Absoluter Gartenneuling und einige Fragen

fränzis

Absoluter Gartenneuling und einige Fragen

#1

Beitrag von fränzis » Mi 23. Mär 2011, 15:53

Hallo an alle!

Da ich ein relativer Gartenneuling bin habe ich einige Fragen an euch:

Ich habe gelesen dass hier im Forum schon viele am säen und auspflanzen sind. Bei uns blühen gerade mal die Schneeglöckchen und der Boden war bis vor einer Woche noch total gefroren, in geschützen Ecken liegen sogar noch kleinere Schneehaufen.

Kann ich jetzt schon einige Dinge im Haus vorziehen, wie zum Beispiel Salat fürs Freiland, Kohlrabis? Ich kann die Pflanzen aber bestimmt erst Mitte Mai, nach den letzten Frösten raussetzen. Oder ist die Anzucht da jetzt noch zu früh? Wie lange brauchen die Pflanzen ungefähr vom aussäen bis es richtige Pflanzen zum raussetzen sind?

Kann ich jetzt schon Tomaten, Paprika, zuchini und Kürbisse anziehen, wie lange brauchen die in etwa bis man sie raussetzen kann?

Wann beginne ich am besten mit dem aussäen im Freiland (Radieschen, Mangold, Spinat, Bohnen.....) und dem auslegen von Steckzwiebeln?

Fragen über Fragen....

Vielen Dank im voraus für eure Hilfe.

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Thomas/V.
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Re: Absoluter Gartenneuling und einige Fragen

#2

Beitrag von Thomas/V. » Mi 23. Mär 2011, 17:52

Hallo, Kerstin!

Wilkommen im Forum :)

Bei mir ist es so ähnlich mit dem Klima, hinter der Scheune liegen auch noch die letzten Schneereste und vorige Woche habe ich im Beet noch gefrorene Erde gefunden...

Durch die letzten schönen Tage ist der Boden jetzt so erwärmt und getrocknet, das Du in den nächsten Tagen auf alle Fälle Steckzwiebeln ins gelockerte Beet pflanzen kannst. Die halten auch einen Kälterückfall aus.
Ansonsten kann man jetzt Beeensträucher und Obstbäume pflanzen. Mit Aussäen ins Freiland halte ich mich bis Anfang April zurück. Dafür kannst Du im Haus durchaus schon Kohlrabi und andere Kohlpflanzen und Salat säen. Die sind auch nicht empfindlich und kann man rauspflanzen, wenn es mal schön ist, halten auch etwas Frost aus. 4-5 gut entwickelte Blätter sollten sie schon haben beim Rauspflanzen.
Für Tomaten und Paprika ist es zu spät, die werden zu langsam groß und brauchen auch ein Gewächshaus. Ich empfehle, Tomaten und Paprika nach den Eisheiligen beim Gärtner zu kaufen, da gibts schon schöne große Pflanzen.
Gurken werde ich in den nächsten Tagen säen, auch im Haus. Zucchini säe ich meist Mitte April, im Gewächshaus, die wachsen sehr schnell und können Ende Mai ins Freiland. Kürbis weiß ich nicht, den baue ich nicht an.
Radieschen, Rukola und Schnittsalat habe ich im Gewächshaus gesät, die kommen grade raus aus der Erde. Ins Freiland werde ich nächste Woche welche säen, am Wochenende soll es ja nochmal kalt werden. Mit einer Folie oder Flies kann man aber etwas Schutz bieten und sie wachsen schneller.
Mangold, Rote Beete und Spinat wäre bei mir etwa Mitte April dran, das wächst alles schnell genug, da muß man nicht in die noch kalte Erde säen. Bohnen säe ich im Freiland erst Ende Mai, der Boden soll schon schön warm sein, sonst liegen die Samen zu lange und faulen oder werden gefressen. Ich säe aber einen Teil (Kletterbohnen) schon im Gewächshaus in Töpfen, sodaß ich einen Vorsprung habe, weil ich sie ausreifen lassen will und nicht als grüne Schote ernte sondern als Bohnenkerne für den Winter.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Peterle
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Re: Absoluter Gartenneuling und einige Fragen

#3

Beitrag von Peterle » Mi 23. Mär 2011, 18:53

Hallo Kerstin,

Kohlrabi, Kopfsalat und Radieschen habe ich schon vor zwei Wochen ausgesäht.
Radieschen sind seit gestern zu sehen.

Steckzwiebeln sind seit drei Wochen draussen. Seit knapp einer Woche sind die ersten grünen Spitzen da.

Gestern habe ich Pflügsalat ausgesät. Heute waren Kartoffeln dran (ist ein Experiment, hab ich in Kompostmaterial gesetzt)

Tomaten habe ich Mitte Februar im Fenster ausgesäht. Paprika vor zwei Wochen. Falls du noch an Tomaten ran willst, dann aber nur eintriebig ziehen, ausgeizen und ab dritten Fruchtstand abkneifen. Bei mir wurden sogar ins Freiland gesähte Tomaten etwas. Die hab ich machen lassen was sie wollten, nicht angebunden, ausgegeizt oder sonst was. Aber mit Flies zugedeckt. (Waren aber viele grüne bei.)

