Kartoffeln 2016

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Thomas/V.
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Re: Kartoffeln 2016

#161

Beitrag von Thomas/V. » So 15. Mai 2016, 18:47

Edit: Die Zwischenfruchtmischung von Jebel scheint mir anhand der Bestandteile eher als Folgefrucht nach den Kartoffeln geeignet zu sein. Ob die Lupinen dann noch großartig Stickstoff fixieren und der Ölrettich ausreichend tief wurzelt, um Verdichtungen zu lockern ist von der Witterung im Herbst abhängig. Es gibt auf jeden Fall ausreichend Biomasse um ein paar Kilo Humuskohlenstoff zu erzeugen.
Ja, ist richtig. Der Rettich wächst bei mir bis 40cm tief, teilweise waren es richtig dicke Brummer. Im Frühjahr war das ganze Beet so gut wie leer, alles abgestorbene (und das war viel) war förmlich im Boden verschwunden. Die Rettiche hatten sich aufgelöst. Das lag sicher auch daran, das die Winter serh mild waren (erst im Dezember ist das Zeug abgestorben) und die Würmer den ganzen Winter arbeiten konnten, weil der Boden kaum mal gefroren war.
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Matz
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Re: Kartoffeln 2016

#162

Beitrag von Matz » Mo 16. Mai 2016, 16:11

@zaches
Da hast du ja auch eine ganz schön große Fläche!
Wieviel kg Setzkartoffeln hast du denn dort in etwa untergebracht? Machst du alles von Hand?

zaches
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Re: Kartoffeln 2016

#163

Beitrag von zaches » Mo 16. Mai 2016, 20:19

Ja, ich mache das alles von Hand. Wollte das Pferdchen einsetzen, aber ich hatte im Winter keine Zeit, damit zu trainieren. Einfach zu viel um die Ohren.
Auf der Fläche sind ca 80kg Setzkartoffeln (4 Sorten), allerdings viel wirklich kleine (max 4-7cm) und damit verdoppelt sich die Fläche ja auf jeden Fall ;o) In der Reihe ein Abstand von 35-40cm. Die Abstände zwischen den Reihen gab die Fräse vom Landeigentümer vor. Die Fläche ist nur geliehen, da der Nachbar sie dieses Jahr nicht ganz bewirtschaften kann. Ca 500qm?

Ansonsten habe ich ja nur Gemüsegarten von ca 550qm, Streuobstwiese 2200qm und Weiden n och für Schafe, Hühner und Pferde. Alles eher beengt - aber dadurch natürlich ohne Maschineneinsatz zu bewirtschaften.


lg, zaches


PS: Sagt mal, der Mecklenburger SChecke ...ist das ne mittelfrühe Sorte?
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

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Pastinake

Re: Kartoffeln 2016

#164

Beitrag von Pastinake » Di 17. Mai 2016, 07:07

? Ihr verwirrt mich. Wofür braucht man denn Sonnenblumen oder Mais als Nitratfänger? Ich dachte, man soll Kartoffeln nicht so heftig düngen, da sonst Geschmack und Lagerfähigkeit leiden? Und was haben Sonnenblumen und Mais mit der Krautfäule zu tun? Eventuell, weil sie den Regen abhalten?
:hmm:

Und die Gründüngungsmischung vom Jebel hatte ich als Vorfrucht aufgefasst?! Ich wollte das dieses Jahr einmal ausprobieren auf der Fläche, die nächstes Jahr für Kartoffeln vorgesehen ist. Deswegen habe ich jetzt extra früh Hülsenfrüchte dort ausgesät, die ich bald abernte und danach die Kartoffelmischung aussäe. Habe ich da etwas falsch verstanden?
Hab gerade nochmal nachgesehen. Hier ist die offizielle Seite für die Kartoffel-Gründünger-Mischung:
https://www.dsv-saaten.de/oeko/terralif ... -oeko.html

Letztes Jahr hatte ich auch ein Beet mit Kartoffeln und Gründüngungsmischung u.a. mit Phacelia, die ja angeblich den Kartoffelkäferbefall mindern soll.
Naja, vom Ertrag her war es kein Unterschied zu den Kartoffeln ohne Phacelia. Und die Kartoffelkäfer haben sich von der Phacelia auch nicht wirklich beeindrucken lassen.

