ist das Ackerschachtelhalm?

Benutzer 72 gelöscht

ist das Ackerschachtelhalm?

#1

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 28. Mai 2011, 10:58

hallo!

In unserem Garten wächst viel Schachtelhalm - bis jetzt hab ich mich nicht getraut, davon Tee zu machen, weil ich mir einfach nicht sicher bin, ob es Ackerschachtelhalm ist.
Normalerweise ist es nämlich ziemlich feucht bei uns :im:
Sind die "Blattscheiden" beim Ackerschachtelhalm nicht weiß?
Ich seh hier nämlich auch etwas schwarzes ...

Leicht herausziehen lassen sich die Segmente jedenfalls nicht.
(weil hier sowas steht...)

Das ist doch Ackerschachtelhalm, oder doch nicht? :hmm:

liebe Grüße!

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kraut_ruebe
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Re: ist das Ackerschachtelhalm?

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 28. Mai 2011, 11:17

wenn dein boden feucht ist, ist es eventuell bzw. sehr wahrscheinlich sumpfschachtelhalm (giftig)

bestimmungsmerkmal sumpfschachtelhalm/uni bochum
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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marion
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Re: ist das Ackerschachtelhalm?

#3

Beitrag von marion » Sa 28. Mai 2011, 13:30

Hallöle Ina,

ich weiß, ich weiß...wir hatten ja schon mal das Vergnügen, so von wegen Giftigkeit und so.
Dennoch: möchtest du Ackerschachtelhalmtee "genießen" dann kauf ihn dir besser in der Apotheke. Ackerschachtelhalm und Sumpfschachtelhalm : der eine gute, der andere giftig.
Eventuell erkennbar am Standort. Ganz dickes EVENTUELL. Ich hatte schon das sehr zweifelhafte Vergnügen einer Vergiftung mit Sumpfschachtelhalm und dabei war ich mir 100% , ach was sag ich: 1000% sicher einen Ackerschachtelhalm geerntet zu haben, weil Trockenfläche...
Seid dem kaufe ich meine Kräuter nur noch in der Apotheke. Ist sicherer.
Wofür möchtest du den Ackerschachtelhalm benutzen ?

Liebe Grüße,
Marion

Das einzige, was ich jetzt so auf die schnelle finden konnte: http://www.oberhexe.de/hexennews/index.php3?shownews=77
Nach ordendlichem googeln kam herraus: ist giftig, ist nicht giftig :hmm:
Laut meinen Kräuterbüchern ist er giftig ...
Meine Reaktion seinerzeit auf das Zeug war interessant und ich hab öhm...interessant ausgesehen, laut Aussage meines damaligen Lebensgefährten...
Wie gesagt: Apotheke wäre mein Rat an dich. Da kannst du nix verkehrt machen und diese Kräuter werden optimal geerntet und haben einen entsprechenden Wirkstoffgehalt.
Und bei geringsten Zweifeln würde ich das immer vorziehen. Früher hab ich auch anders gedacht, aber nach ein paar "netten" Erfahrungen wird man dann irgendwann schlauer.
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

Benutzer 72 gelöscht

Re: ist das Ackerschachtelhalm?

#4

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 28. Mai 2011, 14:57

hallo!
marion hat geschrieben:Wofür möchtest du den Ackerschachtelhalm benutzen ?
Na jaaaaa - eigentlich ist es so, dass wir ihn schon benutzt haben - besser gesagt, mein Kleiner (11 Monate alt): er hat im Garten sitzend daran gelutscht und etwas verschluckt ...
ihm ist nix passiert - und dann ist es so, dass ich als Kind mit voller Begeisterung Messegue gelesen habe und daraufhin (unbemerkt von meiner Mutter) Kräuter gesammelt habe - unter anderem eben Schachtelhalm.
Im Nachhinein denke ich mir eh, dass das ziemlich riskant war - aber meine Tochter hat ihrerseits plötzlich angefangen, Bärlauch aus dem Schulgarten zu essen. Eine Freundin hat ihn ihr gezeigt.....

Zum Schachtelhalm hab ich dann erst recht viel später gelesen, dass auf dem Sumpfschachtelhalm manchmal ein Pilz wächst und er dann giftig ist. Das ist die Version, die ich anzubieten hab :rot:
- na ja, seitdem trau ich mich nimmer Schachtelhalmtee selber sammeln. Ich trink gerne mal eine Tasse, nicht oft, aber eben weil ich als Kind so ganz naiv ziemlich viel davon getrunken habe - wollte ich jetzt im Nachhinein gerne mehr erfahren.
Den Tee aus der Apotheke hab ich mir jetzt mal ganz genau angeschaut - abgesehen davon, dass zwei Kieselsteine drin waren, sehen die "Blattscheiden" (heißen die so?) auch recht schwarz aus!!
Etwa so, wie auf Kraut_Ruebes link. Jetzt kenn ich mich überhaupt nimmer aus.....

ich hab dann diesen link entdeckt: http://www.ackerschachtelhalm.de/ - dort steht eben noch genauer, der Unterschied
Die ersten beiden Abbildung zeigen den Stengel mit Seitenaesten, sowie den Stengelquerschnitt von Equisetum arvense.
Wie deutlich zu erkennen ist, ist das erste Internodium (Glied) des Seitentriebes laenger oder mindestens so lang wie die dazugehoerige Stengelscheide am Hauptspross.
Ich werde mal mit diesen links im Hinterkopf den Schachtelhalm genauer betrachten - auf dem Foto erkenne ich nicht ganz sicher, ob das erste Glied des Seitentriebes gleich lang ist wie dazugehörige Stengelscheide am Hauptast.
Oder es ist eine ganz andere Art??
Wie steht es um deren Giftigkeit?

