Gescheitertes Projekt
- emil17
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- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Gescheitertes Projekt
Ich stelle es mal hier ein, obwohl es thematisch auch unter "Aussteiger- und Dorfgemeinschaften" passen würde - aber es ist ja kein Angebot.
Hier wird die Geschichte eines Dorfes in den Westalpen vorgestellt, das 1895 von den Bewohnern verlassen wurde, weil sie keine Zukunft mehr sahen - Boden erodiert und übernutzt, kein Holz mehr, im Winter kein Zugang zu medinzinischer Versorgung über Monate.
Die meisten Siedlungen wurden ja verlassen, indem sie einfach ausstarben, weil die Kinder wegzogen. Hier sind die Bewohner freiwillig weggegangen, weil sie ihre eigenen Lebensgrundlagen zerstört haben.
Die Gegend hat ziemlich brutales Klima (lange Trockenzeit, aber auch viel Schnee und Starkregen) sowie eher ungünstige geologische Voraussetzungen (kien ebenes Land, das Gestein gibt nur magere Böden), dennoch könnte es zum Nachdenken anregen - vor allem auch für Leute, die aufgelassene Siedlungen aufbauen und als Selbstversorger bewirtschaften wollen, ohne die lokalen Umstände wirklich zu kennen. An Können hat es den Leuten damals ja kaum gefehlt.
Die Seite ist französisch. Wer nicht französisch liest: es hat aufschlussreiche Bilder von damals und heute.
Hier wird die Geschichte eines Dorfes in den Westalpen vorgestellt, das 1895 von den Bewohnern verlassen wurde, weil sie keine Zukunft mehr sahen - Boden erodiert und übernutzt, kein Holz mehr, im Winter kein Zugang zu medinzinischer Versorgung über Monate.
Die meisten Siedlungen wurden ja verlassen, indem sie einfach ausstarben, weil die Kinder wegzogen. Hier sind die Bewohner freiwillig weggegangen, weil sie ihre eigenen Lebensgrundlagen zerstört haben.
Die Gegend hat ziemlich brutales Klima (lange Trockenzeit, aber auch viel Schnee und Starkregen) sowie eher ungünstige geologische Voraussetzungen (kien ebenes Land, das Gestein gibt nur magere Böden), dennoch könnte es zum Nachdenken anregen - vor allem auch für Leute, die aufgelassene Siedlungen aufbauen und als Selbstversorger bewirtschaften wollen, ohne die lokalen Umstände wirklich zu kennen. An Können hat es den Leuten damals ja kaum gefehlt.
Die Seite ist französisch. Wer nicht französisch liest: es hat aufschlussreiche Bilder von damals und heute.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Gescheitertes Projekt
Da gibt es auch viele andere Beispiele. Zum Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Blasket_Islands
MfG

MfG
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DerElch
Re: Gescheitertes Projekt
hm..in dem inselbericht steht: "Die Lebensbedingungen auf den Inseln wurden vom irischen Staat seit langem nicht mehr als menschenwürdig und zivilisationsgerecht betrachtet" was ist denn "zivilisationsgerecht"????????
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Manfred
Re: Gescheitertes Projekt
Die irischen und schottischen Inseln wurden ja zu einem gut Teil gezielt entsiedelt, mit Druck und Prämien, schon alleine um die aufwändige Infrastruktur zur Versorgung der Inseln und den Schulbetrieb für die Kinder einstellen zu können.
Tourismus als Einnahmequelle in der heutigen Form und unsere Medientechnologie mit ihren Möglichkeiten gab es noch nicht und die Leute mit ihren paar Schafen sind halt immer weiter in die Armut gefallen. Aus damaliger Sicht sind die Maßnahmen durchaus nachvollziehbar.
Französisch kann ich leider nicht. Ich vermute mal, die Männer des Dorfes haben ihr Geld großteils als Holzknechte verdient und ansonsten wurden ein paar Ziegen und Schafe für die eigene Grundversorgung gehalten? Dann dürften nicht zuletzt durch Raubbau am Wald und die hohen Kosten im Vergleich zur anderswo längst modernisierten Holzernte dem Dorf den Garaus gemacht haben.
Und den heutigen Wissensstand im Landbau hatten die Leute damals bei weitem nicht. Zu der Zeit hatten z.B. noch viele der im Mittelalter zugrunde gewirtschafteten Heidelandschaften entlang der europäischen Westküsten bis einige 100 km tief in Land hinein bestand.
Die damaligen Zustände in den abgewirtschaften Gebirgsregionen beschrieben Jean Giono und Frederick Back sehr schön in Abschnitten dieses wunderbar gemachten Animationsfilms. Natürlich übersteigert, aber durchaus treffen. Auch die Bücher der Schwedin Kerstin Ekman bringen die Umstände dieser Zeit gut zum Ausdruck, allerdings für den europäischen Norden.
Tourismus als Einnahmequelle in der heutigen Form und unsere Medientechnologie mit ihren Möglichkeiten gab es noch nicht und die Leute mit ihren paar Schafen sind halt immer weiter in die Armut gefallen. Aus damaliger Sicht sind die Maßnahmen durchaus nachvollziehbar.
