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von emil17 » Fr 15. Feb 2013, 13:40
Guckt mal, ob es in der Nähe eine Forst- oder Heckenabumschule gibt, da bekommt man recht günstig ein- oder zweijährige Setzlinge. Spart Zeit und Frust wenn man vergebens auf das Auflaufen der Sämlinge wartet. Manche Arten liegen ein bis zwei Jahre über, andere wie Stechplame trödeln ewig herum.
Wer es findet, das Buch Olbrich, Vermehrung und Schnitt der Ziergehölze, Ulmer Stuttgart 1910 hat von praktisch allen Arten Vermehrungsanleitungen.
Unter alten Büschen in Grünanlagen und Pärken findet man oft Keimlinge und Jungpflanzen, die dort keine Chance zum Aufkommen haben und die man oft ausgraben darf, wenn man zum Gärtner nett ist. Bedingung ist, dass man die Gehölze im blattlosen Zustand erkennt, denn belaubt lassen sie sich nicht gut verpflanzen. Tut man es doch, müssen sie in einen Topf in den Halbschatten, bis sie angewachsen sind.
Wenn man säen will: Fast alle einheimischen Arten haben eine Sicherung eingebaut, damit die Keimlinge nicht in einer Wärmeperiode im Winter aufgehen und dann erfrieren. Gemäss Olbrich soll man solche Arten deshalb nach Fruchtreife in eine Kiste mit nassem Sand einschichten und diese draussen mit Laub bedeckt bis Ende Februar stehen lassen. Dann können die Samen ausgesät werden. In die Kühltruhe reicht gemäss Auskunft des Obergärtners des Botanischen Gartens nicht, weil es eine längere Zeit der für unser Klima typischen nasskalten Frostwechselbedingungen braucht, damit die keimhemmenden Substanzen in der Samenschale abgebaut werden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.