Ein Argument gegen das Ausgeizen, oder?65375 hat geschrieben:Tomatenfrüchte brauchen Wärme, nicht unbedingt Sonne. Früher hat man die nicht ganz ausgereiften im kühlen Keller gelagert und bei Bedarf in Ofennähe nachreifen lassen.
Für mich bleibt bei allen Argumenten für das Ausgeizen nur die bessere Belüftung übrig, zur Verhinderung von Braunfäule. Dem steht entgegen, daß die Verletzungen der Pflanze, die beim Ausgeizen entstehen, den Braunfäulebefall ebenfalls fördern können (laut Stekovic).
Nicht ausgeizen und Pflanzen am Boden liegenlassen, wie Stekovic das macht, geht hingegen wohl nur in trockenen Gegenden und vielleicht auch am Feld draußen, bei mir fressen sonst die Schnecken die Früchte (gilt auch für Kürbisse). Am Feld deshalb, weil das bisher erstaunlich schneckenfrei ist.
Nicht ausgegeizte oder mehrtriebig gezogene Pflanzen brauchen mehr Platz, bringen aber auch mehr Ertrag (laut Versuchsanbau Arche Noah). Der Biogärtner bei uns vor Ort geizt heuer auch nicht aus, muss ihn mal fragen, wie das im Gewächshaus ging.
Heute war ich am oberen Rand meines Feldes und habe die erste Tomate mit Rotstich gesichtet - die Pflanze ist nicht mal ein Drittel so groß wie eine Pflanze von der gleichen Sorte, die im Garten vor einer Steinmauer steht - die im Garten sind trotzdem später dran (beide nicht ausgegeizt). Es könnte sein, dass die Methode ohne Ausgeizen am besten funktioniert, wenn man die Pflanzen nicht düngt und nicht gießt - so wie Stekovic es empfiehlt - weil sie dann einfach vom Wuchs her nicht so sehr ins Kraut schießen.