Wenn du Exoten möchtest, dann kannst du in zwei Wochen Melonen vorziehen.

Bei mir war bis vorgestern über Nacht das Gießwasser (Maurerkübel) zugefroren. Am Tage haben wir mittlerweile bis 12°.

Gruß

Peter

P.S. Ebenfalls herzlich willkommen!

PPS Ab dritten Fruchtstand heisst NICHT die Spitze abkneifen! Nur den Fruchtstand.

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Re: Absoluter Gartenneuling und einige Fragen

#4

Beitrag von Kürbis1968 » Mi 23. Mär 2011, 20:56

hallo , ich hab mit kürbisse vorziehen schon mächtig pech gehabt , rausgepflanzt und 2 tage später war,n se weg, komplett von schnecken weggeraspelt,da hab ich einfach nochmal nur so direkt gesät und hatte trotzdem sehr gute erträge,das mach ich definitiv dieses jahr wieder .
mit zwiebeln kann ich sagen ,das ich das mit dem frühzeitigen stecken auch nich so mach ,mir ist das dann zu viel unkraut,ich mach immer 4zeilen a 25 meter da komm ich mit jäten nich nach lieber mach ich bissl später und kultiviere 2 mal ordentlich vorher genau wie möhren da mach ich genau so.das ist so meine erfahrung die ich im laufe der zeit zwischen verwarloster wiese zum mitlerweile anständigen boden mit gemüseertrag gesammelt hab. mfg ronny

Benutzer 662 gelöscht

Re: Absoluter Gartenneuling und einige Fragen

#5

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Mi 23. Mär 2011, 21:11

Hallo in die Sächsische Schweiz!
Möhren mit Zwischensaat Radies oder Salat, Pastinaken, Steckzwiebeln können jetzt raus ins Freiland.
Kohl aller Art kann im Haus vorgezogen werden.
Wenn Du Samen kaufst steht der günstigste Saatzeitpunkt auf der Tüte. Da kannst Du Dich eigentlich immer drauf verlassen.
Ansonsten gilt auch im Garten "Versuch macht Kluch" .
Sollten Dir wirklich vorgezogene Pflanzen zu groß werden, bevor sie wegen dem Wetter ins Freiland können, einfach in größere Behälter pflanzen.
Viel Spaß beim gärtnern!
Kleinerklaus

fränzis

Re: Absoluter Gartenneuling und einige Fragen

#6

Beitrag von fränzis » Di 29. Mär 2011, 09:22

Danke für eure Willkommensgrüße und die vielen Tipps :)

Ich habe nun am Wochenende einiges in Töpfen ausgesät. Ziehe so Kohlrabi und verschiedene Salate vor. Da der Boden nun endlich nicht mehr gefroren ist habe ich ihn noch mal gut durchgearbeitet. Er ist sehr lehmig und schwer. Kann ich ihn jetzt noch irgendwie verbessern oder sollte ich das dann im Herbst machen?

@Peter

Wieso die Tomaten nur eintriebig ziehen und nach dem 3. Fruchtstand abknipsen, ist der Ertrag dann größer?

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Thomas/V.
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Re: Absoluter Gartenneuling und einige Fragen

#7

Beitrag von Thomas/V. » Di 29. Mär 2011, 09:46

Moin!
Er ist sehr lehmig und schwer. Kann ich ihn jetzt noch irgendwie verbessern oder sollte ich das dann im Herbst machen?
Wenn Du vor dem Aussäen noch reifen Kompost einarbeitest, dann wird er lockerer. Falls Du keinen Kompost im Garten hast, gibt es bestimmt im Umkreis irgendwo ein Kompostierwerk, wo man sich mal einen Autoanhänger voll reifen Kompost holen kann.
Ist der Kompost oberflächlich eingearbeitet (ich nehme dafür einen 3-zinkigen Kultivator http://www.amazon.de/Gardena-3135-U-Com ... B0001E3VZG und nen Rechen) kannst Du aussäen. Wenn die Pflanzen groß genug sind und der Boden dann wärmer geworden ist, kannst Du anfangen, mit Grasschnitt oder anderem Material zu mulchen.
Das fördert über den Sommer das Bodenleben und reichert den Boden weiterhin mit Material an, sodaß er mit der Zeit lockerer wird.
Im Herbst kann man auch abgelagerten Mist oberflächlich aufbringen und einarbeiten, gleichzeitig wieder tiefgründig lockern (Grabegabel) und dann wieder mulchen übern Winter. Oder Du säst nach der Ernte Gründüngung, die bei starkem Frost abfriert und den Boden bedeckt und durch die Wurzeln den Boden wiederum lockert.
Wieso die Tomaten nur eintriebig ziehen und nach dem 3. Fruchtstand abknipsen, ist der Ertrag dann größer?
Wenn Du die Tomaten im Freiland anbaust, so werden sie allenfalls 3 Fruchtstände zur Reife bringen, falls nicht schon vorher der erste Frost alles kaputt macht (ist mir im ersten Gartenjahr hier auch passiert, 1. September Nachtfrost, alle Tomaten hinüber und nur 1 war rot).
Ich würde sehr empfehlen, ein Gewächshaus oder Foliezelt anzuschaffen, ohne GH bräuchte ich hier gar nicht an Tomaten und Gurken zu denken.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