Ich verwende bei mir im Garten ansonsten diese Gründüngung:
http://www.dehner.de/pflanzen-pflege-sa ... =N15165300. Die kollidiert nicht mit Nutzpflanzen, schaut hübsch aus und die Insekten lieben sie. Allerdings ist sie letzten Winter nicht abgefroren und fängt jetzt das Blühen an. Naja, gut für die Hummeln...
Die funktioniert bei mir super von der Durchwurzelung und Unkrautunterdrückung her. Ich wollte nach dem Häufeln Kümmel und Koriander zwischen die Kartoffeln setzen / säen, weil die den Geschmack der Kartoffeln wohl verbessern sollen. Hat das Jemand schon mal ausprobiert?

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Thomas/V.
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Re: Kartoffeln 2016

#165

Beitrag von Thomas/V. » Di 17. Mai 2016, 08:11

Und die Gründüngungsmischung vom Jebel hatte ich als Vorfrucht aufgefasst?!
Sowohl als auch....
Ich hab sie vor allem deswegen, weil sie für "enge" Kartoffel-Fruchtfolge gut sein soll.
Bei meinem bischen Platz im Gemüsegarten kann ich keine 3-5 Jahre Anbaupausen einhalten. Ich muß oftmals alle 2 Jahre Kartoffeln auf dem selben Beet anbauen.
Bislang scheint es gut zu gehen...
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Benutzer 4754 gelöscht

Re: Kartoffeln 2016

#166

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 17. Mai 2016, 08:43

Ihr verwirrt mich. Wofür braucht man denn Sonnenblumen oder Mais als Nitratfänger? Ich dachte, man soll Kartoffeln nicht so heftig düngen, da sonst Geschmack und Lagerfähigkeit leiden? Und was haben Sonnenblumen und Mais mit der Krautfäule zu tun? Eventuell, weil sie den Regen abhalten?
Dein Boden setzt aus Humus und anderen organischen Bestandteilen immer Nährstoffe frei, je wärmer und stärker bewegt der Boden ist, desto stärker findet die sog. Mineralisation statt.
Bei der Kartoffel fallen mehrere unglücke Sachen zusammen:
Das Wurzelwerk ist sehr schwach und kann sich die Nährstoffe nur schlecht aneignen. Der Großteil des Stickstoffs braucht die Kartoffel bis zur Blüte, alles was danach nachgiefert wird, wird nicht benötigt.
Die Mineralisation kommt aber erst mit steigenden Temperaturen in Schwung und setzt die Nährstoffe unabhäning vom Bedarf frei und genau diese "ungenutzen" Nährstoffe soll deine Untersaat aufnehmen und für die Folgekultur konservieren.
Die starke Durchlüftung bei der Ernte kurbelt die Nährstofffreisetzung nochmal kräftig an, deshalb sollte nach Kartoffeln unbedingt eine Zwischenfrucht folgen, sonst gehen dir viele Nährstoffe bis zum nächsten Frühjahr flöten.

Durch die Krautfäule kann sich das Blätterdach sehr schnell öffnen, dann legen deine Unkrautsamen im Boden mit vollgas los und dir blüht dein grünes Wunder :lol:
Die Untersast soll den Boden soweit beschatten das das Unkraut nicht keimt oder durch Lichtmangel so klein Bleibt das es nicht stört.
Wenn man bis zur Ernte das Kraut gesund gehalten hat und es dann 14 Tage vor der Ernte entfernt dürfte kein Unkraut hoch kommen da die Zeit bis zur Ernte zu kurz ist.

