Wildes Beet

Adjua
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Wildes Beet

#1

Beitrag von Adjua » Mi 21. Aug 2013, 13:21

Ich habe einen Flecken, vielleicht 150 oder 200m2, teilweise sehr steil, teilweise extrem steil, von der Form her sowas wie ein viertel Krater. Es ist ringsherum von Wegen umgeben bzw. von Flächen, die gemäht werden. Das Teil selbst ist mühsam zu mähen, die Senke ist sehr feucht, die Seiten sind steil. Heuer habe ich das Gras dort stehen lassen, bis der Nachbarbauer zum zweiten Schnitt kam. Der hat's dann mitgemäht und sich das Gras genommen.

Da die Fläche ein Teil der Schipiste ist, kann man dort keinen Teich anlegen und gleich eine Art Kraterbeet draus machen. Man kann auch keine Terrassen anlegen. Daher dachte ich mir, man könnte vielleicht eine oder mehrere Dauerkulturen dort anlegen, die nicht viel Arbeit machen und vielleicht noch hübsch aussehen (hübsch ist wichtig bei uns im Tourismusgebiet, der Spazierweg führt direkt vorbei und ich mag auch selber lieber schön, wenn es geht).

Meine Vorstellung wär was Blühendes, Nützliches. Möglichst etwas, was früh blüht im Verein mit etwas, was spät blüht.

Phacelia kann man in den nächsten Jahren vergessen, die setzt sich nicht genug durch. Irgendwas Invasives vielleicht, so wie Topi? Invasiv wär ja egal, weil ringsherum Weg.

Bei Topi hab ich halt Bedenken, ob mir da nicht der Hang rutscht ...

Weitere Ideen: Schabzigerklee (ich bin süchtig danach), Mariendistel (ist gesund, kann man angeblich auch essen, schaut schön aus).

Ich könnte auch erst im Frühjahr umbrechen und Johannisroggen säen, dann hätt ich jedenfalls für zwei Jahre nichts zu tun und kein Unkraut mehr, aber dann?

Hat jemand gute Ideen?

Manfred

Re: Wildes Beet

#2

Beitrag von Manfred » Mi 21. Aug 2013, 14:03

Grünspargel. Blüht zwar unscheinbar, schaut aber als Pflanze schön aus. Und wer mag kann im Frühjahr naschen. Und im Herbst sind die Stängel spätestens nach der ersten Überfahrt mit der Pistenraupe weg, wie beim Topi auch. Und die Wildform wächst im Mittelmeerraum überwiegend auf steinigen Hängen.
In den feuchten Bereich könntest du evtl. Cranberries oder heimische Moos-, Preisel- und niedrigbleibende Heidelbeeren pflanzen, wenn kein Kalkboden ist. Die mögen es allesamt lieber sauer.

Olaf
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Re: Wildes Beet

#3

Beitrag von Olaf » Mi 21. Aug 2013, 14:11

Schabzigerklee (ich bin süchtig danach)
Ich auch.
Wächst das bei Euch ohne großes Zutun von selbst?
Es hat sich hier nicht gegens Unkraut durchsetzen können, nun sammel ich die Samenkörner fast einzeln ein, um wenigstens Saatgut zu haben, trochnen kann ich vergessen :motz: .
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Wildes Beet

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 21. Aug 2013, 14:19

ist es da der senke sonnig?

schabziegerklee und mariendistel gingen nur oben auf den steilhängen, die können nicht im feuchtgebiet stehen. s-klee kann nicht gut gegen gras an, da müsstest du vorher alle wurzeln weg. und wahrscheinlich abmähen mitte/ende august, beim s-klee stehen bei mir jetzt nur noch eher unauffällige braune stängel, bei den mariendisteln stehen jetzt sehr auffällige, dunkelbraune stängel mit den blütenresten welche nix mehr von ihrer einstigen schönheit erahnen lassen.

in feuchtbereich könnte rohrglanzgras gut gedeihen (hübsch aber nutzlos) oder kalmus (da sind die wurzeln brauchbar). oder sumpfschwertlilie (k.A. ob man da was nutzen kann).
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Re: Wildes Beet

#5

Beitrag von Adjua » Mi 21. Aug 2013, 14:30

Wie ist denn die Fähigkeit von Grünspargel, den Hang zu halten? Von wegen Wurzelstruktur und so? Wie konkurrenzstark ist Spargel?

Mein Problem ist: wenn ich im Herbst umbreche, muss ich sofort was säen, damit der Hang bleibt, wo er ist. Beim Spargel bräuchte es ja Mist im Herbst und Pflanzung im Frühjahr, oder?

@Pistenraupe: die fährt erst, wenn die Schneedecke geschlossen ist. Dann liegt alles am Boden unter dem Schnee, was vorher meist eh schon liegt, weil abgefroren. Nur holzig darf es nicht sein, also keine Heckengewächse, die man im Herbst nicht auf den Stock setzen kann. Sonst hätt ich auch an Heckenrosen gedacht.

Schabzigerklee: sollte bei uns wachsen. Habe heuer das kostbare Saatgut (von dir, Olaf, und von noch jemandem) noch nicht angetastet, weil zu chaotisch. Dafür will ich einen sehr guten Platz haben. Ein Gewürzbauer baut den Schabzigerklee hier an, vieeeelicht krieg ich von dem auch noch was. Den könnte man allerdings im Herbst machen (sagte mir ebendieser).

Kraut_rübe, die Senke ist recht sonnig, aber es ist ein Nordhang, wie alles bei mir. Für echte Sumpfpflanzen ist es nicht feucht genug, meine ich. Ich dachte eher so feucht, im Sinne von: gut für Kohl und dergleichen.