fränzis

Re: Absoluter Gartenneuling und einige Fragen

#8

Beitrag von fränzis » Mi 30. Mär 2011, 09:19

Hallo Thomas/V.

Danke für die lieben Tipps. Ich werde mir diese Woche noch ein wenig Kompost versorgen und den einarbeiten. Mulchen bedeutet sozusagen den Grasschnitt einfach auf das Beet, um die Pflanzen drumherum legen? Muss der Grasschnitt schon angewelkt sein? Säen sich da nicht automatisch wieder neue Unkräuter aus? Was kann man noch für anderes Material zum mulchen nehmen?

Du siehst ich bin absoluter Neuling. Leider habe ich mich früher nie für Gartenbau und Viehzucht interessiert :nudel:

Für die Tomaten wollte ich mir sowieso noch ein kleines Foliezelt besorgen. ich denke sonst vertragen sie auch den Regen nicht und faulen.

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Thomas/V.
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Re: Absoluter Gartenneuling und einige Fragen

#9

Beitrag von Thomas/V. » Mi 30. Mär 2011, 13:23

Hallo!

Ja, man kann mit Grasschnitt mulchen, aber auch anderes organische Material nehmen, was grade so da ist (altes Heu, Stroh, Laub). Frischer Grasschnitt sollte etwas anwelken und kontinuierlich mit dem Wachstum der Pflanzen immer höher aufgelegt werden, bis ca. 20cm, wenn die Pflanzen groß sind. Aber nicht nur um die Pflanzen herum, sondern den gesamten "nackten" Boden. Das erspart auch Giesen, wenn es trocken ist. Natürlich sollte man trotzdem immer kontrollieren, ob es nicht zu trocken ist bei großer Hitze.
Da man Gras normalerweise mäht, bevor es Samen bildet, sät man sich kein Unkraut ins Beet. Der Mulch verhindert sogar, das in der Erde liegende Unkrautsamen großflächig hochkommen.
Du siehst ich bin absoluter Neuling. Leider habe ich mich früher nie für Gartenbau und Viehzucht interessiert :nudel:
Jeder hat mal klein angefangen, ich bin aus der Großstadt hier her gezogen und hatte auch 0 Ahnung. Das wird schon, wenn man wirklich interssiert ist ;) .
Mir hat das Buch hier ganz gut geholfen die ersten Jahre: http://www.amazon.de/biologische-Garten ... 3453370023
Aber es gibt natürlich noch viel mehr und "modernere" Bücher...

LG; Thomas
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Re: Absoluter Gartenneuling und einige Fragen

#10

Beitrag von Margit » Mi 30. Mär 2011, 14:00

Ich nehme zum Mulchen im Gemüsegarten alles Mögliche: Rasenschnitt (immer frisch, aber nur sehr dünn aufgetragen, so verpappt er nicht und man spart sich das Anwelken lassen), klein geschnittenen Staudenschnitt (aktuell gerade von Lavendel, Salbei, Gamander und anderen Kräuern), Beinwell (als düngender Mulch extra im Garten angepflanzt) und Brennesseln, die ich mir von "Auswärts" hole, Gemüseputz"abfälle", die so anfallen (Kartoffelschalen, Salatblätter etc.), Geiztriebe von den Tomaten etc., im Herbst kommt eine dicke Laubdecke auf die Gemüsebeete. Schlechte Erfahrungen hab ich mit Stroh gemacht, das war nicht richtig gedroschen, so hatte ich eine Weizenplantage im Garten, nie wieder.
Unkraut kommt eher durch Samenflug in die Beete als durch den Grasschnitt. Zumindest bei mir, obwohl unser "Rasen" alles andere als ein Rasen ist...

Zu den Tomaten: Ich "köpfe" sie nie, sondern lasse sie bis zum Frost weiterwachsen und fruchten. Die unreifen Früchte nehme ich ins Haus, wo sie dann langsam nachreifen können, wenn's draußen schon zu kalt ist.

Liebe Grüße, Margit
Mein Blog: http://www.wachsenundwerden.at
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Wissen ist etwas anderes als Weisheit.(Wolf-Dieter Storl)

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