Tomaten und Wurzelballen
Verfasst: Fr 23. Nov 2012, 10:57
Hallo und guten Tag,
Es gibt Zeigerpflanzen und es gibt andere Merkmale wie eben der Wurzelballen, an denen man den Boden oder auch die Pflanze einschätzen kann.
Die Tomaten sind nun abgeräumt.
32 Stöcke in 4 Sorten hatte ich im Tomatenhaus. Die Ernte war gut. Ausfall hatte ich keinen, bis auf einen Stock, den die roten Gartenameisen in Beschlag nahmen. Diese wiederum unterhielten Wurzelläuse, die den Stock maltraitierten bis er einging.
Was mir aber bei der Abräumerei aufgefallen ist, sind die unterschiedlichen Wurzelballen der 4 Tomatensorten, die ich etwas näher inspizierte.,
Am kräftigsten waren diejenigen der „Cherry-Tomaten“ und die der „Mexican Honey“, beides Sorten kleiner Tomaten. Sie machten viele Wurzeln (Schnüre), vereinzelt meterlang, mit denen sie richtiggehend auf Nahrungssuche gingen. Der Ertrag an diesen Stöcken war auch entsprechend gross.
Die „Berner Rosen“ waren zufriedenstellend. Die Stöcke wurden nicht sehr hoch. Entsprechend waren auch die Wurzelballen eher mager.
Die dunklen, deren Name ich nicht weiss, waren sehr schön. Die Wurzelballen aber waren auch hier nicht besonders ausgeprägt.
Was heisst das nun für mich:
Ich pikierte die Tomaten in viel zu nahrhafte Erde,
die aus einem Gemisch mit folgenden Komponenten bestand:
Gartenerde
Faserigem Material
Alt gelagertem Kompost
Wenig Felsensand
Wenig Urgesteinsmehl
Es war eine, wie ich glaubte, gelungene Mischung. Die Pflanzen wuchsen kräftig, entwickelten dicke Stiele und mit der Abhärtung waren sie genau so, wie man sich einen Tomatenstock, vor dem ins Freie Setzen, vorstellen kann. Nichts da von den mageren, geilen Pflanzen, die schon umfallen und knicken bevor man sie gesetzt hat.
Alles hat dem Anschein nach aber doch noch nicht gestimmt.
War das Substrat im Ballen beim Pikieren vielleicht doch etwas zu nahrhaft? Hatten es einige Pflanzen deshalb gar nicht nötig, nach dem Aussetzen, auf Nahrungssuche zu gehen.
Es schien, als hätten die „Berner Rosen“ und die dunklen bis zuletzt genügend Nährstoff alleine aus dem Ballen. Sie blieben an Ort und mussten mit den Wurzeln nicht auf Nahrungssuche gehen. Beide Sorten hatten sehr schöne Früchte getragen, aber die Stöcke waren früher schon grösser geworden. - Woran kann das liegen?
Der Boden war frisch umgegraben und locker beim Setzen. Sie hätten also mit Leichtigkeit lange Wurzeln machen können. Ich habe mal gelesen, dass man das Pikier-Substrat nicht allzu „feiss“ machen sollte, damit die Pflanzen nach dem Aussetzen Nahrung suchen müssen.
Stimmt das? Weiss jemand darüber etwas zu berichten?
Meine Idee für nächstes Jahr:
Doppelt so viele „Cherry“ und „Mexican Honey“ pikieren, zusammen mit den beiden andern Sorten und dann diese auf diejenigen mit dem kräftigen Wurzelwerk aufpfropfen. Dafür gibt es sogenannte „Omega-Zangen“, mit denen man einen omega-förmigen Schnitt machen kann.
Würde der Samen aus den gepfropften Tomaten im Folgejahr automatisch dann kräftigere Wurzelstöcke bilden, ohne dass man sie nochmals pfropfen muss? - Viele Fragen und kaum jemand, der sie beantworten kann.
Hat jemand Erfahrung mit dem Pfropfen von Tomaten? Bei den Gurken und Zucchettis wird es ja auch gemacht. Vielen Dank!