Wenn schon Gras, könnte man gleich Erdmandel machen, die steht bei mir bisher im Topf, geht aber sehr gut.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wildes Beet

#6

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 21. Aug 2013, 15:27

Mariendistel wuchs bei uns unten im Garten (Fuße eines Nordhanges).
Man säht sie Sommer-Spätherbst, zu spät wird problematisch, weil dann kann sie nimmer so gut wachsen - oder?
Wenn man sie zewijährig zieht, bleibt sie im ersten Jahr noch klein.
Ich hab Mariendistel bisher nur einjährig gezogen. Heute werde ich es das erste Mal wagen, sie im "Herbst" anzusähen.
Wie arg kalt wird es denn dort?

Königskerzen sind ähnlich zweijährig. Nutzen: Wettervorhersage? Blüten als Hustentee!

Sonst hätte ich an Minzen gedacht - die neigen sehr zum Wuchern und die Wurzeln bleiben über Winter gut erhalten (stabilisieren den Boden)

Manfred

Re: Wildes Beet

#7

Beitrag von Manfred » Mi 21. Aug 2013, 15:37

Lass die Erdmandel weg. Die ist in der Landwirtschaft ein extrem lästiges Unkraut, wenn sie von dort (z.B. durch Tiere oder mit Schnittgut) irgendwie verbreitet wird.
Der Spargel bildet starke Wurzelstöcke, braucht dazu aber Jahre. Konkurrenzstark ist er, wenn er nicht in der Vegetationszeit gemäht wird.
Denn kannst du einfach im Frühjahr in einzelne Löcher oder in Gräben zwischen das Gras pflanzen. Kompost oder gut abgelagerten Mist dazu und Kalk mag er auch gerne.

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Re: Wildes Beet

#8

Beitrag von Adjua » Mi 21. Aug 2013, 16:01

Manfred hat geschrieben:Lass die Erdmandel weg. Die ist in der Landwirtschaft ein extrem lästiges Unkraut, wenn sie von dort (z.B. durch Tiere oder mit Schnittgut) irgendwie verbreitet wird.
Der Spargel bildet starke Wurzelstöcke, braucht dazu aber Jahre. Konkurrenzstark ist er, wenn er nicht in der Vegetationszeit gemäht wird.
Denn kannst du einfach im Frühjahr in einzelne Löcher oder in Gräben zwischen das Gras pflanzen. Kompost oder gut abgelagerten Mist dazu und Kalk mag er auch gerne.
Das klingt gut, ich bin ein Fan von Spargel, da hab ich keine Sorge, dass da was umkommt :)

Das mit der Pflanzweise klingt auch gut, da brauch ich vor dem Winter dann keine Anstalten machen. Und Du meinst, der Spargel schafft das Gras? Weil, wenn der mal drin ist, kann man Fräse, Pflug, etc. hernach ja vergessen, oder?

Ich zeig euch mal ein Foto vom Objekt der Diskussion:
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Zwickel zwischen zwei Zufahrtsstrassen und öffentlichem Weg. Steil wird's zum Haus hin.
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Re: Wildes Beet

#9

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 21. Aug 2013, 16:22

ok, vergiss mal mein posting von vorhin. ich versteh unter steil, senke und feucht was anderes als ich auf dem bild sehe ;)

um nicht nochmal der verständnisfrage aufzusitzen: du willst im herbst was einpflanzen damit du nicht mehr mähen musst? also was flächendeckendes, das dazu auch hübsch ist? oder die fläche nur nutzen um was produktiveres als gras zu haben?

wenn du in die wiese da spargel reingibst, dann hast du im als ergebnis im sommer ne hohe wiese (meist in der praxis eher nicht so touristisch-hübsch) in welcher sich einzelne grüne lange fein befiederte stängel verlieren. die wiese wird irgendwann umkippen, zumindest teilweise und noch weniger hübsch sein. mähen kannst du nicht, sonst ist der spargel hinüber.

wenn du die grasnarbe entfernst, dann hast du einzelne spargelpflanzen, welche nach jahren dann bestimmt dicht werden. aber bis dahin musst du ständig unkraut ausreissen, sonst ist wieder nix mit hübsch. passt also nicht zur ausgangsfrage nach wenig arbeit.

die angedachten topinambur wären da ganz gut aufgehoben. die unebene erde rutscht dir deswegen nicht weg.
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Re: Wildes Beet

#10

Beitrag von Adjua » Mi 21. Aug 2013, 16:34

Angela, die Senke, die in der Mitte ist, kommt auf dem Foto nicht rüber. Aber wenn man mit dem Mäher fährt, weiß man, wo sie ist - detto, wie feucht es wird.

Es muss nicht unbedingt dekorativ sein, solange es gepflegt aussieht. Eine umkippende Wiese wär nicht im Sinne der Erfinderin.

Leider befürchte ich, dass du bezüglich des Ausgangs der Spargelpflanzaktion recht hast. Wo würde man denn überhaupt vernünftigen Spargel kaufen können? Als Pflanze, vorzugsweise? Hab ich sowieso vor, nur halt woanders.

Ich könnte das Fleckerl auch wieder zum Rasen machen, kein Problem - hab eh noch 2500m2 Feld. Aber schöner wär was, was nicht allzu viel Arbeit macht und dauernd was Nützliches liefert. Topi & Co würd ich halt sonst nirgends pflanzen, außer im Kübel, mir recht die Meerrettich- Invasion bei uns. Nur was brauch ich soviel Topi? Hab nur Wachteln ...

Wann ich was mache, ist egal. Eigentlich könnte ich umbrechen und nochmal Roggen säen, aber irgendwie hab ich heuer schon genug geackert :)

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