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Spannendes Projekt The Nutrient Dense Project: Science by th
Verfasst: So 18. Sep 2011, 11:44
von Sabi(e)ne
Steve Solomon und Michael Astera haben letztes Jahr ein sehr spannendes Projekt angeschoben, nämlich ob sich der Nährwert von Pflanzen durch gezielte Mineralbeigaben (nicht einfach bloß Dünger!) im Boden erhöhen läßt, aufgrund der vermuteten Auslaugung der Böden, und ob es Unterschiede zwischen alten und Hybridsorten gibt.
http://nutrientdenseproject.com/
Alles Freiwilligenarbeit, und aus eigener Tasche und Spenden bezahlt.
Die Ergebnisse sind wirklich umwerfend, da müßten eigentlich alle hier mitmachen

Re: Spannendes Projekt The Nutrient Dense Project: Science b
Verfasst: So 18. Sep 2011, 12:11
von Manfred
Tja. Hätt er ein gutes Buch über Pflanzenernährung gelesen, könnt er sich das alles sparen.
Und dazu ein Buch über Versuchsplanung. Dann wären die Experimente evt. sauber angelegt und aussagekräftig.
Und Sabine: Seit wann ist das zuführen essentieller Nährstoffe keine Düngung mehr?
Re: Spannendes Projekt The Nutrient Dense Project: Science b
Verfasst: So 18. Sep 2011, 18:21
von Sabi(e)ne

Ich glaub, er weiß ein bißchen mehr über Pflanzenernährung als Willi Normalgärtner, ganz unberühmt sind beide nicht (Asteras gärtnert übrigens in Venezuela).
Und ne "saubere Versuchsplanung" ist mit ausschließlich Freiwilligen weltweit schwer hinzukriegen.
Und du weißt ganz genau, daß ich NPK-Düngung meinte, im Gegensatz zu mineral.
Ich finde das trotzdem hochinteressant, weil sehr viel William Albrecht drinsteckt (von dem ich angesichts der Preise leider immer noch nicht alles gelesen habe

)
Re: Spannendes Projekt The Nutrient Dense Project: Science b
Verfasst: So 18. Sep 2011, 18:35
von Manfred
Solomon empfiehlt auch in seinen Büchern eine massive Überdüngung, die nicht den Regeln der guten fachlichen Praxis entspricht. Rechne mal seine Düngermischungen und die empfohlenen Aufwandmengen nach.
Dass es gerade in Australien aber auch in vielen anderen Ecken der Welt Böden mit straken Mineralstoffmängeln gibt, ist doch hinlänglich bekannt.
Für mich disqualifiziert schon der Webauftritt das Aktion. Ohne genau Infos zur Kulturführung und Pobennahme sind die gezeigten Ergbnisse wertlos. Aber Hauptsache ein dicker Spendenlink ist drauf...
Bin echt enttäuscht. Nach seinen Büchern hätte ich deutlich mehr von ihm erwartet.
Re: Spannendes Projekt The Nutrient Dense Project: Science b
Verfasst: So 18. Sep 2011, 18:56
von Sabi(e)ne

Ich werde gespannt abwarten, was du im Alter von 70 alles fertiggebracht hast....
Re: Spannendes Projekt The Nutrient Dense Project: Science b
Verfasst: So 18. Sep 2011, 21:10
von Manfred
Naja. Hoffentlich hab ich nicht massig Leute animiert, sich mit Kupfer zuvergiften.
Schau dir mal die Werte der kupferüberdüngten Okra an.
3.22 mg pro 100 g.
Gesund sind 1 bis 1,5 mg am Tag für einen Erwachsenen.
Als Maximaldosis sollten 10 mg nicht überschritten werden.
Die Nitratwerte würde ich auch gerne sehen...
Re: Spannendes Projekt The Nutrient Dense Project: Science b
Verfasst: So 18. Sep 2011, 22:06
von Sabi(e)ne

Danke, Manfred, das hab ich gar nicht gesehen, und gleich die entsprechende Frage gestellt.
Bin gespannt auf die Antwort aus der group.

