Einzelfuttermittel, woher?

Landfrau

Re: Einzelfuttermittel, woher?

#11

Beitrag von Landfrau » Fr 18. Mär 2011, 11:35

Nachdem nun einiges zusammengekommen ist, eine Auflistung der Preise - würd mich über Rückmeldungen freuen, um ein gefühl dafür zu bekommen. Je für 100 kg in Euro, gerundet

Leguminosen
- Erbsenmehl, gesackt, 62
- Sojaschrot, GVO-frei, gesackt, 60

Getreide:
- Gerste, lose, 22,50
- Weizen, lose, 24

sonstiges:
- melassierte Rübenschnitzel, gesackt, 42
- Grit, gesackt, ...vergessen
- Futtermöhren, bio, gesackt, 16

Die fertigfuttermittel, auch bio, enthalten ja reichlich Rückstände aus der Lebensmittelproduktion.
Wenn man industrielebensmittel für sich ablehnt, wird man sicherlich auch nicht deren Rückstände verfüttern wollen.
Mahl-, Press- und Gärrückstände können durchaus wertvolle Futtermittel sein, nur sollten sie dann aus häuslicher und nicht aus industrieller Herstellung stammen, mM.

LAndfrau

smallfarmer
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Re: Einzelfuttermittel, woher?

#12

Beitrag von smallfarmer » Fr 18. Mär 2011, 21:18

Ich verfüttere einen hohen Anteil an Rückständen aus der Nahrungsmittelproduktion. Und zwar Rückstände aus bäuerlicher, handwerklicher und industrieller Poduktion. Zum großer Teil der industriellen Rückstände sogar in KBA Qualität, für mich persönlich also kein Problem. Hier meine Kosten per 100 kg.

Apfeltrestersilage lau, nada
Altbrot, Brötchen lau,nada
aussortierte Speisekartoffeln lau bis 5,00 Euro
mel. Zuckerschnitzelpellets (Schadschnitzel, ziemlich staubig) 8,50 Euro
Leinextr. schrot 22,50 Euro
Weizenkeimkuchen 22,50 Euro
Schwarzkümmelschrot 22,50

Für Erbsen hatte ich einen Preis von 32,00 Euro, hab ich aber nocht nicht abgeholt.
Mineralfutter, Getreide und Salz zu handelsüblich Preisen.

Dein Preis für GVO freies Soja erscheint mir sehr günstig, habe im Landhandel diesen Preis für konventionelle Ware gehört.

smallfarmer

Sabi(e)ne
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Re: Einzelfuttermittel, woher?

#13

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 18. Mär 2011, 21:50

Nabend,
Die fertigfuttermittel, auch bio, enthalten ja reichlich Rückstände aus der Lebensmittelproduktion.
Wenn man industrielebensmittel für sich ablehnt, wird man sicherlich auch nicht deren Rückstände verfüttern wollen.
Mahl-, Press- und Gärrückstände können durchaus wertvolle Futtermittel sein, nur sollten sie dann aus häuslicher und nicht aus industrieller Herstellung stammen, mMn
Bio-Lebensmittelverarbeiter können aber nicht ausschließlich manufaktur-ähnlich arbeiten, viele Dinge sind nur in großem Maßstab zu wettbewerbsfähigen Preisen herstellbar - siehe Bio-Bier, -Wein, - Getreidevorprodukte, Biozucker, Ölherstellung, Obst/Gemüseverarbeitung für Babynahrung und Convinience-Produkte - ich sehe keinen Sinn darin, diese "Abfälle" nicht zu nutzen, nur weil ein Betrieb was größer ist....
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Landfrau

Re: Einzelfuttermittel, woher?

#14

Beitrag von Landfrau » Sa 19. Mär 2011, 19:46

Musst du ja auch nicht, Sabine!

Für uns möchte ich das halt nicht.....weil ich in die Bio - Lebensmittelproduktion kein wesentlich höheres Vertrauen habe als in die von "üblichen" Lebensmitteln. Gerade auch, was Hygiene und Produktionsbedingungen angeht, aus dem biobereich habe ich in dieser Hinsicht - soweit als Konsument beurteilbar - oft lausigere Qualität bekommen als bei Aldi.

ich verfüttere lieber konv Getreide, frisch geschrotet, als aus tausenderlei Rückständen zusammengepresste Bio - Pellets.
Der Bio-Markt ist mir inzwischen zu groß - zu Zeiten, als da nur Idealisten unterwegs waren, also vor Jahrzehnten, mag er noch vertrauenswürdiger gewesen sein.

Das erste Mal, dass Dioxin in Futter gefunden wurde, war doch Bio-Futter, oder hab ich das falsch in Erinnerung?

Aber gut, das mag jeder halten, wie er will.

Mein Anliegen ist es, maximale Qualität zu erzielen. Auch Bio- bzw. Freilandschweinefleisch wäre ja zu kaufen.
Aber ich sehe halt immer etwas, was man noch besser machen kann - bei Schweinen zB die Wechselausläufe, die der Schweinebauer nicht hat.
Es geht ja mit dem Hobby "Ackerbau und Viehzucht" nicht um Autarkie, nicht um Kostenersparnis - beides ist auf diesem Wege nicht zu erreichen - sondern um lecker Essen.

