Selbstversorger Forum e.V.

Liebe Leute,

ich hab im Sommer 2011 Samen, vor allem Salat und Spinat, gekauft und den Rest nach der Aussaat in der Garage gelagert. Letzten Sommer, also 2012, bin ich nicht so zum Gemüseanbau gekommen und hab dann im Spätsommer von diesen Samen noch genommen. Davon sind allerdings nur ca. 1/3 aufgegangen, obwohl ich mehrere Körner eingestreut habe. Jetzt frag ich mich, ob das an der Jahreszeit gelegen hat, oder aber an der Tatsache, dass ich sie über den Winter in der nicht frostsicheren Garage lagere.

Könnt ihr mir da bitte mit eurer Einschätzung helfen?

Dank & Gruß,

Martin

Vielleicht war es im Spätsommer zu warm. Salat keimt bei niedriger Temperatur. Ich denke nicht, dass es was mit der Lagerung zu tun hatte.

Samen sind allgemein recht frostsicher.
Mach einfach eine Keimprobe: nimm eine flache Schale, streue etwas Erde rein und von jedem Samen
10 Körner (etwas separiert nach Art). Etwas Erde drüber (außer bei Lichtkeimern) und sprühe alles feucht ein.
Warm stellen (20-25°) und leicht feucht halten. Nach 1 Woche siehst Du, wieviel noch keimt.

Es gibt Arten, die sind 5 Jahre keimfähig, andere nur 1 Jahr.

Hab auch grad vor einer Woche Salatsamen ausgesät, die ich über den Winter draußen vor der Werkstatt vergessen hatte... Sind gut gekeimt! Zudem lasse ich Salate auch immer stehen und blühen, damit sie sich selber aussäen. Da keimen jedes Jahr viele im Frühling, die auch alle Frost abbekommen haben.

Liebe Grüße
Margit

Hi,

Frost ist ok solange die Samen trocken sind. Manche Samen muessen sogar Frost haben um zu keimen. Genbanken bewahren - soweit ich informiert bin - alle Samen bei -18 Grad auf.

LG Citty

Hy!

Wie schon gesagt wurde, eine Keimprobe ist am besten.
Bei gekauften Samen ist so das Problem, dass man nicht ganz sicher sein kann, wie alt die wirklich schon sind. Vor allem kleinere Geschäfte räumen nach der Saison gerne die restlichen Sämereien ins Lager, um sie im Folgejahr wieder rauszuräumen, oder räumen die Restbestände zur Neuware.
So kann es durchaus passieren, dass man welche erwischt, die nichts mehr taugen. So hatte ich mal Radieschen, die laut Packungsaufschrift noch zwei Jahre verwendbar sein sollten, aber es keimte nicht ein einziges. Wobei Radieschen ja sonst keimen wie Unkraut...

Naja, am besten eine Keimprobe, da weiß man am schnellsten Bescheid !

Grüße,
Andreas

Hallo auch,

ich wär da etwas vorsichtiger mit der Frostverträglichkeit, ich denke diese kann sehr differieren je nach Pflanzenart.
Als Beispiel:
Letztes Jahr im März hatte ich Tagetes gesät in Anzuchtschalen, die Samen lagerten in der nicht frostfreien Garage,
aufgelaufen sind 3 Pflanzen von ca. 20-30 Samen.
Im April hat meine Oma im Gewächshaus Tagetessamen ausgebracht, die frostfrei lagerten > Keimquote gefühlte 100%,
wohlgemerkt aus gleicher Ernte (Termin) und von gleichen Pflanzen.

Die Lagerfähigkeit von Samen ist auch sehr spannend.
Hatte zu meinem 20. Geburtstag mal einen hübschen Blumenstrauß arrangiert mit einem Baumwollstengel geschenkt bekommen.
Die Blumen welkten, die Baumwolle blieb - als getrocknete Deko.
Den Stengel hab ich immer noch, wenn auch recht verstaubt mittlerweile, jedenfalls hab ich letztes Frühjahr aus Neugier mal so einen
Baumwollflaum auseinandergepuhlt und die Samen in Küchentüchern eingeweicht. Das hat zwar etwas gedauert, aber da war noch Leben drin,
die 5 Samen sind zu 100% gekeimt - nach fast 20 Jahren.
Leider ist das Projekt 'Baumwolle' an den hiesigen Bedingungen gescheitert, aber gekeimt sind sie

Von daher glaube ich, bei Samen kann man schwer pauschalisieren, es kommt immer auf einen Versuch an - und Versuch macht kluch;-)

Zurück zum Frost, jedwede Restfeuchte in Samen, gepaart mit Temps dauerhaft unter -8° sehe ich kritisch,
aber stop - wollte ja nicht pauschalisieren.
Ist halt ein weites Feld mit den Samen und deren Lagerung ...., da spielen soo viele Faktoren mit rein.