Pastinake

Re: Kartoffeln 2016

#167

Beitrag von Pastinake » Di 17. Mai 2016, 09:36

Aha! Danke für Eure Erklärungen! :)
@Thomas, ich hatte die Jahre vorher immer nur die Kartoffeln in eine Rinne mit Holzasche gelegt. Im Jahr davor immer Kuhmistpellets auf der Fläche untergeharkt. Jetzt hatte ich in einem Buch gelesen, daß man Kartoffeln öfter an derselben Stelle anbauen kann, wenn man die Kartoffeln in ein Bett aus Kompost legt. Angeblich sollen dann die Krankheiten nicht auftreten. Das habe ich dieses Jahr mal ausprobiert. Gräben gebuddelt und oben und unten 5 cm Kompost drumherum. Mal sehen, was dabei herauskommt? In welchem Abstand hast Du denn die Kartoffeln auf demselben Stück? Alle 2 Jahre? 3 Jahre?

@Oelkanne: Danke, das hast Du mir wirklich sehr gut erklärt! :daumen: Das war mir vorher nicht klar, daß Kartoffeln soviel Stickstoff im Boden übrig lassen?!

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Thomas/V.
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Re: Kartoffeln 2016

#168

Beitrag von Thomas/V. » Di 17. Mai 2016, 10:39

In welchem Abstand hast Du denn die Kartoffeln auf demselben Stück? Alle 2 Jahre? 3 Jahre?
Ja. Es kommt auch schon mal vor, das ich 2x hintereinander angebaut habe. Gedüngt wird bei mir mit Kaninchenmist und durch Gründüngung.
Kompost ist mir zu schade für Kartoffeln.
Ich habe mal welche mit Pferdeäppeln gedüngt und daneben welche mit Kompost im Pflanzloch. Konnte keinen Unterschiede zwischen denen und den herkömmlich gedüngten feststellen. Ich denke, mein Boden hier in der Gegend ist überhaupt sehr "kartoffelfreundlich".
Ich kenne Grundstücke, wo jemand seit Jahren nur Kartoffeln und Futterrüben abwechselnd anbaut. Vermutlich für eine kleine Kaninchenzucht oder so.
Scheint bei ausreichender Düngung also durchaus zu funktionieren.
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Benutzer 4754 gelöscht

Re: Kartoffeln 2016

#169

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 17. Mai 2016, 13:37

Oelkanne: Danke, das hast Du mir wirklich sehr gut erklärt! :daumen: Das war mir vorher nicht klar, daß Kartoffeln soviel Stickstoff im Boden übrig lassen?!
Guckst du hier unter "Ergebnisse" in der Tabelle
http://www.oekolandbau.rlp.de/Internet/ ... enDocument

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Re: Kartoffeln 2016

#170

Beitrag von Buchkammer » Di 17. Mai 2016, 19:16

Pastinake hat geschrieben:... Ich wollte nach dem Häufeln Kümmel und Koriander zwischen die Kartoffeln setzen / säen, weil die den Geschmack der Kartoffeln wohl verbessern sollen. Hat das Jemand schon mal ausprobiert?
Vor 2 oder 3 Jahren hatte ich mal Schwarzkümmel an die Kartoffeldämme gesät. Geht sich aber nicht wirklich aus, da die Saat ziemlich lange braucht um aufzulaufen. Die Kartoffeln hatten dann schon alles überwuchert. Möglich wäre vielleicht das setzen von fertigen Schwarzkümmel-Pflanzen nach dem legen der Kartoffeln. Geschmacklich konnte ich jetzt keinen Unterschied feststellen. Die Sorten waren auch ohne Schwarzkümmel ziemlich lecker. In das Kochwasser vor allem von Pellkartoffeln streue ich ab und an ein wenig normalen Kümmel. Da freut sich der Gaumen drauf. ;)
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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