Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#21

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 21. Jan 2016, 20:48

Lumberjack hat geschrieben:Ich frage mich wie das dann professionell gemacht wird?
von den Kartoffelviren weiß ich das nur, dass die durch Blattläuse übertragen werden. Also werden professionelle Saatkartoffel absolut läusefrei gehalten.
Ob es da noch mehr Krankheiten gibt, die in der Knolle bleiben, weiß ich nicht.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#22

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 21. Jan 2016, 21:13

Manfred hat geschrieben:Wo man keine Kontaktpestizide einsetzen kann, wird deshalb auf den Vermehrungsflächen das Kraut abgetötet, sobald die Blattläuse anfangen zu fliegen. Unter anderem deshalb sind die gekauften Saatkartoffeln auch so klein und nicht etwa, weil irgendwer aus der normalen Ernte die kleinen raussortiert hat zur Vermehrung.
Die Blattläuse übertragen diverse Viren die die Kartoffeln schwer schädigen können.
Zum Beispiel den Blattrollvirus, oder dem deutlich gefährlicheren Y-Virus.
Viren lassen sich nicht direkt bekämpfen, sondern nur die Vektoren, sprich die virusbeladenen Blattläuse.

Die Pflanzkartoffeln sind deshalb kleiner, weil die Knollen enger gesteckt werden.

Wenn das Kraut an Krautfäule erkrankt ist, werden die Knollen idr mit infiziert, was man ihnen aber nicht immer ansieht, damit trägt man aber die Kraut- und Knollenfäule ins Lager und im nächsten Jahr wieder aufs Kartoffelbeet.
Um das zu verhindern, wird das Kraut am Ende des Wachstums, spätesten 14 nach der letzten Maßnahme gegen Schadpilze, abgetötet.

http://www.lfl.bayern.de/ips/blattfruec ... /index.php
Da steht noch mehr, was alles an Pilzen die Kartoffel (auch über das Pflanzgut) schädigen kann.

Ich mache mir die Mühe nicht, einwandfreies Pflanzgut zu produzieren, sonder werde nächstes Jahr wieder Pflanzgut kaufen.
Denn das was man als Pflanzgut kaufen kann, hat staatliche Tests durchlaufen die bestätigen das es Viren frei/sehr arm ist und ich mir damit keine Krankheiten einschleppen.

Lumberjack
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Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#23

Beitrag von Lumberjack » Do 21. Jan 2016, 21:35

von den Kartoffelviren weiß ich das nur, dass die durch Blattläuse übertragen werden. Also werden professionelle Saatkartoffel absolut läusefrei gehalten.
Ob es da noch mehr Krankheiten gibt, die in der Knolle bleiben, weiß ich nicht.
Ich meinte das hauptsächlich darauf bezogen, das die Kartoffeln immer kleiner werden sollen. Ich hab mir den Thread durch gelesen. Die Erfahrungen, auch meines Vaters sprechen ja dagegen. Aber beim Kumpel war es mal so weit, das er neues Saatgut kaufen mußte. Dann ging`s wieder!

Ich bin ja recht neu, mein Vater macht das seit Jahrzehnten. Er meint, man sucht die Kartoffeln mit den meisten Augen! Mal dumm gefragt, versprechen nicht die größten Kartoffeln die beste Ernte?

Und ist euch schon mal aufgefallen, das es kaum noch Kartoffelkäfer gibt? Nach all dem Ärger mit dem Birnengitterrost doch mal was positives.
Rettet die Wälder, esst mehr Biber!

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#24

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 22. Jan 2016, 00:44

Und ist euch schon mal aufgefallen, das es kaum noch Kartoffelkäfer gibt?
Dann wohnst du in einem anderen Eck von DE als ich :lol:

hier hat es KK und KF das man sich kaum vor retten kann.

Lumberjack
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Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#25

Beitrag von Lumberjack » Fr 22. Jan 2016, 01:04

KF :aeh:
Also wenn ich an meine Kindheit denke, da waren die eine Plage. Ich wohn in Sachsen-Anhalt.
Rettet die Wälder, esst mehr Biber!

