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Stecklinge - vieles läßt sich selbst ziehen

Verfasst: Di 10. Apr 2012, 09:25
von karl-erwins-frau
hi,

wer's noch nicht weiß (ich hab's trotz jahrelangem gärtnern erst letzets Jahr gelernt):

Man kann aus ganz, ganz viele Sachen selbst vermehren.

zB. Rosen aus abgeblühtem Rosenstrauß ziehen: Einfach unterm Auge und über'm Auge gerade abschneiden, dazwischen ~20-25 cm stehen lassen. 3/4 davon in Erde-Sand-Gemisch (oder einfach irgendwo in die Erde) stecken, feucht halten und freuen wenn's angeht.

Beerensträucher funktionieren genauso. Lavendel habe ich auch schon so vermehrt....

:grinblum:

Viel Spaß!

Re: Stecklinge - vieles läßt sich selbst ziehen

Verfasst: Di 10. Apr 2012, 12:19
von fuxi
Kennen sicher schon viele, aber Absenker (Beerensträucher, Erdbeeren, etc.) lassen sich am einfachsten umpflanzen, wenn man unter dem Absenker schon präventiv einen Blumentopf einpflanzt, in dem er dann Wurzeln schlagen kann.

Re: Stecklinge - vieles läßt sich selbst ziehen

Verfasst: Di 10. Apr 2012, 12:30
von Benutzer 1612 gelöscht
Danke dafür! Trotz jahrelangem Gärtnern tue ich mich damit auch noch sehr schwer. Habe es dieses Jahr mit Johannisbeere versucht, aber es hat nicht funktioniert...
unterm Auge und über'm Auge gerade abschneiden, dazwischen ~20-25 cm stehen lassen
-> heißt das, der Zweig oder was auch immer sollte insgesamt ca. 30cm lang sein? Und man soll oben UND unten zwischen zwei Augen jeweils schneiden?
Noch eine grundsätzliche Frage: Wann macht man das am besten? Im Herbst, wenn alles vorbei ist (Früchte, Blüten, Blätter weg)? Oder geht es auch in der fruchtbaren Phase?

Re: Stecklinge - vieles läßt sich selbst ziehen

Verfasst: Di 10. Apr 2012, 12:48
von 65375
Abmoosen ist auch eine bewährte Methode der Gehölzvermehrung. Einen Packen feuchtes Moos um einen angeritzten, evtl mit Bewurzelungspulver (muß aber nicht sein) behandelten Zweig packen. Folie drum und immer mal kontrollieren, ob es noch feucht genug ist. Nach einigen Wochen oder Monaten kann man die neue Pflanze abschneiden.

Re: Stecklinge - vieles läßt sich selbst ziehen

Verfasst: Di 10. Apr 2012, 13:15
von Thomas/V.
irgendwo hatten wir das grade...
heißt das, der Zweig oder was auch immer sollte insgesamt ca. 30cm lang sein? Und man soll oben UND unten zwischen zwei Augen jeweils schneiden?
Noch eine grundsätzliche Frage: Wann macht man das am besten? Im Herbst, wenn alles vorbei ist (Früchte, Blüten, Blätter weg)? Oder geht es auch in der fruchtbaren Phase?
eigentlich reicht es, vom vorjährigen Trieb/Zweig, die obersten 30cm abzuschneiden, ins Wasser oder frische Erde zu stecken und immer feucht zu halten, am besten im Frühjahr, dann wächst es übern Sommer gut an und übersteht meist auch den nächsten Winter
im Herbst gschnittene Zweige wachsen nicht mehr so gut an und gehen dann, mangels Wurzeln, im Winter ein (vertrocknen bei Frostboden), ich mache alles im Frühjahr, da wächst bei mir alles wesentlich besser an als im Herbst