So kleine Feldversuche bringen Spannung & Erkenntniss - Viel Glück & positive Überraschungen,
lg baba

Salat keimt nicht, wenn es zu warm ist - ich tippe darauf!

Abgesehen davon: alle Pflanzen, die sich selber aussähen können, vertragen (auch) feuchten Frost!
Dazu gehört Salat meiner Erfahrung nach.

Ich glaube, diese Regel, dass Samen Frost nur vertragen, wenn sie ganz trocken sind, kommt von der Tiefkühltruhe - dort geht es recht schnell Richtung unter Null, in der Natur dauert das immer ein bisschen länger und da macht dann die Restfeuchte nichts mehr.
Ob das für alle Samen gilt, weiß ich aber nicht - zumindest mal für die, die sich selber aussähen können!
Meine Äpfel waren den ganzen Winter draußen am Balkon in der Erde und ich hab sie sogar noch extra gegossen.
sind mittlerweile gekeimt.

ot: dass aus normalen Apfelsamen Bäume werden, die als Früchte Überraschungen tragen, wußte ich - aber ich bin schon jetzt ganz fasziniert von der Unterschiedlichkeit der Blätter!!
eines ist echt stark gezähnt, wußte gar nicht, dass es solche Blätter bei Äpfeln gibt...

Säh sie bald aus deine Salatsamen!

Hallihallo,

das freut mich aber, dass da so viele Antworten kommen - danke recht herzlich dafür!

Ich glaub ich werd's einfach versuchen, nur wart ich noch, bis die arktische Kälte draußen sich verzogen hat (geht mir langsam auf den Keks), gärtnern im Schnee ist irgendwie öd.

Eine Frage hätt ich noch zum selbst aussähen lassen: Das würde ja bedeuten, dass ich den Salat auswachsen lasse, oder? Ich mein das Auswachsen ist ja ein extra Thema. Eigentlich heißts ja, dass er dann nix mehr ist, wenn er mal ausgewachsen ist. Und wenn man fragt, wie man das verhindert, hört man, dass es nicht zu heiß sein darf. Die paar Pflanzen, die letzten Herbst aufgegangen sind, sind aber auch teilweise ausgewachsen, also irgendwie glaub ich die Theorie dann doch nicht. Also wie ist das nun?

Da fällt mir noch ein Unterthema ein: ich wollte ja Fruchtwechsel machen in meinen Beetchen, wie passt da das selbst aussähen lassen dazu? Ich könnte mal die Windgeister anrufen, damit sie die Samen immer ein Beet weiter tragen!

Wie auch immer - danke für die anregende Diskussion!

Lieben Gruß,

Martin

Eigentlich heißts ja, dass er dann nix mehr ist, wenn er mal ausgewachsen ist.

Du mußt ja nur 1-2 Pflanzen auswachsen lassen, die anderen ißt man ja, wenn die Köpfe noch rund und geschlossen sind.
Bei mir hatten letztes Jahr die Schnecken etliche Salatköpfe bzw. auch Pflücksalat-"köpfe" sehr abgefressen. Trotzdem haben die dann noch Blüten gebildet (August war sehr warm und trocken) und ich habe im Herbst Samen geerntet.

ch wollte ja Fruchtwechsel machen in meinen Beetchen, wie passt da das selbst aussähen lassen dazu?

Salate zählen zu den unkomplizierten Pflanzen, die lasse ich überall stehen, wo sie nicht stören.
Was zu viel ist oder am falschen Ort wird gleich im Frühjahr gegessen.
Grade der Feldsalat ist bei mir langsam verwildert und ich laß ihn stehen, teilweise auch als Bodendecker z.B. unter Beerensträuchern und pflücke mir einfach nach Bedarf welche raus.
Wenn sich Samen gebildet haben und diese reif sind, helfe ich aber schon mal nach, indem ich sie abstreife und auf den Beeten verteile. Sonst bilden sich unter den Mutterpflanzen Geflechte von sehr kleinen Pflanzen, die sich gegenseitig bedrängen und sehr langsam wachsen.