

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Re: Was altert am Heu?

#20

Beitrag von erdbeben » Fr 20. Aug 2010, 20:41

stoppeln gingen wir früher auch auf den maisfeldern natürlich nach absprache mit dem besitzer.ich fand das früher immer schön :)
klimazone 8a?

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