Re: Stecklinge - vieles läßt sich selbst ziehen

Verfasst: Di 10. Apr 2012, 13:24
von Thomas/V.
fuxi hat geschrieben:Kennen sicher schon viele, aber Absenker (Beerensträucher, Erdbeeren, etc.) lassen sich am einfachsten umpflanzen, wenn man unter dem Absenker schon präventiv einen Blumentopf einpflanzt, in dem er dann Wurzeln schlagen kann.
ja, so mache ich das auch
Beerenstecklinge ein paar Wochen ins Wasser, dann sieht man schon, welche sich gut bewurzeln und welche nur schwach Wurzeln austreiben, die verwerfe ich dann gleich, die gut bewurzelten kommen dann in einen hohen, schlanken Topf mit frischer Erde und bleiben übern Sommer etwas schattig stehen, so kommen sie auch übern Winter und im Frühjahr kommen sie dann an den endgültigen Platz
Erdbeeren lasse ich gleich in Töpfe absenkern, Töpfe im Winter zwischen den Elternpflanzen etwas eingegraben stehen lassen, so bilden sich schöne Wurzelballen und es überstehen 90% der Jungpflanzen den Winter, im Frühjahr dann aufs neue Beet setzen, auf diese Weise muß ich nur soviele Jungpflanzen absenkern, wie ich brauche, weil kaum welche eingehen, früher kam es öfter vor, das Jungpflanzen nach dem Umsetzen eingegangen sind, weil durchs Umsetzen Wurzeln zerstört wurden und die dann schlecht anwuchsen

Re: Stecklinge - vieles läßt sich selbst ziehen

Verfasst: Di 10. Apr 2012, 13:50
von Benutzer 1612 gelöscht
am besten im Frühjahr, dann wächst es übern Sommer gut an und übersteht meist auch den nächsten Winter
kann ich das jetzt noch machen, obwohl schon Blätter an den Pflanzen sind?

Re: Stecklinge - vieles läßt sich selbst ziehen

Verfasst: Di 10. Apr 2012, 14:59
von luitpold
Stadtgärtner hat geschrieben:
am besten im Frühjahr, dann wächst es übern Sommer gut an und übersteht meist auch den nächsten Winter
kann ich das jetzt noch machen, obwohl schon Blätter an den Pflanzen sind?
ja die blätter einfach abbrechen. man kann auch ein oberstes (teil)blatt stehen lassen. dient eher der orientierung in der gärtnerei um nicht lange überprüfen zu müssen wo an der pflanze oben und unten ist. ich lasse ein blättchen stehen weil das irgendwie neckisch aussieht.

andere schneiden oben nahe an der knospe(auge) gerade ab und unten schräg, geht damit leichter in die erde zu stecken und dient ebenfalls der orientierung.

lg
luitpold

Re: Stecklinge - vieles läßt sich selbst ziehen

Verfasst: Di 10. Apr 2012, 16:45
von Benutzer 1612 gelöscht
Super-Anleitung, 1000 Dank!

Noch eine Frage - weil mich das immer verwirrt hat: Also in die Erde stecken und feucht halten geht genau so gut wie erst in Wasser bewurzeln, ja? Wahrscheinlich ist der "Umweg" übers Wasser sicherer insofern, als dass man dann was mit Wurzeln hat und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es auch anwächst.

Für mich war das Über-Stecklinge-Vermehren immer so eine Art Mysterium... Keine Ahnung warum.

Re: Stecklinge - vieles läßt sich selbst ziehen

Verfasst: Di 10. Apr 2012, 19:28
von Olaf
Also in die Erde stecken und feucht halten geht genau so gut wie erst in Wasser bewurzeln, ja?
Moin, ich denk, es hat beides Vor- und Nachteile.
Ich bewurzel gern in Wasser, das ist wohl aber mehr die Neugier oder nennen wir es Kontrollmöglichkeit. Außerdem kann man paar Weidenzweige mit reintun, statt irgendwelchem Bewurzelungspulver.
Aber so bald ich den "guten Willen" erkennen kann, kommen die in Erde.
Das gehört hier nicht her, aber auf die Tour hab ich auch schon Ananas bewurzelt, den "Schopf", die ist jetzt drei JAhre alt und kniehoch.
Trotzdem. Ich habe es verpennt, meine Johannisbeeren zu schneiden, jeweils ein Zweig kroch so über den Boden, da konnt ich mich nicht beherrschen und hab noch etwas Erde draufgetan. (Ich weiß gar nicht, wohin mit dem Kram.)
Den Versuch (um bei den Exoten zu bleiben) eine Olive durch absenken zu vermehren hat mein Schwiegervater vereitelt, der dachte, das Töpfchen steht da nur sinnlos rum. (War ja im Kübel, ich mußte ein Töpfchen einschlitzen und den Zweig durchführen.)
Ich glaub, hätt eh nicht geklappt, aber spannend ist das schon...
LG
Olaf