Saatgutgewinnung...funktioniert das so?

grubenreiner
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Saatgutgewinnung...funktioniert das so?

#1

Beitrag von grubenreiner » Do 17. Jul 2014, 17:58

Hallo zusammen,

ich möchte wo es geht und einfach machbar ist Samen fürs nächste Jahr gewinnen.
Prinzipiell lässt man die Samen an der Pflanze voll ausreifen und trocknen, trocknet sie dann noch etwas nach und lagert sie dunkel undtrocken bis zum Einsatz, oder?
Wieviel Zeit muss zwischen Ernte und wieder Aussast vergehen?

Derzeit wäre es bei Spinat und Akelei soweit. Beide sind voller Samen, die Pflanzen sind schön dürr ausgetrocknet.
Kann ich die Samen dieses Jahr für die Herbstaussaat schon verwenden oder sind die noch zu frisch?

Der Spinat ist Matador und wurde letztes Jahr im Herbst gesät, die Akelei sind wilde Vorkommen die ich gerne erweitern möchte.

Danke,
Axel

Manfred

Re: Saatgutgewinnung...funktioniert das so?

#2

Beitrag von Manfred » Do 17. Jul 2014, 18:50

Ja. Kannst du so machen.
Akelei kreuzen sich je nach Art gerne mit anderen Akelei in der Nähe, wenn sie offen abblühen. Dafür gibt es dann beim Nachwuchs bunte Überraschungen.
Spinat verkreuzt sich normalerweise nur mit anderen Spinatsorten, die in der Nähe gleichzeitig blühen. Da dürfte deine Vermehrung also Sortenecht sein. Die männlichen Pflanzen kannst du gleich entfernen. Dann trocken die weiblichen mit den Samenständen besser ab.
Zum Nachtrocken am besten Stängel mit den ganzen Samenständen ernten und an einem trockenen Ort aufhängen oder flach in Kartons etc. ausbreiten. Die Temperatur bei Nachtrocken sollte 35°C nicht überschreiten, sonst kann die Keimfähigkeit leiden.

Spinatsamen haben eine eher kurze Lagerfähigkeit von 2 bis 4 Jahren, bei kühler und trockener Lagerung.
Du kannst sie bei Bedarf gleich wieder aussäen.

Wie lange Akelei-Samen lagerfähig sind, weiß ich nicht. Habe dunkel was in Erinnerung, dass man die mögl. bald wieder aussäen soll. Einige Akelei-Arten sind Kaltkeimer. D.h. die Samen brauchen nach der Saat eine Phase mit kühlen Temperaturen oder sogar Frost, bevor sie keimen. Am einfachsten gleich wieder aussäen. Im Frühjahr keimen sie dann. Man kann sie auch überlisten, indem man die Samen vor der Aussaat mit feuchtem Sand mischt und für einige Wochen in den Kühlschrank stellt.
Hängt aber wie gesagt von der Art ab. Es gibt auch Akeleien, die normal, ohne Stratifikation keimen.

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Re: Saatgutgewinnung...funktioniert das so?

#3

Beitrag von Reisende » Do 17. Jul 2014, 18:55

grds funktioniert das so, ja.
man kann es aber nicht auf alle pflanzen verallgemeinern. manche brauchen zb stratifikation, dh sie müssen kälte ausgesetzt werden vor dem aussäen. in der natur draußen läuft das durch den winter ja automatisch, gesammelte und eingelagerte samen müssen für bestimmte zeit in den kühlschrank oder das tk-fach. wenn du es also genau wissen willst, solltest du für jede pflanzenart nachschauen.

dein spinat: ist laut pötschke für frühjahrs- und herbstaussaat geeignet.
akelei: wüsste ich jetzt keine zu beachtenden besonderheiten.

edit: manfred war schneller und ausführlicher, aber ich lass es trotzdem mal stehen. ;)
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Saatgutgewinnung...funktioniert das so?

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Do 17. Jul 2014, 19:27

im grundprinzip kannst du die samen dann wenn sie reif sind gleich aussäen. in der natur würds so funktionieren. wann die samen dann aufgehen ist unterschiedlich nach art, manche wünschen sich zuerst eine bestimmte temperatur herbei (und könnten in der zwischenzeit weggefuttert werden).

beim spinat (auch sonst) kannst du natürlich auch dann aussäen wann es dir in deinen aussaatplan passt. gleich sofort hat man ja nicht immer platz.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Saatgutgewinnung...funktioniert das so?

#5

Beitrag von grubenreiner » Do 17. Jul 2014, 22:14

Herzlichsten Dank!

Hotzenwalder
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Re: Saatgutgewinnung...funktioniert das so?

#6

Beitrag von Hotzenwalder » Do 17. Jul 2014, 23:59

Hallo,

aus eigenen Samen wächst bei mir:

Tomaten, Paprika, Gurken, Bohnen, Erbsen, Mais, Gemüseampfer, Knoblauch, Etagenzwiebel, Nachtkerze, Klette, Inka Gurke.

Hast du einmal die richtigen Sorten gefunden, geht das immer so weiter für Null Euro.

Grüße vom Hotzenwalder

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Re: Saatgutgewinnung...funktioniert das so?

#7

Beitrag von Mika » Fr 18. Jul 2014, 09:56

@grubenreiner: solange Du keine F1 Pflanzen hast, sollte das alles funktionieren. Das heißt die Elternpflanzen sollten keine Hybriden sein. Ansonsten mußt Du Dir samenfeste Pflanzen zulegen.

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Re: Saatgutgewinnung...funktioniert das so?

#8

Beitrag von fuxi » Fr 18. Jul 2014, 17:29

Mika hat geschrieben:solange Du keine F1 Pflanzen hast, sollte das alles funktionieren. Das heißt die Elternpflanzen sollten keine Hybriden sein.
Ergänzung: Auch aus denen lässt sich natürlich Saatgut gewinnen, nur die Eigenschaften können extrem variieren.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Saatgutgewinnung...funktioniert das so?

#9

Beitrag von grubenreiner » Fr 18. Jul 2014, 17:42

Da gibts keine Probleme, ich hab streng darauf geachtet kein F1 Material zu kaufen (das meiste war von Dreschflegel).

Benutzer 72 gelöscht

Re: Saatgutgewinnung...funktioniert das so?

#10

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 18. Jul 2014, 20:41

grubenreiner hat geschrieben:Da gibts keine Probleme, ich hab streng darauf geachtet kein F1 Material zu kaufen
dann musst du nur auch noch drauf achten, dass du nicht selber ohne zu wollen, eine Art F1 produzierst - weil sich manche Pflanzen sehr gerne mit denen des Nachbarn kreuzen ;)

ist vor allem blöd, wenn der Zierkürbisse hat - kommt bei Tomaten, Salat und Chilies eher nicht vor.
Bei Erbsen glaub ich auch nicht - aber dazu gibt es eh schöne Listen, welche Pflanzen sind Fremdbefruchter (da sind Kreuzungen möglich) und welche sind Selbstbefruchter (da gibt es keine Kreuzungen)?

viel Spass beim Experimentieren! :wink_1:

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