Pfeffermünze zu retten?

Knurrhuhn

Pfeffermünze zu retten?

#1

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 13. Apr 2012, 10:22

Ich habe aus meinem alten Gärtchen eine Pfefferminzpflanze eingetopft und mitgenommen. Bis zum Spätherbst stand sie draußen im Topf und sah super aus, dann habe ich sie zum überwintern reingeholt.
Sie hat leider inzwischen außer ein paar langen Geiltrieben (heißen die so...? :rot: ) kein Blättchen mehr. Ich denke, daß der Platz einfach zu dunkel war.

Nun wollte ich draußen einen Zierbusch rausmachen und an der Stelle ein Kräuterbeetlein anlegen und dort auch die Minze rein pflanzen. Muß ich damit noch warten bis nach den Eisheiligen, oder kann ich das jetzt schon tun und evtl. abdecken?
Und was mache ich mit dem abgestorbenen Kraut und diesen dürren langen Trieben - komplett abschneiden und warten, ob sie von alleine wieder wächst?

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kraut_ruebe
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Re: Pfeffermünze zu retten?

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 13. Apr 2012, 10:35

wenn es denn ne pfefferminze ist und keine von den zicken wie ananasminze oder bananenminze:

kannst du im prizip alles mit machen was du willst ;)

die pfefferminze ist äusserst frostfest, die kann ohne weiters jetzt raus. (die zicken sind auch frostfest, aber treiben erst viel später, erst wenns richtig warm ist). ich würd da gar nix abschneiden, jedes teilchen ist ein potentieller austriebs/wurzelbildungskanditat, und den ganzen ballen so wie er ist eingraben, die triebe flach auf die erde legen und leicht mit erde oder laub bedecken.

du kannst aber auch die geiltriebe eine handbreit über boden abschneiden. an dieser stelle verzweigt sich dann die minze und wird nett buschig. vertrocknetes wird nix mehr, das einfach wegmachen.

willst du einen buschen im beet, würd ich die minze samt topf oder ähnlicher wurzelsperre eingraben. ansonsten breitet sich die aus ohne ende - nicht sofort, aber bis zum herbst erobert sie schon ein nettes fleckchen.

minzen sind ne freude :)
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Re: Pfeffermünze zu retten?

#3

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 13. Apr 2012, 11:36

Neee, 'ne Zicke ist meine nicht. ;) Die habe ich vor Jahren mal als kleines Pflänzlein auf'nem Flohmarkt von einem Marokkaner erstanden, der von seiner Ur-Pflanze wohl Ableger verkaufte. Das ist was grundsolides und hat sich da auch ausgebreitet so gut sie konnte, ich hatte sie aber in so einem "Pflanzstein" drin, wo sie nur unterirdisch bis zum nächsten kam.

Gut, danke für Deinen Tipp, dann werde ich es so machen und das beste hoffen. Vielleicht setze ich sie doch an eine andere Stelle, damit sie nicht die anderen Kräuter die ich noch setzen möchte verdrängt und dominant wird .... :hmm:

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Re: Pfeffermünze zu retten?

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 13. Apr 2012, 17:40

oh, schön, das könnte dann ne marokkanische minze sein :)

sehr aromatisch, nicht allzugrosse, nicht fleischige blätter, eher spitz zulaufend und leicht gezackt?

die ist toll für die marokkanische form des pfefferminztees, im sommer wenns draussen heiss ist: ein stück minze kopfüber ins glas packen, mit knapp kochend heissem wasser aufgiessen, extra stark süssen, stängel drinlassen und noch extrem heiss aus dem glas schlürfen (nicht wie gewohnt trinken sonst gibts schmerzhafte verbrennungen)
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Re: Pfeffermünze zu retten?

