Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

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Thomas/V.
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#81

Beitrag von Thomas/V. » Mi 9. Mai 2012, 18:11

Aber wir sollten darüber reden...
Gut, das wir mal drüber geredet haben... :mrgreen:

Reden ändert allerdings nicht das Geringste. :opa:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Grunling

Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#82

Beitrag von Grunling » Mi 9. Mai 2012, 18:13

Also der einzige mir bekannte Fall ist Percy Schmeiser. http://de.wikipedia.org/wiki/Percy_Schmeiser
Und das war seitens Percy ein politischer Schachzug, ohne jetzt jemanden in Schutz nehmen zu wollen.

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krabbe
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#83

Beitrag von krabbe » Mi 9. Mai 2012, 18:53

Leider nicht Grünling. Schaue doch bitte mal in den Link den ich eingestellt habe.
lg Andrea

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krabbe
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#84

Beitrag von krabbe » Mi 9. Mai 2012, 19:11

Hups, da ist ein Teil meiner Antwort einfach verschluckt worden.

Warum glaubst du, dass Herr Percy lediglich politisch gehandelt hätte? Im Wikipediabericht ist meiner Meinung nach die Geschichte des Rechtsstreites nicht korrekt wiedergegeben. Percy hat gegen ein verunreinigtes Feld geklagt und nicht sein gesamtes Feld mit Roundup behandelt um dann neu auszusähen. Wirtschaftlich wäre das wohl auch ein ziemlicher Wahnsinn. In allen von Wikipedia verlinkten deutschen Seiten wird mein Kenntnisstand übrigens bestätigt.
Wikipedia benütze ich persönlich übrigens nur mit äußerster Vorsicht. Alleine schon das Verhalten den ein oder anderen Moderators...

Einer der Links aus Wiki:
Umweltinstitut im Interview mit Percy

lg Andrea
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emil17
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#85

Beitrag von emil17 » Mi 9. Mai 2012, 20:39

Anno hat geschrieben:(...) Inwieweit eine "eigene" Meinung wirklich qualitativ "eigen" ist, die sich höchstprimär aus dem Aufsammeln und/oder Erlernen imperativ-dominanter Meinungen sogenannter Autoritäten speist, nach erfolgreichem Nachweis der Assimilation in allerlei Weise zur Gewissheit aller Beteiligten zertifiziert und damit für "gültig" erklärt wird, wäre allerdings dringend zu prüfen.
Das habe ich jetzt nicht verstanden. Ich krieg beim Versuch dazu einen Knoten zwischen die Ohren - bitte hilf mir.

Bei der Geschichte mit der Patentierung der Reisherkunft "basmati" war auch der Fürst von Liechtenstein verwickelt. Was hat der mit indischem Reis zu schaffen?
Das Patent- und Urheberrecht war mal dazu geschaffen, geistige Eigenleistung vor dem Kopiert werden zu schützen. Was die Agrokonzerne im Saatgutbereich machen, deswegen kommt jeder in die Kiste, der das im Industriebereich macht und sich erwischen lässt.
Genetische Ressourcen können niemandem gehören, denn sie wurden nicht von Menschen erfunden und entwickelt. Wenn sich jemand anmasst, diese gegen Geld weiterzugeben, dann käme dieses Recht doch am ehesten denjenigen zu, die dort schon immer gewohnt haben, wo diese Ressourcen zu finden sind.
Daran kann auch ein juristisch wasserdicht formuliertes Gesetz nichts ändern, denn es verstösst gegen übergeordnete Prinzipien.
Steht in so ziemlich jedem Grundgesetz oder Verfassung ganz oben, dass Gesetze keine menschenrechts- oder sittenwidrigen Inhalte haben können.
Aus den gleichen Gründen hat eine Gemeinde nicht das Recht, Allmendgüter wie Wasser oder Wald irgendwem zu verkaufen.
Mit der Logik der Saatgutpatentierung lass ich mir Fichte und Buche patentieren - jeder der mit dem Holz irgendwas anfängt muss mir dann Geld abdrücken :bang:
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#86

Beitrag von luitpold » Mi 9. Mai 2012, 22:02

leute ihr vermischt immer noch basmatireis mit zirbelholz.

schlaft gut
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#87

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 9. Mai 2012, 22:21

hallo!
luitpold hat geschrieben:ihr würdet eventuell sogar herausfinden wie und warum die so sagenhaften alten sorten entstanden sind.
Warum?
Weil die Menschen davon gelebt haben - nicht, weil sie "toten" Mehrwert abgeschöpft haben.

Ist das nicht genug Motivation, um eine gute Sorte zu züchten und zu erhalten, dass "man" (ich und du und der und der und der auch...) davon leben kann?
Oh mei! Ich glaub, ich versteh die Welt nicht mehr....

liebe Grüße!