Und was mich eigentlich wirklich interessiert: als Jauche bzw. Pflanzenschutzmittel - taugt da jeder Schachtelhalm?
(Zum Beispiel gegen Rosenrost?)

liebe Grüße!

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Unterscheidung von Acker- und Sumpfschachtelhalm

#5

Beitrag von emil17 » Sa 28. Mai 2011, 20:19

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense): Scheiden (die Hülle um den Haupttrieb oberhalb der Quirle) an kräftigen Exemplaren 8 - 12 zähnig. Fertile Triebe (die sporentragenden, d.h. oben sitzt etwas fichtenzapfenähnliches) gelbbraun, ohne Seitenäste, nach der Sporenreife absterbend
Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre): Scheiden 5- 8 zähnig. Fertile Triebe mit Seitenästen, grün, sonst bis auf das endständige Sporangium gleich wie die fertilen.

Was du da fotografiert hast, dürfte E. arvense sein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Unterscheidung von Acker- und Sumpfschachtelhalm

#6

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 28. Mai 2011, 22:26

hallo!
emil17 hat geschrieben:Fertile Triebe (die sporentragenden, d.h. oben sitzt etwas fichtenzapfenähnliches) gelbbraun, ohne Seitenäste, nach der Sporenreife absterbend
Ja, das hab ich jedes Frühjahr im Garten!
emil17 hat geschrieben:Fertile Triebe mit Seitenästen, grün,
und das noch nie gesehen!

danke, ich glaube, ich bin mir jetzt sicher! :daumen:

liebe Grüße!

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Re: ist das Ackerschachtelhalm?

#7

Beitrag von marion » So 29. Mai 2011, 08:25

ina maka hat geschrieben:hallo!

... - und dann ist es so, dass ich als Kind mit voller Begeisterung Messegue gelesen habe und daraufhin (unbemerkt von meiner Mutter) Kräuter gesammelt habe - unter anderem eben Schachtelhalm.

Du auch :eek: :eek: :eek:
Hab ich auch gemacht...mit Wonne !

Zu deinem Kleinen: er ist ja noch ein Winzling, da wird es schwierig mit erklären. Als meine größer waren, habe ich Ihnen beigebracht, dass sie mir ihr Sammelgut erst zeigen BEVOR sie es essen dürfen. Trotzdem hat meine Jüngste mal beim Blaubeersammeln eine Tollkirsche in den Mund gesteckt und drauf gebissen. Hat sie wieder ausgespuckt, weil bitter. Ich war noch nie, wirklich noch nie, sooo schnell mit dem Kind auf dem Arm den Berg runtergeflitzt... Auto angehalten und zum nächsten Arzt - war aber GsD nicht wirklich schlimm, ist nichts passiert, weil sie sie wieder ausgespuckt hat.
Aber seid diesem Vorfall bin ich noch viel vorsichtiger geworden...
Bei Kindern würde ich halt bei dem kleinsten Verdacht das Korpus Delikti und Kind einpacken und zum Doc fahren. Lieber einmal zuviel als einmal zuwenig.

Zum Schachtelhalm: als ich meine etwas besondere Begegnung :lol: mit meinem selbstgesuchten Schachtelhalm hatte, hatte ich eine Blasenentzündung ( deswegen ja auch der Tee ) . Ich hab an diesem Tag u.a. auch diesen Tee UND Kaffee getrunken. Selbst heute weiß ich noch nicht, ob meine Reaktion eine Wechselwirkung war. Deswegen würde ich an deiner Stelle kein Tee und Kaffee/ schwarzer oder grüner Tee ( Koffein ) fast zeitgleich trinken. Nur vorsichtshalber mal erzählt, könnte möglicherweise einen Zusammenhang geben.

Habt ihr bei euch im Ort vielleicht soetwas wie eine VHS ? Dort gibt es manchmal Wildkräuterkurse und diese Leute sind wirklich fit in Ihrem Wissen.

Liebe Grüße,
Marion
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Re: ist das Ackerschachtelhalm?

#8

Beitrag von Winnie07 » So 29. Mai 2011, 09:12

ALSO, ich habe mal gelesen, dass wenn die Stengel breiter als 3mm sind und die Blattscheiden mehr als 8 Zacken haben, man den Ackerschachtelhalm vor sich hat. Es kommt daher auf die Anzahl der Zähne der ineinandersteckenden Stengeletagen an.

off topic: Ich habe das gerade nachgeschlagen, und schrieb man Stengel mal Stängel? :hmm:
lg
Winnie07

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Re: ist das Ackerschachtelhalm?

#9

Beitrag von Sonnenschein » Di 31. Mai 2011, 17:06

Winnie07 hat geschrieben:off topic: Ich habe das gerade nachgeschlagen, und schrieb man Stengel mal Stängel?
Ich würde sagen man schrieb Stängel mal Stengel. Neue Rechtschreibung sei Dank - da sich Stängel von Stange ableitet :oma:

LG
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Re: ist das Ackerschachtelhalm?

#10

Beitrag von Nilora » Di 31. Mai 2011, 17:43

Rechtschreibung bis 1996: Stengel
Reformschreibung 1996 bis 2004/2006: Stängel
Heutige Schreibung seit 2004/2006: Stängel

von: http://www.korrekturen.de/wortliste/staengel.shtml

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