In unseren Wein gelangt ja auch kein Stück Obst, welches wir nicht auch in den Mund stecken würden - darum ist er auch unverkäuflich, wenn, dann wäre er unbezahlbar.

So wie ich ja auch die Wolle verarbeite, weil es eine nette Freizeitbeschäftigung ist und man eine Weste aus "Wolle von hier" nicht kaufen kann. Nicht, weil ich nichts zum Anziehen hätte....

*lach*

jedem Tierchen sein Pläisierchen - und einen schönen Abend!

LAndfrau

Benutzer 662 gelöscht

Re: Einzelfuttermittel, woher?

#15

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Mo 21. Mär 2011, 12:14

Hallo zusammen!
Unser Futtermittelhändler in Peitz vertreibt auch Luzernetrockenpellet.
Luzerne ist nach meinem Wissen ein guter Eiweißlieferant. Die wird hier in der Nähe angebaut und in Forst/ Lausitz verarbeitet, also keine weltumspannenden Transportwege.
Kaninchen haben die immer gut aufgenommen, andere füttern damit Schafe, Pferde, Rinder usw.
Für meine Zwei Rasenmäher Marke Soay-Schaf aber zu "fett". Deshalb kenne ich auch keine aktuellen Preise.
Viele Grüße aus der Sonne,Kleinerklaus.

Landfrau

Re: Einzelfuttermittel, woher?

#16

Beitrag von Landfrau » Mo 21. Mär 2011, 16:10

Diese Luzernepellets - ist das Luzernegrünmehl?

Wäre hochgradig interessant, Luzerne gilt als wurmbefallregulierend bei Schafen. Wusste nicht, dass man das kaufen kann.

Die Transportwege sind natürlich auch ein mit jeder Spritpreiserhöhung mehr ins Gewicht fallender Faktor.

Rübenschnitzel werde ich daher zB aus dem Programm nehmen - da ist nichts wirklich wichtiges drin für Schafe, eher zuviel KH (gibt Pansenacidose) und da ich sie hier (ist kein Zuckerrübengebiet) nur gesackt bekomme, viel zu teuer.
Wohnte ich noch in der Börde, bekäme ich die SChnitzel lose und deutlich günstiger.
Aber als Lockmittel sind sie sehr gut.

Das Soja wird nur in geringsten mengen eingesetzt, für Tiere, die eigentlich tierisches Eiweiß brauchen, Allesfressertiere.
Erbse wird von Tieren nicht gern genommen, daher Soja als flankierende Maßnahme, dazu Molke.

Beim Getreide hoffe ich, ab demnächst direkt beim Nachbarn zu kaufen, meinethalben auch zum Landhandelverkaufspreis - tut ja nicht not, dass da noch wer "zwischenverdient".
Bis dahin müssen aber die "Nutellafässer" (200 l Spannringfässer, gebraucht erstanden) gereinigt sein, um nagersicher lagern zu können.
Damit würde ich gern auf die Schweine warten, vllt mögen die Nutella - soviel zum Thema "keine Industrieproduktion verfüttern" ....*lach* - na, ist Haselnusspaste, direkt aus TR und Schoki ess ich ja auch....

Landfrau

Benutzer 662 gelöscht

Re: Einzelfuttermittel, woher?

#17

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Mo 21. Mär 2011, 17:31

Landfrau hat geschrieben:Diese Luzernepellets - ist das Luzernegrünmehl?
ja aber zu 5 mm Pellet gepresst.
Ich werde wohl beim nächsten Besuch in Peitz mal nach der Herstelleradresse fragen. Kann aber einige Tage dauern.
Kleinerklaus

Landfrau

Re: Einzelfuttermittel, woher?

#18

Beitrag von Landfrau » Mi 18. Mai 2011, 21:04

Ein kurzer Sachstandsbericht:

Nachdem das Biofertigfutter für Hühner alle ist und wir nun selber mischen, konv Futtergetreide und -leguminosen sowie unsere Milchverarbeitungsreste, schmecken (uns) die Hühnereier deutlich besser.

Die Schweine bekommen ebenfalls selbstgemischtes Futter, allerdings z Zt noch recht teuer, da wir gesacktes Gerstenschrot kaufen - die Instandsetzung und Wiederinbetriebnahme der SChrotmühle verzögert sich.

Nun ist nur noch eine 200 l - Tonne Bio - Schafpellets vorhanden, ist die weg, wird auch für Schafs "selbst gekocht".
Wobei die KF - Gabe z Zt minimal ist, sie kommen mit dem Weidefutter ganz gut hin.

Landfrau

uniquehornfee

Re: Einzelfuttermittel, woher?

#19

Beitrag von uniquehornfee » Di 7. Jun 2011, 00:33

Ich beziehe meinen Weizen von einer Mühle hier im Nachbardorf. Das läuft unter dem Begriff "Ausputz" und kostet 5,- €/Sack mit ca 50 kg!

Landfrau

Re: Einzelfuttermittel, woher?

#20

Beitrag von Landfrau » Di 7. Jun 2011, 13:33

Das klingt gut vom Preis her, ist fast geschenkt, die Absackkosten sind ja wohl grad gedeckt - an welche Tiere und in welcher Form verfütterst du den Weizen?

LF

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