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#26

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 22. Jan 2016, 01:12

KrautFäule
und
KartoffelKäfer

sind des Gärtners Freund :mrgreen:

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Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#27

Beitrag von Lumberjack » Fr 22. Jan 2016, 01:29

Krautfäule hab ich noch nicht erlebt. Muß mal meinen Vater fragen. Ich fange heuer erst das vierte Gartenjahr an. Mein Gott, wie die Zeit vergeht :hmm:
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Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#28

Beitrag von Thomas/V. » Fr 22. Jan 2016, 10:16

Ich vermehre schon seit etlichen Jahren die Kartoffeln selber. Kleiner werden die davon nicht, da spielt die Düngung und die Fruchtfolge sowie das Wetter eher ne Rolle, auch die Krankheiten halten sich in Grenzen.
Schorf haben meine zwar öfter, aber das ist nur an der Haut, also zum Essen egal.
WInzige Fraß- oder Bohrstellen haben meine jetzt öfter, weiß aber nicht, von wem die sind, stören mich aber auch nicht beim selber essen.
Da wird großzügig weggeschält und die Abfälle kriegen die Hühner (gekocht).
KK hatte ich in 26 Jahren 2x ein Exemplar :lol: Keine Ahnung, wie der hier her gefunden hat, es baut hier kaum jemand K. an.
KF dagegen habe ich fast jedes Jahr (nur letztes JAhr nicht, weil es immer heiß und trocken war). Trotzdem habe ich immer eine mindestens durchschnittliche Ernte. Meine Sorten sind relativ schnell nach der Blüte reif, sodaß die Knollen schon mindestens mittelgroß sind, wenn das Kraut abstirbt.
Zur Aussaat nehme ich Kartoffeln, die nicht so klein sind und auch mindestens 3, besser 4 Augen haben. Da ist der Ertrag besser als von kleinen oder halbierten KArtoffeln mit nur 2 Augen.
Wenn die K. BF hatten, dann sortiere ich sie nach der Ernte beim Waschen und anschließendem Trocknen in der Sonne gleich aus, wenn sie dunkle Stellen haben.
Gut aussehende und in der richtigen Größe und Augenzahl werden gleich weg gelegt als Saatkartoffeln.
Wenn ich K. mit viel lehmiger Erde, die noch dran klebt, in den Keller schaffe (wie in meinen ersten Jahren), dann verfaulen mir wesentlich mehr.
Gewaschen, sortiert und in der Sonne getrocknet halten sich meine dann ohne viel Fäulnis im Keller lässig bis April, ehe sie wieder austreiben.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#29

Beitrag von Rati » Fr 22. Jan 2016, 10:31

Manfred hat geschrieben:...Und das Selektieren nicht vergessen. Nicht einfach die kleinen Knollen aufheben, sondern den Ertrag und die Knollenqualität der einzelnen Pflanzen vergleichen und nur Pflanzgut von den besten Pflanzen weiterverwenden....
:daumen: ich denke darauf kommt es letztendlich an.
Krankheiten sammeln sich ja nicht in einer Pflanze, höchstens Anfälligkeiten oder?
Deshalb Selektion.

Grüße Rati
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Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#30

Beitrag von unkrautaufesserin » So 24. Jan 2016, 22:43

Thomas, die kleinen Bohrstellen sind von Nematoden.

Das ist nicht schön, die können ganze Ernten vernichten. Im Allgemeinen sagt man, dann 7 Jahre keine Kartoffeln an diese Stelle, oder Gelbsenf als Zwischenfrucht (die Wurzelausscheidungen sollen die Nematoden töten)
Manche schwören auch auf Tagetes oder Ringelblumen, zwischen die Reihen gesät...

Zum Erfolg kann ich nichts sagen. Im alten Garten durfte ich keine Kartoffeln, und mein eigenes Stück Erde habe ich erst seit 2 Jahren, also gerade die erste Kartoffelernte eingebracht...

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