#5

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 13. Apr 2012, 17:55

Iiiaaaahh, die Beschreibung passt absolut auf mein Pflänzchen. Denke auch, daß es 'ne echte Marokkanische sein wird.
Tee hab ich davon auch immer mal gekocht, aus frischen Blättern oder auch aus getrockneten - gar kein Vergleich zu dem, was man so aus dem Beutel kennt :mrgreen:

Anno

Re: Pfeffermünze zu retten?

#6

Beitrag von Anno » Mi 25. Apr 2012, 18:05

Hallo,

weil ich gerade über diesen Thread stolpere, nachfolgend ein Foto zur Identifikation und ein Foto, welches den Entwicklungsvorsprung der Marok gegenüber der Zitronenminze zeigt. Aus dem Strunk der Zitronenminze (Bild 2 unten mitte) ist noch kein Blatt getrieben, da wird sie von der Marokminze schon umzingelt (Bild ist tagesaktuell auf 286m Höhe im Spessart)...

Beste Grüße!
marokminze01.jpg
marokminze01.jpg (194.02 KiB) 2402 mal betrachtet
marokminze02.jpg
marokminze02.jpg (204.54 KiB) 2402 mal betrachtet

Knurrhuhn

Re: Pfeffermünze zu retten?

#7

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 25. Apr 2012, 19:33

Was, die ist bei DIr schon so weit? Wow....
Also, ich hab meine jetzt eingebuddelt, es tut sich aber noch nix. Allerdings kam die am alten Standort auch immer erst sehr spät wieder zum Vorschein nach dem Winter, da dacht ich auch immer schon, die ließe sich nicht mehr blicken.
Also lass ich jetzt einfach mal der Natur ihren Lauf.

Immerhin der Waldmeister mit Migrationshintergrund ist hier schön rausgekommen und wird sich hoffentlich noch verbreiten :hhe:

Anno

Re: Pfeffermünze zu retten?

#8

Beitrag von Anno » Mi 25. Apr 2012, 21:07

Naja,

gerade bei den Minzen ist das Gedeihen auch immer eine Standortfrage.

Wie man sieht, ist die Marokminze an dieser Stelle dominant - aber 5 Meter weiter ist der Austrieb spärlich.
Ihr Wuchsvorteil wird sich in den nächsten Tagen wieder relativieren, weil sie bei Nackt- und Gehäuseschnecken gleichermaßen sehr beliebt ist - deren Saison in den nächsten Tagen hier richtig anläuft.

Daher ist es von Vorteil, z.B. auch die Thüringer Pfefferminze (Mentha x piperita var. piperita 'Multimentha') im Garten zu haben. Die schaut derzeit zwar erst max. 5 cm aus dem Boden - dafür gehen an diese Sorte absolut keine Schnecken ran.
Diese Sorte hat eben wieder den Nachteil, dass sie bei suboptimalem Standort nicht sehr durchsetzungsstark ist und "Unkraut" ihr das Leben schwer macht.

:)

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Re: Pfeffermünze zu retten?

#9

Beitrag von fuxi » Do 26. Apr 2012, 10:57

:hmm: Deine "Marokminze" sieht viel viel grober und dunkler aus, als meine marokkanische Nana/Minze
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

Anno

Re: Pfeffermünze zu retten?

#10

Beitrag von Anno » So 29. Apr 2012, 23:01

Was soll ich sagen - ausweislich des Schildchens handelt es sich um Marok-Minze.

Geschmacklich ist sie bei weitem nicht so "hart", wie die mir bekannte Nana-Minze (die ich aber nicht im Garten stehen habe). Farblich liegt sie etwa in der Mitte zwischen Thüringer Minze und Kentucky Spearmint. Sie wirkt optisch etwas grob, weil die Blätter deutlich profiliert sind, dennoch sind die Blätter recht weich und zart...

Ein paar Meter weiter habe ich eine Zweite stehen, die sich aber deutlich zierlicher entwickelt.
Standorteinfluß? :hmm:

Sollten Marok- und Nana-Minze (zumindest per Definition) identisch sein?

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