Tomaten und Wurzelballen

Benutzeravatar
Stieglitz
Beiträge: 119
Registriert: So 11. Sep 2011, 09:26

Re: Tomaten und Wurzelballen

#11

Beitrag von Stieglitz » Sa 19. Jan 2013, 18:37

An alle, die sich für Tomaten interessieren

Die Zeit geht schnell vorbei und bald ist es wieder so weit, dass die Tomaten gesät werden können. Bei mir wird es dieses Jahr nicht vor dem 1. April sein, weil ich sie erst nach den Eisheiligen, d.h. nach Mitte Mai, nach draussen setzen möchte. Die Eisheiligen 2013 beginnen am Samstag, 11. Mai und enden am Mittwoch, 15. Mai.

Aus diesem Grund habe ich mich eingehend mit dem Wurzelballen befasst, und ich möchte Euch dokumentieren, wie ich mir das vorstelle.
Wurzelballen konvertiert-3.jpg
Wurzelballen konvertiert-3.jpg (144.31 KiB) 2039 mal betrachtet
Bilder 2 und 3 stammen aus den folgenden Links.

http://www.poetschke.de/orbiz/DigiTrade ... 16597.html
http://gartenwn.gostorego.com/erd-topfp ... prika.html

Weil ich die Blumentöpfchen-Kultur nicht mehr weiter betreiben möchte, habe ich per Inserat ein Relikt aus dem vorletzten Jahrhundert gesucht und gefunden. Ich werde dieses Gerät etwas Zweck entfremden und damit demnächst erste Versuche machen im Wurzelballen pressen.

So sieht diese Presse aus:
Trasch-Stöckli-Presse.jpg
Trasch-Stöckli-Presse.jpg (99.79 KiB) 2039 mal betrachtet
Man nennt sie bei uns eine „Trasch-Stöckli-Presse“.
Die Masse des Zylinders betragen 11 cm im Durchmesser und 14 cm in der Höhe. Der Ballen wird mit dem Schuh zusammengepresst. In der Mitte hat das "Stöckli" ein Loch, wo man magerere Anzuchterde einfüllen und das Samenkorn deponieren kann. Pikieren muss man nicht, und die Pflanze erleidet keinen Umpflanzungs-Schock mehr. Die fertigen, angesäten Ballen werden direkt ab Sädatum in der grünen Kiste ins Treibhäuschen gestellt.

Vielleicht hat noch jemand so etwas bei sich zu Hause auf dem Estrich und weiss nicht, wofür man es auch noch gebrauchen könnte.

Grüsse Stieglitz

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Tomaten und Wurzelballen

#12

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 19. Jan 2013, 22:33

Bringen die schweineteuren root-trainer wirklich was?(und nochmal extra Plastik :roll:
Oder würde es reichen, einfach höhere & größere Pötte zu nehmen?
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Tomaten und Wurzelballen

#13

Beitrag von Thomas/V. » So 20. Jan 2013, 00:13

Oder würde es reichen, einfach höhere & größere Pötte zu nehmen?
Ich topfe Tomaten 3x um, jedesmal in etwas größere Töpfe.
Der Ballen wird nicht beschädigt und die Pflanzen erleiden auch keinen Schock.
Einfach in den größeren Topf unten etwas Kompost rein, den Ballen reinsetzen und drumrum Kompost auffüllen.
Die Töpfe nehme ich jedes Jahr wieder.

Die Wetterverhältnisse sind m.M. nach viel entscheidender dafür, ob die Pflanzen gut wachsen oder schlecht.
Natürlich sollte man mit dem Umtopfen nicht so lange warten, bis die Wurzeln runter und wieder hoch gewachsen sind. Allerdings wachsen sie bei mir eher unten aus den Töpfen raus als die Topfinnenseiten wieder nach oben :hmm:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Tomaten und Wurzelballen

#14

Beitrag von Adjua » So 20. Jan 2013, 02:30

Schaut euch doch die Diskussion über Anzuchttöpfe an, insbesonders das über Erdtopfpressen ... Ihno hat das sehr gut erklärt ...

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Tomaten und Wurzelballen

#15

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 20. Jan 2013, 07:48

:rot:

Benutzeravatar
Kaufnix
Beiträge: 445
Registriert: Fr 10. Feb 2012, 13:19
Wohnort: Klimazone 8a

Re: Tomaten und Wurzelballen

#16

Beitrag von Kaufnix » So 20. Jan 2013, 14:16

Mal ein ganz anderer Ansatz: vielleicht ist den beiden genannten Sorten das Erdreich zu kalt? Wohnst du in Höhenlage?
Ich habe die Berner Rose auch hier gehabt und empfand sie als sehr wärmebedürftig. Sie wurde nicht gut in dem letzten regnerischen Sommer, und hatte auch einen kleinen Ballen. Die schwarzen Tomaten kommen oft von der Krim bzw. vom Schwarzen Meer, wo es auch schön warm ist. Die Mexikanische Honigtomate hatte ich 2012 auch und sie wuchs super bei mir trotz Regen und kühl.

Ein Versuch wäre jetzt, von jeder Sorte zwei Exemplare in schwarzen 40l Kübeln zu kultivieren. Wenn die Ballen dort auch klein bleiben, hat es wohl nichts mit der Wärme des Erdreichs zu tun.