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luitpold
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#88

Beitrag von luitpold » Mi 9. Mai 2012, 22:44

ina maka hat geschrieben:hallo!
luitpold hat geschrieben:ihr würdet eventuell sogar herausfinden wie und warum die so sagenhaften alten sorten entstanden sind.
Warum?
Weil die Menschen davon gelebt haben - nicht, weil sie "toten" Mehrwert abgeschöpft haben.
nein, sondern weil sie definiert kartografiert und vermessen wurden, von irgendwelchen wissenschaftlern die übers land zogen und einen momentaufnahme gemacht haben. danach wurde das sortenrecht begründet.

die zigtausen jahre menschlicher evolution vorher wäre keiner auf die idee gekommen eine alte sorte festzulegen. täglich wurde versucht das vorhandene zu verbessern.

daraus lernen wir, das beharren auf alten sorten ist eigentlich ein widernatürliches verhalten. es wäre völlig absurd gewesen am hallstattzeitlichen römischen oder barocken sortenstandard festzuhalten. also warum gerade sorten aus der zeit der gebrüder grimm???

was danach kam konnte dann als geistiges eigentum geschützt und als sorte angemeldet werden.
warum wurde dann weitergezüchtet? weil es immer menschen gibt die visionen und ideen haben, die den ultimativen apfel, die bessere erdbeere entwickeln wollen, einfach das menschliche streben, nach verbesserung der eigenen situation.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#89

Beitrag von Ragna » Do 10. Mai 2012, 15:44

Aus dem Wunsch nach Verbesserung der eigenen Situation ist leider ein Streben nach Gewinnmaximierung von Großkonzernen geworden, die Saatmaterialien produzieren das nicht reproduzierbar ist. Was bedeutet du musst jedes Jahr neue Saat kaufen, was dem Konzern Geld bringt und dich in Abhängigkeit hält.
Es geht um eine Vormachtstellung auf dem Weltmarkt, und damit um viel Geld und Macht.
http://www.youtube.com/watch?v=fCrS763OjWQ

In Neuseeland ist das Gesetz nun verabschiedet worden, das den Anbau eigener Lebensmittel genehmigungspflichtig macht.
Tauschen des selbstgezogenen Saatgutes ist in Neuseeland nun strafbar.
Es geht darum jegliche Saatgutvermehrung außerhalb der Konzerne zu erschweren oder sogar zu unterbinden.
http://www.goldseiten.de/artikel/135680 ... chtig.html


Es ist auch sehr wichtig gegen die Biopatente vorzugehen, es zielt auch in die oben genannte Richtung.
http://www.wdr.de/tv/bab/sendungsbeitra ... atente.jsp
http://www.stern.de/wissen/kein-patent- ... 25269.html

Es ist schon sehr blauäugig und naiv die Tragweite dieser Machenschaften nicht zu erkennen.
Wer sagt, dass etwas nicht geht, sollte die nicht stören, die es gerade machen.

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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#90

Beitrag von kraut_ruebe » Do 10. Mai 2012, 17:32

luitpold hat geschrieben: die zigtausen jahre menschlicher evolution vorher wäre keiner auf die idee gekommen eine alte sorte festzulegen. täglich wurde versucht das vorhandene zu verbessern.

daraus lernen wir, das beharren auf alten sorten ist eigentlich ein widernatürliches verhalten. es wäre völlig absurd gewesen am hallstattzeitlichen römischen oder barocken sortenstandard festzuhalten. also warum gerade sorten aus der zeit der gebrüder grimm???
irgendwann im laufe der verbesserungsversuche wurde bei manchen pflanzen der zenit überschritten. die alten sorten sind lokal passend gewesen, daraus wurde etwas überallpassendesbeijedemklima gezüchtet. ist schon global betrachtet praktisch ein stück weit - nur hat sich nicht bei allen pflanzenarten dabei der geschmack und/oder die haltbarkeit verbessert.

klar gibts menschen die alte sorten hernehmen nur weil sie alt und deshalb anders sind, das aus-der-masse-hervorstechen-wollen ist eine recht ausgeprägte menschliche eigenheit.

wirklich sinn macht es allerdings nur da, wo die alte sorte auch (klein)klimatisch hinpasst bzw. wenn man die alten sorten der region von früher wiederfindet. mit der wahl einer alten + passenden sorte nimmt man so gut wie immer ertragsrückgang (in verhältnis zum hochgezüchteten einheitsbrei) in kauf, erhält dafür aber mehr geschmack und problemloseres, weniger schädlings- und krankheitsanfälliges wachstum.

dieser weg sich das zeugs alles wieder zusammenzufinden ist ein wenig holprig und er braucht viel zeit und geduld. aber schön ist er.

würden sich mehr menschen damit befassen, welche der unzähligen sorten wirklich passt und wie sorte und boden/sonnenstunden zusammenpassen würden konzerne a la M. verhungern, weil keine sau ihnen was abkaufen würde. die verbraucher sind schon ein gutes stück selber dran schuld mit ihren excel-tabellen + soundsovielekarottenprojahrhabenmüssen + mehr zuchtleistung für noch 1 stück ernte mehr dass dieser extremwettbewerb um den ertrag überhaupt entstanden ist.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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