Danke. Das war der Schlüsselhinweis.
Die "Broschüre" bezeichnen die leider als full report und geben auf der Website sonst kaum was Preis.
Ich habe in der Literaturliste aber einen älteren Report über die Versuche gefunden:
http://eap.mcgill.ca/MagRack/AJAA/AJAA_3.htm
Es hadelt sich also um einen Betrieb, der Futter für eine konventionelle Rindermastanlage produziert und wo die Flächen auf 4 verschiedene Arten bewirtschaftet werden. Bio/nicht bio/pfluglos/ohne pflug.
Der Gag bei der ganzen Sache: Es wird außer mit den Rinderausscheidungen auch mit massenweise zugekauftem Hühnermist zusätzlich gedüngt.
D.h. der Versuch ist am ehesten mit den Gütern in Wien, nicht aber mit den Bedingungen durschnittlicher Biobetriebe (die diese Fremdquelle für Stickstoff und organisches Material nicht haben) zu vergleichen.
Das sollte in dem Full Report deutlich hervorgehoben werden.
Es gibt nicht genug Hühnermist, um alle Biobetriebe der Welt mit zusätzlichem Dünger zu versorgen. Und biologischen Hühnermist schon gleich gar nicht.
Man kann die Ergenisse also so zusammenfassen:
Bei gleicher Intensität der Stickstoffdüngung haben Futterbaubetriebe nach biologischer Wirtschaftsweise durch den höheren Humusanteil im Boden (=bessere Wasser- und Nährstoffspeicherung) trotz eingeschränkter Pflanzenschutzmöglichkeiten in Trockenperioden Ertragsvorteile.
Das ist logisch. Spiegelt aber nicht die Realität des durchschnittlichen Bioangaus (stark reduzierte Stickstoffdüngung) wieder und ignoriert auch, dass man auch konventionell die Fruchtfolge so auslegen kann, dass der Humusanteil steigt.
Und es sagt nichts über den Marktfruchtanbau aus, wo der Pflanzenschutz einen großen Einfluss auf die Vermarktbarkeit der Produkte hat.
Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie
Re: Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie
Manfred, danke fuer die Zusammenfassung. Der Bericht/Broschuere sagt allerdings, dass es sich um ein Model fuer amerikanische Verhaeltnisse handelt – deshalb werden ja auch Mais und Sojabohnen als Kulturpflanzen benutzt. In welcher Weise das auf andere Regionen angewendet werden kann, muss sicher im Einzelnen geprueft werden. Aber unabhaengig davon, wie Bioanbau in verschiedenen Regionen betrieben wird, ist es richtig zu zeigen, dass Bioanbau auch was Ertraege angeht nicht unbedingt hinter konventionellem Anbau hinterherhinken muss. Maximaler Ertrag ist ja auch nicht alles. Es gibt ja auch noch andere Vorteile. Auch muessen wir uns darueber im Klaren sein, dass maximale Ertraege beim konventionellen Anbau ihren Preis haben. Das ist nicht nachhaltig. Und zukuenftige Generationen wollen ja auch noch was unter die Rippen.
lg. Dieter
PS: Die pfluglosen Versuche sind erst spaeter dazugekommen.
PPS: Menschen in den Staaten sind sehr auf wirtschaftlichen Erfolg (d.h. auch Ertrag) getrimmt. Alles was nicht profitabel ist faellt unter die Rubrik „lunatic fringe“.
lg. Dieter
PS: Die pfluglosen Versuche sind erst spaeter dazugekommen.
PPS: Menschen in den Staaten sind sehr auf wirtschaftlichen Erfolg (d.h. auch Ertrag) getrimmt. Alles was nicht profitabel ist faellt unter die Rubrik „lunatic fringe“.
Re: Bioanbau: Ueberlegen auf ganzer Linie
Das was bei industrieller Produktion als "Ertrag" bezeichnet wird, ist ja im Wesentlichen die Einlagerung von Wasser. Bei holländischen Tomaten und billigem Schnitzel, das in der Pfanne die Hälfte des Gewichts verliert, hat es sich ja schon rumgesprochen. Wachstum braucht eben seine Zeit, und Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht.DieterB hat geschrieben:Maximaler Ertrag ist ja auch nicht alles.
Das eigentliche Problem ist aber der Verbraucher, der hier in D. wie sonst nirgendwo nur auf den Preis schaut.
Gruß
Theo
Live Free or Die
Theo
Live Free or Die
- 100 Jahre Biolandwirtschaft in Österreich
Anläßlich der 100 Jahre Biolandbau in Österreich gibts bei Ö1 eine Serie von Mo bis Do.
Heute speziell über Bodengesundheit und Saatgutzüchtung, dabei wurde auch Alfred Grant interviewt, seit 25 Jahren pfluglos wirtschaftet; er führt auchder Versuche mit Wintergründüngung und Einsaat direkt nach platt walzen (nach Rodale Institut).
Hört selber hin (nur jeweils 15'): https://oe1.orf.at/player/20190704/564832
LG
althea
Heute speziell über Bodengesundheit und Saatgutzüchtung, dabei wurde auch Alfred Grant interviewt, seit 25 Jahren pfluglos wirtschaftet; er führt auchder Versuche mit Wintergründüngung und Einsaat direkt nach platt walzen (nach Rodale Institut).
Hört selber hin (nur jeweils 15'): https://oe1.orf.at/player/20190704/564832
LG
althea