Vielleicht gießt du auch zu regelmäßig? Wurzeln strecken sich auch auf der Suche nach Wasser, nicht nur Nährstoffen. Das könntest du fördern, indem du ein gutes Stück entfernt vom Stamm wässerst

Eine andere Idee wäre Phosphat. Im Gegensatz zu Stickstoff ist das nämlich sehr häufig Mangelware bzw. schlecht aufnehmbar. Ein sehr kleines, kompaktes Geflecht deutet evtl. auf phosphatreichen Boden hin. Die Wurzeln müssen nicht nach P-Depots im Boden suchen. Die Wurzeln sind dann winzig im Vergleich zur Pflanze, wie man sie von Kulturpflanzen auf überdüngten Äckern kennt. Das ließe sich durch eine Bodenprobe herausfinden.
In the world I see you are stalking elk through the damp canyon forests around the ruins of Rockefeller Center.
- Tyler Durden, Fight Club

Benutzeravatar
MarieSophie
Beiträge: 5
Registriert: Mi 16. Jan 2013, 18:29
Familienstand: Single

Re: Tomaten und Wurzelballen

#17

Beitrag von MarieSophie » So 20. Jan 2013, 21:59

Ich pflanze Tomaten auch so tief als möglich. Wenn sie etwas größer gewachsen sind besteht auch die Möglichkeit sie waagerecht in den Boden zu pflanzen, praktisch zu legen, dass nur die Spitze aus der Erde schaut. Das ist auch gut für Pflanzen die etwas zu groß und instabil geworden sind. Es können sich Wurzeln an den Stängeln bilden.
Grüße von Marie

Benutzeravatar
Stieglitz
Beiträge: 119
Registriert: So 11. Sep 2011, 09:26

Re: Tomaten und Wurzelballen

#18

Beitrag von Stieglitz » Mo 21. Jan 2013, 09:32

Eigentlich weiss ich nicht, ob ich mein Posting unter „Anzuchttöpfe“ oder „Tomaten und Wurzelballen“ hier reinstellen soll. Es handelt beides vom Gleichen. So nehme ich letzteres. Es ist ja bald wieder „Tomatenzeit“.

Aussaat- und Anzuchterden für Erdpresstöpfe

Herzlichen Dank an alle, die mir zu diesem Thema sehr gute Ratschläge und Argumente geliefert haben.

Man nimmt Wissen auf, vergleicht, wägt ab, und mit der Zeit wird einem vieles klar, was man früher gar nicht verstanden hat. Es ist schön für mich, die Meinung von Leuten erfahren zu können, die gartenmässig viel weiter fortgeschritten sind als ich.

Vieles in meinen Gartenbüchern ist Dasselbe, und ich neige dazu, zu sagen: „Da hat einer vom andern abgeschrieben!“ Über Wurzelballen habe ich dort noch nie etwas gelesen. Die sind im Boden drin, und das kümmert niemanden. Man schaut erwartungsvoll auf die Pflanze und hofft, dass sie schön tragen wird.

Ich werde versuchen, das mir Empfohlene so weit wie möglich in die Tat umzusetzen. Die Versuche mit der „Trasch-Stöckli-Presse“ werde ich fortsetzen, sobald nicht mehr alles Stein und Bein gefroren ist da draussen.

Momentan befasse ich mich mit Rezepten für Aussaat- und Anzuchterde.
Ich habe dazu bereits eine Zusammenstellung gemacht über die Komponenten, die ich dabei verwenden möchte (Word-Dokument mit Endung .doc). Veranlasst hat mich dieser Schritt, weil einige Leute unzufrieden waren mit den zugekauften Erden vom Supermarkt oder Gartencenter. Die Nachfrage nach einem Rezept ist in diesem Forum auch schon gestellt worden.
Mantelerde und Einsatzerde für Erdpresstöpfe.doc
(40.5 KiB) 137-mal heruntergeladen

Deshalb wäre es äusserst nett, wenn Leute, die selber schon Erden gemischt haben, dazu Stellung nehmen würden. Dies vor allem in Bezug auf Mengenverhältnissen und Nahrhaftigkeit.

Wer begründete Anregungen machen möchte, kann mir diese gerne mitteilen, eventuell auch per PN. Ich würde das Blatt ergänzen und hier im Forum wieder veröffentlichen.

Über meine weiteren Versuche werde ich berichten.

Liebe Grüsse und nochmals vielen Dank.

Stieglitz

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6360
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Tomaten und Wurzelballen

#19

Beitrag von 65375 » Mo 21. Jan 2013, 10:00

Hallo Stieglitz, vielen Dank für Deinen Beitrag und die Zusammensetzung. Sehr informativ und durchdacht!
Gibt es für dieses wunderbare Gerät namens Trasch-Stöckli-Presse auch noch irgendeinen anderen Namen? Ich finde das klasse, hab es aber so nicht gefunden.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Tomaten und Wurzelballen

#20

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mo 21. Jan 2013, 10:16

Klingt für mich so das es funktionieren wird. :)
Horn gibt es in verschiedenen Vermahlungsgraden. Hornmehl ist fein und sehr schnell Pflanzenverfügbar , aber natürlich auch sehr schnell aufgebraucht. Horngries ist das gleiche Material nur gröber Vermahlen dauert länger in der Umsetzung ist somit später aber länger verfügbar. Das Hornmehl und das Horngries kann gemischt werden dann hast du was als Starter und was für länger was das Nachdüngen spart ( kann man machen , mus man nicht ).
Das Zementartige kommt vom Schwarztorf ( nicht Weißtorf ).

Antworten

Zurück zu „Tomaten, Paprika, Auberginen, Physalis“