Französisch kann ich leider nicht. Ich vermute mal, die Männer des Dorfes haben ihr Geld großteils als Holzknechte verdient und ansonsten wurden ein paar Ziegen und Schafe für die eigene Grundversorgung gehalten? Dann dürften nicht zuletzt durch Raubbau am Wald und die hohen Kosten im Vergleich zur anderswo längst modernisierten Holzernte dem Dorf den Garaus gemacht haben.
Und den heutigen Wissensstand im Landbau hatten die Leute damals bei weitem nicht. Zu der Zeit hatten z.B. noch viele der im Mittelalter zugrunde gewirtschafteten Heidelandschaften entlang der europäischen Westküsten bis einige 100 km tief in Land hinein bestand.
Die damaligen Zustände in den abgewirtschaften Gebirgsregionen beschrieben Jean Giono und Frederick Back sehr schön in Abschnitten dieses wunderbar gemachten Animationsfilms. Natürlich übersteigert, aber durchaus treffen. Auch die Bücher der Schwedin Kerstin Ekman bringen die Umstände dieser Zeit gut zum Ausdruck, allerdings für den europäischen Norden.
Re: Gescheitertes Projekt
Das Problem mit den Inseln war aber immer auch, daß dort Raubbau betrieben wurde. Zuerst kamen die Bäume dran, dann wurde der Torf verbrannt, und am Ende gab es nichts mehr. Oft nichtmal mehr genug Erde, um was anzupflanzen.
MfG

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Re: Gescheitertes Projekt
Ich halte auch für möglich, das durch die Klimaänderung (Erwärmung) am Ende des 19.Jhd. etliche "althergebrachten" Methoden nicht mehr funktionierten und die Dörfler nicht anpassungsfähig/-willig waren.
Die Wikinger auf Grönland sind ja auch ausgestorben, weil sie sich nicht anpassen wollten, hätten sie sich die Inuit als Vorbild genommen, wären sie vielleicht nicht ausgestorben?
Der Mensch neigt nun mal dazu, seine "althergebrachten" Methoden solange beizubehalten, bis es zu spät ist....
Die Wikinger auf Grönland sind ja auch ausgestorben, weil sie sich nicht anpassen wollten, hätten sie sich die Inuit als Vorbild genommen, wären sie vielleicht nicht ausgestorben?
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Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!
-
viellieb
Re: Gescheitertes Projekt
bei solchen Projekten denk ich an Bardou, bardou di bardou
http://www.bardou.de/#Home http://de.wikipedia.org/wiki/Bardou_%28H%C3%A9rault%29
bunte Grüße
derflip
http://www.bardou.de/#Home http://de.wikipedia.org/wiki/Bardou_%28H%C3%A9rault%29
bunte Grüße
derflip
Re: Gescheitertes Projekt
Wann und warum und ob die 'ausgestorben' sind ist nicht klar bzw. umstritten.Thomas/V. hat geschrieben:Die Wikinger auf Grönland sind ja auch ausgestorben, weil sie sich nicht anpassen wollten, hätten sie sich die Inuit als Vorbild genommen, wären sie vielleicht nicht ausgestorben?
Ja. Leider.Thomas/V. hat geschrieben:Der Mensch neigt nun mal dazu, seine "althergebrachten" Methoden solange beizubehalten, bis es zu spät ist....
MfG
Re: Gescheitertes Projekt
Ich glaube dass die Wikinger genausowenig ausgestorben sind wie die Kelten. Und meiner Meinung nach neigt der Mensch dazu so lange dem NEUEN "entgegenzurennen" bis er bemerkt, dass das ALTE doch nicht zu verkehrt war.Mirko hat geschrieben:Wann und warum und ob die 'ausgestorben' sind ist nicht klar bzw. umstritten.Thomas/V. hat geschrieben:Die Wikinger auf Grönland sind ja auch ausgestorben, weil sie sich nicht anpassen wollten, hätten sie sich die Inuit als Vorbild genommen, wären sie vielleicht nicht ausgestorben?
Ja. Leider.Thomas/V. hat geschrieben:Der Mensch neigt nun mal dazu, seine "althergebrachten" Methoden solange beizubehalten, bis es zu spät ist....
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Re: Gescheitertes Projekt
ich sagte: die Wikinger auf Grönlanddie Wikinger genausowenig ausgestorben sind wie die Kelten.
ja, sicher wird man das nicht genau wissen, aber es deutet vieles darauf hin, das sie mit dem Klimawandel nicht zurecht kamen u.a. weil der Nachschub an Holz ausgeblieben ist und sie ihre Wirtschaftsweise "Landwirtschaft" nicht umstellen wollten/konnten in Richtung "Jäger und Fischer" wie die InuitWann und warum und ob die 'ausgestorben' sind ist nicht klar bzw. umstritten.
aber ist ja auch egal, die Gründe, warum Dörfer verlassen werden, sind sicher vielfältig und nicht monokausal
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!
