Landbau im Zeitalter der Radiation

DieterB
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Landbau im Zeitalter der Radiation

#1

Beitrag von DieterB » So 20. Mär 2011, 09:42

Hallo ihr Lieben,

in Japan wurden Radiationswerte in Spinat und Milch entdeckt, die leicht ueber den Normalwerten liegen. Was koennen wir japanischen Gaertnern oder Landwirten raten? Was sollen sie dieses Jahr anbauen und was nicht? Gibt es Erfahrungen von Chernobyl (ich war damals in Japan und hab das nicht Life miterlebt)? Ich nehme an, dass alle gruenen Blattgemuese wie Spinat, Salat usw. zu vermeiden sind. Wie ist das bei Huelsenfruechten? Sind Wurzelgemuese sicher? Und was ist mit Sommergemuese wie Tomaten, Paprika, Kuerbisse und Auberginen? Gibt es Pflanzen, die den Boden oder den Koerper bei erhoehter Radiation schuetzen oder wenigstens staerken? Bei der Radiation handelt es sich gegenwaertig um kurzlebige Cesiumradiation.

Dieter

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luitpold
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Re: Landbau im Zeitalter der Radiation

#2

Beitrag von luitpold » So 20. Mär 2011, 12:52

hi,
falsch war damals bei UNS in österreich den salat einzuackern weil damit die kontamination in den boden eingebracht wurde.

richtig wäre gewesen das grünzeug mit der obersten bodenschichte abzutragen und dann wohin???? zu verbringen.

vorerst würde einmal abmähen und mulchen den boden schützen, bei entwarnung (wann) könnten die felder einmal abgeräumt und dekontaminiert werden.

solange der reaktor (plutonium) am werkeln ist und laufend verstrahlung auswirft kann man eigentlich noch gar nichts sagen.

lg
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ach ja, atomkraft nein danke.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

lmao90

Re: Landbau im Zeitalter der Radiation

#3

Beitrag von lmao90 » Mo 21. Mär 2011, 19:16

Fraglich ist ja auch, ob nicht schon das Grundwasser verseucht ist. In solch einem Fall würd ich gänzlich die Finger von Pflanzen lassen. Feinste Haarwurzeln können sehr sehr tief in die Erde gehen und bei entsprechender Geografie auch schon das Grundwasser erreichen.

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Dagmar
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Re: Landbau im Zeitalter der Radiation

#4

Beitrag von Dagmar » Di 22. Mär 2011, 09:21

Hallo,

ich vermute mal, daß es auch helfen würde, wenn man große Gewächshausflächen hätte, dann könnte man alles dort anbauen. Ist aber wohl für die meisten für uns keine realistische Möglichkeit.


Dagmar
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Re: Landbau im Zeitalter der Radiation

#5

Beitrag von lmao90 » Di 22. Mär 2011, 19:25

Dagmar hat geschrieben:Hallo,

ich vermute mal, daß es auch helfen würde, wenn man große Gewächshausflächen hätte, dann könnte man alles dort anbauen. Ist aber wohl für die meisten für uns keine realistische Möglichkeit.


Dagmar
Erinnert mich irgendwie an den Film 12 Monkeys, in dem alle Menschen unter der Erde leben müssen, weil durch einen künstlich erzeugten Virus die meisten Menschen gestorben sind und die Natur sich ihr Land zurückerobert hat (mit samt allen gefährlichen Tieren).

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Re: Landbau im Zeitalter der Radiation

#6

Beitrag von fuxi » Mi 23. Mär 2011, 12:10

lmao90 hat geschrieben:Fraglich ist ja auch, ob nicht schon das Grundwasser verseucht ist.
Dagmar hat geschrieben:wenn man große Gewächshausflächen hätte, dann könnte man alles dort anbauen.
Und dann gießt du die Pflanzen womit? Mit verseuchtem Grundwasser oder mit verseuchtem Regenwasser? :hmm:
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Re: Landbau im Zeitalter der Radiation

#7

Beitrag von Dagmar » Mi 23. Mär 2011, 16:21

Hallo fuxi,

es kommt ja immer darauf an, wie hoch die Verstrahlung des Grundwassers oder auch des Regenwasser ist. Kleine Mengen "verstrahltes" Wasser können auch von Zivilpersonen aufbereitet werden, indem ungelöste Radionuklide abfiltriert und gelöste mit Hilfe von Ionenaustauschern zurückgehalten werden.

So hat z.B. die Bundeswehr für diesen Fall einen kompletten Satz in einem Aluminiumkoffer mit den entsprechenden Filtern und Filterpapieren und auch den Ionenaustauschern. Zwar kann man auf diesem Wege nur geringe Mengen reinigen - die Ionenaustauscher müssen ja auch immer wieder "aufgefrischt" werden - aber es wird ja auch nicht jeder Regentropfen verstrahlt sein.

Also Zisternen anlegen mit der Möglichkeit den Zufluss zu steuern (also auch Verhindern daß jeder Regentropfen darein läuft) und dann obiges Equipment zulegen.

Insgesamt bestimmt keine schöne Situation - aber wir Menschen sind doch auch erfinderisch. :hhe:


Dagmar

P.S. Und in solch einer Situation würde ich dann wahrscheinlich zwangsweise zur vegetarischen Ernährung umschwenken müssen. :pfeif:
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Re: Landbau im Zeitalter der Radiation

#8

Beitrag von fuxi » Mi 23. Mär 2011, 16:43

Ah, wieder was gelernt :)
Dagmar hat geschrieben:P.S. Und in solch einer Situation würde ich dann wahrscheinlich zwangsweise zur vegetarischen Ernährung umschwenken müssen. :pfeif:
Wachteln passen auch noch ins Gewächshaus ;)
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Re: Landbau im Zeitalter der Radiation

#9

Beitrag von Dagmar » Mi 23. Mär 2011, 16:51

Hallo fuxi,

:)


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Re: Landbau im Zeitalter der Radiation

#10

Beitrag von luitpold » Mi 23. Mär 2011, 17:32

wenn der fallout vorbei ist könnte ja über die zu dekontaminierende oberfläche regenwasser gewonnen werden.
ist dann halt alles eine detailfrage.
aber prinzipiell würde ich aus der todeszone weichen.

eden project biosphere aquaponics, verdunstungsdestillation.....
gott gebe uns genug plastikfolien.....

lg
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