Herzliche Grüsse Stieglitz
Es gibt Zeigerpflanzen und es gibt andere Merkmale wie eben der Wurzelballen, an denen man den Boden oder auch die Pflanze einschätzen kann.
Die Tomaten sind nun abgeräumt.
32 Stöcke in 4 Sorten hatte ich im Tomatenhaus. Die Ernte war gut. Ausfall hatte ich keinen, bis auf einen Stock, den die roten Gartenameisen in Beschlag nahmen. Diese wiederum unterhielten Wurzelläuse, die den Stock maltraitierten bis er einging.
Was mir aber bei der Abräumerei aufgefallen ist, sind die unterschiedlichen Wurzelballen der 4 Tomatensorten, die ich etwas näher inspizierte.,
Am kräftigsten waren diejenigen der „Cherry-Tomaten“ und die der „Mexican Honey“, beides Sorten kleiner Tomaten. Sie machten viele Wurzeln (Schnüre), vereinzelt meterlang, mit denen sie richtiggehend auf Nahrungssuche gingen. Der Ertrag an diesen Stöcken war auch entsprechend gross.
Die „Berner Rosen“ waren zufriedenstellend. Die Stöcke wurden nicht sehr hoch. Entsprechend waren auch die Wurzelballen eher mager.
Die dunklen, deren Name ich nicht weiss, waren sehr schön. Die Wurzelballen aber waren auch hier nicht besonders ausgeprägt.
Was heisst das nun für mich:
Ich pikierte die Tomaten in viel zu nahrhafte Erde,
die aus einem Gemisch mit folgenden Komponenten bestand:
Gartenerde
Faserigem Material
Alt gelagertem Kompost
Wenig Felsensand
Wenig Urgesteinsmehl
Es war eine, wie ich glaubte, gelungene Mischung. Die Pflanzen wuchsen kräftig, entwickelten dicke Stiele und mit der Abhärtung waren sie genau so, wie man sich einen Tomatenstock, vor dem ins Freie Setzen, vorstellen kann. Nichts da von den mageren, geilen Pflanzen, die schon umfallen und knicken bevor man sie gesetzt hat.
Alles hat dem Anschein nach aber doch noch nicht gestimmt.
War das Substrat im Ballen beim Pikieren vielleicht doch etwas zu nahrhaft? Hatten es einige Pflanzen deshalb gar nicht nötig, nach dem Aussetzen, auf Nahrungssuche zu gehen.
Es schien, als hätten die „Berner Rosen“ und die dunklen bis zuletzt genügend Nährstoff alleine aus dem Ballen. Sie blieben an Ort und mussten mit den Wurzeln nicht auf Nahrungssuche gehen. Beide Sorten hatten sehr schöne Früchte getragen, aber die Stöcke waren früher schon grösser geworden. - Woran kann das liegen?
Der Boden war frisch umgegraben und locker beim Setzen. Sie hätten also mit Leichtigkeit lange Wurzeln machen können. Ich habe mal gelesen, dass man das Pikier-Substrat nicht allzu „feiss“ machen sollte, damit die Pflanzen nach dem Aussetzen Nahrung suchen müssen.
Stimmt das? Weiss jemand darüber etwas zu berichten?
Meine Idee für nächstes Jahr:
Doppelt so viele „Cherry“ und „Mexican Honey“ pikieren, zusammen mit den beiden andern Sorten und dann diese auf diejenigen mit dem kräftigen Wurzelwerk aufpfropfen. Dafür gibt es sogenannte „Omega-Zangen“, mit denen man einen omega-förmigen Schnitt machen kann.
Würde der Samen aus den gepfropften Tomaten im Folgejahr automatisch dann kräftigere Wurzelstöcke bilden, ohne dass man sie nochmals pfropfen muss? - Viele Fragen und kaum jemand, der sie beantworten kann.
Hat jemand Erfahrung mit dem Pfropfen von Tomaten? Bei den Gurken und Zucchettis wird es ja auch gemacht. Vielen Dank!
Herzliche Grüsse Stieglitz