Re: Spannendes Projekt The Nutrient Dense Project: Science b
Verfasst: So 18. Sep 2011, 23:02
von DieterB
Astera ist wiederholt durch seine polemischen Auftritte unangenehm aufgefallen. Er wettert gegen alles in bester Manier eines radikalen amerikanischen Predigers. Er hat jahrelang als Ag-Consultant gearbeitet und hat ganz offensichtlich ein finanzielles Interesse in dem Projekt (Soil tests, Consulting, usw.). Ich glaub, er verkauft auch eine Mischung aus Mineralien uebers Internet. In einem Forum ueber nachhaltige Landwirtschaft, in dem das ganze auf wissenschaftlichem Niveau diskutiert wird, hat er stets Ausreden erfunden, als er aufgefordert wurde seine angeblich so grossartigen Ergebnisse zu belegen.
Es gibt sicher Boeden, denen es an gewissen Mineralien mangelt, aber daraus zu schliessen, dass alle Boeden nur einen Schub an Mineralien brauchen, um dann wahre Wunder zu vollbringen, ist ganz offensichtlich unsinnig. Astera kann den Boden nur als einen chemischen Prozess verstehen. Eine Biologie des Bodens gibt es in seiner Vorstellung nicht. Seine Denkweise und die Ueberbewertung von Mineralien plaziert ihn ganz eindeutig in das Lager des chemischen Landbaus, auch wenn er vorgibt biologischen Landbau zu befuerworten. Er straft sich selbst luegen, wenn er im gleichen Atemzug gegen das Rodale Institute und Biobauern wettert.
Als Vertreter ist er darin geuebt seine Produkte durch Angst und mit viel Fachjargon an den Mann zu bringen, in der Art: wenn du meine Mineralien nicht kaufst, fallen dir die Haare aus oder deine Kuehe kippen tot auf der Wiese um. Wenn er richtig in Fahrt kommt, dann wird das ganze ins Gigantische aufgeblasen: die Kriege und Hungernoete der Vergangenheit haetten durch seine Mineralien vermieden werden koennen.
Die meisten Boeden sitzen auf einem riesigen Vorrat an Mineralien, Kilometer tief. Einen Behaelter mit Astera’s Mineralien einzufliegen, um sie auf den Boden zu kippen, ist absurd. Was den Boeden fehlt, besonders chemisch bewirtschaftete Boeden in heissen Gegenden, ist Biomasse. Mineralien werden durch die Biologie des Bodens den Pflanzen zugaenglich gemacht. Da wo der Boden durch Chemie kapput gemacht wird, nuetzt es auch nichts Mineralien hinzuzugeben. Der einzige der profitiert, ist der Verkaeufer.
Ich weiss nicht, was mit Steve los ist. Vllt sehnt er sich im Alter nach einem Erloeser, der alle Probleme der Welt auf einmal loest.
Dieter
Re: Spannendes Projekt The Nutrient Dense Project: Science b
Verfasst: So 18. Sep 2011, 23:26
von Manfred
Danke.
Böden mit starkem Mangel einzelner Mineralien kommen vorallem in geologisch jungen Formationen vor und sind den dortigen Bauern in der Regel bekannt und werden durch entsprechende Düngung ausgeglichen.
Wenn die nötigen Mineralien im örtlichen Gestein vorhanden sind, kann es trotzdem zu Mängeln kommen, wenn die Entnahme schneller ist als die Nachlieferung durch die Zersetzung des Gesteins. Kommt bei konventioneller wie biologischer Bewirtschaftung häufig vor. Aber auch dass lässt sich mit einer Bodenuntersuchung leicht klären und durch Düngung ausgleichen. Ist ja alles lange bekannt.
Das effektivste Mittel zur Zersetzung der mineralischen Anteile im Boden ist Kohlensäure, also im Bodenwasser gelöstes Kohlendioxid. Und wo viel Bodenleben ist, ist auch viel Kohlendioxid im Boden. Dazu viele andere Ausscheidungen der Lebewesen, die ebenfalls das Gestein anlösen. Dazu kommt die Pufferkapazität eines Humusreichen Bodens. Der hält die Nährstoffe fest und bindet frei werdendete Nährstoffe schnell wieder. Also weniger Auswaschung und damit bessere Versorgung der Pflanzen. Wie es Dieter schon beschrieben hat.
-> Betriebe mit geschlossenen Kreisläufen und wenig Nährstoffabgang, also Futterbaubetriebe mit eigner Tierhaltung haben den geringsten Bedarf an Mineralstoffergänzung über Düngemittel. Aber: Die füttern meist trotzdem Mineralien zu (und sei es nur Viehsalz) weil die Zusammensetzung im Futter nicht optimal/ausreichend für die Tiere ist.
Da da Bedarf von Nutzpflanzen und -Tieren gut erforscht ist, kann ich hinter der ganzen Aktion nur finanzielle Interessen vermuten.
Re: Spannendes Projekt The Nutrient Dense Project: Science b
Verfasst: Mo 19. Sep 2011, 09:26
von Benutzer 72 gelöscht
hallo!
Sabi(e)ne hat geschrieben:und ob es Unterschiede zwischen alten und Hybridsorten gibt.
Das tät mich sehr interessieren, denn ich hab schon öfter gelesen, dass dem so sei!
Außerdem...... ich weiß leider nicht mehr, woher ich das hab, aber es war sicher ein "esoterisches" Buch, da stand drin, dass es in einem gesunden Boden viel mehr Stoffe gibt, als wir so wissen - und dass einige davon immens wichtig sind, wenn auch nur in Minimengen.
Wenn da mal wer in die Richtung weiterforschen tät, dass fänd ich schon interessant.
Spenden? Na ja, Forschung muss irgendwie finanziert werden, und wenn da keine Pharmafirma oder Saatguterzeuger/Düngemittelhersteller bezahlt, wer dann? find ich im Prinzip nicht soooo schlimm, wenn da jemand auch um Spenden bietet - kann aber sonst nicht viel sagen, denn mein Englisch ist nicht so toll.
An Ergebnissen wäre ich sicher interessiert - vor allem eben, ob und welche Unterschiede es gibt zwischen den einzelnen Sorten, was die Inhaltsstoffe der Nahrung angeht!
liebe Grüße!